Dach vollmachen oder Wandler meiden?

  • Hallo zusammen,

    ein weiteres Projekt kommt hinzu.


    Auf unserem Firmengebäude befindet sich eine 9,8 kWp Anlage aus 2013.

    Damals hatte ich im Zuge des Neubaus leider nicht genügend Zeit um die Größe zu bedenken, und folgte dem Verkäufer die EEG Umlage zu umgehen.


    Nun steigt der Stromverbrauch kontiunierlich an, mittlerweile sind es über 22.000 kWh, Elektroauto und Wärmepumpe sind in Zukunft nicht ausgeschlossen.

    Die Bestandsanlage liefert aufgrund des Verbrauchsprofiles erstauliche 33% (ca. 7000 kWh) davon.


    Die Dachfläche ist so groß, dass weitere 52 Module auf Süd-Ost (-35°) und 90 Module Nord-West (145°) Platz hätten. Allerdings muss bei dieser Maximalbelegung ein Schneefang (2x30 lfm) zusätzlich montiert werden, Dachneigung 18°.


    Die Einstrahlungswerte für Süd-Ost sind laut PVGis 957 kWh/kWp und bei Nord-West 713 kWh/kWp.

    Die Bestandanlage (Süd-Ost) läuft sogar etwas besser.

    Die Gesamtleistung wäre bei maximalen 142 Modulen und angenommenen 330 Wp knapp 47 kWp zusätzlich zu den vorhandenen 9,8 kWp.


    Beim Gespräch mit dem VNB hat sich herausgestellt, dass der vorhandene eHz Zählerlplatz mit maximal 15 KVA, im Einzelfall bis maximal 22 kVA belastbar ist.:/

    Zählerplätze wären noch genügend vorhanden.Der Hausanschluss ist lt VNB mit 100A (ca. 60KVA) belastbar, wäre somit nie ein Problem.


    Meine Überlegungen sind

    1. Zubau von ca. 20 kWp, Gesamtleistung von knapp 30kWp, Drosselung auf 22KVA maximale Einspeiseleistung, spart NA- Schutz, Zählerschrank unverändert

    2. Zubau von ca. 28 kWp, Gesamtleistung von ca. 38 kWp, Einspeiseleistung auf max. 30 KVA begrenzt, NA-Schutz?, neues Zählerfeld

    3. Volles Dach, Gesamtleistung ca. 57 kWp, komplett neuer Zählerschrank mit Wandlermessung, NA-Schutz, 60 lfm Schneefang nötig


    Da ich die zusätzlichen Kosten (NA-Schutz,Wandler, Schneefang) für 2. und 3. nur schwer einschätzen kann, würde ich mich über Eure Meinungen freuen.

    Vielleicht gibt es ja eine Lösung, an die ich noch gar nicht gedacht habe?


    :danke:

  • 9,8 kWp Anlage aus 2013

    Welcher WR arbeitet da? 8kVA?


    Ich würde eine 30kWp mit einem dynamisch auf 22kVA (genauer 19,8kW bei cosphi 0,9) abgeregelten WR bauen

    - daran (das kann man simulieren) z.B die 52 (2x17+18) Module in SO - und 34-36 (2x18) Module NW - mit modernen 335-345Wp Modulen bleibt die Anlagenerweiterung unter 30kWp -> ohne RSE (wie gesagt 70% dynamisch).


    Mit "schwächeren" Modulen würde ich SO z.B 2x17 +18 und NW z.B 2x22 bauen = mit billigen 310Wp Modulen =29,45kWP

    ggf wäre dann ein Huawei 33 KTL-A WR was für dich - der hat 4 Mppt und könnte z.B jeden SO sting separat und NW parallel aufnehmen.


    weiteres Beispiel mit dem Huawei und 325Wp Heckert Modulen

    SO 52 (2x17+18) + NW 2x20 = 92*,325=29,9kWp


    Es gibt noch viele andere Moglichkeiten nahe an die 30kWp zu kommen - SO würde ich dabei immer voll machen und NW zum auffüllen nehmen.


