Hallo zusammen,
ich habe jetzt widersprüchliche Aussagen gelesen - die für mich aber vor Kauf einer Anlage entscheidend wären.
Es besteht wohl das Risiko einer Umsatzsteuerrückforderung, weil die Anlage als Liebhaberei eingestuft wird - auch wenn ich an anderer Stelle Gegenteiliges gelesen habe (Umsatzsteuer hat nichts mit Einkommensteuer zu tun). Teilweise werden Umsatzsteuerbescheide wohl aber unter Vorbehalt ausgestellt, weil erst Liebhaberei geprüft wird...
Heisst das, dass ich also beim Kauf darauf achten sollte, so günstig zu kaufen, dass die Anlage nicht als Liebhaberei eingestuft wird?
Würde bedeuten, bei angenommener Einspeisevergütung von €0,09 und einer PVGIS Ertragsprognose von 800kWh/kWp/Jahr und 20 Jahren Laufzeit maximal 1440€/kWp, da man sonst keinerlei Chance auf Gewinn mit der Anlage in der Laufzeit hat? Und dabei sind Kosten für Reparaturen, Versicherung etc. noch nicht mal eingerechnet.
Realistischer also bei einer 10kWp Anlage
Maximal 14.400€ für die Anlage
- 1.400€ für Reparaturen in 20 Jahren
- 4.000€ für Wartungsvertrag + Versicherung o.ä. in 20 Jahren (200€/anno - kommt mir gerade sehr viel vor, ist aber das vorliegende Angebot)
+ 1€, den ich mindestens in den 20 Jahren verdienen will?
um am Ende der 20 Jahre noch in der EÜR mit 1€ Gewinn dazustehen.
Würde bedeuten maximal 900€/kWp.
Für den Betrag habe ich bisher keine Angebote bekommen.
Eigenverbrauchsoptimierte Anlagen mit Speicher sind dann schonmal ganz raus.
Was also tun?
Es bleiben m.E.n. folgende Optionen:
1.) Es drauf ankommen lassen, Vorsteuer zurückholen und mal schauen, was das Finanzamt zu meiner EÜR ohne realistische Gewinnprognose sagt. Zur Not halt nach ein paar Jahren die erstattete Vorsteuer wieder ans Finanzamt zurückzahlen - irgendwie blöd.
2.) Irgendwelche Anteile, die eigentlich zur Anlage gehören (Wartungskosten, Versicherung o.ä.) nicht in der EÜR angeben um die EÜR zu schönen - sicher nicht der richtige Weg.
3.) EÜR "tunen", indem man sich den Strom zum Beispiel für 20ct/kWh verkauft um bei hohem Eigenverbrauch mehr Erlöse zu erzielen?
4.) Direkt auf KUR gehen, keine Vorsteuer zurückholen und auf Liebhaberei setzen und einfach bezahlen...
Ja, die Rendite liegt im Einkauf... aber: Mir ists auch wichtig, dass ich ein gutes Gefühl beim Vertragspartner habe und da zahle ich auch gerne mehr.
Und für mich als Privatperson rechnen die Anlagen sich ja - nur eben nicht in der EÜR.
Auch würde es für mich so kaum Sinn ergeben, maximale Belegung ohne Speicher zu planen, wenn die Spielregeln so sind. Bei mir wären wohl rund 17-18kWp drin - also maximal 24.480€ - Wartung, Versicherung etc.. So eine Anlage müsste ich dann ja für max. 18k€ netto kaufen.
Ich hoffe, ich habe hier irgendwo einen massiven Denkfehler drin - sonst würde für mich das empfohlene Vorgehen: Die ersten Jahre mit Umsatzsteuer, dann KUR keinen Sinn ergeben - denn realistisch ist doch bei einem Preis von 1.200-1.500€/kWp niemals eine EÜR mit Gewinn möglich, wenn man in den nächsten Monaten die Einspeisung beginnt und maximal 9ct/kWh bekommt.
Danke für Eure Kommentare!