Regelleistungsmodell von Sonnen: Flatrate auf Strom

    • Offizieller Beitrag

    Regelleistungsmodell von Sonnen: Flatrate auf Strom für Mitglieder



    Teil 5 der Serie über Regelleistung: Der Batteriehersteller Sonnen will im ersten Quartal 2017 Strom aus dezentralen Speichersystemen in Deutschland an den Regelleistungsmarkt bringen. Interessierte können sich seit Mitte September bei der Firma registrieren und erhalten nach Vertragsabschluss eine Flatrate auf ihren Strombezug.


    Anfang dieses Jahres startete die SonnenCommunity. So bezeichnet der Batteriehersteller Sonnen GmbH die Gemeinschaft aus Stromerzeugern und Stromverbrauchern, die virtuell miteinander vernetzt werden. Strom, den ein Erzeuger selbst nicht nutzt, gibt er in die Gemeinschaft. Über die Gemeinschaft erhalten die Verbraucher wiederum Energie, wenn sie sie benötigen. Die Sonnen Services GmbH steuert dabei die Vorgänge. Die Firma fungiert als Messstellenbetreiber und Energieversorger und beliefert die Kunden mit Reststrom. Über einen Kooperationspartner wird überschüssiger Solarstrom an der Börse unter Nutzung der Marktprämie vermarktet.

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  • Liege ich da richtig mit der Annahme, dass bei dieser Aussage:


    Zitat

    Pro Jahr können Kunden dann 4.250 Kilowattstunden (bei einer Batterie mit sechs Kilowattstunden Speicherkapazität) oder 5.500 Kilowattstunden (bei acht Kilowattstunden Speicherkapazität) elektrische Energie umsonst aus dem Netz nutzen.


    eine "kleine" Nebensächlichkeit fehlt?


    Ich meine irgendwo gelesen zu haben ;) , dass in diesen z.B. 4250kWh mein Anteil durch Direktverbrauch von meiner PV, sowie das Laden/Entnehmen meines Speichers mit inbegriffen sind. Ich selbst also den Bärenanteil stelle. Deshalb muss die PV und die Batterie eine Mindestgröße haben. Und bei einer Mindestgröße kann die Firma auch fast sicher sein, dass z.B. 3000kWh der Kunde selbst mit einbringt und sie selbst nur 1250kWh "verschenken" müssen. Und grob ist das auch noch der Jahresbeitrag den man an die Sonnencommunity bezahlen muss.


    Mal unabhängig davon dass ich meine PV und den Speicher selbst bezahlen muss und nur mal als Vergleich:


    Wer würde denn zum Gärtner 2 Gurken aus dem eigenen Garten* mitbringen, damit er mir anschließend 3 Gurken schenkt und ich noch umgerechnet für den Betrag der einen geschenkten Gurke Mitglied im Gurkenschenkerverein werde????


    Das sollte mir mal endlich irgendjemand vom Regelmarktverein erklären. ICH BITTE DARUM!


    *den mir der freundliche Gärtner verkauft hat




    Falls ich mich hier irre, bitte ich um Entschuldigung

    Gruß PV-Express



    46 x Sunowe 195Wp Mono, SMA STP8000TL10, Ausrichtung - 40°Az, Dachneigung 35°, IBN 5/2012

  • So habe ich das auch verstanden... Gesamtverbrauch. Da man ca. 3.500kWh mit EV und Batterie macht sind das ca. 1000kWh die man bekommt. Dafür muss man aber 19,99€ im Monat zahlen also 24Ct. /kWh.


    Mich hat das nicht um!


    Viel spannender wird die Frage sein ob es überhaupt eine Stromlieferung aus dem Netz geben wird oder ob es nur Marketing ist. Denn das Thema EEG Umlage auf Strom aus dem Netz ist spannend.

    Orange Solar GmbH - die hier wiedergegeben Aussagen sind eine persönliche Meinung.


    elektrisch Mobil - TESLA Model S85 2013 bis 2017, seit Juni 2017 MX100D. - Tesla Roadster 2.5 seit Juni 2011 - BMW i3 seit Dezember 2013 - Renault ZOE seit September 2014

  • Zitat von open source energy

    So habe ich das auch verstanden... Gesamtverbrauch. Da man ca. 3.500kWh mit EV und Batterie macht sind das ca. 1000kWh die man bekommt. Dafür muss man aber 19,99€ im Monat zahlen also 24Ct. /kWh.


    So wuerde ich das auch lesen und interpretieren!

    Zitat von open source energy


    Mich hat das nicht um!


    Ich wuerde es dennoch nicht so negative sehen. Im Gegenteil ich finde das Modell spannend und hat seinen Reiz, auch wenn es finanziell fuer den Einzelnen wahrscheinlich nicht viel bringt.


