Zitat von Tronic
Dann hast Du dir die Berechnungen nicht wirklich angesehen oder Du machst den bei Speichergegnern üblichen Fehler: Man muss den Speicher (inkl. PV) dem reinen Stromkauf ohne PV gegenüberstellen, dann kann er durchaus wirtschaftlich sein. Eine PV mit Speicher wird nie (oder nicht so schnell) wirtschaftlich gegenüber einer reinen PV sein!
Zumindest nicht solange es eine garantierte Einspeisevergütung gibt und/oder Speicher nicht extrem günstiger werden.
Was Du Fehler nennst, ist schlichte Betriebswirtschaftslehre. Die Wirtschaftlichkeit einer Einzelinvestition muss sich aus deren eigenem Deckungsbeitrag ergeben, oder sie muss zumindest den DB einer anderen Investition erhöhen.
Da im Fall Sonnen (mal Hybrid ausgenommen) der Speicher zusätzlich zur PV gekauft wird, muss er sich aus sich selber heraus rechnen, das tut er nicht. Er könnte auch die Rendite der anderen Investition, also PV, erhöhen. Das tut er aber auch nicht, sondern der Speicher senkt die Rendite der PV! Das beides zusammen bisweilen noch knapp positiv ist, liegt nicht am (unwirtschaftlichen) Speicher, sondern an der hervorragenden Rendite der PV für sich alleine.
Zitat von TronicGewinn, der mit jeder Strompreiserhöhung weiter ansteigt, da in meiner Berechnung gar keine einkalkuliert ist!
Das wiederum ist nun der typische Fehler der Speicherverkäufer. Real gab es in den letzten Jahren keine Strompreiserhöhung und inflationsbereinigt wurde der Strom jedes Jahr billiger und ich finde kein plausibles Argument, warum sich das dramatisch ändern sollte.
Zitat von Therapiehof
3) Diese Art Speicherung trägt auch nichts zur Energiewende bei.
Zitat von TronicBei 3) sehe ich das dagegen absolut anders und bin mal auf eine Begründung dieser Aussage gespannt.
Ich sehe es so, dass jede kWh, die ich in/auf meinem Haus selbst produziere und selbst verbrauche wird zum einen nicht konventionell erzeugt und muss zum anderen nicht durch die Netze fließen und entlastet diese. Je mehr dezentrale Energieversorung wir erreichen, umso weniger müssen die Netze ausgebaut werden - was meiner Meinung nach immer noch ein großes Problem der Energiewende ist. Was bringt es, wenn der Strom irgendwo erzeugt wird wo er gar nicht benötigt wird (wie z. B. bei Offshore-Windparks)? Es müssen nur die Netze ausgebaut werden und der Storm quer durch die Republik geleitet werden - u. a. weil keine Speicher verfügbar sind.
Ein Teil der Antwort wurde ja schon gegeben. Das ganze Gefasel von Cloud belegt m.E. nur Eines: hier wird Physik mit Geldbilanz verwechselt. Selbstredend wird kein physikalischer Strom vom Sommer bei Sonnen in eine Riesenbatterie gepackt und im Winter ausgespeist. Sondern die Strommenge, die im Sommer eingespeist wird, die bekommt man bilanziell im Winter wieder zurück. Physikalisch ist es im Winter Strom aus dem Netz, im Falle Sonnen auch noch als Graustrom an der Börse gekauft. Man tauscht also seinen PV Sonnenstrom vom Sommer gegen Atom- und Kohlestrom im Winter.
Da sind wir nun bei einem der beiden physikalischen Hauptprobleme. Ich nenne es Sommernachtsautarkie
Ein Speicher, der im Sommer nachts (früh und abends) den Eigenbedarf deckt würd dann das Netz entlasten, wenn er das auch im Winter könnte. Da das Netz aber nach Maximalleistung (Peak) gebaut werden muss, bringt der Speicher dem Netzausbau gar nichts, weil im Winter "volle Lotte die Drähte weiter glühen".
Das andere ist der "Zappelstrom". Wir haben tags einen höheren Stromverbrauch und nachts tendentiell Strom übrig (derzeit aus konv. Dauerlastkraftwerken). Wenn wir also tags statt PV Strom einzuspeisen ihn in eine Batterie laden und nachts, wenn es eigentlich genug Strom im Netz gibt, diesen anstatt aus dem Netz zu konsumieren, aus der Hausbatterie ziehen, dann ist das eben kontraproduktiv. Nun ist das kein grundsätzliches Argument für (netzdienliche) Speicher, man könnte sie ja auch netzstabilisierend einsetzen, d.h. nachts aus dem Netz füllen und in den Peakzeiten tags (bzw. früh und abend) aus dem Speicher entnehmen. Nur hat dann der Speicher nix mehr mit der eigenen PV, Autarkie etc. zu tun.
sich einfach mal bei https://smard.de die Erzeugung und die Verbräuche anschauen. Man kann sich auch Zeiten negativer Preise anzeigen lassen. Dann wär das laden netzdienlicher Speicher wirklich sinnvoll!