Hallo,
nach vermehrten Berichten über Speichersysteme in letzter Zeit und dem "kleinen" Pferdefuß, dass die Preise noch viel zu hoch für eine wirtschaftliche Nutzung sind, habe ich mich mal hingesetzt und durchkalkuliert, wie teuer ein Speicher im Eigenbau mit aktuellen Beschaffungspreisen für Privatleute sein würde, also nicht nur der Preis der Akkus sondern inclusive Gehäuse, BMS, interner Verkabelung usw.
Vorausgesetzt habe ich den Selbstbau und habe beim Design Wert auf einen robusten Aufbau, Sicherheit, Erweiterbarkeit und Wartbarkeit gelegt. Ich glaube eine Bauart gefunden zu haben, mit der ich einen Speicher mit knapp unter 10kWh Kapazität für etwa 4700€ bauen kann, zur Sicherheit nennen wir das mal 5000€. Reine Materialkosten, ohne kalkulatorischen Stundenlohn für den Aufbau. Das ganze würde ca. 0,6m² Stellfläche in Anspruch nehmen und ohne größer zu werden bis ca. 30kWh erweiterbar sein (erweiterbar für <400€/kWh).
Zugrundegelegt habe ich Li-Ion-Zellen in 18650-Bauform und 70% Kapazitätsnutzung, was etwa 4000 Ladezyklen bedeuten würde. Man muss bedenken, je größer der Akku desto seltener muss dieser tatsächlich komplett gefüllt oder geleert werden, was der Lebensdauer sehr zu Gute kommt (Stichwort "Prognosebasiertes Laden").
Falls sich hier Gleichgesinnte finden, würde ich euch den Aufbau gerne vorstellen und verfeinern. Und es steht natürlich die grundsätzliche Frage im Raum: Ist das so billig genug, oder kann ich selbst bei <500€/kWh noch keinen wirtschaftlichen Betrieb erwarten?
Mal ganz grob: 4000 Zyklen zu 10kWh sind 40MWh für 5000€, also 12,5 ct/kWh. Bei derzeitigem Strompreis von ca. 25ct/kWh spare ich also in etwa so viel, wie mir durch EEG-Vergütung entgeht, also ein Nullsummenspiel. Dann noch die Speicher- und Wandlungseffizienz von <1 und schon bin ich im Minus.
Aber: Die Rechnung geht von 4000 vollen Zyklen aus und nimmt an, der Speicher sei danach hinüber. Das ist natürlich realitätsfern. Teilladung und prognosebasiertes Laden kann die Lebensdauer weit über die 40MWh verlängern! Nur fehlen mir die Daten, um sowas mal für ein Jahr durchzurechnen.
Was meint ihr?
Grüße
Ben