    Ich gehe von folgenden generellen Voraussetzungen aus:


    a) Irgendjemand muss Regelleistung zur Verfuegung stellen. Wenn die Konventionellen nicht mehr am Netz sind, muss diese Dienstleistung logischerweise jemand anderes uebernehmen. Da wir bereits jetzt (wenig) stundenweise pro Jahr nahezu "100%" EE Strom im Netz haben, ist die Frage wer die Regeldienstleistungen erbringt bereits jetzt eine wichtige (akute) Frage. Die EE muessen also lernen irgendwie Regelleistung bereitzustellen
    b) Regelleistung im grossen Stile ohne konventionelle Kraftwerke ist technisches "Neuland". Sicherlich wissen "wir" einiges ueber moegliche Vorgehensweisen und einige Aspekte sind im Kleinen auch bereits erprobt. Aber letztendlich glaube ich nicht das irgendjemand eine endgueltige Loesung des Problems voll abschaetzen kann. Insbesondere da sich etliche regulatorische, oekonomische und technische Dinge weiterhin aendern und weiter entwickeln werden. Was letztendlich das beste System ist wird man erst im Nachhinein wissen und insofern muss man jetzt erst einmal verschiedene Dinge ausprobieren um zu sehen was funktioniert und was eben nicht.
    c) Irgendjemand muss also das Risiko auf sich nehmen, verschieden Modelle auszuprobieren um zu sehen, was technisch, oekonimisch und auch "psychologisch" funktioniert.
    d) Die meisten derjenigen die ein EFH mit Solaranlage und Speicher leisten koennen und tun, duerften wohl zur Mittelschicht und darueber zaehlen. Das heist sie haben genug Ressourcen das nicht jeder letzte Cent ins Ueberleben investiert werden muss. Sie haben also die Moeglichkeit in ein "gutes Gefuehl", "in das Wohl der Gesellschaft", bzw indirekt in das "Wohl ihrer eigenen Kinder" zu investieren. Es gibt also tatsaechlich andere Gruende zu investieren als das es sich "monitaer rentiert"


    Und unter diesen Bedingungen, finde ich das Sonnen Model durchaus faszinierend, hauptsaechlich aus zwei Gruenden:


    a) Dadurch das Sonnen eine "Flatrate" (besser festes Stromkontingent) anbietet, gibt es fuer den Kunden keinen oekonomischen Anreiz mehr den Eigenverbrauch moeglichst hoch zu halten. Das heist der Speicher steht nun mehr oder wenig vollumfaenglich zur verfuegung um Netzdienlich zu sein, bzw maximal fuer Regelleistung. Eine der grossen Probleme mit klein Speichern im EFH, ist, das sie eher Systemundienlich sind. Das heist z.B. um 9 Uhr morgens, wenn besonders viel Strom gebraucht wird, werden die zusaezlich Verbraucher angeschmissen (Speicher wird geladen) um dann z.B. genau Mittags zur peak Produktion voll zu sein und dann die Verbraucher ausschaltet (PV voll einspeist) wenn ohnehin Stromueberschuss herrscht. Da Sonnen den extra Strom an der Boerse kaufen muessen, haben sie nun ein direktes Interesse daran den Speicher so nicht zu betreiben sondern im Gegenteil moeglichst nuetzlich. Des weiteren, wenn ein Speicher der maximal 3.6KW fuers Ein und Ausspeichern zur Verfuegung hat und dann z.B. 2KW Regelleistung anbieten will, kann man dann hauefig nur noch mit maximal 1.6KW einspeichern. Bei z.B. einer 10KW PV Anlage, wird es insbesondere bei wechselnder Bewoelkung also haeufig dazu kommen das viel Strom ins Netz eingespeist wird, obwohl die Batterie noch bei weitem nicht voll ist. Das duerfte gerade bei wechselnder Bewoelkung den Eigenverbrauchsanteil stark senken. Dank des Flatratemodels, spielt dies aber keine Rolle, da es aus finanzieller Sicht des Kunden egal ist ob der Strom aus der eigenen PV/Speicher kommt, oder aus dem Netz. Im Gegenteil (wie hier irgendwo bereits im Forum erwaehnt wurde), ist es sogar finanziell von Vorteil wenn moeglichst viel ins Netz eingespeist wird und der Speicher moeglichst wenig verwendet wird, da man fuers Einspeisen EEG bekommt, jedoch (pro kWh) nichts fuer den Bezug bezahlt.


    b) Das meiste Finanzielle Risiko uebernimmt Sonnen. Ob der Regelmarkt nun Geld abwirft oder nicht, ob Sonnen es je schafft die Praequalifizierung in Deutschland zu erhalten, oder ob aus anderen technischen oder unternehmerischen Gruenden das ganze Model nicht funktioniert, der Kunde bekommt dennoch seinen "kostenlosen" (per Community Beitrag bezahlten) Strom fuer zwei Jahre. Auch die Kosten fuer die zusaetzliche Regelhardware uebernimmt Sonnen zunaechst (ersten 2000 Kunden). Es besteht also so gut wie kein finanzielles Risiko an diesem Experiment teilzunehmen. Das heist der Kunde bekommt das "gute Gefuehl" der Energiewende zu helfen, ohne das er irgendwas dafuer zusaetzlich zahlen muss.


