Eigenverbrauch optimieren mit Akku und mehreren WR

  • Gibt's sowas schon, und kann man dazu im Netz was nachlesen? Einen WR, der netzgeführt läuft und mit variabler, über ein Smartmeter geregelter Leistung nur die Stromlast im Haushalt deckt, hab' ich nämlich nicht gefunden. Ich denke, dass man aber diesem Ideal auch mit parallelen kleinen WR nahe kommen kann.


    Eine kleine PV-Anlage (deutlich unter 1 kWp) soll nur möglichst gut den Eigenverbrauch decken und auf keinen Fall Strom ins Netz einspeisen. Dazu soll sie ihren Strom in einen nicht sehr großen Akku (vorzugsweise Bleiakku mit nutzbarer Kapazität von nicht mehr als ca 3 kWh) speichern, an dem drei netzgeführte Wechselrichter hängen (200W, 200W und 800W, könnte man je nach Marktangebot aber noch optimieren). Die Grundlast im Hausnetz liegt tagsüber bei knapp 200W, dazu springt eine Kühl-Gefrierkombi mit vielleicht 100W mit 50% Laufzeit an und aus. Nachts ab 0 Uhr bis 9 Uhr liegt die Grundlast eher unter 50W, da läuft dann nur hin und wieder der Kühli.


    Der Warmwasserbedarf des kleinen Single-Haushalts ist übrigens so klein, dass jeder Speicher unwirtschaftlich ist. WW wird über DLE erzeugt. Die Hauptheizung erfolgt aber über eine Split-Klima (Luft-Luft-Wärmepumpe) mit einem SCOP von 5,9. Der geringe Heizbedarf in der Übergangszeit wird da auch mit ca 100W Stromaufnahme gedeckt, im tiefsten Winter zieht die Heizung aber bis ca 1 kW. Gekocht wird auf Induktionskochfeld und im Backofen elektrisch, dazu kommen Kaffeemaschine und Wasserkocher als sehr kurzzeitige Stromverbraucher.


    Die Idee ist nun, mit einem Smartmeter den aktuellen Stromverbrauch zu messen und - falls die Akkuspannung über z.B. 11,5V liegt - in ABhängigkeit der aktuellen Last nacheinander die 3 Wechselrichter ein bzw auszuschalten. Tagsüber wird einer der 200W WR durchgehend laufen, und immer, wenn die 200W Last überschritten werden (wenn der Kühlschrank anspringt, oder wenn gekocht wird) springt der 2. WR ein, und wenn die 400W Last überschritten werden, dann auch der 800W WR. Eventuell kann das, um Netzeinspeisung zu verhindern, noch optimiert werden, dass also z.B. wenn das Induktionskochfeld zusätzlich zur Grundlast nur 400W zieht, dann nur der 800W WR läuft. Das ist dann Feintuning.

  • Warum die Netzeinspeisung verhindern ?


    Du bleibst Netz parallel und damit musst du dich an die Vorgaben aus ARN und TAB weiterhin halten.
    Im Antrag ankreuzen - verzichte auf EEG-Vergütung (oder wie immer das ausgedrückt ist) und die Anlagen anmelden.

  • Zitat von RolandD

    Warum die Netzeinspeisung verhindern ?


    Du bleibst Netz parallel und damit musst du dich an die Vorgaben aus ARN und TAB weiterhin halten.
    Im Antrag ankreuzen - verzichte auf EEG-Vergütung (oder wie immer das ausgedrückt ist) und die Anlagen anmelden.


    Erstens, weil ich meinen Autarkiegrad erhöhen will.


    Zweitens, weil ich, wenn ich garantiert nichts ins Netz einspeise, auch nichts beim Versorger anmelden muss. Den Versorger geht nur alles bis einschließlich seinem Zähler an. Was ich in meinem Hausnetz mache, geht ihn nichts an, also muss ich da auch nichts an ihn melden. Natürlich muss ich auch da die gesetzlichen Bestimmungen und Normen erfüllen.

