Radikale Überlegung - PV und Speicher ohne Netzkopplung

  • Habe mich grade neu angemeldet und mal grob überflogen, ob schon Beiträge dazu da sind.


    Es geht darum:
    Ich möchte für meinen 3-Personenhaus eine PV-Anlage mit Speicher komplett ohne Netzeinspeisung, ohne Anmeldung und ohne EEG realisieren.


    Folgende Überlegung:


    PV-Anlage (10-12KWp) aufs Flachdach und einen ordentlichen Speicher 12 KWh dazu. Primär Deckung meiner Verbraucher, danach Laden des Speichers und wenn dann noch was übrig ist PV2Heat / Wärmeerzeugung. Keine Einspeisung.


    Nun bekomm ich von fast allen gesagt, dass ich auch bei Nulleinspeisung die Anlage anmelden muss (was ich nicht will).


    Was wäre also, wenn ich mein bisherigen Stromnetzzugang an eine Wallbox hänge, von meinem Hausnetz abkopple und meinen internen Verbrauch so gut wie möglich über PV-Anlage und Speicher abdecke. Wenn ich dennoch mal nicht ohne Strom von aussen auskomme, würde ich dann einfach die Ladestation nehmen und meinen internen Speicher (so wie ein E-Auto) mit Netzstrom vollmachen, damit es wieder ne Weile reicht.


    Und künftig gleich das bidirektional ladbare Elektroauto als weiteren Speicher dazunehmen ...


    Was meint ihr - total utopisch oder doch machbar ??
    Oder gibt es schon Beispiele ?



    Merci für Eure Antworten !

  • Sehr interessant. Diese Idee hatte ich auch schon. Bin auf die Antworten gespannt.

    Module: 35 x Hanwha Q.Cells GmbH Q.PLUS BFR-G4.1 280
    Azimut: 100°, -80° - Neigungswinkel: 42°
    Wechselrichter: Sunny Tripower 8000TL
    Bateriespeicher: Tesla Powerwall 2.0
    9,8 kWp - Ost-West Anlage mit 23 Modulen Ost und 12 Modulen West.

  • Mit 12 KW, wirst du je nach Standort zwischen 10000 u. 12000KW/h produzieren.
    Davon wirst du mehr als die Hälfte im Sommer nicht verbrauchen können und im Winter wiel zu wenig haben.
    Rein wirtschaftlich macht das keinen Sinn. Ich würde da lieber die 13 Cent für ca. 7000-8000 KW/h einsammeln.
    Sind jährlich schonmal knapp 900-1000€



    Gruß
    Thomas

    Vorsicht bei Shenzhen Basen

    9,99KWp Yingli 270W Ost/West, SMA9000TL-20, Home Manager.
    48 x 280Ah Lifepo4 EVE Cell, REC BMS, 4A NEEY Balancer

    an 3 Victron Multiplus2 5000
    2,7KWp Axitec AC-300M/156-60S Südausrichtung

    Victron BlueSolar 150/60-Tr

    3,85 KWp Axitec AC-385, Flachdach mit Hoymiles

    Panasonic Aquarea 9KW Split

    Smart EQ, Vectrix VX-1

  • Zitat von Justi


    Was meint ihr - total utopisch oder doch machbar ??


    Utopisch weil 100% Autarkie mit PV allein noch nichtmal annähernd geht. 10-12KWp sind im Sommer zwar ausreichend im Winter aber auch mit Speicher viel zu wenig.
    Und das Nachladen im Winter von der Wallbox dürfte sehr teuer werden, anmelden müsstest du in beiden Szenarien trotzdem.


    Warum möchtest du keine Einspeisung :?:


    Zitat

    Und künftig gleich das bidirektional ladbare Elektroauto als weiteren Speicher dazunehmen ...


    Ich wüsste nicht welches E-Auto das schon kann, an was genau hast du da gedacht :?:

    mit freundlichem Gruß
    smoker59

  • Andere Idee, mach eine Insel mit ca. 10 KW PV und mit 30 KW/H Speicher. Für den Winter ein BHKW mit Gleichstromgenerator der direckt auf den Speicher geht.


    Gruß
    Thomas

    Vorsicht bei Shenzhen Basen

    9,99KWp Yingli 270W Ost/West, SMA9000TL-20, Home Manager.
    48 x 280Ah Lifepo4 EVE Cell, REC BMS, 4A NEEY Balancer

