Als Speicherfan überlege ich immer mal wieder, wie sich Grundlast im Haus über Nacht sinnvoll durch einen effizienten Kleinspeicher abdecken ließe. Handelsübliche Systeme sind für meinen Geschmack noch zu teuer (unwirtschaftlich). Vor allem sind sie aber überdimensioniert, sodass sie die meiste Zeit im ineffizienten unteren Teillastbereich arbeiten. Darum muss eine Eigenentwicklung her. Wie ich den Stimmen hier im Forum so entnehme, scheint der Bedarf da zu sein - der Basteltrieb ist geweckt!
Meine Anforderungen:
- Kapazität 2-3 kWh nutzbar
- Leistung 250-500 W (meine Grundlast im Haus beträgt ständig zwischen 200 und 300 W)
- Kosten um 500 Euro (wegen “Hobby” auch bis zu 1000)
- Relativ einfach aus fertigen Komponenten aufbaubar
- Musst nicht sonderlich schlau sein (z. B. zeitgesteuerte fixe Einspeisung), aber ein bisschen Intelligenz würde nicht schaden
Über Ergänzungen und Unterstützung aller Art freue ich mich
Mir ist bewusst, dass sich schon einige Threads im Forum mit diesem Thema beschäftigen. Sie alle beinhalten aber eine relativ aufwändige Steuerung, auf die ich nach Möglichkeit verzichten möchte, weil es die nicht von der Stange gibt. Die beschriebenen Varianten sind alles Guerilla-Lösungen (also nix für schwache Nerven).
Hier nun die Varianten, die ich zur späteren einfachen Referenzierbarkeit durchnummeriert habe.
Forumsspeicher F1: dumm aber preiswert
Netz → Zeitschaltuhr → Ladegerät → Batterie
Batterie → Spannungswächter → Modulwechselrichter → Zeitschaltuhr → Netz
10 Euro Zeitschaltuhren
200 Euro Ladegerät (z.B. Victron 24V/16A)
500 Euro PZS zyklenfeste Batterien 24V/150Ah = ca. 2 kWh nutzbar (oder mehr/besser nach Bedarf)
40 Euro Victron Battery Protect (um Tiefentladung zu vermeiden)
130 Euro EVT 248 Modulwechselrichter (max. ca. 250 W)
50 Euro Kleinmaterial
= rd. 930 Euro (Fazit: um unter 500 Euro zu bleiben, braucht es preiswertere Komponenten, z.B. gebrauchte Staplerbatterien oder ein billigeres Ladegerät.)
Vorteile: alle oben genannten
Nachteil: Einspeisung ist immer fix, selbst wenn weniger Verbrauch vorhanden ist (dann wird halt eingespeist). Außerdem sind vor allem in den dunklen Monaten manuelle Eingriffe notwendig, damit die Batterie nicht ständig leer ist oder übermäßig vom Netz geladen wird.
Forumsspeicher F2: etwas schlauer (setzt Sunny Home Manager voraus)
Netz → Funksteckdose Edimax → Ladegerät → Batterie
Batterie → Spannungswächter → Modulwechselrichter → Funksteckdose → Netz
Unterschiede zu F1:
- Die Speicherladung kann an der tatsächlichen Erzeugung ausgerichtet werden (Verbrauchersteuerung über SHM) → so können sogar Überschüsse verwertet werden
- Die Speicherentladung kann ebenfalls “schlau” erfolgen, beispielsweise über Homematic Home Automation. Mit einer Homematic Funksteckdose kann über Automatisierungsregeln die Einspeisung so geschaltet werden, dass sie bei Sonnenuntergang (+/- x Minuten) beginnt und bei Sonnenaufgang endet.
- Mehrkosten ca. 50 Euro
Variante F2a: Mit zusätzlicher DC-Ladung
→ Über zusätzliche Module und einen Laderegler kann der Speicher direkt per DC geladen werden statt vom Netz.
→ Zusätzlich können Energiekostenzähler verwendet werden, um Ladung, Entladung und somit den Wirkungsgrad zu erfassen.
→ So werde ich es in Kürze aufbauen, die fehlenden Teile sind schon unterwegs!
Forumsspeicher F3: “schlau”
Netz → regelbares Ladegerät → Batterie
Batterie → regelbarer Modulwechselrichter → Netz
Außerdem benötigt diese Variante einen allpoligen Stromsensor (oder auslesbaren Zweirichtungszähler) und eine zentrale Steuerung, zum Beispiel per Raspi o.ä.
Mit einer gescheiten Programmierung sollte es möglich sein, die Speicherladung den vorhandenen Überschüssen anzupassen und die Entladung dem Verbrauch. In dieser Variante wäre auch ein etwas größerer Wechselrichter 500…1000 W sinnvoll. Mehr aber nicht, weil dann der Wirkungsgrad im unteren Bereich wieder leidet.
Damit befassen sich schon einige Threads. Für eine durch viele leicht umsetzbare Lösung erscheint mir diese Variante jedoch bisher zu kompliziert.
Ich freue mich auf Anmerkungen und werde berichten, wie es bei mir weitergeht