Wechselrichter ohne Netzanschluss?

  • Hallo zusammen,


    was braucht es um einen Wechselrichter Netzunabhängig zu betreiben? Geht das überhaupt?
    Was ich meine ist dass wenn ich den Wechselrichter vom Netz trenne schaltet er ab obwohl der selbst erzeugte Strom für alle Aufgaben ausreichen müsste.


    Grüße
    Rajiva

  • Zitat von rajiva

    Hallo zusammen,


    was braucht es um einen Wechselrichter Netzunabhängig zu betreiben? Geht das überhaupt?
    Was ich meine ist dass wenn ich den Wechselrichter vom Netz trenne schaltet er ab obwohl der selbst erzeugte Strom für alle Aufgaben ausreichen müsste.


    Grüße
    Rajiva


    Daß ein netzgeführter Wechselrichter abschaltet wenn er vom Netz getrennt wird ist völlig normal. Das ist auch so beabsichtigt, netzgeführte WR können und dürfen kein Inselnetz aufbauen.
    Für ein Inselnetz brauchst du einen Inselwechselrichter, der kann das Inselnetz selbst erzeugen.

    mit freundlichem Gruß
    smoker59

  • Schau mal hier im Forum unter den Hybridwechselrichtern, z. B. Infinis. Die schaffen das!
    einstein0

    38 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    5 kW- Hybrid-Insel im E-Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW.

  • Hallo,


    erst mal danke für eure Antworten!


    Zitat

    Daß ein netzgeführter Wechselrichter abschaltet wenn er vom Netz getrennt wird ist völlig normal. Das ist auch so beabsichtigt, netzgeführte WR können und dürfen kein Inselnetz aufbauen.


    Das meine beiden SMA Wechselrichter (STP 8000TL-20) hier keine Fehlfunktion haben war mir klar, dass netzgeführte WR kein Inselnetz aufbauen dürfen allerdings nicht. Ist das gesetzlich so geregelt oder fehlt da einfach eine Komponente die das ermöglicht? Ich denke letzteres ist der Fall.


    Zitat

    Schau mal hier im Forum unter den Hybridwechselrichtern


    Hybridwechselrichter ist also das Zauberwort. Was unterscheidet die technisch von meinen SMA WRs? Ich war der Meinung die Netzspannung wird nur für die Netzfrequenzsynchronisation und den Selbsterhalt benötigt, wenn dem so ist sollte sich das doch bei jedem WR nachrüsten lassen. Leistung ist in diesem Fall ja nicht das Problem.


    Grüße
    Rajiva

  • Zitat von rajiva


    Hybridwechselrichter ist also das Zauberwort. Was unterscheidet die technisch von meinen SMA WRs? Ich war der Meinung die Netzspannung wird nur für die Netzfrequenzsynchronisation und den Selbsterhalt benötigt, wenn dem so ist sollte sich das doch bei jedem WR nachrüsten lassen. Leistung ist in diesem Fall ja nicht das Problem.


    Grüße
    Rajiva


    Naja, die Technik ist vielleicht auf den ersten Blick nicht weit auseinander. Ein Inselwechselrichter hat seine eigene Synchronisation, der Rest ist bloss Software.
    Aber Hybridwechselrichter haben zwischen den Eingangstrackern für die PV einen DC-Zwischenkreis, um die Batteriebank bi-direktional zu verwalten. Auch die Leistungsendstufe arbeitet bi-direktional, um die Bank auch aus dem Netz zu laden.
    Auch wenn sich die WR ähnlich sind, enthalten sie doch eine andere Topologie.
    Nochmal anders arbeitet eine True-USV, mit getrenntem Ladeteil und Batteriewechselrichter...
    einstein0

    38 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    5 kW- Hybrid-Insel im E-Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW.

  • Zitat von rajiva


    Das meine beiden SMA Wechselrichter (STP 8000TL-20) hier keine Fehlfunktion haben war mir klar, dass netzgeführte WR kein Inselnetz aufbauen dürfen allerdings nicht. Ist das gesetzlich so geregelt oder fehlt da einfach eine Komponente die das ermöglicht? Ich denke letzteres ist der Fall.


    Das ist absichtlich gesetzlich so geregelt, damit die Netzbetreiber ihre Leitungen zum Arbeiten freischalten können. seit 1996, glaube ich.


    Würde alle Anlagen kompromisslos einspeisen, ginge das evtl. nicht.

