Wann werden kommerzielle Einspeisetarife die EEG-Vergütung übersteigen?

  • Bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung geht man immer davon aus, dass 20+ Jahre lang die EEG-Vergütung gezahlt wird Gleichzeitig wird darüber diskutiert, was mit den Anlagen passiert, die aus dem EEG fallen (nach 20 Jahren, die ersten also Anfang 2020). Deren Strom ist ja auch nicht wertlos, und die einhellige Meinung lautet, dass man ihn dann immer noch für ein paar Cent dem örtlichen VNB (oder wem auch immer) wird verkaufen können. In anderen Ländern ist das die gelebte Praxis, und ich meine, selbst hierzulande kaufen schon manche VNBs über Einspeisetarife Strom an, wohl allerdings unter EEG-Niveau.


    Eine Anlage, die heute errichtet wird, bringt für 20 Jahre um 11 Cent, also bis 2038. Da alle von steigenden Strompreisen ausgehen - ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass bis dahin über Einspeisetarife weit mehr gezahlt wird als nur 11 Cent je kWh? Ich meine das sollte man durchaus bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung mit berücksichtigen.


    Bin gespannt auf die unterschiedlichen Meinungen!

  • Ein VNB braucht selbst nur Verlust- und Ausgleichsenergie. Der wird die wohl kaum bei PV-Anlagenbetreibern beziehen, die die nicht bedarfsgerecht liefern können.

  • Dann werden es wohl Lieferanten sein, die den ersten Schritt machen mit Einspeisetarifen ?

  • Je billiger der Mittagsstrom wird, desto attraktiver wird es auch, ihn zu nutzen. Mit Flexibilität bei Großverbrauchern wie Kühlung, Heizung, Verzinkereien und so weiter. Mit Speichen, die man dann saubillig laden kann. Mit Bitcoin-Mining, halt nur Mittags ... Dass die Delle zum Problem wird, sehe ich noch nicht.

  • Der Preis für die Stromerzeugung wird sinken, der Strompreis jedoch durch immer weitere Abgaben und Gebühren weiter steigen. Deshalb wird es m.E. am meisten Sinn ergeben, den erzeugten Strom in einen lokalen Netzverbund zusammenzuführen und dann lokal zu verkaufen - dann OHNE diese ganzen Gebühren von aussen.

    Beispiel: Alle PVA in einem Gewerbegebiet.

    Es gibt bereits heute Firmen, deren Geschäftsmodell darauf basiert, dieses für die betroffenen Betreiber umzusetzen, indem sie entsprechende Services und Software anbieten.


    https://www.node.energy


    Das ist nicht so trivial (IT, Netze, usw.). Ausserdem müssen die Gesetzte dazu noch dahingehend weiter entwickelt werden.

  • Dem steht leider das Energiewirtschaftsgesetz entgegen. Keiner will auf seine Stromsteuer, Konzessionsabgaben und Netzentgelte freiwillig verzichten.

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  • Der VNB wird ihn dir garantiert nicht abkaufen, weil es nicht das Geschäftsmodell eines Netzbetreibers ist mit elektrischer Energie zu handeln. Die einzige Möglichkeit dürfte sein ihn an einen Direktvermarkter zu verkaufen oder einen anderen Händler. Ich würde aber wie bereits oben beschrieben nicht davon ausgehen, dass der Wert vom Solarstrom bald oder in absehrbarer Zukunft den Wert von 11 cent übersteigt.

    Die lokale Nutzung im Gewerbegebiet wird mit Umgehung aller Abgaben so auch nicht funktionieren, sobald man öffentliche Netze in Anspruch nimmt.