PV-Anlage/ Speicher für Neubau EFH

  • Ich bin neu hier im Forum (und ziemlich verzweifelt :-?), deshalb hallo erstmal an alle Experten und hilfsbereite Menschen, die hier ihre wertvolle Zeit opfern, um PV-Grünschnäbeln wie mir unter die Arme zu greifen.


    Folgende Situation: Neubau, EFH, Fertigbau in Holzständerbauweise mit ca. 80 qm Flachdach (8,27 x 10,12 innerhalb der Attika) mit Kiesschüttung, weitere verwertbare Dachflächen sind nicht gegeben. Die Höhe der Attika beträgt ca. 25 cm. Die breitere Hausseite (die 10,12 Meter) ist die Südseite, genauer gesagt weist sie gen Süd-Südost, unverbaubar (Hanglage, keine Bäume). Schatten kommt erst im Westen, westseitig neben/ hinter dem Haus steht ein großer Walnussbaum, die Spätnachmittags-Sonne könnte hinter ihm verschwinden. Ebenso ist an der westlichen Hauswand etwa mittig ein Außen-Edelstahlkamin angebracht, der etwa einen Meter über die Attika hinaus ragt.


    Wir sind derzeit in der letzten Phase der Detailplanung, bald machen wir per Unterschrift den Kasten zu - so wird dann gebaut. Vertrag unterschrieben haben wir (teilweise etwas blauäugig manche Gewerke/ Leistungsversprechen betreffend) etwa Herbst 2017. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Aktion beworben: für 15.000 Euro gab es eine PV-Anlage plus Speicher - dafür von der KfW 15.000 Tilgungszuschuss - also kostenneutral. Klang gut, passte in mein Wunschdenken nach Autarkie - zack, gekauft. Kein bisschen hinterfragt, was genau wir da eigentlich gekauft haben... :/ Und auch zu diesem Zeitpunkt nicht durchschaut, dass ich ein Drittel des Tilgungszuschusses ohnehin erhalten hätte, weil das Haus per se ein KfW-Effizienzhaus 55 ist. Gegen 15.000 Euro Aufpreis wurde daraus also ein KfW 40 Plus, das beinhaltet nicht nur die PV-Anlage und Speicher, sondern auch bessere Dämmung, die erforderlich ist, um die Effizienzkriterien zu erfüllen. Dafür gibt es zusätzlichen Tilgungszuschuss von 10.000 Euro, insgesamt also 15.000 Euro.


    Erst in den letzten Monaten/ Wochen der Detailplanung begann ich, die konkreten Leistungsinhalte der angebotenen PV-Anlage/ Speicher zu hinterfragen. Wie gesagt - als absolutes PV-Greenhorn...


    Das Angebot beinhaltet 12 Module à 300 Wp (monokristallin), ergo 3,6 kWp. Dazu gab es ursprünglich einen etwa gleich großen Speicher von Kostal und von der gleichen Firma einen Wechselrichter. Unser Glück: Kostal hat sich zwischenzeitlich aus dem Speichergeschäft zurück gezogen, nun gibt es ein Gerät von BYD (B-Box H 6.4 ). Auf meine Nachfrage, auf welche Größe sich die Anlage aufstocken lässt, bietet man mir gegen Aufpreis von 3.560 Euro weitere 8 Module an, in Summe also 20 Stück, 6 kWp. Mehr passe nicht aufs Dach. Zuletzt habe ich um eine Ertragsprognose gebeten, was eine ganze Weile gedauert hat. Mein stetiges Nachfragen und Hinterfragen hat dann auch schon dazu geführt, dass man mich darauf hinweist, dass man die PV-Anlage auch gerne aus dem Angebot heraus rechnen könne und ich die Leistung von Dritten beziehen könne. Schließlich habe ich jetzt meine Ertragsprognose erhalten und sehe darin Zeichnungen, aus denen ich schließe, dass sehr wohl noch mehr Module aufs Dach passen würden. Bevor ich nun das gefühlte 100ste Mal meinen Häuslesbauer nerve, was der Scheibenkleister soll, möchte ich das Forum gerne um Rat und Unterstützung bitten.


    • Was taugt das Angebot formal? Ich finde darin nicht einmal den Speicher berücksichtigt...
    • Was taugt es inhaltlich? Ich meine, was taugt die Anlage?

    Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung von der Thematik und fühle mich damit nicht gut.


    Danke schon im Voraus für eure Mühe und euer Feedback. :danke: Wenn Ihr noch Infos braucht, fragt mich!


