Speicher nachrüsten bei PV-Anlage 14,4 kWp aus 3/2012

  • Hallo Forengemeinde,


    ich habe eine bestehende PV-Anlage mit 14,4kWp und einem IBC Servemaster 12500 TL Pro + Wechselrichter (ist wohl ein umgesäbeltes Danfoss Gerät). Ich überlege derzeit einen Elektroheizstab für den Pufferspeicher der Heizung nachzurüsten, und habe deshalb einen Elektroinstallateur um ein informelles Gespräch gebeten, wie man das sinnvollerweise so umsetzen kann, daß lediglich der Eigenverbrauch der PV-Anlage für diesen Heizstab genutzt wird.


    Evtl. gibt es hier die Möglichkeit ein Signal des Solarlogs zu verwenden, alternativ brachte der Installateur die Installation eines Speichers zur Sprache. Nach erster kurzer Recherche erscheint mir, daß die Installation eines Speichers sinnvoll wäre. Deshalb bitte ich euch um eure Einschätzung.


    1. Ist mein Wechselrichter eigentlich geeignet für den Hybridbetrieb, bzw. wenn nicht, welches Gerät wäre zu empfehlen?
    2. Ist ein Speicher bei meinem Vorhaben überhaupt zu empfehlen, und wenn ja, welche Größe / welches Produkt würde bei meiner Konfiguration Sinn machen?
    3. Ungefähre Kosten incl. Installation (pi mal Daumen)


    Rahmendaten:
    Gesamtverbrauch bis dato ca. 7500 kWh p.a.
    Netzanbieter Naturstrom, Verbrauch 2017: 3986 kWh
    Arbeitspreis: 27,75 ct/kWh
    Eigenverbrauch aktuell ca. 3500 kWh
    Die Anlage produziert ca. 13500 kWh Jahr


    Danke vorab an alle, die sich die Zeit nehmen, mir zu helfen etwas Licht ins Dunkel zu bringen,


    Gruß, Daniel

  • Standardfrage : welches Ziel verfolgst du mit deiner Planung bzw. Investition?


    wenn es dir darum geht Geld einzusparen dann sind wieder ein Heizstab noch ein Batteriespeicher geeignete Mittel dazu.
    Warum das so ist kannst du dir recht leicht selbst ausrechnen, oder du benutzt die Suchfunktion hier im Forum, es gibt gefühlt tausende Threads zu diesem Thema.

  • hi klinke mich mit ein...
    Stromspeicher ok...müssen wir nicht drüber reden. Geld sparen kann man damit leider noch nicht.


    Aber ich dachte über selbsterzeugten Strom per Heizstab das Trinkwasser erwärmen wäre mittlerweile "günstiger" als per Öl zb?

    Anlage von 2006 (Mietshaus)

    83 x Sanyo HIP-215 NHE 5 / 3x SMA SB 5000, 1x SMA SB 2100
    Leistung: 17,845 kWp mit Volleinspeisung

    Anlage von 2011 (Haupthaus Süd)

    36 x Aleo S19 245W / 1x SMA Tripower 8000 TL-10
    Leistung: 8,82 kWp seit Juli 2014 Eigenverbrauch mit Überschusseinspeisung

    Anlage von 2020 (Haupthaus Nord)

    58 x Solarfabrik Mono S2 - Halfcut 340W / 1x SMA Tripower 15000 TL-30

    Leistung: 19,72 kWp mit 70% hart.--- Eigenverbrauch mit Überschusseinspeisung




  • Zitat von Mattn


    Aber ich dachte über selbsterzeugten Strom per Heizstab das Trinkwasser erwärmen wäre mittlerweile "günstiger" als per Öl?


    Diese Kalkulation möchte ich mal sehen, dass es über Elektro günstiger ist als mit Gas. Einfach mals hier einstellen! :mrgreen:

  • Nun, es ging mir eigentlich darum, welche technischen Möglichkeiten es gibt, einen Elektroheizstab ausschließlich mit der selbst erzeugten Energie zu betreiben. Dabei brachte der Elektroinstallateur den Speicher ins Spiel.


