Hallo zusammen,
das hier wird mein erster (nagut: zweiter) Beitrag in diesem Forum. Wir haben uns entschlossen, auf unser EFH von eine PV-Anlage installieren zu lassen.
Meine bisherigen Erfahrungen mit Angeboten von Solateuren waren, sagen wir "durchwachsen" bis "gut", allerdings habe ich meine Vorstellungen seit den
ersten Überlegungen etwas geändert und würde gern nun zum guten Teil selbst planen - und das dann "nur noch" umsetzen lassen.
Motivation: Wir möchten gerne einen (möglichst großen) Teil unseres Stromverbrauchs von aktuell ~4500kwh/a selbst erzeugen. Kurz/mittelfristig ist noch eine
Erdwärmepumpe geplant, die dann den Stromverbrauch natürlich noch einmal erhöhen wird. Überschüssiger Strom darf gerne von Nachbarn oder anderen Kohlestromverbrauchern
verbraucht werden und soll deswegen eingespeist werden.
Außerdem soll die Anlage im Falle eines Stromausfalls Ersatzstrom liefern können. Eine "Notstromsteckdose" ist dabei Pflicht, perspektivisch sollte
aber (wenn möglich 3-phasiger) Ersatzstrom zur Verfügung stehen. Sofern ich das bisher verstanden habe ist für letzteres (leider) ein Speicher
notwendig. Was erstmal reichen würde wäre eine in diese Richtung erweiterbare Anlage. Dann kann ich mir das noch einmal durch den Kopf gehen lassen und
das bekomme ich dann auch durch den Ehefrauen-Approval-Prozess
Wir wollen nicht auf Zwang einen Gewinn mit der Anlage einfahren, auch wenn wir nach 20 Jahren bei einer 0 oder einem dreistelligen Minusbetrag stehen,
ist es uns die Unabhängigkeit und den "sauberen" Strom wert. Natürlich bin ich aber immer diskussionsbereit und lerne gern dazu.
Zum Gebäude: Auf beiden Seiten des Satteldachs können Module angebracht werden. Die Ausrichtung des Dachs ist OSO / WNW. Auf der OSO Seite soll die dort
befindliche Gaube belegt werden. Diese nimmt den Großteil Gebäudebreite ein. Auf der WNW Seite gibt es im unteren Bereich / untere Hälfte des Daches
Verschattungen am späten Abend. Außerdem steht dort ein (noch kleiner) Baum, der in den nächsten Jahren sicherlich noch wachsen wird und leider nicht
in meinem Einflussbereich steht (öffentlicher Grund und Boden).
Dachfläche A (Ost-Süd-Ost, 15° Neigung) kann auf einer Fläche von 1125x528cm belegt werden. Verschattung ist ab dem frühen Abend vom Schornstein
und der Sat-Antenne zu erwarten (siehe Bilder).
Werte nach Anleitung PVGIS, Ertragsprognose für die Fläche:
Database used: PVGIS-CMSAF
PV technology: Crystalline silicon
PV installed [kWp]: 1
System loss [%]: 10
Slope angle [°]: 15
Azimuth angle [°]: -58
Yearly PV energy production [kWh]: 932.85
Dachfläche B (West-Nord-West, 35° Neigung) hat Einschränkungen in der Belegbarkeit, dazu später auf Bildern mehr.
Gerade im unteren und nördlichen Teil der Dachfläche ist mit Verschattung zu rechnen bzw. gibt es diese schon regelmäßig.
Die Werte für diese Dachfläche sind:
Slope angle [°]: 35
Azimuth angle [°]: 122
Yearly PV energy production [kWh]: 689.4
Die folgenden Bilder zeigen unser Haus und die von mir bisher angedachte Belegung mit Modulen (bzw. "In meinen Augen sinnvolle Maximalbelegung").
Auf dem Bild aus der Vogelperspektive sind neben der Dachfläche A zusätzlich noch die Schatten werfenden Elemente markiert. Dabei handelt es sich um
a) Das Nachbarhaus (Schatten in der unteren, südlichen Hälfte der WNW Fläche)
b) Den (noch kleinen) Baum vor dem Haus auf der Straße (nördliche Hälfte der WNW Fläche)
c) Den Schornstein (nördliche auf dem First)
d) Die Sat-Antenne (südlich auf dem First)
Folgende Fragen habe ich zunächst (bevor ihr mich auf noch andere Ideen bringt oder mir noch mehr einfällt):
1) Macht es Sinn, beide Flächen zu nutzen? Der Ertrag der WNW-Fläche ist ja eher "mäßig". Dafür wird an der Stelle dann (zeitlich) Strom
erzeugt, wenn wir welchen verbrauchen (ab nachmittags bis in den Abend hinein).
2) Welche Module sollen es werden (vor allem: mit welcher Leistung)? von 320 bis 370 Watt wurden mir jetzt diverse angeboten. Mein bisheriger Favorit der angebotenen sind LG355N1C-V5 (Neon 2)
https://www.photovoltaikforum.…16309-lg355n1c-v5-neon-2/
3) Mir ist bei der Recherche der Fronius GEN24 10.0 Plus Wechselrichter untergekommen und der ist in meinen Augen sehr interessant. Hat die gewollte Notstromsteckdose
und könnte auch für "richtigen" Ersatzstrom genutzt werden - und der Speicher würde auch an der AC Seite angeschlossen werden können (immerhin ein bisschen
weniger Verluste hoffentlich?) Später müssten dann noch Umschalterbox (inkl. Smartmeter) und Speicher nachgerüstet werden und damit wäre ich dann ja eigentlich
am Ziel?
4) Ich möchte einen "Feuerwehrschalter" haben, mir reicht die Trennung am Wechselrichter nicht aus. Da ich SolarEdge wegen der (nicht ausreichend vorhandenen)
Verschattung eigentlich ausgeschlossenen habe, brauche ich einen dedizierten Schalter. Was nimmt man denn da? Es reicht manuelle Abschaltung im Fall der Fälle.
5) Was muss bei der Zuordnung der Module zu Strings beachtet werden? Wie wäre eine gute Einteilung (die Frage wird sich erst nach der Beantwortung der ersten beantworten lassen, denke ich).
Ich hoffe, dass ich alle wesentlichen Informationen zusammenbekommen habe. Ich freue mich auf Antworten und Anregungen