Hallo zusammen
Seit letztem Sommer verheizen wir PV Strom im Boiler, damit unsere Wärmepumpe für die WW Produktion nicht mehr mit hohen Vorlauftemperaturen ‚gequält‘ werden muss. Ich verspreche mir davon eine längere Lebensdauer des Verdichters weil dieser im reinen Heizbetrieb thermisch deutlich weniger belastet wird. Dazu verwenden wir nur die Überschüsse unserer 6.9 kWp Anlage welche dazu ausser im Dezember völlig ausreichen. Nur bei Regenwetter muss die Pumpe nach zwei oder drei Tagen anspringen, damit wir weiter warm Duschen können. Damit erreichen wir einen Eigenverbrauch über das Jahr von 40%.
Im Zusammenhang mit dem Thread „PV-Strom verheizen“ habe ich mal eine überschlagmässige Rechnung gemacht, ob sich in der Übergangszeit (Ende Februar – Mitte Mai, Ende September bis November, wo noch nennenswerte PV Überschüsse vorhanden sind) auch die Verheizung der restlichen Überschüsse in den Heizkreispuffer rechnen würden. Mein Bauchgefühl sagte eher nein, denn unsere Wärmepumpe arbeitet ja mit einer Arbeitszahl von 4.70 (WP mit Erdwärmesonde).
Doch die Rechnung zeigte, dass sich - kostenmässig betrachtet - auch das Verheizen von Überschüssen in den Heizkreis gegenüber der Einspeisung lohnt. Wir bezahlen im Hochtarif (tagsüber, alles in CHF) 0.22 pro kWh bezogenen Strom und erhalten 0.098 pro eingespeiste kWh PV Strom. Der Heizwärmebedarf liegt bei 12‘000 kWh pro Jahr (inkl. Warmwasser). Für die Lebensdauer der Pumpe nehmen wir mal 20 Jahre an, der Ersatz wird dannzumal mit 10‘000.- angenommen (basierend auf den heutigen Kosten).
Die Kosten für eine kWh Wärme betragen damit 0.0416 (WP Abschreiber) + 0.0468 (Strombezugskosten) = 0.088 pro kWh Heizwärme.
Dies entspricht auf den Punkt genau den Gestehungskosten unserer 6.9 kWp PV Anlage.
Wieso sollte es eigentlich unter diesen Bedingungen keinen Sinn machen, die PV Überschüsse zu verheizen und damit während 8-9 Monaten das Netz so gut wie komplett vom ungeliebten ‚Flatterstrom‘ zu entlasten?
Nebenbei würde der Eigenverbrauch auf ganze Jahr hinaus betrachtet von 40% auf etwas über 60% steigen. Diese Steigerung wird lediglich mit der Installation eines Heizelementes im Pufferspeicher erkauft. Das Steuergerät für die stufenlose Ansteuerung liegt in Form eines PowerDog vor. Lediglich für die automatische Sollwertumschaltung vom Steuergerät für die Boilerheizung auf das Steuergerät für die Pufferbeheizung muss noch eine einfache Lösung gefunden werden (was nicht allzu schwierig sein wird, habe da schon Ideen).
Wie steht Ihr zum Verheizen der PV Überschüsse unter solchen Bedingungen?
Gruss, Mege