Erweiterung der Anlage, jetzt aber richtig

  • Hallo liebe Photovoltaik- Experten,


    ich habe in den letzten Tagen eifrig Beträge studiert und möchte nun sehr gerne auch mal mein Dach „in den Ring werfen“ ?, da hier einiges an Expertenwissen und Erfahrung vorhanden ist!


    Vorweg: in der Planung des Hauses habe ich mich nicht großartig mit dem Thema Photovoltaik beschäftigt, sondern es als Paketinhalt des Bauträgers „hingenommen“. War sicherlich ein Fehler, jetzt will ich mich jedoch umfassender informieren als damals.


    Aktuell habe ich ein 2kWp-Anlage mit Sunpower X20 Modulen und einem Piko 4.2 WR im Einsatz. Dazu eine Nibe F 750 Wärmepumpe.


    Die Dachseite (Neigung 40°) mit den bestehenden Modulen ist Richtung Südwest ausgerichtet (225°) und es passen fast ohne Schatten (lediglich die Hausspitze vom Nachbarn wandert im Winter über einen Teil der untersten Reihe) 22 Module zusätzlich drauf.


    Ich habe mir zuerst ein Angebot des damaligen Installateurs eingeholt für 6 weitere Module und eine Batterie um einfach mal eine Hausnummer zu haben. Nach kurzer Zeit habe ich dann entschieden, dass eine Batterie wenig Sinn ergibt und habe ein weiteres Angebot eingeholt für 22 zusätzliche Module, das Angebot kommt mir jedoch sehr hoch vor, es sind allerdings Sunpower X21 Module die ihren Preis haben:


    Lieferung und Montage von 22 zusätzlichen Modulen inkl. einem SolarEdge 7K Wechselrichter und der Optimizer kostet 18.650€.


    Die aktuelle Anlage würde so bestehen bleiben mit damaliger Einspeisevergütung (Inbetriebnahme 02.2016).


    Was ich bis jetzt gelernt habe: Sunpower ist teuer und nicht unbedingt lohnenswert. Daher nehme ich gerne auch eine Empfehlung von Euch an und würde mir ein weiteres Angebot einholen (Standort ist etwas nördlich von Frankfurt am Main).


    Kann ich an den SolarEdge WR optional eine Batterie nachrüsten, falls z.B. der Strompreis explodiert oder die Förderung der Vergütung wegfällt?


    Ich hoffe ihr könnt mich etwas unterstützen. Ehrliche, direkte Beiträge erwünscht, ich bin newbee und habe es verdient ;)

  • Die einphasigen SE-WR sind Batterie-ready, die dreiphasigen nicht soweit ich weiß. Aber du brauchst für eine einzige Dachfläche ohne Schatten sicher kein SE. Wenn du das einigermaßen wirtschaftlich machen willst, nimm 22 normale monokristalline Module, gibt genau einen String für einen Standard-WR.


    Noch besser wäre es m.E. den vorhandenen 2 kW String mit ein paar identischen Modulen zu erweitern und an den zweiten MPP eines neuen WR zu hängen. Den Pico 4.2 versuche gut zu verkaufen. Der ist doch sowieso viel zu groß für deinen bisherigen Generator. Wer verkauft denn sowas?


    Die dritte Option wäre, den vorhandenen Pico 4.2 mit einem zusätzlichen Strang voll auszulasten, den Generator vielleicht 120% überdimensionieren, dann kommst du immerhin auf etwa 5kWp ohne überhaupt einen eneuen WR zu benötigen.

    "1.21 Gigawatt - Tom Edison, wie erzeugt man soviel Strom? Das ist unmöglich! Unmöglich!"

  • Der Solarteur hat sich wohl gedacht bei dem hat das damals gut funktioniert, dann probiere ich es jetzt auch wieder. Der Preis ist ziemlich frech, auch wenn man berücksichtigt dass Sunpower wohl so ziemlich das teuerse ist was man kaufen kann.

    Ich würde woanders nach was anderem fragen.

  • okay, vielen Dank schonmal für Eure Einschätzungen. Wenn ich den vorhandenen WR mit zusätzlichen 6 gleichen Modulen erweitere und damit auslaste muss ich dann alle 12 Module als neue Anlage anmelden und bekomme nicht die alte Einspeisevergütung, korrekt?

    Ich hole mir wohl ersteinmal noch 1-2 weitere Angebote ein, sowohl für sunpower als auch "normale monokristalline Module", welche wären das z.B.? Die sehen ja dann auch entsprechend anders aus und ich muss mit der "Optikabteilung" in der Familie ins Gebet gehen ;)


    Wie bekomme ich überhaupt ein ordentliches "Zusammenspiel" von zwei WRs hin? Mit WP und Einspeisen, etc.? Wenn es eine zu allgemeine Frage ist, bitte "reinkrätschen"...

