Solarthermie - Kosten Austausch Solarflüssigkeit

  • Ich hoffe es kann mir jemand einen Tipp geben:


    Ein Handwerker meinte, dass bei meiner Solarthermie die Solarflüssigkeit getauscht werden müsste (Alter jetzt 5 Jahre).
    Geprüft hat er die Flüssigkeit noch nicht, aber ein Angebot erstellt.


    Es soll insgesamt 650€ kosten. Das kommt mir irgendwie sehr hoch vor.


    Wurde bei jemand ev dies schon mal durchgeführt und was darf so etwas kosten?


    Danke

    • Offizieller Beitrag

    ..bei den Kosten (über 100€/anno) kann man die Anlage auch gleich Stillegen!


    wenn die Anlage funktioniert und der Druck ok ist und keine Stagnation auftritt, die das Fluid zerstört (cracking),
    ist ein Austausch völlig unnötig.

    2*13 + 8 G5 Süd, 2*10 +10 l G9.3 XL Nord an Fronius Symo 12,5 & Solis RHi,

    12 Sharp NUSC Süd und 4 TSC PowerXT Ost an Primo 4,6,

    4xPylontech US2000C, Nibe S1155-6 an Ringgrabenkollektor, 15,6m² Hewalex Solarthermie
    Technische Alternative UVR16x2, CAN-Mtx2, CAN-EZ2 und C.M.I.

  • Das ist völliger Blödsinn und nur Geschäftemacherei.
    Bei meinen Kunden habe ich äußest selten den Frostschutz getauscht.
    Und Stichproben zeigen, daß auch nach 20 Jahren meist alles OK ist.
    Gut, den pH-Wert sollte man ggf. auch prüfen. Der sollte im Idealfall leicht basisch sein.(also >pH7,0)


    Selbst bei meiner Anlage ist der Frostschutz über 18 Jahre drin und bisher noch OK.
    (Ich prüfe nur alle 4 bis 5 Jahre kurz)


    Aber € 650,-, da muß ja der neue Frostschutz mit Gold versetzt sein.
    Je nach Anlage sprechen wir von 2 bis 3 Stunden Aufwand.
    10kg Propylenglykol als Konzentrat kosten im EK um die € 30,- netto.
    Für den Hochtemperaturbereich mit Vakuumröhren etwas mehr.
    Wir sprechen also von Frostschutz im Wert von € 50,- bis € 100,-


    Man muß aber dazu sagen, daß Frostschutz durchaus zersetzt werden kann, wenn dieser zu hohen Temperaturen ausgesetzt ist.
    Das ist meist bei Röhrenkollektoren der Fall, die in Stagnation kommen.
    Eine Solartermieanlage sollte im Idealfall durchlaufen. Das ist aber oft nur bei Anlagen mit entsprechend großen Speichern der Fall und bei Abnahme des Überschusses im Sommer z.B. durch eine Sommerheizung (z.B. Beheizen vom kalten Keller).


    Prüfen kann man den Frostschutz leicht selbst.
    Man braucht nur ein Refraktometer für Glykol und pH-Meßstreifen.
    Gut ersteres kostet € 70 bis 80.
    Aber meist haben diese mehrere Skalen, so daß man auch Ethylenglykol oder auch, wie bei meinem, Batteriesäure prüfen kann. :)

    Inselnetz mit 3x Victron MultiPlus5000, 49kWh-Akku, Insel-BHKW 16kVA, PV 14,1kWp
    1,2 kWp über MPP-Laderegler SIC40
    540 Wp über MPT600-24

    4,62 kWp über 2x MPPT 150/70
    2,7 kWp über SB3000, 2,9 kWp über SB3300, 2,07 kWp über SB1700 jeweils AC-gekoppelt an einem Victron

  • Das habe ich mir fast gedacht.


    Empfohlen wurde mir auch einen SpiroVent einzubauen, damit die Luftblasen aus der Leitung gehen.
    Der Angebotspreis liegt bei 450€. Ist das in Ordnung und notwendig?

    • Offizieller Beitrag

    Es ist ja eh ein Entlüfter ganz oben am höchsten Punkt, den man im Bedarfsfall mal aufdrehen kann um Luftblasen rauszulassen. Einen zusätzlichen Spirovent (wo soll der hin?) braucht man da nicht.


    Man sollte halt ab und zu den Druck der Anlage prüfen und ggf. Flüssigkeit nachfüllen (denn wenn der Druck erstmal zu tief sinkt und dann Stagnation auftritt, ists zu spät).
    Ich kann diese Pumpe zum Nachfüllen sehr empfehlen: https://probaumarkt.de/index.p…ct=110&controller=product


    Dann muss man nur noch wissen, welche Flüssigkeit drin ist, um genau diese nachzufüllen.

