OPzS vs. OPzV

  • Hallo,
    da ich mir einen Speicher (24V mit ca. 300-400 Ah) anschaffen moechte, bin ich seit einiger Zeit am recherchieren. Letzten Endes haben sich OPzS und OPzV herauskristallisiert.
    Nach langem Lesen und einigen Fragen an petzibaer habe ich eine Gegenueberstellung der beiden Typen erstellen. Fehlt dort noch ein wichtiger Punkt und kann man es so stehen lassen?
    Ich wuerde ich Liste ggf. korrigieren/erweitern, da ich mir vorstelle kann, dass es auch fuer andere interessant ist. Wenn man bei Null anfaengt Informationen zu suchen und zu sammeln, dauert es recht lange.


    Vergleichsbasis
    OPzS: Hoppecke sun power VL (geschlossene Bleibatterie fuer zyklische Anwendungen)
    http://www.hoppecke.com/filead…loads/sun_power_VL_de.pdf
    OPzV: Hoppecke sun power VR L (verschlossene Bleibatterie fuer zyklische Anwendungen)
    http://www.hoppecke.com/filead…oads/sun_power_VRL_de.pdf


    Werte fuer aehnliche Batterie wie z.B. von Moll praktisch identisch


    OPzS
    PRO
    * Ca. 30% guenstiger als vergleichbare OPzV Speicher
    * Deutlich robuster gegenueber Ueber- und Tiefentladen
    -> Regenerationsladung bei Tiefentladen moeglich, Batterie kann bei Ueberladen Gasen ohne Beschaedigt zu werden
    * Saeuredichte kann gemessen werden
    -> Wirklicher Zustand der Batterie kann ermittelt werden


    CONTRA
    * Ausreichende Belueftung notwendig, da auch im Normalbetrieb Knallgas austreten kann
    -> Zentralentgasung hilft, ist aber fuer stationaere Batterien nicht zulaessig, Belueftung in jedem Fall notwendig
    * Aufstellung z.B. in Garage kritisch (niedrigen Temperaturen im Winter)
    * Wartungsarm = Wasser muss nur selten (1-2x pro Jahr) nachgefuellt werden
    * Elektrolytumwaelzung bei Zyklenbetrieb notwendig



    OPzV
    PRO
    * Wartungsfrei = kein Nachfuellen von Wasser notwendig
    * Keine Belueftung notwendig, da verschlossen und kein Knallgas austreten kann
    * Problemlose und lageunabhaengige Aufstellung im Gebaeude
    * Keine Elektrolytumwaelzung notwendig, da Saeureschichtung durch Bindung des Elektrolytis in Gel verhindert wird


    CONTRA
    * Lade-/Entladeparameter muessen penibel eingehalten werden, ansonsten irreparable Beschaedigung
    * Keine Regenerationsladung bei tiefentladener Batterie moeglich
    * Ca. 30% teurer als vergleichbare OPzS Speicher
    * Saeuredichte kann nicht gemessen werden
    -> Wirklicher Zustand der Batterie kann nicht ermittelt werden, nur indirekt ueber die Spannung



    Etwas ist mir aber noch unklar:
    In der Beschreibung der OPzS ist geschrieben, dass sie fuer EUW vorbereitet ist. Die Batterie ist ja an sich geschlossen. Wenn ich jetzt aber Luft einblase, muss die ja auch wieder irgendwo raus. Bedeutet das, ich brauche andere Stopfen, die die Luft wieder rauslassen, ggf. praktischerweise gleich mit Anschluss fuer Zentralentgasung? Und wenn die Zelle damit offen ist, verkuerzt sich das Wassernachfuellintervall?


    Wenn ich die Vor- und Nachteile vergleiche und mal die Kosten aussen vor lasse, fahre ich doch mit einer OPzV problemloser (Aufstellmoeglichkeiten, Wartung), solange ich die Ladeparameter exakt einhalten, oder? Mit einem ordentlichen Laderegler ist das ja aber kein Problem. Irgendwo muss doch noch ein Haken sein, dass in den meisten Faellen OPzS verwendet werden. Sind es die hoeheren Kosten oder die Zerstoerung, wenn beim Laden/Entladen etwas schief geht?


    Gruss,
    Matthias

  • Du hast einen punkt nicht verstanden auch opzv brauche laut Norm Belüftung, nur weniger halt.. Wie schon gesagt es gibt sehr wenig das für OPzV spricht... allein die Regnerationsfähigkeit und überprüfbarkeit der SD ist etwas über das braucht man eigentlich nicht Diskutieren da liegt der Vorteil bei OPZS... bei OPZV kannst hier nur rätselraten aber nichts überprüfen


    , meine klare Präferenz geht daher immer zu Flüssig.. Haltbarkeits unterschied würde ich mal mindestens mit +5 Jahre Richtung Flüssig schieben.