    Sinn macht die Erhitzung von Wasser mittels Heizstab schon. Zum einen ist er vorhanden, weil er ursprünglich in meinem Brauchwasserspeicher in Betrieb war. Zum anderen ist er nicht alleinige Heizung, sondern es sind noch zwei wasserführende Holzöfen eingebunden, sowie eine heizungsunterstützte Solaranlage. Dennoch fehlt mir die Energie, um diese Spitzen abzufangen, würde ich gerne den Heizstab verwenden. Ich komme auch quasi mit jeder weiteren eigenverbrauchten kWh in die nächste Stufe der Förderung und würde statt ca. 8 ca 12 ct pro kWh Förderung erhalten.


    Dazu kommt evtl. ein weiteres Wohnhaus in den nächsten 10 Jahren. Dann müßte ich die Heizungsgeschichte eh komplett überdenken und würde vermutlich ganz was anderes wie ne Hackschnitzelanlage favorisieren. Deshalb ist der vorhandene Heizstab gerade die absolut wirtschaftlichste Alternative. Denn die Angebote für eine Holz/Pellets Kombikessel Lösung liegen alle über 35000 Euro inclusive Installation. Gas müßte ich erstmal einen Anschluß legen lassen, ist aber genau wie Öl keine Alternative. Öl/Gas kommt mir nicht ins Haus, und ist wenn ich Speicherraum/Gasanschluß und Brenner berücksichtige wohl auch auf sehr lange Zeit keinesfalls wirtschaftlich.


    Ich hoffe damit etwas mehr Einblick gegeben zu haben. Die kWh Strom im Eigenverbrauch bringt mir gerade mal 12 ct im Vergleich zur höheren Forderung bei Netzeinspeisung. Noch dazu soll eh irgendwann ein Speicher nachgerüstet werden. Allerdings sollte es nicht totaler wirtschaftlicher Humbug sein.

  • Zitat von crimson

    Die kWh Strom im Eigenverbrauch bringt mir gerade mal 12 ct im Vergleich zur höheren Forderung bei Netzeinspeisung. Noch dazu soll eh irgendwann ein Speicher nachgerüstet werden. Allerdings sollte es nicht totaler wirtschaftlicher Humbug sein.


    da liegt offensichtlich ein Denkfehler vor.
    die kWh im Eigenverbrauch "bringt" nicht "gerade mal 12 cent", sie kostet dich ca. 16 cent (Differenz Einspeisevergütung zu Direktverbrauchsvergütung), dazu kommt aber noch die MWSt die du auf den Eigenverbrauch zahlen musst = ca. 4 cent, und schon bist du bei 20 cent.
    Wie schaut die Wirtschaftlichkeit aus wenn du mit diesen realistischen Größen arbeitest?

  • Ich habs noch nicht verstanden:


    - Hast du bisher eine thermische Solaranlage die neben Brauchwassererwärung auch die Heizung unterstützt? Und die thermische Solaranlage schafft nur die Grundlast beim Brauchwasser und es bleiben Spitzen?


    - Ist der elektrische Heizstab bisher ganz normal an dein Hausnetz angeschlossen und wird tlw. schon jetzt über Direktverbrauch "gefüttert"?


    - Hast du besondere Warmwasserverbraucher, die deine Spitzen erzeugen?


    - Wie hoch schätzt du den Anteil der nicht abgedeckten Spitzen am Gesamtwarmwasser?

