Mein Schwiegervater hat ein Ferienhaus in Portugal. Genauer an der relativ rauhen Westalgarve, bei Arrifana, bzw. Vale da Telha.
Im Herbst, Winter und Frühjahr ist es dort relativ nass und kühl und das Haus hat keine Heizung. Wird z.B. nicht regelmäßig gelüftet, verschimmelt dort alles. Zum Glück haben wir jemanden dort, der die Lüftung regelmäßig übernimmt.
Jetzt kam mir die Idee eine Heizung einzubauen. Zuerst dachte ich nur an PV, Halbinsel und Wärmepumpe oder eventuell auch Klimageräte. Für Wärmepumpe oder andere Form müssten natürlich Heizkreise gelegt werden, wahrscheinlich am besten als Fußbodenheizung oder Wandheizung.
PVgis im Anhang, ich habe mal bewusst steil gestellt, um die Wintererträge zu optimieren; aus 1kwp gibts mehr als 3kwh auch im Dezember. Da die Außentemperatur quasi immer über Null ist, brächte eine WP otimale COP Werte. Mit 5kwp wären also 15-20kwh täglich zur Verfügung, was bis 80kwh Wärme bedeutete. Obwohl das Haus schlecht isoliert ist, würde die Wärme wohl reichen, mit 20kwh könnte auch täglich ein paar Klimageräte die wichtigsten Zimmer ein paar Stunden beheizen und vor allem entfeuchten.
Warum ich hier poste, eventuell macht unter diesen Bedingungen aber Solarthermie mehr Sinn, da es ja primär um Wärme geht. angeblich, mit Solarthermie kenne ich mich nicht aus, wäre die gewonnenen Energiemenge größer. Kann jemand abschätzen, ob unter den obigen Bedingungen eine heizung nur auf Solarthermiebasis geeignet wäre? am einfachsten wäre warhscheinlich Photovoltaik und ein paar kleine KLimageräte in speziellen Räumen... es müüste keine Heizungsrohre verlegt werden...
Da Ferienhaus ist mit relativ wenig Bewohnung zu rechnen, andererseits, wenns im Spätherbst warm wäre, würde es wahrscheinlich auch öfter genutzt werden...
Ferienhaus Portugal, welche Heizung?
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Die versprochene PVgis Datei...
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Ich hab jetzt nochmal nach Klimageräten geggoogelt. ein 2,6kw Splitgerät (Invertertechnik) wäre geeignet bis 100m³ Raumgröße. An strategisch günstigen Stellen plaziert, dürften 2-3 Geräte reichen. Die Leistungsdaten sind die Folgenden:
Leistungsaufnahme im Kühlbetrieb: 0,78 kW/h
Leistungsaufnahme im Heizbetrieb: 0,72 kW/h
Ausgangsleistung im Kühlbetrieb: 2,5 kW
Ausgangsleistung im Heizbetrieb: 2,6 kW
Energieeffizienzklasse Kühlen/Heizen: A+/A
Luftumwälzung: 500cm/hDie Daten und das Gerät sind nur als Beispiel zu verstehen, andere Geräte mögen natürlich bessere Daten aufweisen.
Wenn ich das richtig interpretiere könnten mit einer Stromaufnahme von 0,8kwh, 2,6kwh Wärme produziert wären (Leider keine Außentemperaturangabe, COP wäre damit 3,25.
3 Geräte brauchten dann 2,4kw Leistung
Mit 1kwp könnte ich dann die 3 Geräte im Schnitt 1 Stunde und ein paar Minuten laufen lassen, bei mehr kwp entsprechend länger. Bei Laufzeit nur tagüber könnte man mit 1kwp mehr als 3kwh erzeugen und hätte 9kwh Wärme. Gehen wir mal grob von 10 Std. Laufzeit aus und 100kwh Wärmebedarf maximal, kämen wir wieder auf 8-10kwp. Dazu natürlich ein Inselwechselrichter und eine Pufferbatterie, ich würde da natürlich wieder Studerkomponenten und PzS wählen...Aufgrund der einfacheren Installation der Wärmeverteilung (keine Fußboden/Wandheizung notwendig, scheint eine solche Lösung erstrebenswert. Gibts Argumente für WP, bzw. solarthermie?