  • Die alten Module behalten ihre Vergütung. Der "neue" Vergütungssatz ist anteilig alt und neu.

    In jedem Fall vollmachen, ggf. Platz für Solarthermie lassen wenn gewünscht.

    Den alten WR verkaufen und alles (richtig verstringt) auf einen passenden zu hängen klingt gut.

  • Mit 6 weiteren Modulen ist der noch nicht ausgelastet. Du hast ja jetzt die Logging-Daten der letzten zwei Jahre (nehme ich an), da kannst du ja mal schauen, wieviel % Luft da noch nach oben sind. Wenn du dann an wenigen Stunden im Jahr punktuell ein bisschen über die 4.3 kW kommst, ist in der Summe nicht viel verloren. Wichtig wäre, den möglichst viel in den höheren Auslastungsregionen zu fahren.


    "normale" Module wären z.B. Heckert oder Q-Cells, eigentlich alles außer Sunpower.


    Eine neue Anlage führt zu einer Mischvergütung entsprechend der Wp-Leistungen, völlig unabhängig davon, ob am selben WR oder an verschiedenen. Hat deine alte Anlage auch schon 70%-Abregelung? Wäre zusammen mit der neuen Anlage am leichtesten mit einem WR zu regeln, bei zwei WR desselben Herstellers gibt es vielleicht auch Optionen, die gemeinsam auf 70% zu begrenzen. Oder du baust das einfach in 70 hart, dann kannst du mit deinem alten WR bis auf über 6 kWp gehen mit dem Generator. Einen weiteren Zweirichtungszähler brauchst du nicht, alles was übrig ist an Strom läuft da drüber, egal von wievielen WR.

    "1.21 Gigawatt - Tom Edison, wie erzeugt man soviel Strom? Das ist unmöglich! Unmöglich!"

  • ...

    Eine neue Anlage führt zu einer Mischvergütung entsprechend der Wp-Leistungen, ....

    Auch wenn dasselbe rauskommt, es werden die eingespeisten kWh leistungsanteilig aufgeteilt und die jeweilige Menge mit dem jeweiligen Vergütungssatz vergütet. Man darf gemeinsam messen, muss es aber nicht. Aufwändiger zu messen wird sich allerdings vermutlich nicht lohnen.

  • Nimm 22 x 325 Wp Module an einen Fronius WR + dynamischer 70% Regelung und fertig. Alles andere bringt entweder weniger Leistung oder macht die Sache nur kompliziert. Von den Kosten her sollte das die günstigste Variante werden.

    3.2018 40 x BenQ Solar Sun Vivo PM060MB2 -> 12kWp bei DN 38° mit ca. -18 ° SO

    8.2019 22 x Ja Solar JAM60s03 - 325 WP mit 22 X SE P370 + SMI35-> 7,15 kWp bei DN 10 mit ca. -18° SO

    WR 25000TL-30 mit SHM 2.0 + MultiPlus II + 26 kWh DIY Akku
    07.2020 VW e-up! Style Honey + go-eCharger HOME+ an OpenWB

    01.2023 Hyundai Tucson Plug-in-Hybrid + go-eCharger HOME+ an OpenWB

    11.2022 WP von Vaillant VWF 117/4 mit Sole

    Mein Tibber / Einladungslink https://invite.tibber.com/ugmxwnn7.

  • Du hast ja jetzt die Logging-Daten der letzten zwei Jahre (nehme ich an), da kannst du ja mal schauen, wieviel % Luft da noch nach oben sind.

    Laut Online-Dashboard hatte ich 2017 1950,5kWh "Ertrag" und 2018 waren es 2135,2kWh.

    Als Hausverbrauch sind 2017 1252,1kWh und 2018 1417kWh angegeben.


    Jetzt habe ich für das Jahr 2018 jedoch vom Stromversorger 1444 kWh Einspeisevergütung gemeldet bekommen.


    Da kann was nicht stimmen oder ich verstehe die Definition des Ertrages falsch..


    2135,2 - 1444 = 691,2 kWh -> das wäre doch der "Hausverbrauch" oder bin ich auf dem Holzweg?

  • Der VNB vergütet nach Zählerständen des Zweirichtungszählers jeweils zum 31.12.. Nur die sind maßgeblich. Einspeisung = Zählerstand 31.12. minus Zählerstand 31.12. Vorjahr.