Guten Abend,
der Regler ist erstmal für das 24V-System ausreichend, die Peak-Leistung erreichst du nur sehr selten und dann wird auf die max. 70A begrenzt. Besser ist den Strom auf 20% des Wertes der Batteriekapazität zu begrenzen, solange die aktuellen Batterien noch leben. In deinem Fall ca 40A. Der Regler wurde so gewählt, dass er auch für eine spätere Erweiterung nicht zu klein ist. Das bedeutet aktuell würde dir auch ein 150/45 reichen oder eben der günstigere 100/50 mit den erwähnten Nachteilen.
Ripper1199 hat nicht unrecht mit der Tatsache, dass das Problem die Schlechtwettertage sind. An diesen Tagen wird nur ein Bruchteil der PV-Leistung erreicht, sodass es Sinn machen kann den Laderegler kleiner auszulegen und den PV-Generator zu groß, damit auch bei schlechtem Wetter einigermaßen Ertrag zusammenkommt. Allerdings sollte der Regler so ausgelegt sein, dass mindestens 1/10 der Ah-Zahl an Ladestrom erreicht wird, maximal hingegen 1/5. Alles darüber beschleunigt den Batterieverschleiß erheblich. Das gilt für Bleibatterien, Lithium verträgt etwas mehr. Für die Einrichtung dieser Begrenzung benötigst du noch ein VE.direct zu USB-Kabel oder einen VE.direct Bluetooth Adapter. Das erleichtert dir auch die Einrichtung des Batteriemonitors (falls du ein Android/Apple-Smartphone besitzt). Damit lassen sich zusätzlich Erträge auswerten und Updates einspielen sowie die aktuelle PV-Leistung anzeigen. Alternativ kannst du die Geräte auch als "Smart"-Version mit eingebautem Bluetooth kaufen. Wahrscheinlich kommt ein einzelner Bluetooth-Adapter aber günstiger, weil der BMV700 Batteriemonitor in der Regel nur einmal konfiguriert werden muss.
Falls du später mal auf 48V erweitern willst müsstest du nur den Multiplus tauschen, der Rest kann bleiben. Mit deinen aktuellen Batterien ist das nicht möglich. Die aktuellen Batterien solltest du vor dem Aufbau übrigens auch erstmal alle auf den gleichen Ladezustand bringen, also am besten vorher alle mal 1-2 Tage parallel schalten und laden. Bei deinen aktuellen Entladeströmen ist ein 48V System nicht wirklich nötig. Es ist kein Problem an den 70er Laderegler noch eine weitere Reihe Module zu hängen. Damit erhöhst du an Schlechtwettertagen etwas den Ertrag.
Der limitierende Faktor ist bei der Anlage momentan eher die Batterie, die mit 2,6kWh Puffer etwas mager ausfällt. Wahrscheinlich bekommst du für den Verkauf aber nicht mehr sonderlich viel, also würde ich sie nutzen um dann herauszufinden ob es möglicherweise sogar nicht einige Jahre damit klappt. Beim danach fälligen Neukauf kannst du die Kapazität dann entsprechend erheblich erhöhen und die Ladereglerbegrenzung rausnehmen. Die 2,6kWp passen dann perfekt zu den 70A Ladestrom und damit geht dann auch einiges in Kombination mit einer großen Batterie.
Zum Multiplus: Das Ladegerät funktioniert nur, wenn der Generator läuft. Der Multiplus schleust den Strom vom Generator zu den Verbrauchern durch und lädt mit dem Überschuss die Batterie. Hier ist es wichtig, dass nur geladen wird, wenn nicht sowieso schon viel Photovoltaikleistung vorhanden ist (also mittags die Sonne scheint). Die Ladeströme vom Multiplus und dem Solarladeregler werden nämlich addiert. Mit einem CCGX oder Venus würde sich das zwar gemeinsam begrenzen lassen, aber das kostet nur wieder unnötig Geld.
Man kann die Multiplus parallel schalten. Falls du merkst, dass doch noch ein größerer Verbraucher nachkommt, kannst du einen zweiten dazukaufen, falls es einer alleine nicht schafft. Falls du eine Kaffeemaschine planst macht es Sinn gleich den 1600er zu nehmen. Ob du die 300-350€ Aufpreis für den Multi nur wegen der Generatoroption ausgeben möchtest musst du entscheiden.
Leider kann ich dir in diesem Leistungsbereich keinen Generator empfehlen, der diese Option bietet.
EDIT: Ja genau, richtig verstanden!
Hm, um den Balancer verwenden zu können müsstest du zwei 12V-Blöcke bilden, ansonsten bräuchtest du 9 Stück davon, für jeden einen. Ich bin der Meinung, dass du den bei neuen Batterien eher nicht benötigst. Lieber 9x2er Blöcke machen als 2x9 und entsprechend alle mit gleich langen Kabelwegen verbinden, z.B. auf einer Kupferschiene. Dadurch werden die Ströme gleichmäßiger aufgeteilt. Ein Balancer würde bei der 2x9 Lösung zwar die Spannung der beiden Blöcke identisch halten, aber die Ströme innerhalb dieser Blöcke werden nicht gleichmäßig aufgeteilt. Wichtiger ist es darauf zu achten, dass die Batterie regelmäßig 100% erreicht und auch einige Stunden hält sowie idealerweise niemals unter 50% Ladezustand fällt.
Der Batteriemonitor-Shunt kommt als erstes an die Batterie. Erst danach die Verbraucher, also im Sinne der Verschaltung, nicht des Zeitpunkts.