    Durch das Verbrauchsprofil wirst du durch die dynamische Abreglung keine Einbußen haben - die möglichen 25kVA des WR müssten reichen. Einer Diskussion mit dem VNB um Wandlermessung und zNA-S würde ich unbedingt aus dem Weg gehen wollen.




    Gruß Flo

    Schattentheoretiker und Speicherrealist

  • Neuanlagen mit Anlagen aus dem Marktanreizprogramm zu verbinden kann Probleme bereiten.

    Belastungstabelle BKE-I und Dreipunktbefestigung nach VDE AR-N 4101 beachten, gegebenfalls Zählerfeld/verdrahtung tauschen.

    Ich würde bei 30kVA bleiben und überbelgen.

  • Da ich die zusätzlichen Kosten (NA-Schutz,Wandler, Schneefang) für 2. und 3. nur schwer einschätzen kann, würde ich mich über Eure Meinungen freuen.


    Fuer Wandlermessung, NA-Schutz kannst du mit Kosten knapp unter 10000.- Euro rechnen.

    Cordialement!

  • Hallo Flo,

    vielen Dank für den Input.


    Die Bestandsanlage hat einen SMA STP10000.

    RSE wäre bereits von der Bestandsanlage vorhanden, 70% weich macht absolut Sinn, SHM 2.0 ist auch seit kurzem installiert.

    Einbußen wären nur in den 2 Stunden (12-14 Uhr) Mittagspause und am Wochenende realistisch.


    Habe hier so oft „Dach vollmachen“ gelesen, darum hatte ich die Maximalversion auch in Erwägung gezogen.


    Die Gesamtleistung wäre dann ca. 39 kWp, Einspeiseleistung knapp 30 kVA.

    Bekomme ich da keine zusätzlichen Auflagen wie NA-Schutz, eHz Zähler nicht genügend belastbar etc.?

  • Zitat

    Fuer Wandlermessung, NA-Schutz kannst du mit Kosten knapp unter 10000.- Euro rechnen.

    das liegt normal im Bereich zwischen 3500 bis 6000

    ZOE intens 10/2014, Kona 12/2018, Peugeot e-208 11/2020, 2021

    Hyundai I5, P45 Paket seit 07/2021 :), Enyaq 80 01/2022
    9,69 kWp = 38 St. WSP-255P6, STP10000-10
    6,7 kWp = 28 St. Risen 240, STP5000-20
    Solar-Lamprecht - 90765 Fürth - mail: info @ solar-lamprecht.de

  • dass der vorhandene eHz Zählerlplatz mit maximal 15 KVA, im Einzelfall bis maximal 22 kVA belastbar ist. :/

    Wodurch unterscheidet sich der Einzelfall vom normalen, maximalen Regelfall?

    Neuanlagen mit Anlagen aus dem Marktanreizprogramm zu verbinden kann Probleme bereiten.

    ? Bitte Beleg bzw. Detail, für Anfänger ist das sonst abschreckend!

    9,8 kWp und MAP ??????

    Fuer Wandlermessung, NA-Schutz kannst du mit Kosten knapp unter 10000.- Euro rechnen.

    M.E. deutlich weniger - bauerkiel weiß wie sich 60 kWp mit ca. 50-55 kVA auswirken - denn

    Hausanschluss ist lt VNB mit 100A (ca. 60KVA) belastbar,

    1. Du bist privilegiert durch vernünftigen Hausanschluss!

    2. Halb-indirekte Messung ist ein Schrank dazu, der kann an der Wand hängen, das ist keine Raketenwissenschaft.


    Hätte ich die Voraussetzungen wie du sie beschreibst würde ich schauen dass die 60 kWp aufs Dach kommen!

    Ausnahmsweise könnte die Altanlage in Volleinspeisung laufen - aber ich würde sie nach Möglichkeit gleich einbinden wollen.

    Unterliegt sie dem MIM? Stichwort 10% nicht vergütet? Läuft sie in Überschuss- oder (meist idiotischer) Volleinspeisung?