    an 3 Victron Multiplus2 5000
    2,7KWp Axitec AC-300M/156-60S Südausrichtung

    Victron BlueSolar 150/60-Tr

    3,85 KWp Axitec AC-385, Flachdach mit Hoymiles

    Panasonic Aquarea 9KW Split

    Smart EQ, Vectrix VX-1

  • hallo Justi,
    natürlich ist das machbar, was aber nicht bedeutet daß es sinnvoll wäre.
    mit einer 12 kWp PV und einem 12 kWh Speicher wirst du im Winter nicht besonders weit kommen, da wirst du oft an deiner Wallbox anstecken müssen.
    Dein Plan ist nicht besonders durchdacht, und (ich vermute) überhaupt nicht durchgerechnet.
    Die Idee, bei zu wenig PV einen Speicher an einer Wallbox vollzuladen und dann daraus die Verbraucher im Haus zu versorgen, ist gelinde gesagt "bescheuert". Bringt Null Vorteil aber einen Haufen Verluste.
    Vom Prinzip her ist das was du dir da ausgedacht hast ein Hybridspeicher der als Halbinsel funktioniert.
    Ich würde dir raten, daß du dir erstmal ausrechnest was so ein System in der Anschaffung und im Betrieb kostet, und wie teuer die daraus entnommene kWh ist. Vielleicht ist das Projekt dann schon gestorben.


    Mit dem Rechner von mbrod kannst du so ein System simulieren: Bei einem angenommenen Stromverbrauch von 4.000 kWh im Jahr und 12.000 kWh PV Erzeugung kannst du dich mit einem 12 kWh Speicher zu 85 % autark versorgen. Reststrombezug wären 600 kWh, aber über 8.000 kWh wären einzuspeisen, was du nicht willst. Die musst du dann im Sommer sinnlos in warmes Wasser versenken und verzichtest auf die Einspeisevergütung.
    Wenn du mehr Strom verbrauchst, wird es tendentiell ungünstiger.


    Rechne das mal durch und stell das Ergebnis hier ein.

  • Wir nähern uns zu zweit 1000 kWh Verbruach im Jahr, da sollten 10kWp und etwa 10kWh Akku auch im Winter im Normalfall (über 99% ) reichen. Das bedeutet aber nciht mit 20 oder 30° auf einem Flachdach sondern eher 60-70° an einem steilen Satteldach oder der Fassade, am Flachdach wirst du da nicht genug Abstand hinbekommen, daß die sich nicht gegenseitig verschatten. edit: so steil sind die Überschüsse im Sommer auch nicht mehr so extrem wie bei Anlagen, die auf maximalen Ertrag ausgelegt sind, man hat aber immer noch viel zu viel Strom.
    Für die paar Tage an denen das nicht reicht, kauft man einen oder zwei Baumarktgeneratoren (die man natürlich regelmäßig testet und wartet, nciht erst, wenn man sie braucht) oder knabbert das EV rechtzeitig über den Zigarettenanzünder (100W sollte der nach Verlusten leicht machen) an.
    Bei pvgis http://re.jrc.ec.europa.eu/pvg…st.php?lang=de&map=europe gibt es einen Autarkierechner (letzter Tab), da kannst du das für deine Daten mal durchspielen.

  • Hallo Justi,


    schreib mal, wie hoch Dein bisheriger Strom- Jahresverbrauch ist.
    Bidirektes Laden gibt es bisher nur Prototypen, die sind noch sehr teuer ( 5-7000 Euro habe ich mal gelesen ). Gibt es für Dein künftiges E-Auto in Deiner Nähe eine Ladesäule, kannst Du sogar Strom nach Hause fahren ( CHADEMO, CCS ). Ausrichtung der Module Richtung Südost und Steil für besten Ertrag im Winter. Ein Moppel als Reserve würde ich einplanen wenn möglich ( Geräuschentwicklung beachten!), oder BHKW, wie bereits vorgeschlagen.
    Umfangreiches Thema, teuer, aber sehr interessant. Hab´s in Gedanken auch schon durchgespielt.


    edit: alterego war schneller


    Gruss
    Badenzer

    50 Suntech STP245S = 12,25 kWp; Power-One 12,5; Ausrichtung +84 Grad; DN 38 Grad; EV; IB 3/12

  • Mach die PV kleiner, die Häfte reicht wahrscheinlich auch aus, und integriere dafür ein Mini-BHKW, das neben der Heizwärme in der kalten Jahreshälfte auch noch den fehlenden Strom produzieren kann. So ist auch in D eine (Strom-)Autarkie realisierbar, allerdings bist du im Winter von einem anderen Energieträger abhängig, zum Beispiel vom Erdgas.


    Der Speicher ist jedoch zu klein, um damit anständig über die Runden zu kommen, vor allem in der Übergangszeit wirst du auch schon mal ein paar Tage überbrücken müssen, an denen es zu warm ist, um das BHKW anzuwerfen, und an denen trotzdem nicht genügend Sonne scheint.


    Bin gespannt, wie es weitergeht!
    Bastel

  • einen kleinen einwand haett ich dazu noch:
    ich war letztes we auf einer fachausstellung und hab mich auch wegen bidirektional ladbarer automodelle erkundigt, da ich eine aehnliche idee verfolg(t)e.
    der einstimmige tenor dabei war, dass es das auf absehbare zeit aus haftungstechnischen und garantiebedingungstechnischen gruenden nicht geben wird. maximal bei sauteuren individual angefertigten nachruestmodellen...