    BTW wie kommst du drauf da du bei OPzS geschlossenene Stopfen hast? In Kombi Mit Zentralengasungsstopfen von "BFS" stellt sich die Frage der Belüftungsauslässe sowieso nicht .. ich sag aber gleich dazu diese Zentralentgasunsgstopfen für OPZS sind sehr sehr schwer zu bekommen

    Wohnhaus 100% OFFGRIDInsel: 13,47kwp,5xMppt,BMV700,CCGX,2xMultiplus 5000, OPzS/PzS => 4150Ah/c100/48V
    TeichInsel: 930wp, 2xVictron Mppt 100/15, BMV600, SolarixPI 1100, 400Ah/OPzS 24V

    100% PVInsel Liveview | SDM630 Logger | INSEL WIKI

    "Denn auch eine Beziehung muss wie eine Insel sein. Man muss sie nehmen, wie sie ist, in ihrer Begrenzung - eine Insel, umgeben von der wechselvollen Unbeständigkeit des Meeres, immer während vom Steigen und Fallen der Gezeiten berührt." Anne Lindbergh

  • Dann habe ich das mit geschlossen und verschlossen wohl immer noch nicht verstanden.


    Ich bin davon ausgegangen, dass OPzV wie die "normalen" Gel-Batterien aufgebaut sind und damit absolut dicht, wie es im wiki steht:
    Die verschlossenen Batterien sind hermetisch dicht, wenn man von einem Überdruckventil absieht (daher Valve Regulated Lead Acid). Bei verschlossenen Batterien sind Wartungsarbeiten praktisch unmöglich, sie verzeihen einem also keine Misshandlungen.
    Wenn der Gasdruck zu hoch wird, geht das Überdruckventil auf (und sie sind kaputt?). Deshalb meine Annahme, dass keine Belüftung notwendig ist. Klar, wenn das Überdruckventil aufgeht, ist natürlich das Knallgas draußen.


    Die OPzS werden als "geschlossen" bezeichnet. Da man sie Gasen lassen kann und den Säurestand messen kann, muss der Stopfen wohl so aufgebaut sein, dass das Gas austreten kann und man den Stopfen abnehmen kann. Druck kann sich dadurch im Innern ja nicht aufbauen.
    Bezieht sich "geschlossen" jetzt nur darauf, das kein Dreck reinfallen kann? :-?


    Die OPzS sehe ich auch ganz klar als geeigneter und werde auch diese nehmen. Trotzdem würde ich die Unterschiede gerne verstehen.
    Das stärkste Argument dagegen ist für mich, ein Fehler und man hat eine halbe Tonne Schrott und das zweite, daß man die Säuredichte nicht überprüfen kann, also nichts über den wirklichen Zustand weiß.

  • Ich geb dir einen tip.. guck mal an welcher Stelle Wasserstoff im Periodensystem steht .. Stichwort Diffusion.. punkt 2 wär Überdruckventil im Fehlerfall.. es reicht auch wenn es nur einmal passiert.


    Lg


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  • Hallo. Ich habe seit 2009 total 24 Stück OPzV (48 Volt, 2000 Ah) an zwei Sunny Island im Einsatz. Sie werden zwischen 20 und 100% betrieben, wobei 20% bisher erst einmal erreicht wurden. Sunny Island gibt mir aktuell 103% der Originalkapazität an. Ich denke, wenn am Regler nicht gespart wird, ist das Geld in die OPzV gut investiert.

  • Wenn du die Vorteile von OPzS und OPzV kombinieren willst, dann sind Rekombinationsstopfen für OPzS zu empfehlen. Diese rekombinieren den ausgasenden Sauer- und Wasserstoff wieder zu Wasser und macht die Batterie wartungsfrei und belüftungstechnisch unbedenklich.


    Ist IMHO in allen Fällen besser als OPzV.


    PS: bei meinen PzS zeigt der Sunny Island nach einem Jahr und nicht einmal 50 Vollzyklen nur noch 96% der Batteriekapazität an; frage mich aber wie er das korrekt bestimmen will wo ich bisher nie über DOD 40% (60% verbleibende Kapazität) bei meinem System gekommen bin.


    Bin jetzt ein Jahr Insulaner ohne Netz- oder Generatorbackup, die spanische Sonne macht's möglich ;)