Hallo liebes Forum,
Ausgangslage
ich habe in 64xxx zwei Häuser auf einem Grundstück erworben, die in erbärmlichen Zustand waren. Eines ist ein normales Zweifamilienhaus, das andere ist ein "Nebengebäude" (50qm Grundfläche, zwei Stockwerke), das zwar genehmigter Wohnraum ist, aber eher wie eine Scheune daherkam (Deckenhöhe teilweise 1,99m, Grundriss mit drei Außentüren, ohne Durchgänge innen).
Kernsanierung Nebengebäude
Das Nebengebäude habe ich über ein Jahr lang kernsaniert auf KfW55-Standard und in diesem Zug wurde auch der Dachstuhl erneuert. Es wurde nach unten ausgeschatet (auf 2,40m Deckenhöhe), Perimeterdämmung eingebracht, die Geschossdecke erneuert, eine neue Innentreppe eingefügt, Wände versetzt, andere Fenster eingebaut. Eigentlich sind nur die Außenwände dort geblieben, wo sie sind.
Problematik Deutscher Bauunternehmen
Leider sind die deutschen Bauunternehmen (ich hatte 4 Firmen spezialisert auf Altbausanierung da) nach Sichtung der Bausubstanz "rückwärts" wieder raus gelaufen, und alle meinten nur "Abriss" und "Ersatzneubau". Das war mir aber Genehmigungstechnisch zu aufwendig.
Planung und Durchführung
Die Sanierungsarbeiten habe ich mithilfe polnischer und bulgarischer Handwerker (sie nannten sich "All-Arounder" ) durchgeführt, die immerhin ein Gewerbe angemeldet hatten. Hier ging es teils chaotisch zu, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Zusammen mit einem BauIng. habe ich die Arbeiten überwacht und das Ergebnis ist, abgesehen von einigen grauen Haaren mehr, echt gut geworden. Ich bin pleite aber bisher sehr zufrieden!
Haustechnik / Photovoltaikanlage
Ich habe mich entschieden, zusätzlich zur Wärmepumpe eine PV-Anlage auf das Dach zu bauen. Die Module habe ich bei SecondSol von einem Großhändler erworben.
Ausblick
Da ich in diesem oder im kommenden Jahr auch das Dach vom "Hauptgebäude" ebenfalls dämmen und austauschen lassen werde, sollen weitere 10kWp auf das Hauptdach mit perfekter SüdWest-Ausrichtung dazukommen. Geplant ist, die Anlage nachträglich anzumelden (2 Kleinanlagen, um die EEG-Umlage zu vermeiden). Anlagentechnisch habe ich alles vorbereitet, so dass mit den bestehenden Wechselrichtern gearbeitet werden kann.
Photovoltaikanlage
Module:
28 x Recom 345 Mono Black Panther Module
Wechselrichter
SMA Sunny Tripower 120000TL-20 (zur Zeit Eingang A verbunden)
Solutronic SES60DC Hybrid-WR (Neu, zur Zeit nicht genutzt)
Batterie
Solutronic SolHybrid 5.0 Li-Ion (Neu, zur Zeit nicht genutzt)
Verstringung
Auf dem Dach liegen zwei Modulreihen in der Anordnung 2x14. Jeweils eine Reihe ist "in Reihe" geschaltet, am Ende sind diese mit Y-Kabeln parallel geschaltet und gehen so in den Keller zum Wechselrichter. Die Auslegung habe ich selber gemacht mithilfe des Sunny Design Web und die Schienen sowie die Module habe ich auf dem Dach von meinen polnischen Handwerkern montieren lassen. Verstringt habe ich dann selber, "klick klick", hier ist der Bauherr!!
Eine nennenswerte Verschattung gibt es nur in der Übergangszeit und Winter ab 16:00 vom Nachbarn. Eventuell hätte ich anders verstringen sollen, aber was solls.
Installation
Den elektrischen Anschluss hat dann ein Elektriker vorgenommen, der auch im Haus die neue Verteilung und die KNX-Installation gemacht hat und das erste mal eine PV-Anlage angemeldet hat. Das hat sich dann leider etwas in die Länge gezogen. Obwohl er die Anlage im März 2019 ans Netz genommen hat, wurden die Zähler erst im August 2019 getauscht. In der Zwischenzeit hat sich der alte Zähler von auf 98999 zurückgedreht, was gar nicht so ungeschickt war, denn dann war der Baustrom und der Strom zum Ausheizen des Estrichs immerhin umsonst (Der Elektriker meinte das geht schon klar?!). Habe die Problematik bei der Anmeldung ("Inbetriebnahmezeitpunkt") beim Netzbetreiber angesprochen, denen war das aber auch egal.
Die Wärmepumpe hat bei mir keinen extra Zähler, da mein kernsaniertes Häuschen nur 80qm Wohnfläche und 1800W Heizlast hat. Die Wärmepumpe (Dakin Altherma 3) läuft bei mir nur in niedrigster Modulation und verbraucht dann so zwischen 250-300 Watt, aktuell im Winter benötige ich um die 4kWh (mildes Wetter bei rd. +7°C) bis 10kWh (kaltes Wetter bis -5°C) zum Heizen und für das Warmwasser pro Tag. Das war mir wegen Zählergrundgebühr usw. dann zu blöd einen extra WP-Tarif zu nehmen, da die Vorteile ohnehin nur marginal sind.
Im Rahmen des Umbaus musste leider noch der komplette Zählerkasten neugemacht werden, was leider aufgrund der zwei anderen Zähler (insgesamt also 3) ordentlich ins Geld ging. Ich habe in dem Zug aber auch noch einige andere Sachen optimiert, was Allgemeinstrom, usw angeht.
Bilder
Skizze Grundstück:
Vorher:
Neuer Dachstuhl. Als Dämmung kam Mineralwolle WLG032 zum Einsatz (30cm).
Alte Verteilung mit Zählern (ein Wunder dass da nichts in Flammen aufging!):
Work in Progress:
Dach mit Schienen und Modulen: