Speicherhebel

  • [edit admin] aktuelle Version des Rechners unter Speicherhebel

    Moin,
    bei näherer Betrachtung kann sich ein Speicher nur auf eine Art refinanzieren - nämlich durch den Mehrwert, den er gegenüber einer PV ohne Speicher erzielt. Dieser Mehrwert liegt bezifferbar allerdings einzig und allein in der Eigenverbrauchssteigerung, die aber im Gegenzug die Einspeisung vermindert und zusätzlich die unentgeltliche Wertabgabe an das Finanzamt vergrößert. Aus diesen drei Größen lässt sich bestimmen, wie groß der Mehrwert, der Speicherhebel, eigentlich ist.


    Kann sich der Speicher allein aus dem Speicherhebel "ernähren" reduziert sich die Amortisationsdauer der gesamten PV Anlage. Reicht der Hebel dazu nicht aus muss der Speicher aus den Einnahmen der PV "quersubventioniert" werden und die Amortisationsdauer verlängert sich.


    Dazu ist es zunächst nicht einmal wichtig zu wissen, wie der zukünftige Speicher aussehen oder welche Größe er bekommen soll. Wichtig ist nur, wieviel Ertrag kann die PV über einen einen gesteigerten Eigenverbrauch generieren und ob man sich dafür dann im nächsten Schritt mit der Summe einen Speicher leisten kann und will.


    Ich habe dazu eine Excel-Berechnung erstellt, über diverse Parameter (orange Felder) lassen sich verschiedenste Szenarien einstellen und durchspielen:





    Davon unbenommen kann natürlich eine Entscheidung pro Speicher aus den unterschiedlichsten Gründen erfolgen und diese Berechnung soll auch niemanden davon abhalten. Sie soll nur etwas Transparenz in die Frage, ob und unter welchen Umständen sich Speicher an einer PV-Anlage aus einer wirtschaftlichen Sicht lohnen, bringen.

  • Eine schöne Idee, das Modell so weit zu vereinfachen! Die typischen Kontras der Speicher-Dealer hier im Forum:
    - die Strompreise steigen doch...
    - Steuern gibt es nicht (sofern man es EEG-frei betreibt)
    - Speicher führen zu sinkenden Netzentgelten oder bremsen deren Anstieg


    Wer's glaubt...


    Ein zusätzlicher Hebel PRO Speicher könnte die Prämie für Regelleistungsvorhaltung sein. Einige Anbieter koppeln ja bereits Speicher zu Schwärmen, um sich dann für die (SRL?) präqualifizieren zu lassen. Allerdings dürfte der Vorteil für den Kunden überschaubar sein, weil der Regelleistungsanbieter natürlich auch Kosten hat und Gewinne erwirtschaften möchte, weil nur eine geringe Leistung angeboten werden kann (im Zweifelsfall muss sie ja auch mal über einen längeren Zeitraum abgerufen werden können) und weil die Regelenergiepreise sinken.


    Zudem reduziert die Teilnahme an der Regelleistung die für andere Hebel nutzbare Kapazität.

  • Zitat von Stenis

    Moin,
    bei näherer Betrachtung kann sich ein Speicher nur auf eine Art refinanzieren - nämlich durch den Mehrwert, den er gegenüber einer PV ohne Speicher erzielt. Dieser Mehrwert liegt bezifferbar allerdings einzig und allein in der Eigenverbrauchssteigerung, die aber im Gegenzug die Einspeisung vermindert und zusätzlich die unentgeltliche Wertabgabe an das Finanzamt vergrößert.


    Wenn der Mehrwert von der Eigenverbrauchssteigerung gegenüber einer PV ohne Speicher abhängt (da sind wir uns einig, das sehe ich ganz genauso) dann darf auch nur die Steigerung des EV durch den Speicher bei der Berechnung des Mehrwertes berücksichtigt werden.
    Das ist in der jetzigen Version immer noch nicht der Fall, die eingesparten Stromkosten enthalten zusätzlich den Direktverbrauch der auch mit einer PV-Anlage ohne Speicher möglich wäre, die Kosten jedoch enthalten nur die reinen Speicherkosten ohne die PV-Anlage.


    Die "Autarkiequote (AQ) oberer Wert" wird ja nicht vom Speicher allein erreicht, der liefert nur das was zur "Autarkiequote (AQ) unterer Wert" noch durch den Speicher dazukommt. Oder anders ausgedrückt, 40% liefert die PV-Anlage ohne Speicher und weitere 40% der Speicher womit man dann insgesamt auf 80% kommt.


    Was hat es mit dem "Insel-Modus" auf sich :?: , das hab ich ehrlichgesagt noch nicht verstanden.
    Eine reine Insel rechnet sich doch ganz anders als eine netzgekoppelte Anlage denn z.B. "eingesparte Stromkosten" kann es ja nicht geben wenn sowieso kein Stromanschluß vorhanden ist.

    mit freundlichem Gruß
    smoker59

  • Hallo Stenis,


    gehst du davon aus, dass der Speicher 20 Jahre durchhält?

    Viele Grüße

    Bento


    Auch an Tagen, an denen der Himmel grau ist, ist die Sonne nie ganz verschwunden.
    (Arnaud Desjardins)


  • Zitat von smoker59


    Das ist in der jetzigen Version immer noch nicht der Fall, die eingesparten Stromkosten enthalten zusätzlich den Direktverbrauch der auch mit einer PV-Anlage ohne Speicher möglich wäre, die Kosten jedoch enthalten nur die reinen Speicherkosten ohne die PV-Anlage.


    Das, was Du vermutlich meinst, wird im Block Mitte Links als Speicherhebel berechnet.


