Hallo liebe Kollegen und Fachleute,
ich betreibe auf einem Flachdach eines Universitätsgebäudes auf zwei Dachebenen eine 30Kw PV-Anlage. Das Dach habe ich gepachtet. An mehreren Stellen müssen die DC-Kabel von einer Dachebene auf die nächste "springen."
Ich hatte die Kabel in PV_Fallrohren von Marley die Wand hinauf und über die Attika geführt.
Jetzt wurde ich darauf aufmerksam gemacht, daß es sich um Brandwände handelt, wo solche Plastikrohre natürlich nicht zulässig sind. Ich hab lange im Internet nach geeignetem Ersatzmaterial gesucht, z.B. von Firma Bettermann.
Das ist alles wahnsinnig teuer.
Spricht etwas dagegen, statt der Marley-Rohre gewöhnliche Dachrinnenrohre aus Zink (100mm und 5o mm Durchmesser)
zu verwenden?
Dort wo die Kabel in die Rohre führen könnte man zur Sicherheit den freien Rohrduchmesser mit Mineralwolle und ev, Brandschutzpaste verschließen.
Was meint Ihr dazu?
Vielen Dank für hilfreiche Komentare! Ich hoffe darauf, Moderator Helios aus Bretten könnte den Beitrag eventuell
lesen, er hat sich schon fachmännisch zu dem Problem mal geäußert.
Andreas
Kabelverlegung auf über Brandschutzmauer in Zinkdachrinne ?
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wenn Brandschutzauflagen einzuhalten sind, dann wirst du das nicht mit Blechdachrinne, Mineralwolle und "Brandschutzpaste" hinkriegen.
Im Zweifelsfall jemanden fragen der kompetent ist und für seine Aussagen haftet.
Mit dem Brandschutz ist nicht zu spaßen, da gibt es wenig Ermessensspielraum oder Entgegenkommen. -
Hi,
schau doch mal nach bei Hilti, die führen sämtliches Brandschutzmaterial und da findest
auch jede Menge Datenblätter und Brandschutzbestimmungen.Als Schutzrohr würde ich Stahlpanzerrohr vorschlagen. Dafü gibst auch Bögen und Muffen.
Ist aber nicht ganz billig das Zeug.Es gibt auch Alu Kabelschutzrohre, aber ob die auch für Brandschutzmaßnahmen zugelassen sind,
weis ich nicht.Gruß Franz
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Vielen Dank für die Antworten
Nur kurz zur von mir erwähnten Mineralwolle:
Die ist als Brandschutz in Kabelkanälen und Durchbrüchen zulässig, wenn der Schmezpunkt über 1000 Grad liegt.
Ich dachte damit die Ein- und Austrittsöffnung der Kabel in und aus dem Zink- Alu- oder Stahlrohr zu verstopfen und anschließend die Oberfläche der Wolle mit zugelassener Brandpaste (z.B. Armazell 1000) zu verschmieren oder "versiegeln" (klingt professioneller).
Zu den Rohren:
Die Bauabteilung der Universität hat mir mitgeteilt:
"Beim Überbrücken von Gebäudeteilen sind nicht
oder schwerbrennbare Rohre oder Kanäle zu verwenden"
Wäre das nicht mit Zink- oder Alu-Fallrohr erfüllt?Andreas
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Moin
Wenn Ihr schon die Verlegung nach den gültigen Normen und Richtlinien ändern müsst, achtet auch auf die Trennungsabstände beim Blitzschutz. Der ist zumindest bei der Attika auch nicht eingehalten worden.
Auch sieht die Verkabelung im Hintergrund bei den Wechselrichter nicht gerade Fachmännisch aus.Und Ja eine Fachgerechte Installation kostet halt Geld. Ich wundere mich immer wieder wie erst gebaut wird und hinterher große Augen gemacht werden was alles an Vorschriften und Normen eingehalten werden muss.
Gerade bei öffentlichen Gebäuden sind die Auflagen nicht gerade ohne. Bin gespannt was bei der nächsten Überprüfung der Blitzschutzanlage noch auf Dich an Kosten zukommt.Jede vernünftige Fachfirma hätte das im Vorfeld VOR Auftragserteilung mit Dir durchgesprochen.
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Du wirst mit nichts eine Abnahme bekommen, wenn der Brandschützer kommt.
Du brauchst das Zertifikat und die Plakette dazu - und die gibt es bei einer Eigenbaulösung nicht.
Ich würde mich hüten da selbst was zu machen - wenn was passiert brauchst fragen, wen es als ersten trifft.Ich habe neulich ein Dach mit den Bettermann Ummantelungen nachgerüstet. Ich fand das nicht wirklich teuer - dafür, dass man dann ruhig schlafen kann.....
Ich glaube, ich hab da auch einen Thread dazu eingestellt....Vor allem - ganz wichtig !!! - wenn bereits eine Anzeige des Brandschützers vorliegt musst du VOR Änderung mit dem Brandschützer reden und das was du machen willst abnehmen lassen !!! Ohne was zu sagen machts alles nur noch schlimmer oder hat keinen Bestand....
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Ach, nicht immer den Teufel an die Brandwand malen! Das Gebäude besitzt eine Fassade aus Aluminium, und das Aluminium ist auch über die Attika gezogen. Dadurch verringert sich der geforderte Blitzschutzabstand erheblich,auf etwa 50% des sonst üblichen.
Schöne Grüße
Andreas -
@Pizini: Frage - wie weit kennst du dich mit Blitzschutz aus ?
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Über den verringerten Trennungsabstanbd bei Metallfassade gibt es Untersuchungen und einen Aufsatz, den ich jetzt nicht so schnell finde.
Ich habe das alles mit einem Professor für Blitzschutz einer Technischen Universität besprochen und vom Seniorchef einer
deutschlandweit tätigen Blitrzschutzfirma absegnen lassen. Der Professor meinte übrigens, vieles am Blitzschutz
sei moderne Geisterbeschwörung.