    Sicherlich, muss Sonnen dem Kunden gegenueber klar machen das es sich finanziell vielleicht nicht sonderlich lohnt, und einige der Werbung/Berechnungen von Sonnen ist in der Hinsicht aus meiner Sicht ungenau, wenn nicht bewusst irrefuehrend. Aber solang der Kundin klar ist was sie bekommt, dann kann es durchaus etwas von "hohem Wert" sein und desshalb sehr lohnenswert.


    Abgesehen davon halte ich den Versuch von Primaerregelleistung ueber einen verteilten Swarmspeicher zu erzeugend Faszinierend. Insofern halte ich es fuer sehr interessant zu sehen ob das ganze gelingt, oder ob es sich irgendwann als "Schnapsidee" herausstellt.

  • Ich finde das Konzept auch spannend. Und es geht auch in die richtige Richtung . Jedoch würde ich mir aus diesem Grund keine Sonnenbatterie kaufen.


    Zudem Besteht halt noch die Frage wie nachhaltig das Konzept ist. Aktuell ist 1MW rund 150.000-200.000€ im Jahr wert. Wie lange aber noch? Die Frage stellt sich auch ob nicht ausgediente Batterien diesen Part viel viel billiger übernehmen können.


    Mit einer Powerwall und der GridX geht das auch... Da braucht man kein Marketing Sonnen Paket kaufen.


    Am Ende ist das Problem der EEG Umlage Befreiung zu sehen, da steckt nach meiner Einschätzung das größte Problem und Risiko.

    Orange Solar GmbH - die hier wiedergegeben Aussagen sind eine persönliche Meinung.


    elektrisch Mobil - TESLA Model S85 2013 bis 2017, seit Juni 2017 MX100D. - Tesla Roadster 2.5 seit Juni 2011 - BMW i3 seit Dezember 2013 - Renault ZOE seit September 2014

  • Schnapsidee .. Welcher ÜNB akzeptiert den Schwarm aus Kleinstanlagen als Regelleistung? Ist sonnen präqualifiziert? Spannend ist das, aber nicht den xRL Märkten, das MUSS funktionieren, wenn das in die Hose geht ....

    IBN 25.02.2016: 2,6 kW, netmetering mit Vergütung [Niederlande], PVGIS-SARAH2 bei 10% Systemverlust : 1069

  • Naja... also bei 500 Nutzern hat man das MW schon zusammen. Die Idee ist GUT! Die Umsetzung muss man sich anschauen!

    Orange Solar GmbH - die hier wiedergegeben Aussagen sind eine persönliche Meinung.


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  • Hi,


    der Bericht im Magazin ist zwar schon ein paar Tage alt:


    https://www.photovoltaikforum.…rom-fuer-mitglieder-4813/

    Zitat

    Schwarmtechnologie in der Schweiz bereits im Einsatz
    Noch ist die Schwarmtechnologie, die Sonnen nutzt, nicht durch die deutschen Übertragungsnetzbetreiber präqualifiziert worden. Entwickelt wurde sie von der Swisscom Energy Solutions AG. Die Firma wurde damit vom Schweizer Übertragungsnetzbetreiber für den Regelleistungsmarkt zugelassen. In der Schweiz vernetzt Swisscom Batterien von Sonnen und elektrische Heizungen zu einem virtuellen Kraftwerk, um Systemdienstleistungen für das Stromnetz bereitzustellen.
    ….
    …..
    Sonnen rechnet nicht mehr im ersten Quartal mit einer Zulassung zum Regelleistungsmarkt durch die deutschen Übertragungsnetzbetreiber sondern Mitte 2017.



    Hat Sonnen mittlerweile die Zulassung zum Regelleistungsmarkt?


    Gruß argo

  • Genau das macht Sonnen, Primäregelenergie (der best bezahlte Strom überhaupt) garantiert bereitstellen...

    Sonnen ist der erste Anbieter der das macht. Wie Tesla. Der erste Anbieter der die meisten Batterien in privaten Haushalten hat. Wie Tesla. Ein Anbieter mit schlüssigem, aber geschlossenen Funktionskonzept. Wie Tesla und zig andere Hersteller.

    Ist Tesla pleite?

    Meines Wissens ist Sonnen keineswegs der Erste, der das macht.

    Caterva war schon lange präqualifiziert, und was ist mit der Firma passiert --> Insolvenz.


    Mit welcher Leistung ist Sonnen für die Primär-Regelleistung präqualifiziert, und wie viele "einzelne" Sonnen-Speicher sind das?


    Such dir die Zahlen mal raus, und du wirst dich wundern.

    Bei Caterva wars nicht anders.