Batterie im Keller ausgelaufen - 25 - 50 Liter Säure weg!

  • Hallo Forum, liebe Insululaner!


    Große Scheisse ist bei mir passiert! Gestern Abend hab ich bemerkt, dass über die Leitung der EUW große Mengen Säure rausgespritzt sind und sich durch den ganzen Keller ergossen haben! Am anderen Ende des Kellers hab ich noch eine Pfütze Säure neben der Heizung aufgenommen!


    Ich hab ja die Teichpumpe der EUW abgeklemmt und in der Werkstatt zerlegt, weil wieder mal Säure in die Pumpe kam. So lag der offene Schlauch der EUW ca. 1/2 m oberhalb der Batterie auf dem Fensterbrett des Kellerfensters. Hier sieht man deutlich wie es rausgeblubbert hat, weil alles vollgespritzt ist und dann ist die Sauce die Kellerwand runtergelaufen und meterweit unter den Regalen durch den Keller gelaufen! Heute haben wir mal entrümpelt und alles mit Wasser verdünnt und haben aufgewischt!


    Die Zentralentgasung hab ich extra so verlegt, dass sich keine Wassersäcke bilden können, aber es steht immer viel Kondensat in den Leitungen von Zelle zu Zelle zwischen den Batteriestopfen. Vielleicht hat die Entgasung zu gemacht und so ging der Druck über die EUW-Leitung raus und hat somit die Säure rausgedrückt! Kann auch sein, dass die Leitung, die übers Kellerfenster raushing leicht abgedrückt wurde, das könnte ich mir momentan als einzige Ursache erklären...


    Meine Fragen nun:


    Wie schädlich ist die Säure jetzt für meine Betonkellerwände und für den Estrich? Der Estrich ist Altbausubstanz und somit 60 Jahre alt.


    Und was mache ich mit der Batterie!? Ich hab in eine Zelle mal Wasser aufgefüllt, da gingen locker 1 -2 Liter Wasser rein!


    Hab jetzt alles abgeschaltet und schau jetzt wie ich das wieder in den Griff bekomme...


    Hoffe, dass ich möglichst praktikable Anweisungen bekomme, sonst würde ich lieber einen Fachmann kommen lassen, bin grad mit den Nerven am Ende!


    Ach ja, nochwas: Die Batterie steht laut BMV auf Soc 55 weil ich das schlechte Wetter übersehen habe, weil ich in Italien unterwegs war und Pool und Wärmepumpe liefen, weil mein Logger grad von Nuno umgestellt wird, wo Emoncms local auf einem Raspi läuft. So konnte ich von aussen nicht mehr aufs Dashboard schauen, weil es da bei der Einrichtung Probleme gibt...

    16 kWp Insel, 3x Pip5048MS parallel 1ph., 2x Pzs 625 Ah, Kubota/Sincro 48V 5kW BHKW, BMV 700, solpiplog, versorgen 2 große Haushalte & 1 Arztpraxis zentral.
    Überschuss-Verbraucher: Skoda Enyaq IV60 am 7kW-Ladeziegel (einstellbar 1phasig), 2+4kW Heizschwert und Ochsner Europa Mini am 1000l-Puffer --- gelernter Elektroinstallateur - jetzt Owner-Driver mit 40t-Autotransporter

    • Offizieller Beitrag

    Gibts überhaupt einen Fachmann für "ausgelaufene Säure im Keller"? Ich wüsste nicht, wen ich da fragen soll.


    Mein erster Ansatz wäre, auf dem Boden und Wänden großzügig in Wasser gelöstes Natron zu verteilen (vorher Schutzbrille, Schutzkleidung etc, kann sehr energiegeladen werden und explosiv spritzen, falls wider Erwarten noch unverdünnte Säure irgendwo ist). Dann siehst du auch gleich optisch an der Gasbildung, ob und wie sehr das noch sauer ist.


    Am meisten Angst hätte ich um alles metallische, wie Heizungs- und Wasserrohre, oder Erdungsfahne... die mögen Säure überhaupt nicht. Das Problem dürfte dort bestehen, wo Säure in Ritzen reingelaufen ist, man es also nichtmehr wirklich sauber machen kann.

  • Lüften nicht vergessen.



    Wichtig ist, nicht in Panik zu geraten.


    Ich gehe davon aus du hast min. 5 cm Estrich der als erstes mit der Schwefelsäure reagiert, zu hoffen ist, dass es sich um Zementestrich handelt. Dieser löst sich dann auf bzw. wird geschädigt und wandelt sich um.
    Das halte ich bei 25 bis 50 Liter nicht für tragisch.


    Ich gehe davon aus, du wohnst nicht in einem Wasserschutzgebiet, dabei wäre auch die Menge immer noch gering!


    Wie zuvor gepostet, das ganze neutralisieren und öfters mit neutralisierendem Stoff nachwässern.
    Ist dein Keller trocken, so nimmt der Beton doch noch erheblich Wasser auf, und da ist es sinnvoll wann eine neutralisierende Substanz nachkommt.


    Ich gehe auch davon aus, das ganze geschah nicht an einer besonders relevanten Stelle des Gebäudes (Tragfähigkeit).



    Beobachte ob der Beton an der Stelle sulfatiert/ ausblüht.
    Falls er stark leidet bzw. geschwächt wurde, die Stelle - viel später - herausstemmen und mit entsprechender Betonmischung flicken.



    Das ist alles nicht so schlimm, inwiefern nichts tragisches wie besonderes Bauteil vom Haus etc. zutrifft


    Falls du 8oder Nachbar) Zement herumstehen hast, kannst du mit dem auch neutralisieren, halt immer vorsichtig bei der Reaktion sein.

  • Mein Beileid!
    Als Erstes würde ich einen Feuerwehrmann zu Rate ziehen. Zumindest in meiner Gegend haben die die besten Kenntnisse
    und Ausbildung.
    einstein0

    38 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    5 kW- Hybrid-Insel im E-Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW.

  • Hallo Vollkorn,


    ich würde den Keller, so schnell wie möglich, mit viel Wasser ausspülen, über mehrere Tage, immer wieder mal.
    Die Batterie mit Säure auffüllen. Das eilt aber nicht so.


    MfG Georg

  • Dies ist eindeutig ein Fall für die Feuerwehr!
    Selbstexperimente ist ab´zuraten-
    Hast du schweren Atemschutz?
    SIEHSTE!


    Was machst du wenn Gase entstehen?


    Sorry - irgendwo ist der "Hobbybereich" zu ende!


    Du weißt nicht genau wo die Säure überall ist- du weißt auch nicht mit es möglicherweise Reagiert haben könnte!

    ...klar kann man es auch SO machen. - Nur dann ist es halt Mist!


    §328 StGB Abs. 2.3

    Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird derjenige bestraft der eine nukleare Explosion verursacht. :saint:

  • Vielen Dank für eure Unterstützung, das tut erst mal sehr gut!


    Wir haben erst mal mit Gießkannen Regenwasser auf die entsprechenden Stellen gegeben und dann oberflächlich alles aufgewischt. Das haben wir jetzt mehrmals gemacht. Soweit ist jetzt oberflächlich alles sauber und trocknet jetzt ab. Die meiste Säure dürfte in den Ritzen zwischen Estrich und Kellerwände verschwunden sein. Metallische Rohre sind in dem Bereich nicht zu vermuten. Ich hab mir zum Arbeiten einen Eimer mit Wasser hingestellt, wo ich nach jedem Handgriff die Hände gewaschen hab. Jedenfalls kam ich so kaum mit Säure in Kontakt. Der Estrich ist ja noch Altbausubstanz um den ist es auch nicht so schade. Vor einiger Zeit mussten wir am Pufferspeicher die Trinkwasserstation entkalken lassen, da hat der Installateur weit schlimmere Säure-Flecken hinterlassen...


    Wie gehts dann mit der Batterie weiter?

    16 kWp Insel, 3x Pip5048MS parallel 1ph., 2x Pzs 625 Ah, Kubota/Sincro 48V 5kW BHKW, BMV 700, solpiplog, versorgen 2 große Haushalte & 1 Arztpraxis zentral.
    Überschuss-Verbraucher: Skoda Enyaq IV60 am 7kW-Ladeziegel (einstellbar 1phasig), 2+4kW Heizschwert und Ochsner Europa Mini am 1000l-Puffer --- gelernter Elektroinstallateur - jetzt Owner-Driver mit 40t-Autotransporter

  • Servus Vollkorn, geh zum Kramer und hol Dir erstmal Wasch-Soda (Natriumcarbonat) zum Neutralisieren der
    restlichen Säure im/am Boden. Dabei kann noch eine gewisse Menge Kohlendioxid entstehen, also gut lüften(sowieso)!
    Die Batteriesäure hatte bei einem SOC von 55% höchstens 1,20kg/l, also ca 28%/20°C.
    Nicht schön aber für den Beton auch kein großes Problem wenn Du bald neutralisierst! Wenn die Säure allerdings
    durch Risse in den Beton kommen konnte kann sogenanntes Sulfattreiben einsetzten d.h durch Volumenvergrößerung
    zu Abplatzungen führen. Blöd bei Betonbrücken, bei Dir eher harmlos.
    Lass die Batterie vorerst bloß in Ruhe, da passiert auf die Schnelle gar nix :!:
    Das machen wir dann zusammen wenn etwas Ruhe eingekehrt ist :)
    lg,
    e-zepp
    p.s: kann evt. auch kommen und Dir den Akku dann mal neu einstellen, hab grad wieder eine ähnliche Sauerei vor
    zwei Wochen in einer Firma gehabt, wie üblich wegen fehlerhafter Aquamatik...

  • Die Batterie erstmal lassen wie es ist, Wasser hast ja nachgefüllt. Nach jeder Equalize Ladung würde ich bei zu niedriger Dichte Säure nachfüllen, dabei steigt dann auch nochmal kurz die Spannung.
    Habe ich so bei einer neuen umgekippten Zelle gemacht. Man testet sich ganz langsam wieder an den Normalwert heran.
    Die Ladung muß wirklich lang genug sein, nicht das der Akku übersäuert wird, dann lieber zu wenig.

  • Also ich würde mir keine offiziellen "Experten" ins Haus holen. Wenn es dumm läuft, machen die ein großes Faß auf - bis hin zur Evakuierung der Hausbewohner.
    Von der Batteriefirma Varta gab es seinerzeit ein Spray namens Neutralon, eigens für solche Fälle hergestellt. Das hat praktischerweise sogar durch Farbumschlag die erfolgreiche Säureneutralisation angezeigt 8) .


    Wer mehr wissen will - der Gockel hilft :mrgreen: .