    Viele Grüße

    Bento


    Auch an Tagen, an denen der Himmel grau ist, ist die Sonne nie ganz verschwunden.
    (Arnaud Desjardins)


  • Hallo Crimson,


    ja, deine Überlegung ist richtig und sinnvoll. WEnn du in deinem WW-Speicher einen Heizstab anflanschen kannst, solltest du das auch tun, allein schon um deinen Eigenverbrauch zu optimieren. Es gibt verschiedene Systeme. Auf Anhieb fallen mir hier Fronius (Ohmpilot ?) oder auch Solare Datensysteme (Solar-Log™ - EGO Smart heater https://eifelsolarshop.com/?product=ego-smart-heater) ein.


    Zum Solarakkus folgendes: Es gibt bekanntlich DC- und AC-seitige Systeme. DC-seitige bekommen Ihre Energie direkt aus dem PV-Generator und empfehlen sich deshalb - auch wegen der geringen Wandlerverluste - für Neuinstallationen. AC-seitig installierte Systeme kann man, genügend Platz vorausgesetzt (im Hauswirtschaftsraum u. Zählerkasten), meist problemlos nachrüsten, da der bestehende Wechselrichter erhalten bleiben kann. (Es gibt natürlich auch DC Systeme zum nachrüsten).
    Am besten kritisch recherchieren, mehrere Anbieter vor Ort vergleichen [keine "Was kosten Solarspeicher" Adds nutzen :mrgreen: ] und sich umfassend persönlich beraten lassen...


    Die armortisation der Solarspeicher ist eine andere Denke, man kauft ihn und wenn er sich endlich bezahlt gemacht hat - ich würde sagen, so nach ca. 13 - 17 Jahren, je nach EK - ist er dann auch wieder reif für´s Receycling. Das muss man sich dann mal überlegen...


    Das ist aber nur meine unmaßgebliche Meinung!


    Schönen Restsonntag von


    Frank (eifel-solar.de)

    Solarteur (R), PV-Sachverständiger und Fachhandel - MHS Solarbau Boos - Ackerweg 8 - 56729 Boos - Tel.: +49 2656 951014

  • Zitat von jodl


    da liegt offensichtlich ein Denkfehler vor.
    die kWh im Eigenverbrauch "bringt" nicht "gerade mal 12 cent", sie kostet dich ca. 16 cent (Differenz Einspeisevergütung zu Direktverbrauchsvergütung), dazu kommt aber noch die MWSt die du auf den Eigenverbrauch zahlen musst = ca. 4 cent, und schon bist du bei 20 cent.
    Wie schaut die Wirtschaftlichkeit aus wenn du mit diesen realistischen Größen arbeitest?


    jodl:
    Hast du meine Posts eigentlich gelesen?


    Netzeinspeisung: 24,43 ct/kWh
    Eigenverbrauch: 8,05 ct/kWh
    Eigenverbrauch über 30%: 12,43 ct/kWh


    Ich schrieb klar und deutlich, daß ich quasi für jede kWh mehr an Eigenverbrauch die nächste Stufe der Förderung erreiche und statt 8 ca 12 ct pro kWh erhalte. 24,43-12,43 macht genau 12 ct Differenz, oder? Und was die Steuer angeht, so liegt m.E. bei dir ein Denkfehler vor, denn ich rechne nichts mit rein, was hinten wieder rausgerechnet wird. Sich die MWST als Einnahme schönzureden ist wohl nicht unbedingt im Sinne des Erfinders.
    Generell finde ich es toll, wenn sich jemand die Mühe macht, meine Beiträge zu lesen, um mir bei meinem speziellen Vorhaben zu helfen. Beiträge wie "Benutz die Suchfunktion" helfen mir nicht weiter, das habe ich im übrigen getan, ich habe aber keinen vergleichbaren Thread gelesen, der meine Situation wiederspiegelt. Das kann man aber auch nur wissen, wenn man die Details liest, ansonsten kann man sich derartige Abkanzlungen von neuen usern aber auch getrost sparen.