  • Zitat von rajiva

    Ist das gesetzlich so geregelt oder fehlt da einfach eine Komponente die das ermöglicht? Ich denke letzteres ist der Fall.


    Gesetz nicht, aber der VDE AR-N 4105, die das enthält wird von allen Netzbetreibern gefordert und nach EnWG dürfen die sowas fordern.
    Ich würde ja fast vermuten, einige WR könnten schon, sonst müßte man es ja nicht ausdrücklich vorschreiben. In einigen Staaten der USA wird (oder wurde, bin da nicht auf dem laufenden) sogar gefordert, an einer "Notfallsteckdose" auch bei Netzausfall einen Teil der Leistung liefern zu können. Aber auch nur dort, das Netz muß freigeschaltet sein.

  • Hallo Einstein, :)


    Zitat von einstein0

    Aber Hybridwechselrichter haben zwischen den Eingangstrackern für die PV einen DC-Zwischenkreis, um die Batteriebank bi-direktional zu verwalten. Auch die Leistungsendstufe arbeitet bi-direktional, um die Bank auch aus dem Netz zu laden.
    Auch wenn sich die WR ähnlich sind, enthalten sie doch eine andere Topologie.
    Nochmal anders arbeitet eine True-USV, mit getrenntem Ladeteil und Batteriewechselrichter...
    einstein0


    ich hab versucht mich in Deinen Thread einzulesen und finde das auch sehr interessant, mir ging es aber gar nicht um die Speicherung oder gar die Notstromversorgung. Wahrscheinlich bin ich erst mal bloß technisch neugierig und habe mich gefragt was es braucht um wirklich ohne Netzanbindung Strom zu erzeugen. Ich bin davon ausgegangen dass es möglich sein müsste dem WR ein Netz vorzugaukeln und wenn der erzeugte Strom ausreicht müsste er sich selbst am Leben halten können. Also wenn die Sonne scheint ist Strom da und wenn nicht eben nicht. Es scheint aber doch mehr zu sein als das. :roll:


    VG
    Rajiva

  • Hallo,


    Zitat von Schoenberg

    Das ist absichtlich gesetzlich so geregelt, damit die Netzbetreiber ihre Leitungen zum Arbeiten freischalten können. seit 1996, glaube ich.


    Würde alle Anlagen kompromisslos einspeisen, ginge das evtl. nicht.


    ah verstehe! Ja das kann gut sein, denn wenn die mal was an der Leitung machen liegt ein Zettel im Briefkasten und keiner prüft ob die Anlage wirklich stillgelegt ist.


    Zitat von alterego

    Gesetz nicht, aber der VDE AR-N 4105, die das enthält wird von allen Netzbetreibern gefordert und nach EnWG dürfen die sowas fordern.
    Ich würde ja fast vermuten, einige WR könnten schon, sonst müßte man es ja nicht ausdrücklich vorschreiben. In einigen Staaten der USA wird (oder wurde, bin da nicht auf dem laufenden) sogar gefordert, an einer "Notfallsteckdose" auch bei Netzausfall einen Teil der Leistung liefern zu können. Aber auch nur dort, das Netz muß freigeschaltet sein.


    vielleicht haben die WRs in den anderen Ländern einfach eine andere Firmware drauf? Die Frage ist natürlich ob eine Netzsynchronisation überhaupt notwendig ist wenn eben gar kein Netz verbunden ist. Die 50Hz kriegt der sicher auch ohne sync selbstständig geregelt. Möglicherweise genügt auch die DC Spannung der Module um den Tracker ins laufen zu bekommen. Sehr interessantes Thema!

    Grüße
    Rajiva

  • Das Pendant zum netzgeführten Eeinspeisewechselrichter, welcher einfach den im Modulfeld erzeugten Solarstrom ins Netz einspeist, ist der Stand alone, oder Inselwechselrichter, welcher seinen eigenen 50 Hz Oszillator hat.
    Normalerweise nehmen Insel-WR ihren Strom aus einer Batterie, weil eine bestimmte Ausgangsleistung gefordert wird.
    Diese Batterie kann von beliebigen Erzeugern gepuffert werden.
    Doch Infini-Hybridwechselrichter laufen als Insel auch ohne Batterie. D.H. es muss immer mindestens der Solarstrom am Eingang vorhanden sein, welcher am Ausgang in den Verbraucher fliesst, sonst schaltet er ab.
    Physikalisch bedingt kann nur soviel Strom erzeugt werden, wie verbraucht wird.
    einstein0

    38 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    5 kW- Hybrid-Insel im E-Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW.