Hallo,
vorweg - ich habe versucht soviel wie möglich mich in dem Forum hier einzulesen. Problem ist, dass manche ähnliche System von 2015 oder älter sind...
Ich freue mich wenn sich jemand das hier durchliest und mir eine Antwort gibt - danke im voraus!
Mein Background: KFZ Meister, IT Studium im zweiten Bildungsweg, wohne in Österreich.
Begonnen hat es damit, dass ich meine Heizungsanlage autark machen wollte: Steuerung, Pumpen und Gebläse vom Holzvergaserofen.
Offgridanlage mit 4x180Watt Module, Ost/West jweils in Serie dann Parallel, Victron MPPT 100/30, Victron Wechselrichter 24/1200, 2x205Ah AGM mit Balancer, ein "ChinaShunt" mit Anzeige, Vorrangstromrelais (schaltet auf Netz wenn Batterien leer), Venus OS rennt auf einer RasbperryPi.
Gebaut habe ich das auch um mich in die PV Materie einzuarbeiten. Die Anlage soll nur einen Überblick geben, womit ich schon gearbeitet habe und hat nichts mit meiner künftigen Anlage zu tun. Ich verbrauche mit vier Personen, drei Gebäude (alter Bauernhof) ca. 7kWh p.a. und betreibe mit meiner Frau eine Massagepraxis (mein dritter Beruf ;-).
Ich will ein extrem robustes System welches etwas Strom einsparen soll, ich will mich mit keiner Förderung herumärgern, keine Formulare beim Stromanbieter ausfüllen und es soll bei einem längerem Blackout (ja, ich weiß unwahrscheinlich in Österreich, ich fühl mich halt wohler damit) funktionieren. Funktionieren heißt, dass ich über Nacht Licht, Heizung, Kühlschränke, E-Herd betreiben kann. Und am Tag, Waschmaschine, Geschirrspüler, E-Herd, und wenn es geht, kurzzeitig die Kreissäge - ich bin kein Tischlereibetrieb und habe oft wochenlang keine Maschinen rennen. Wäschetrockner brauch ich in so einer Krise dann gar nicht...
Was ich nun will:
- Nicht einspeisen (glaube, dass es in Zukunft keine Vergütung mehr geben wird)
- Ost/West Dach 30° mit max. 30 Modulen belegen, sagen wir mal bei 300W/Modul sind das 9kW. Dach wäre zwar größer, aber da steht eine alte Linde die einen Teil des Daches zeitweise verschattet, die wir nicht umschneiden wollen
- 3 phasig
- Hobbytischlerei vorhanden (Kreissäge 4kW, Hobel, Bandsäge, Absaugung 2,2 kW läuft dann glz.)
- Notstromaggregat mit Netzfreischalter 6KVA vorhanden, dreiphasig
- Motivation: Umwelt, Autarkie (bis zu einem gewissen Grad halt)
- Selber bauen (Elektrikerfreund mit Wissen aber nicht amgemeldeten Gewerbe, vorhanden)
- Im zweiten Step Scheune mit SW Ausrichtung 50° belegen (nochmal 30 Module haben Platz)
- Dritter Step: Drittes Gebäude mit O/W 60° Dach und Verschattungen zu belegen (da müßte ich mal genau rechnen wieviel da sinnvoll Platz hat)
- Batteriespannung 48V
- Batterietyp: Noch unklar: Momentan tendiere ich zu AGM, weil mir alles mit Li zu unausgereift vorkommt
- Später E Auto (ich und meine Frau sind selbstständig von zuhause, d.h. Autos steht untertags zuhause und könnten geladen werden)
- Später: Einspeisen in 1000l Pufferspeicher für Heizung und/oder einspeisen in Vaillant Warmwasserspeicherpumpe (hat einen PV Anschluss?)
Ich habe vor drei Victron Multiplus II im 3phasen Verbund parallel zum Netz zu betreiben und nichts einzuspeisen (das muss ich meinem Anbieter dann ja auch nicht melden, oder?). Die Module kommen an mehrere MPPT, da muss ich noch mit dem Victron Excel rechnen welche. Sagen wir mal zwei 100/85 mit VE.Can könnten sich ausgehen. Das wäre dann ausbaufähig wenn das zweite bzw. das dritte Dach dazukommt.
Meine erste Frage: Reicht der Multiplus 48/3000 mit 32A? oder brauche ich für Drehstrommaschinen den 48/5000/50A? Mir ist nicht klar ob ich pro Phase einfach die Watt zusammenrechne - beim Multi 2 mit 3000W - und dann 9000W für eine Drehstrommaschine zur Verfügung habe...? Oder kann ich nachdem ich 32A 16A 380V Stecker habe, locker die 38/3000 mit 32A nehmen?
Und ist die Obergrenze die ich vom Netz nehmen kann, dann durch den Multiplus begrenzt?
Es gäbe natürlich auch die Möglichkeit, den Starkstrom über den Ausgang des Multiplus zu hängen der den Netzstrom durchschleift, aber dann müßte ich den Strom auch bei vollen Batterien und Sonne zukaufen - also wenn geht sollten die Maschinen auch mitlaufen.
Zweite Frage: Wie wichtig ist bei der Entscheidung welchen Multiplus ich nehme, die Leistung des Batterieladers, also 50A oder 70A?
Thema Batterie: Ich stelle mir vor ich nehme 8x12V AGM mit 205Ah (zwei hab ich ja schon) und schalte das auf 48V zusammen mit drei Victron Balancern. Dann habe ich 19.680Wh, bei 50%DOD sind das 9,8kWh. Wenn die Anlage ein paar Jahre hält, gibt es dann bessere Technologien die ich dann umbaue.
Dritte Frage:
Wenn ich nicht ein teueres Komplettsystem wie E3DC kaufen möchte, wie realisiere ich eine Steuerung, sodass der überflüssige Strom in den Heizungspuffer gebe. Das hab ich noch gar nicht durchschaut.
Habe auch schon überlegt ob ich einfach ein paar Module (es gibt noch ein drittes Gebäude mit 60° Dach) für den Wasserspeicher extra hänge.
Frage Notstromaggregat:
Momentan habe ich einen Netzfreischalter. Den würde ich lassen, und wenn das Netz länger weg sein sollte, könnte ich dann auf Notstrom umschalten und würde somit in den Eingang des Multiplus II gehen (weil ja das Kabel vom Netz dorthin geht). Der nimmt dann alles was die PV-Anlage/Batterien nicht schafft vom Generator, oder? Außerdem würde der Multiplus dann eine Schieflast der 3 Phasen meines Generators ausgleichen, oder? (Wer jetzt and Quattro denkt...tja wäre ja schön wenn der eine doppeltes Netzfreischaltrelais wie der Multiplus II hätte...).
Verschattung:
Leistungsoptimierer mit Victron MPPT? Macht das Sinn? Solaredge geht doch nur sinnvoll mit einem Solaredge Wechselrichter, oder?
Wenn ich das selber baue, ist es grundsätzlich legal oder? Außer das eventuell die Versicherung sich abputz, wenn das Haus abbrennt, oder?
Ich freue mich auf Antworten und Anregungen.
Gruß,
Michael