    @Assel+: mir geht es primär eh nicht darum Geld zu sparen... wirtschaftlichkeit sollte hingegen schon gegeben sein...und was die finanzielle Sichtweise angeht, so bleibt mir zusehr aussen vor, daß die kWh Strom im Eigenverbrauch mir immer feste 8 bzw 12 ct bringt, ÖL/Gas aber aller Vorraussicht nach in 10 Jahren nicht mehr zu diesem Preis zu haben sein wird. Das ist mir dann zu kurz gedacht. Ganz davon ab sind Öl und Gas für mich keine Alternative.


    Bento:
    - ich habe einen Pufferspeicher 800 L und einen Brauchwasserspeicher 300 L, die über ein Ventil beide von der thermischen Solaranlage geladen werden können. Zusätzlich habe ich einen Holzofen mit 27,5 KW Leistung, der 22,5 KW wasserseitig leistet, sowie einen Grundofen mit 10 KW Wärmetauscher. Und im Winter habe ich das Problem, daß es mir teilweise, v.a. nachts wenn die Öfen aus sind, die Energie "ausgeht" Zusätzlich beheize ich noch ein 50 qm Haus über eine Fernwärmeleitung mittels Fussbodenheizung, die momentan stillgelegt ist, ebenfalls weil mir die Energie fehlt. Dieses wird über einen Pelletofen beheizt. (mir ist bewußt, daß gerade in den Monaten Nov-Web der Ofen dies mehr oder weniger voll übernehmen werden muß, daß auch ein PV Speicher dieses nicht ausgleichen kann.
    - Der Heizstab ist im Moment nicht in Betrieb. Er war bis vor ca. 5 Jahren im Brauchwasserspeicher als Ergänzung zur Solaranlage. Dieser würde in der beabsichtigten Konfiguration in den Pufferspeicher Heizung eingebaut.
    - Spitzen sind vielleicht nicht ganz korrekt ausgedrückt. Da nachts kein Ofen brennt habe ich das Problem daß der Puffer irgendwann einfach leer ist. Es fehlt einfach eine ergänzende Energiequelle hierfür.
    - Den Anteil einzuschätzen ist gar nicht so einfach. Ich denke die Energie die mir für mein Wohnhaus fehlt ist relativ niedrig. Wenn ich das 50 qm Haus über FB-Heizung mitversorgen will, wird auch ein Speicher in den kalten Wintermonaten nicht reichen.


    eifel-solar.de
    Danke, damit kann ich was anfangen. Solarlog ist vorhanden. Allerdings fand ich die Speicherlösung gerade deshalb wichtig, weil ich die Energie gerade nachts gut gebrauchen könnte. Platz ist genug vorhanden, diesbezüglich wäre eine AC Lösung wohl vorteilhaft, da der WR DC vermutlich nicht kann, oder? Wie gesagt, ich sehe das mit der Amortisation anders, kein Mensch weiß wie sich die Energiepreise entwickeln, was meine eigenverbrauchte kWh kostet oder bringt, je nach Sichtweise, ist für die nächsten 12 Jahre fix. Und, wenn es mein Heizungsproblem löst, ist es die wohl mit Abstand billigste Lösung, wie gesagt, Öl/Gas Brenner plus Anschluß oder Speicher kostet auch ordentlich, und kommt schon aus ökologischen Gesichtspunkten nicht in Frage. Und Pellet/Holz Kombi würde 35000 kosten, und ich bräuchte zusätzlichen Pufferspeicher.

  • Klar weiß man nicht, wie sich die Stromkosten weiter entwickeln, aber deshalb JETZT schon in einen unrentablen Speicher zu investieren, was macht das denn für einen Sinn? Speziell da der Speichermarkt momentan stark in Bewegung ist und sich sowohl Technik als auch Preise ständig ändern.
    Da ist doch abwarten die bessere Alternative. Sollte der Strompreis über 40 Cent steigen oder sich die Speicherpreise halbieren, kannst du ja immer noch nachrüsten. Bis dahin verlierst du doch nichts.