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Haus sofort verkaufen, nehme ich sofort.
Sorry, das musste sein. Ein schöne Gegend.Der Vorteil einer Klimaanlage mit Inverter ist das sie heizen kann, sehr effektiv, und kühlen im Sommer.
Habe ich in der Firma und sitze grad nach einem Gewitter im Büro mit der Entfeuchtungs Funktion. Angenehm und kühl und trocken. Läuft über die PV mit Batterie nachts.
Die Klimaanlage als Wandgerät hat eine leichte Luftumwälzung im Raum. Das trocknet sogar nasse Wäsche schnell. Feuchte Räume werden schnell trocken. Wäre somit ideal und auch fernsteuerbar. Eine Fußbodenheizung kann das nicht. Die Luftumwälzung ist sehr wirksam.Die Stromaufnahme ist schwer zu bestimmen. Ich habe 6 Innengeräte und 13kw Heizleistung (max) bei max 5kw Netzlast (max).
Wenn nur ein Innengerät läuft , ca. 1kw Last, ab da stufenlos nach oben. Die Anlage taktet, läuft also 15-20min , geht dann runter und schaltet wieder ein.
Ein COP von 3 ist ganzjährig realistisch.
Es gibt keinen Anlaufstrom, der Inverter fängt bei 200W an und geht langsam stufenlos nach oben. Die Last kannst Du mit der Einstellung der Lüfterstärke steuern. Lüfter Stufe 1 = wenig, Stufe 5 = voll
Wenn der Raum erst mal auf Temperatur ist, geht die benötigte Leistung runter. Ohne Dämmung kann man das natürlich nicht ansetzen.Solarthermie ist eine Luft/Wasser Heizung. Hast Du im Haus einen Wasserkreislauf zum heizen, nein.
Die Installation einer Klimaanlage ist simpel und sie kann heizen/kühlen, energetisch ganz passabel.
In D-Land heizt es unter +5°C ineffektiv, der Cop geht runter. Unter -5°C wird es eher 1:1, das hast Du in Portugal nicht.Die Dimensionierung der Klimageräte ist noch wichtig. Dämmung und und Fenster zur Sonnenseite sind der Faktor. Hier komme ich mit 2-2.5kw Heiz/Kühlleistung pro Raum aus. Es gibt im Netz Rechner dafür, klick Dich mal durch. Dann hast Du die max. Heiz/Kühllast.
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Ja danke für die Info!
Haus wird natürlich nicht verkauft
Das was Du schreibst deckst sich so ziemlich mit meinen wenigen bisherigen Informationen. Ich glaube, das ist die Richtung! So ein Teil scheint ja schnell installiert zu sein. Ob ich dann noch Solarstrom mache, hängt vom Finanzmittelbestand vom Schwiegervater ab. Auf jeden Fall würde sich dort eine Halbinsel alleine schon für die eventuellen Klimageräte lohnen. Bei 2kw Leistungsaufnahme (mehrere Geräte oder entsprechend groß und 10 Std. Laufzeit müssten also 20kwh generiert werden, was mit 7kwp zu schaffen wäre, dazu ein xtm 4000 und eine PzS.... alles in allem 20 Riesen und Eigenleistung, schön wäre die Bude warm ohne große Zusatzkosten mehr. Dazu noch ne Brauchwasser WP und im sommer Überschuß in die Poolpumpe... -
hallöle zelle
ich hab ein solch klimagerät im garten am laufen da hat sich member wbmsolar mal richtig mit beschäftigt
nun hab mich dann zu einer miedea high performence überreden lassen die hat laut Beschreibung nen cop von 4,xx
bin sehhhhhhhhr zufrieden damit und wie schon Nachtstrom schrieb das entfeuchten ne klasse Sache
denke für dein vorhaben die passende lösung zumal sich der einbauaufwand auch in grenzen hält
grüsse stefan -
Hallo,
ein Teil Deiner Probleme könnte vielleicht mit diesen seit Jahrzehnten sehr bewährten Produkten gelöst werden:
http://twinsolar.de/de/unsere-…uft-holen-entspannen.html
http://twinsolar.de/de/unsere-…-auf-der-sonnenseite.htmlGruß
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Hallo, wir haben bei Freunden in Spanien, Provinze Galicia das Ferienhaus umgebaut.
