Liebes Forum,
dies ist eine Ankündigung, weil in Kürze Eure Unterstützung brauchen!
Seit einiger Zeit beschäftige ich mich intensiv mit netzgekoppelten, steckdosenfertigen Solarmodulen.
Gerne möchte ich ich Euch daher darauf hinweisen, dass sich bei dem Thema derzeit einiges tut. Und relativ viel hinter verschlossenen Türen.
Viele hier kennen die Diskussion zu den steckdosenfertigen Solarmodulen wahrscheinlich. Unabhängig davon, wie jeder Einzelne zur Sinnhaftigkeit von solchen Modulen steht, ist es eine Tatsache, dass es bereits mehr als 10.000 solcher Systeme im Umlauf gibt. Und es werden täglich mehr. Anstatt diesen vielen Menschen jedoch einen geregelten Platz im Energiesystem einzuräumen, sind einzelne Lobbys nach wie vor bemüht, sie zu dämonisieren. Klagsandrohungen von Netzbetreibern und die Forderung nach harten Strafen, um Exempel zu statuieren waren da noch eher harmlosere Aussagen, die mir entgegengebracht wurden.
Das Thema im Detail zu erläutern dauert etwas, weil es sehr breit gestreut und relativ komplex ist. Zusammengefasst gibt es rechtlich kaum ernsthafte Bedenken, wenn die Systeme "sicher" ausgeführt sind. Arbeitet man nach der Norm wird "vermutet", dass man alles bestmögliche getan hat. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass beim Verletzen einer Norm vermutet wird, dass man unsauber oder gar fahrlässig handelt. Für die Beweislast ist das ein extrem großer Unterschied. Halte ich die Norm ein, muss man mir Fahrlässigkeit nachweisen, halte ich sie nicht ein, geht die Schuldvermutung schon relativ weit. Dadurch ist die Norm auch ein Instrument zur Machtausübung geworden. Quasi Gesetze, die aber nicht von Gesetzgebern beschlossen werden.
Solange nichts Schlimmes passiert (mir ist bisher noch nichts bekannt), geht das mit der Grauzone ja noch halbwegs. Aber bei 10.000 (+) Systemen ist nicht auszuschließen, dass es doch irgendwann mal irgendwo einen Schaden gibt, für den jemand haften muss. Das liegt weniger an den Systemen selbst, sondern eher an der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Das 0% Risiko gibt es real bekanntlich nicht. Was in anderen Lebensbereichen dann lapidar als "Unfall" abgetan und der Versicherung übergeben wird, wird bei steckdosenfertigen Solarsystemen zu einem ernsten Haftungsrisiko für eine große Anzahl von Käufern, Arbeitsplätzen, Ingenieuren, Hersteller-Firmen usw.
Warum diese lange Geschichte? Das simon.energy Projekt hat wieder neuen Schwung in die Diskussion gebracht. Die Normung hat erkannt, dass sie handeln muss. Derzeit gibt es mehrere Arbeitskreise zu dem Thema. Sie hat zwei Möglichkeiten: Objektiv, nüchtern das Thema regeln (vgl. Schweiz, Holland, Österreich) um so den Großteil der 10.000 Anwender aus der Grauzone zu holen. Oder aber das Gegenteil.
Zu meiner Verwunderung geht die Normung einen komplett vertrottelten Weg. Da fragt man sich, ob es der Normung noch um die Sicherheit geht oder darum, wirtschaftliche Interessen einzelner Normungsmitglieder durchzusetzen. Wer den Text wirklich bis hierher geschafft hat und sich noch weiter ins Thema einlesen will, siehe auch https://solarzwerg.wordpress.c…ken-kleine-kruemel-macht/)
In Kürze wird ein Entwurf für eine öffentliche Begutachtung online gehen. In diesem Entwurf sollen herkömmliche Schuko Stecker explizit verboten werden (waren sie bisher nicht). Stattdessen sollen nur mehr Spezialstecker möglich sein. Mit Spezialstecker kostet ein Modul für den Laien dann etwas das Doppelte, weil der Großteil keine Ahnung hat, wo man dreipolige Spezialstecker und Spezialsteckdosenkauft oder wie man diese montiert. Das sei angeblich "sicherer", weil es keine "Verwechslungsgefahr" gebe. Das argumentieren - Achtung, kein Spaß - die Spezial-Steckerhersteller, die zahlreich in diesem Normungsausschuss sitzen.
Daher möchte ich Euch bitten, Einsprüche dagegen zu erheben. Mitstreiter von mir werden noch Vorlagen für Einsprüche erstellen, die stelle ich dann auch hier rein. Wir brauchen Eure Unterstützung, damit diese über 10.000 Menschen endlich Anerkennung statt weiterer Drohungen erhalten. Vielleicht seid ja auch Ihr Betroffene?
Gruß
Simon