Hallo liebe Solargemeinde,
ich bin eigentlich seit Jahren begeistert vom Gedanken, aus Sonnenlicht Strom zu erzeugen.
Erst jetzt ergibt sich für mich aber die Möglichkeit, aktiv einzusteigen.
Folgende Situation:
Mehrfamilienhaus, 3 Etagen, jeweils 2 Personen pro Etage.
2 Parteien sind in Rente, also nicht berufstätig und somit meist auch unter Woche zu Hause.
Von der dritten Partei ist etwa die Hälfte der Woche auch jemand im Haus.
Jede Partei verfügt über eine Kühl-/GefrierKombi (teilweise aktuelle Geräte, aber auch einmal EEK "B").Dazu kommen diverse Kleinverbraucher die rund um die Uhr Strom brauchen, z.B. 2 Router, Radios im Standby, 3 Sat-Receiver, Telefone, Ladegeräte, Wärmepumpe und solche Sachen.
Ein gewisser Grundumsatz ist also immer da, ich denke allein die Kühlkombis machen bestimmt 1Kw am Tag.
Bitte seht mir bei der Gelegenheit falsche Maßangaben nach (Kw, Kwh, Kwp...) - ich bin froh dass es "Strom" gibt und respektiere ihn, aber große Freunde sind wir nicht
2 Parteien kochen zudem regelmäßig mittags, es läuft mal ein Radio, TV, Computer und natürlich die "Großen", Waschmaschine und ggf. Trockner.
Es sollte machbar sein, die Hausbewohner zu instruieren, Verbraucher auf den Tagbereich zu verlagern, so dass z.B. Wäsche eben zur Haupt-Solarzeit gewaschen wird - und zwar nicht alle gleichzeitig, sondern versetzt.
Zum Haus:
Es gehört nicht mir, ich muss derzeit noch einiges schätzen bevor ich genaue Daten erlange. PLZ 69483.
Satteldach, ca. 40 Grad Neigung. Dachausrichtung Süd/Ost, wenn ich mich bisher richtig im Forum eingelesen habe, müssten es ca. -46 grad sein.
Dummerweise gibts eine Gaube auf der sich teilweise Solarthermie breit gemacht hat - an der gibt es auch nix zu rütteln.
Rechts und links der Gaube wäre eine Fläche von ca. 3m x 5m (links, BxH) und ca. 2,5x x 5m (rechts, BxH) frei. Macht zusammen 27,5m².
Auf der Gaube (ca. 15-20 Grad Neigung) wären nochmal ca. 2x3m, also 6m², frei.
Evtl. lässt sich noch was in einen Streifen 5x 1m über der Gaube quetschen, aber gehen wir mal konservativ von lediglich 33,5m² aus.
Die andere Dachseite hat - wenn ich nicht irre? - dann naturgemäß als Ausrichtung etwa 134 Grad (?) und rund 85m² Fläche, einzig durch ein kleines Dachfenster unterbrochen.
Zurück zur Süd-/Ostseite. Die Gaube schattet natürlich irgendwann, wenn die Sonne Richtung Stirnseite des Hauses wandert, die rechte Dachseite etwas ab.
Außerdem steht vorm Haus einige Meter entfernt ein Baum, der bei niedrigem Sonnenstand die linke untere Seite etwas abschattet. Das ist kein "harter" Schatten bei dem man die Silhouette des Baumes auf dem Dach sieht, aber er nimmt sicher etwas Licht weg. Im Winter, wenn die Sonne tiefer steht, sicher etwas mehr - wobei er dann keine Blätter hat und das Problem etwas kompensiert.
Da der Baum uns jedes Jahr mit lecker Nüssen versorgt, ist es auch keine Option ihn zu stutzen.
Auf der Nord-/Westseite gibts keine Verschattung.
Meine Idee und Fragen:
Ich dachte an eine Photovoltaik-Anlage im Bereich 5-7kwp bei der ich einen Eigenverbrauch der erzeugten Energie von 25-30% anstrebe.
Die Anlage sollte zudem erweiterbar sein. Das bedeutet für mich, dass z.B. jederzeit ein Speicher (z.B. Tesla Powerwall) angeschlossen werden kann und dass jederzeit zusätzliche Module angeschlossen werden können. Mir ist klar, dass ein neuer Wechselrichter fällig werden würde wenn massiv an Zellen nachgerüstet wird, aber andere Stolpersteine will ich mir da nicht in den Weg legen.
Die Anlage soll sich natürlich rechnen, aber bis zu einem gewissen Grad siegt auch mein Dickkopf. Daher käme nur 70-weich in Frage, denn ich will schon möglichst viel erzeugte Leistung nutzen und sicher nicht "kampflos" auf nur geringste eigene Stromerträge verzichten.
Ich streue mal die ersten Fragen ein und danke schonmal jedem Leser der bis hierher durchgehalten hat
Ist das angesichts der geschilderten Situation realistisch?
Sind 5-7kwp in Ordnung oder sprechen Gründe für eine andere Auslegung?
Sollte die Anlage möglichst auf das Südost-Dach oder eher nach Nordwest? Oder halbe-halbe?
Muss die Statik des Daches irgendwie berechnet/nachgewiesen werden?
Ich habe etwas mit PVGIS gespielt, mir ist aber unklar mit welchen Werten ich da genau rechnen muss (system losses, pv technology, was ist ein Horizon-File und wo bekomme ich es her?). Mir wurde aber in allen möglichen Varianten Ergebnisse zwischen 4000 und 4400 kwh pro Jahr ausgeworfen bei einer 5kwp-Anlage.
Sind das realistische Werte? Was wirft so eine Anlage denn ab wenn die Sonne genau um Süden auf die
Stirnseite des Hauses knallt und kein einziges Modul direkt angestrahlt wird?
Das Haus liegt außerdem in einem kleinen Tal.
Es soll - sollte ich meine Forderung nach Photovoltaik durchsetzen können - möglichst viel Arbeit in Eigenleistung erbracht werden. Helfende Hände und ein kleines Gerüst sind vorhanden.
Außerdem gibts in der Familie einen ehemaligen Solarmonteur der sicher hier und da helfen wird, räumlich aber weiter weg wohnt.
Soweit ich recherchieren konnte, benötige ich also Zellen, Kabel, Dachmontage-Kits und Wechselrichter. Die Montage würde weitgehend selbst durchgeführt. Für Arbeiten die nur ein Elektriker/Solateur ausführen kann/darf, rechne ich zusätzlich mit 500-1000 Euro. Realistisch?
Wer kann mir geeignete Komponenten empfehlen, sprich Zellen und Wechselrichter?
Und was wird sowas etwa kosten bzw. wo kann ich günstig die Einzelteile beziehen?
Bei ebay z.B. habe ich ein Angebot entdeckt - 6,63kwp Heckert Module 255Wp und Wechselrichter (ein Kostal Piko 5.5 der meinen Ansprüchen wohl nicht gerecht wird?) für brutto 6700 Euro.
Das klingt zunächst mal, als könnte es sich schnell amortisieren.
Was mir noch völlig unklar ist, wo wird der Wechselrichter dann installiert? Jede Wohnpartei hat natürlich eigene Stromzähler und eine Partei sogar einen anderen Stromanbieter. Wie könnte da eine Lösung aussehen dass alle vom Solarstrom profitieren?
Vielen Dank an alle, die sachdienliche Hinweise geben können!