    Viele Grüße, Dirk

  • Auch für ein Flachdach braucht es eine Unterkonstruktion. So wie dein Haus steht, würde ich dir eine Ost/West-Belegung empfehlen. Wenn du in D wohnst, z.B. Miralux3 von Richard Brink: Meine 30 kW Ost-West-PV-Anlage

    Als Speichergegner äussere ich mich nicht zum Speicher, sondern empfehle dir Volleinspeisung, oder Überschusseinspeisung, je nach Standort.

    einstein0

    35 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    2 kW- Hybrid-Insel im Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW. 5 kW USV mit Hybrid-WR und 10 kWh Li.

  • Für KfW 40 Plus braucht er den Speicher und die kombi BYD an Kostal sollte laufen.

    3.2018 40 x BenQ Solar Sun Vivo PM060MB2 -> 12kWp bei DN 38° mit ca. -18 ° SO

    8.2019 22 x Ja Solar JAM60s03 - 325 WP mit 22 X SE P370 + SMI35-> 7,15 kWp bei DN 10 mit ca. -18° SO

    WR 25000TL-30 mit SHM 2.0 + MultiPlus II + 26 kWh DIY Akku
    07.2020 VW e-up! Style Honey + go-eCharger HOME+ an OpenWB

    01.2023 Hyundai Tucson Plug-in-Hybrid + go-eCharger HOME+ an OpenWB

    11.2022 WP von Vaillant VWF 117/4 mit Sole

    Mein Tibber / Einladungslink https://invite.tibber.com/ugmxwnn7.

  • Blaues Auge würde ich sagen.


    In der Kombi KfW40+ wird man mit em Speicher zwar immer noch nicht reich, aber auf 20 Jahre kann da recht sicher eine schwarze Null bei rum kommen. Dafür muss das Angebot aber gut sein und das ist bei Dir noch nicht der Fall.


    Für T€ 15 und auch mit Blick auf die Dachfläche muss mehr PV drauf.

    Die Heizung wird ja eine WP sein ... ich hoffe eine richtige LWWP mit FSB, die Wasser führt oder schlicht mit großen Heizkörpern an der Wand.


    PV entweder Ost/West voll machen und ggfs. zusätzlich die Südfassade voll belegen.

    Alternativ Süd/Nord mit flacher Aufständerung bauen, auch damit müssen deutlich mehr als 3-5KWp drauf gehen.


    Ziel sollten 9,99KWp sein:!:

  • 10000€ Tilgungszuschuss für 15000€ Investition hört sich nach einem guten Geschäft an, wusste ich nicht. Lass dir doch als erstes mal die PV aus dem Angebot rausrechnen. Da die 15000 ja auch eine zusätzliche Dämmung beinhalten, kennst du dann die Kostenanteile für PV. Und dann plan die PV mit dem Forum und dem Solarteur deines Vertrauens selbst.


    Generell ist es von der Ertragsseite her ziemlich schnuppe, ob du das OW oder NS aufständerst, die Module fangen das ein, was an Horizontalstrahlung (!) auf das Flachdach (!) fällt. Das ist nicht nur logisch, sondern kommt bei einer Simulation auch so raus. Von der Geometrie her scheint eine flache NS-Aufständerung im Querformat (lange Modulseite parallel zur langen Dachseite) mit 7 Reihen a 5 Modulen gut zu passen. Dann kann die letzte Reihe nach S geneigt an die Nord-Attika ran. So hast du eine Südreihe mehr und solltest keine Probleme mit Attikaschatten haben. Um nicht knapp über 10 kWp zu kommen, müsstest du das aber mit (günstigen) 275 Wp-Modulen bauen. Alternativ sind natürlich auch 4 Reihen mit stärkeren Modulen möglich. Wieso der Belegungsplan auf einer rechteckigen Fläche unterschiedlich lange Reihen enthält erschließt sich mir nicht.


    Der Kamin ist vom Schattenwurf her kein Problem, aber er gehört doch hoffentlich nicht zu einer Gasheizung???=O

    "1.21 Gigawatt - Tom Edison, wie erzeugt man soviel Strom? Das ist unmöglich! Unmöglich!"

  • Naja, ich denke auf 80 m2 bringt man zwischen 12 und 15 kWp verbaut.

    einstein0

    35 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    2 kW- Hybrid-Insel im Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW. 5 kW USV mit Hybrid-WR und 10 kWh Li.

  • Astroenergy (Modulhersteller laut Angebot) macht gerade Schlagzeilen:


    https://www.pv-magazine.de/201…enbar-in-schwierigkeiten/