Hallo,
ich möchte mir eine PV-Anlage weitestgehend selbst zusammenstellen/ bauen. Der Anschluß ans Netz wird natürlich durch eine Fachkraft/ Unternehmen erfolgen. Eine Einspeisung ins Netz soll nicht erfolgen, auf das Gewiggel mit der Steuer habe ich keine Lust, das ganze soll auf eine möglichst hohe Deckung des Eigenverbrauchs hinauslaufen. Der jährliche Stromverbrauch liegt bei 1500 kwh zzgl. 400 kwh, die elektrisch zugeheizt werden, ansonsten wird mit einem Kaminofen geheizt.
Ich möchte auf meinem Carport in Südausrichtung 6 PV-Module installieren (mehr geht nicht ohne Verschattung vor allem im Winter), auf dem Hausdach mit Ost-West Aurichtung, (ca. 5 Grad nach Süd bzw. Nord gedreht), 35 Grad Dachneigung sollen 4 Module auf die Ost und 4 auf die Westseite. In dieser Konstellation wäre über den Tag verteilt bei Sonneneinstrahlung eine Mindestleistung von ca. 1000 Watt gegeben??? In der Mittagszeit eine Mindestleistung von über 2000 Watt, um Großverbraucher wie Geschirrspüler selbst zu versorgen? Überschüssiger Strom (der ja bei dieser Konstellation wohl anfallen wird) soll über einen automatisch zu schaltenden Heizstab (900 bis 2000 Watt?) das Brauchwasser erwärmen (täglicher Bedarf von 3,5 bis 5 kw in Form von L-Gas) oder elektrisch "verheizt" werden.
Außerdem möchte ich einen 12 oder 24 V Batteriespeicher anschließen (lieber wäre mir ein 12 V Speicher), an diesen ist eine Kleinstwindkraftturbine per Laderegler angeschlossen, diese liefert max. 585 Watt bei stürmischem Wetter, bei schwachem bis normalem Wind jedoch nur 50 bis 200 Watt. Das mit dem Speicher ist wohl eher Spielerei, jedoch ist ein kleiner Speicher mit KFZ-Batterien vorhanden, die Windturbine kann nicht direkt an einen Wechselrichter angeschlossen werden und ich komme gelegentlich an "gute" gebrauchte Batterien "für lau" dran. Mit den z. Zt. vorhandenen Batterien speicher ich ca. 0,6 bis 0,7 Kwh (per Wechselrichter entnommen und gemessen), unser Stromverbrauch liegt jetzt im Dezember nach dem Abendessen von 19 Uhr bis zum Aufstehen meiner Frau gegen 7:30 Uhr bei 0,4 kwh.
Meine Fragen:
- Was für Module soll ich nehmen? Sind Monokristalline richtig? Hatte an 270 bis 300 kwp gedacht, mit noch höherer Leistung zu schlechtes Preis-Leistungsverhältnis? Module mit 2 x 1 m passen schlecht zu den Gegebenheiten auf meinem Carport, sind aber wohl eh zu teuer. Würde auch gute gebrauchte nehmen wollen.....
- Was hat das mit den Zellen pro Modul auf sich? Worauf muß ich achten?
-Der Wechselrichter sollte Anschlüsse für 2 Stränge haben? An einem Strang werden die 6 Südmodule in Reihe angeschlossen, an dem anderen parallel die 4 Ost und die 4 Westmudule, die untereinander wiederum in Reihe geschaltet sind? Wenn nicht, wie sonst???
- Ist es richtig, dass ein leistungsschwacher (guter) Wechselrichter eine nur geringe Eingangsspannung braucht, um somit auch bei schlechten Lichtverhältnissen und wenigen in Reihe angeschlossenen Modulen bei geringer Mindestspannung (ab 50 Volt??) schon anfängt, immerhin ein paar Watt zu liefern?
Wohingegen ich doch eher einen 3000 Watt WR bräuchte, um Großverbraucher wie Spülmaschine in der Mittagszeit komplett bedienen zu können. Wird ein großer WE Morgens bei Sonnenaufgang (oder Abends) mit den nur 4 dann im Licht liegenden Modulen auf dem Dach überhaupt anfangen, wenigstens ein paar Watt zu liefern)? Liegt da die Mindesteingangsspannung wohl eher bei 140 Watt aufwärts?
Kann man an Tagen mit schlechten Lichtverhältnissen per Umschaltung alle vorhandenen Module auf einen Strang legen, damit die Mindestspannung für den WR überhaupt erreicht wird? Oder macht das ein guter WR alles selbsständig?
- Der von mir benötigte WR ist ein sogenannter Hybridwechselrichter? Diese WR binden einen Akkuspeicher mit ein (in meinem Fall DC-seitig auf 12V oder 24V-Ebene) Ein solcher WR ist für meinen Anwendugsfall das richtige? Getrennte Laderegler und Wechselrichter werden doch allenfalls nur für reine Inselanlagen genommen? (Ich hätte eine Halb-Insel?) Wird meine Windturbine, die per Laderegler direkt an den Akku angeschlossen wird, den Hybridwechselrichter in irgendeiner Form stören/ verwirren)?
Der Hybridwechselrichter (wenn es denn in meinem Fall so einer ist) müßte zwingend die ARN 4105 erfüllen, damit die Anlage im sogenannten Neztparallelbetrieb (???) laufen kann? (Ein Stromzähler mit Rücklaufsperre ist schon seit Ewigkeiten wegen unseres geringen Stromverbrauchs installiert worden, der Versorger war wohl mißtrauisch.)
- Der WR würde nur einphasig einspeisen? Alles andere wäre wohl zu teuer und bei der gerinen Leistung von 3000 Watt überflüssig bzw. uneffektiv, da zu hohe Eingangströme zum Arbeiten anliegen müßten?
Das mit der einen Phase macht aber nichts, da mein Stromzähler "saldierend" ist???? Das heißt, egal auf welcher Phase der WR angeschlossen wird, und auch wenn zb. der Geschirrspüler mit 2300 Watt Max. auf der anderen Phase angeschlossen ist, wird der Bedarf tatsächlich intern gedeckt und der Zähler dreht sich nicht?
- Wird auch wirklich eine ordentlicher Sinusspannung geliefert, damit es kein Theater mit bestimmten Verbrauchern gibt? Wenn ein WR die ARN 4105 erfüllt, ist das dann praktisch gegeben???
- Es gibt wohl Wechselrichter, die können bei Bedarf einzelne Stromverbraucher aktivieren (Wenn die Sonne scheint, den Geschirrspüler starten etc. )? Eine solche Funktion ist für mich interessant, zwingend erforderlich wäre sie aber wohl für einen Heizstab im Warmwasserboiler. Diese Sache läßt sich aber auch durch eine externe Schaltung (z. B. "Energie-Manager") lösen??
Ich habe schon viel hier gelesen, aber als Laie versteht man immer nur ein bißchen und reimt sich den Rest drum herum, ich versuche meine Gegebenheiten möglichst genau zu beschreiben, damit man mir dann vielleicht eine Lösung an die Hand geben kann.
Ich freue mich auf Antworten, Hinweise, Vorschläge, Tipps zur Beschaffung und Benennung von Geräten/ Komponenten und positiv gemeinte "Belehrungen".
VG ikarussolar