Hallo,
ich habe mir überlegt, dass die nachfolgenden Ideen vielleicht weitere Leute
interessieren könnten und animieren zum Mitmachen.
In den vergangenen Tagen habe ich meine Solaranlage in Betrieb genommen, siehe Bild 1. Zudem habe ich damit begonnen einen Solarlogger, auf Basis von Linux, aufzubauen. Das Bild 1 zeigt ein kleines Modul(kleiner blauer Kasten), dass die Daten
vom Wechselrichter und dem Batteriemonitor abfragt. Die Werte werden in einer Datenbank abgespeichert und dem Benutzer über eine Touchoberfläche dargestellt. Für einen besseren Eindruck siehe Bild 2,3 und 4. Somit habe ich die Möglichkeit,
egal wo ich bin über einen Browser die Statusseite aufzurufen (Handy, Tablet, Laptop oder PC). Die Anlage ist in der Garage montiert, ich habe somit noch die Möglichkeit die Videoüberwachung auf das Display zu holen und verpasse somit die
Lieferdienste nicht mehr, wenn ich in der Garage tüftel.
Das ganze "Wissen" steckt im Prinzip in dem entwickelten Programm. Victron ist leider ein wenig unkooperativ gewesen was das Protokoll zum BlueSolar Grid Inverter betrifft. Für den Multiplus gibt es das Mk2 Protokoll und der BMV 700 das VE.Direct Protokoll, für den BlueSolar Grid Inverter wollten sie das Protokoll nicht rausrücken. So habe ich ein Logic Analyzer verwendet und das Protokoll reverse engineered. Das Programm unterstützt nun, die BMVs 600-702, die MPPT Laderegler von Victron
als auch die BlueSolar Grid Inverter. Das MK2 Protkoll muss ich noch implementieren. Das wird allerdings noch eine Weile dauern, da mir momentan die Zeit fehlt. Sorry könnte mir vorstellen hier liegt das größte Interesse. Aber die Spezifikationen, sind echt unglücklich dargestellt, was die Entwicklung verzögert. Eine Darstellung in der erweiterten Backus-Naur-Form(EBNF), wäre schön gewesen.
Und hier sind wir bei meiner Vorstellung gelandet. Ich dachte mir auf Basis von dem Tool könnte man weitere Geräte, mit den entsprechenden Protokollen, hinzufügen. So wäre man von den kommerziellen Produkten unabhängig und wäre frei in der Gestaltung. Ich persönlich mag es nicht, dass ich Daten auf fremden Rechnersysteme hinterlegen muss(GX Lösung von Victron). Ich hätte die gerne zu Hause auf meinen eigenen Rechner, welche zudem verschlüsselt ist und durch VPN überall erreichbar (Mobile Phone, Tablet, Laptop usw.)
Ein paar Worte zum System selber, falls es Leute gibt die sich hierfür interessieren. Der kleine Blaue Kasten auf Bild 1 ist nichts weiter als ein raspberry pi mit einem 7 Zoll Touchdisplay. Kosten belaufen sich auf 35 Euro für den Pi + 10
Euro für die speicherkarte + 50 Euro für das Display. Es gibt auch größere Displays, 12Zoll zum Beispiel.
Am raspberry pi hängt ein USB-TTL für den BMV 700 und ein USB zu RS232 für den BlueSolar Grid Inverter. Das MK2 Teil muss ich für den Multiplus noch bestellen. Es sind auch andere Kleincomputer denkbar. Der Pi ist es eh dafür überdimensioniert, mir schwebt da eher ein Atmel XMega128 Mikrokontroller vor. Was das C Programm
anbetrifft, sind für den Mikrokontroller ein paar Anpassungen notwendig. Mit dem PI als Prototypbasis ging es erstmal schneller und dürfte für die breite Masse auf Zustimmung stoßen. Prototypen weisen erstmal nur die Funktion nach, Effizienz und Kosten folgen dann später
Das Programm selber ist in C geschrieben und Modular aufgebaut. Ist gibt mehrere Funktionen die sich um die Terminal Kommunikation kümmern(TTL, RS232, MK2) und die Funktionen, welche die Rohdaten vom abgefragten Gerät aufbereiten.