  • Zitat von Weidemann

    Es ist ja eh ein Entlüfter ganz oben am höchsten Punkt, den man im Bedarfsfall mal aufdrehen kann um Luftblasen rauszulassen.


    Entlüfter am Kollektor?
    Die Zeiten sind (hoffentlich) schon lange vorbei.
    Die Anlagen werden durch Spülen entlüftet.
    Ein Entlüfter auf dem Dach ist nur eine Fehlerquelle.


    Zitat von Weidemann

    Einen zusätzlichen Spirovent (wo soll der hin?) braucht man da nicht.


    Ein Mikroblasenluftabscheider kommt normalerweise in den Keller direkt in den Solarvorlauf.
    Der hat schon einen Sinn, da über die ersten Monate noch einiges an Luft ausgast. Zumindest bei größeren Anlagen.
    Wenn man direkt auf einen Platten-WT geht, hat man nichts zum Sammeln.
    Kommen noch Glattrohr-WT zum Einsatz, kann man entsprechend fort normale (händische) Entlüfter setzen.
    Der Anschluß sollte sowieso siphoniert am speicher stattfinden. So hat man hier einen Hochpunkt, an dem sich Luft ansammeln kann.


    Aber, wenn es bisher ohne Spirovent ging, sehe ich keinen Grund, einen einzubauen.
    Außer, die Luft, die der Heizungsbauer beim Neubefüllen reinschafft, wieder rauszubekommen. :twisted:

    Inselnetz mit 3x Victron MultiPlus5000, 49kWh-Akku, Insel-BHKW 16kVA, PV 14,1kWp
    1,2 kWp über MPP-Laderegler SIC40
    540 Wp über MPT600-24

    4,62 kWp über 2x MPPT 150/70
    2,7 kWp über SB3000, 2,9 kWp über SB3300, 2,07 kWp über SB1700 jeweils AC-gekoppelt an einem Victron

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Andre78

    Entlüfter am Kollektor?
    Die Zeiten sind (hoffentlich) schon lange vorbei.
    Die Anlagen werden durch Spülen entlüftet.
    Ein Entlüfter auf dem Dach ist nur eine Fehlerquelle.


    Wieder was gelernt ;)
    Meine (zugegeben etwas älteren) Solarthermie-Anlagen haben jeweils am höchsten Punkt einen ganz normalen Entlüfter, der aber grundsätzlich zugedreht ist, und nur z.B. nach dem Befüllen mal händisch geöffnet wird. Ich finds schon praktisch so, weil man dann auch beim Nachfüllen mit einer Handpumpe (also ohne Spül-System) nicht viel falsch machen kann.

  • Ja hallo
    Solarflüssigkeit zu alt?Wer erzählt denn diesen Nonsens,ich hab die Anlage 10 Jahre in Betrieb,es war höchstens 2.3 mal nachfüllen Angesagt weil die Anlage bei Stromausfall übergekocht ist,einmal hat mir der Marder die Steuerleitung zerbissen ,da gings auch daneben.Wieviel Liter sind denn in Deiner Anlage,ich hab mir die Flüssigkeit vom Grosshandel kommen lassen ,der Liter 1E.Gruss Bernd

  • Kenne das auch so wie es Andre78 geschrieben hat, dass oben kein Entlüfter mehr ran kommt. Das ist die Info von meinen zwei Heizungsbau-Kollegen.
    Wir mussten bei uns Vor- und Rücklauf tauschen, da falsch verrohrt, und mussten dann entsprechend auch wieder füllen und entlüften. Wir haben das mit einer Bohrmaschinen-Pumpe für ~30€ gemacht, die muss nur einen höhen Durchsatz haben, damit Luftblasen "mitgerissen" werden. Ging ohne Probleme...

  • Ich habe meine Anlage vor ca 3Jahren selbst gebaut (Viessmann), habe mir eine Gartenpumpe für ca 65€ dazu gekauft, ein Regelventil zum Regeln des Durchflusses drauf montiert und schon hatte ich eine Fülleinrichtung.
    Schön langsam aus dem Kanister gefüllt, den Rücklauf in den Kanister geführt und das ganze mehrmals durchspülen lassen. Eine Zeitlang hat sich noch Luft im System angesammelt, die ich aber ohne nennenswerten Druckverlust ablassen konnte.


    Aber für 650€ würde ich doch glatt jeden Tag eine Anlage neu füllen. :ironie: Nach einem Jahr würde es bestimmt für den Porsche reichen

    Gruß
    Dietmar
    6.562788746032766 50.11369735926596
    4,7 KWp mit Eigenverbrauch 2,35 KWp mit Eigenverbrauch
    "Mein grosses Kind" Solarpark 9000KWp
    http://www.langner.team