    Was im Block rechts unten berechnet wird, sind die Werte der gesamten PV inklusive Speicher, da sieht man dann genau die Werte im Vergleich zu den Werten ohne Speicher im linken Block. Der Wert "Amortisation PV + Speicher" ist natürlich etwas intransparent, aber eben das, was man ja sonst in den normalen Renditeberechnungen eines Angebotes zu sehen bekommt.
    Deshalb ist darunter ja noch der Wert "Amortisation Speicher" aufgeführt, der die Speicherzusatzkosten durch den in F19 berechneten Hebel teilt und so die Jahre errechnet, nach denen sich nur der Speicher amortisiert.


    Oder verwirrt Dich, dass die "Gesamtkosten PV" nur einmal auftauchen? Das sind die Kosten ohne Speicher, ich wollte die gleiche Zahl nicht zweimal aufführen.


    Zitat von smoker59


    Die "Autarkiequote (AQ) oberer Wert" wird ja nicht vom Speicher allein erreicht, der liefert nur das was zur "Autarkiequote (AQ) unterer Wert" noch durch den Speicher dazukommt. Oder anders ausgedrückt, 40% liefert die PV-Anlage ohne Speicher und weitere 40% der Speicher womit man dann insgesamt auf 80% kommt.


    Ja, deshalb wird der Hebel ja auf der Differenz zwischen oben und unten gerechnet. Er wird sogar zweimal gerechnet, einmal im Block Mitte Rechts und als Gegenrechnung im Block "Differenz".


    Zitat von smoker59


    Was hat es mit dem "Insel-Modus" auf sich :?: , das hab ich ehrlichgesagt noch nicht verstanden.
    Eine reine Insel rechnet sich doch ganz anders als eine netzgekoppelte Anlage denn z.B. "eingesparte Stromkosten" kann es ja nicht geben wenn sowieso kein Stromanschluß vorhanden ist.


    [/quote]


    Bei einer reinen Insel würde man allerdings fiktive Stromkosten und ggf. Verlegekosten gegenrechnen, erst wenn diese teurer sind, würde man sich ja für eine Insel entscheiden, sonst macht das ja (eigentlich) keinen Sinn. Hier geht es aber eher um die Halbinseln, die z.B. mit einem Victron bedarfweise aufs Netz umschalten, aber sonst eben eine Insel bilden. Einspeisung fällt dann ja weg, Abgabe auch, eingespart wird der vom Netz nicht gekaufte Strom - es gibt ja einige User, die solche Konstrukte am laufen haben. Ich wollte mal sehen, was dabei rauskommt. Aber das ist ein Sonderfall, mit der Berechnung bin ich auch noch nicht ganz zufrieden. Evt. sollte man dafür dann die Gesamtkosten doch zweimal aufführen, um sie für die Insel transparenter darstellen zu können.

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    PV-Output with Victron

  • Zitat von Bento

    Hallo Stenis,


    gehst du davon aus, dass der Speicher 20 Jahre durchhält?


    Sei doch nicht so pingelig, wir gehen ja auch nicht davon aus, daß ein Wechselrichter einer PV-Anlage ohne Speicher 20 Jahre hält. Es geht doch hier nur um`s Grundprinzip :wink:


    Ich hab mir trotzdem mal erlaubt eine leicht abgeänderte Version der Excel-Datei zu erstellen:

  • Zitat von Bento

    Hallo Stenis,


    gehst du davon aus, dass der Speicher 20 Jahre durchhält?


    Sicher nicht :) Ich gehe hier von gar keinem Speicher aus, sondern gebe damit nur die Rahmenbedingungen vor. Welche Qualität, Größe, Lebensdauer das Ding hat, kann man über die Speicherkosten ja als tatsächlichen Wert vorgeben, lebt so ein Ding nur 10 Jahre, macht es Sinn, die doppelten Kosten anzusetzen, um das EEG voll nutzen zu können.

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  • Zitat von Stenis


    Das, was Du vermutlich meinst, wird im Block Mitte Links als Speicherhebel berechnet.


    nein, das meine ich nicht. Es geht um den Wert unter "H23" der ja in die Errechnung des "Ertrages" unter "H26" einfliesst. Dieser wiederum wird zusammen mit den reinen Speicherkosten unter H22 zur Berechnung der Amortisation PV + Speicher herangezogen. Da kommt dann natürlich was falsches raus :roll:

    mit freundlichem Gruß
    smoker59

  • Zitat von smoker59


    Ich hab mir trotzdem mal erlaubt eine leicht abgeänderte Version der Excel-Datei zu erstellen:


    Ja, aber ist leider falsch. Die eingesparten Stromkosten beziehen sich an dieser Stelle auf die gesamten 80% und nicht auf die Differenz. Im Feld F15 wird dagegen mit der Differenz gerechnet.


    Mache die Gegenprobe und nimm den Wert aus E28 (Hebel über die Amortisationzeit) und setze den Wert als Speicherkosten ein. In dem Fall sind und müssen alle Amortisationszeiten gleich sein, weil sich Hebel und Speicherkosten dann aufheben.

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  • Zitat von smoker59


    nein, das meine ich nicht. Es geht um den Wert unter "H23" der ja in die Errechnung des "Ertrages" unter "H26" einfliesst. Dieser wiederum wird zusammen mit den reinen Speicherkosten unter H22 zur Berechnung der Amortisation PV + Speicher herangezogen. Da kommt dann natürlich was falsches raus :roll:


    An dieser Stelle werden die Gesamtkosten PV und die Speicherkosten zusammengerechnet und mit den Gesamterträgen aus dem kompletten Eigenverbrauch, Einspeisung und Abzug Wertabgabe geteilt: Gesamtkosten / Gesamtertrag

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