Im Prinzip ist es egal welche Architektur man verwendet, sei es ARM7 für den PI, oder x86 für einen Laptop oder sonstige Geräte die dazu verwendet werden die PV Systeme abzufragen. Solange es ein gcc für die angepeilte Architektur gibt,
sollte es passen. Die Daten selber werden dann an den Server geschickt der die Daten in der SQL Datenbank ablegt. Das wird mit dem Munin Tool erledigt, dass zeitgleich auch die Generierung der Grafiken zu den Messwerten übernimmt.
Man muss also keine Datenbankkenntnisse haben geschweige denn SQL programmieren können. Als Frontend nutze ich eine kleine php Seite, welche von einem Apache Webserver gehostet wird. Das ganze System muss nicht dediziert wie bei
mir sein, es kann alles auf dem PI laufen. Die Rechenleitung des kleinen Zwergs reicht völlig.
Momentan überlege ich mir, ob ich das Programm auf GitHub hochlade und ein Projekt starte. Hierzu fehlt es an Leuten, ihr seid damit also herzlich eingeladen mit zumachen. Arbeit gibt es an allen Ecken, zum Beispiel Dokumentation (Inbetriebnahme und Einrichtung, Doku zum Quellcode), denke für den Anfang wäre englisch ganz gut. Programmierung am Backend, also dem C Programm, als auch am Frontend sprich dem derzeitigen bescheidenen Webdesign
(php, javascript). Im Prinzip ist man frei welches Webdesignkonzept man verwendet, wär spass daran hat kann auch Typo3, Joomla oder Drupal verwenden. SSH bzw. nur das Terminal, für die UNIX Leute unter uns, kann auch eine Lösung sein.
Auch weitere technische Entwicklungen wären möglich, man könnte sich ja vorstellen, das man mehrere Geräte hat die aber verstreut um Haus/Garage installiert sind. So müsste man ja die Daten von den verschiedenen Systemen an einer Stelle konsolidieren. Hierbei habe ich mir überlegt man könnte als Messagebus-System ZeroMQ verwenden, müsste aber implementiert werden. Vorteil, über die Socket-Kommunikation muss man sich keine Sorgen machen. Plattformunabhängig wäre es auch. Auch eine Haussteuerung wäre umsetzbar, aufgrund der Parameter die dem Programm vorliegen, könnte man was schalten. Zum Beispiel eine kleine Pumpe die die Solarzellen mit Wasser herunterkühlt, um die Leistung zu erhalten/steigern. Die Australier machen solche Sachen zum Beispiel. Ich denke da gibt es eine ganze
Menge weitere Dinge. Wenn man zum Beispiel ein CubieTrack(3) Board einsetzt hätte man 94 GPIOs zu Verfügung. Denke das sollte für die meisten reichen.
Tja nun seit ihr gefragt, ob was Besseres daraus wird oder ob so bleibt wie es ist. Die Lizenz vom Programm wird die GPLv3 sein. Momentan trägt das Programm den Namen VicCom, wenn jedoch an der Idee festgehalten wird sollte vielleicht
ein geeigneter her. Nun ist es einiges an Text geworden, der bestimmt viele Fragen aufwirft, somit belasse ich es mal für den Anfang.
Wenn der Anfang soweit läuft, könnte man vielleicht über eine eigene Rubrik nachdenken, um weitere Schritte diskutieren zu können. Hierzu muss ich aber erstmal wissen, ob überhaupt bedarf ist. Dann könnte man ggf. dies mit einem Admin klären.
Grüße
Phil
Ps: Bitte lasst euch nicht von Bild 4 ablenken das sind nur Testdaten.
Keine Angst, die Batterien wurden nicht auf 0 Volt entladen
Die angezeigten Sonnenstunden auf Bild 2 benutze ich, um Lasten im Hausnetz zu steuern. Manchmal macht es Sinn mit der Wäsche oder Geschirrspühler zu warten da am Nächsten Tag wieder mehr Sonne zur Verfügung steht.
Richtig, ich will mit dieser Lösung meine Eigenverbrauch optimieren, denke mal das diese Geschichte kein Datenlogger bis jetzt kann! Ansonsten her mit den Infos, vlt. kann man noch was lernen.