Heizung wurde auf Kamin umgestellt und im ganzen Haus eine Zentrale Wohnraumlüftung eingebaut.
Mit Solarthermie und 500L Speicher kommen die vollkommen hin. Im Winter wird der Kamin angeworfen und durch die Belüftung verteilt sich die Wärme im ganzen Haus. Die Lüftung verbraucht ca. 400 kWh im Jahr und wird vollumfänglich über eine Solaranlage versorgt. Das Haus ist "klassisch" Spanisch gedämmt.
Damit hast du dauerhaft Frischluft im Haus und bei Bedarf kann auch eine Wärmepumpe in die Wohnraumlüftung eingebaut werden die zusätzlich noch kühlt.
Es gibt auch dezentrale Wohnraumlüftung ist aber nicht so effektiv, verbraucht aber auch sehr sehr wenig.Grüße
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Ich will den Faden mal wieder aufnehmen.
Ich hab mich mittlerweile ein bisschen mit "solar air heatern" und solarthermie vertraut gemacht.Überschlägig lt. diversen Quellen erzeugt eine Solarthermieanlage zwischen 450 und 600W Wärme pro m². Als durchschnittlicher Einstrahlungwerten gelten 1000W/m² bei voller Sonne (eigentlich bei uns, aber nehmen wir das auch mal für Portugal an) Ergibt einen solarthermiewirkungsgrad von mind. 45%.
Bei einem Anstellwinkel von 62° strahlt die Sonne lt. PVGIS bald 5000Wh/m² all year round. Falls miene Überlegung stimmt, würde bei dem Wirkungsgrad also pro m² Fläche 2,25kwh Wärme täglich erzeugt werden können.
PV ergibt täglich ungefähr 4kwh/kwp. 1kwp sind 4 250er Module a 1,66m², also 6,64m². 4kwh/kwh sind also ungefähr 0,6kwh pro m², was etwas mehr als ein Viertel der Solarthermie Energie wäre, damit läge der PV Wirkungsgrad irgendwo um die 10%.
Für solare Lufterwärmung habe ich keine gescheiten Werte gefunden, irgendwo tauchten 500W/m² auf, die schätze ich aber zu hoch ein.
Im Fazit, wäre für reine Wärmeproduktion solarthermie am effektivsten. Im kältesten Monat Februar liegt die täglich durchschnittstemperatur 24h bei 12,6°. Der Wärmebedarf ist mir unbekannt, aber mit 10m² Kollektorfläche wären, falls das alles korrekt ist schon 22,5 kwh Wärme produzierbar. 10m² wären gerade mal 6 PV MOdule oder ung. 1,5kwp, was 6kwh Strom wären...
Was haltet Ihr davon nun weiter über eine Heizung mit Solarthermie nachzudenken? Im sommer würde eine Wärmeüberschuß einfach im Pool verbraten werden...
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Solartermie nur für Wärme ist sicher effektiv. Aber wie verteilst Du die Wärme im Haus ? Das benötigt doch einen Wasserspeicher und Radiatoren in den Räumen.
Wie ist der Installationsaufwand gegenüber PV und einer Wärmepumpe ?