  • Zitat von cha cha

    Erstens, weil ich meinen Autarkiegrad erhöhen will.


    Zweitens, weil ich, wenn ich garantiert nichts ins Netz einspeise, auch nichts beim Versorger anmelden muss. Den Versorger geht nur alles bis einschließlich seinem Zähler an. Was ich in meinem Hausnetz mache, geht ihn nichts an, also muss ich da auch nichts an ihn melden. Natürlich muss ich auch da die gesetzlichen Bestimmungen und Normen erfüllen.


    Deinen Autarkiegrad erhöhst du nicht, wenn du abregelst.


    Wenn du meinst, das du nicht anmelden musst, obwohl du Netzparallel betreibst, ist das deine Schlussfolgerung.

  • Wieso mehrere WR? Ein Fronius Symo Hybrid z.B. kann all das was du möchtest - nur keine Bleibatterien, sondern LiFePO. Du musst ihn nur auf 0% Einspeisung am Netzverknüpfungspunkt einstellen.


    Anmelden beim Netzbetreiber musst du so oder so.

    Private PV-Anlage (07/2019):
    19,84 kWp | Heckert NeMo2.0 60M 310W | E3/DC S10 E PRO (13 kWh Speicher) | SMA SB3.6
    Bürgersolaranlage (04/2009):
    25,2 kWp | Sharp NT175E1 | SMA SMC8000TL | SMA WebBox | SunnyPortal

  • Zitat von buergersolar

    Wieso mehrere WR? Ein Fronius Symo Hybrid z.B. kann all das was du möchtest - nur keine Bleibatterien, sondern LiFePO. Du musst ihn nur auf 0% Einspeisung am Netzverknüpfungspunkt einstellen.


    Anmelden beim Netzbetreiber musst du so oder so.


    Die Fronius Wechselrichter sind viel zu groß, der kleinste liefert mW schon 1,5 kW. Mit zu großen, ständig aktiven Wechselrichtern sind die Leerlaufverluste immens. Und die LiFePO4-Akkus sind, auch wenn sie viel längere Lebensdauern haben, viel zu teuer.


    Und anmelden muss ich mWs nichts, wenn ich zuverlässig gesichert nichts einspeise. Aber das ist nebensächlich, solange ich keinen bürokratischen Aufwand damit habe.

  • Ich finde die Idee, nebst Thread, wird mehr Unterhaltungspotential bieten, als das gestrige Deutschland gegen Schweden Spiel :mrgreen:


    Achja, um bei Thema zu bleiben, ich finds eine Schnapsidee :wink:

    Gruß PV-Express



    46 x Sunowe 195Wp Mono, SMA STP8000TL10, Ausrichtung - 40°Az, Dachneigung 35°, IBN 5/2012

  • Zitat von RolandD


    Deinen Autarkiegrad erhöhst du nicht, wenn du abregelst.


    Aber natürlich erhöhe ich dadurch meinen Autarkiegrad. Durch die lastabhängige Zu- und Abschaltung einzelner kleiner Wechselrichter verhindere ich die Netzeinspeisung, und vermindere ich die Leerlaufverluste.


    Den ins Netz gespeisten Strom könnte ich nicht in meinen Akkus speichern. Dadurch, dass ich diesen Strom aber speichere, steht mir der gespeicherte Strom (abzgl der ca 20 bis 30% Speicherverluste) für die spätere Nutzung z.B. bei höherer Last oder in der Nacht zur Verfügung. Und das erhöht zweifellos meinen Autarkiegrad.

  • Zitat von PVmanno

    Ein Wechselrichter mit 200-300W ist vollkommen ausreichend, die anderen würden kaum ein paar kWh umsetzen.


    Das ist die Frage, ob das nur "ein paar kWh" wären. Die von der PV direkt abgedeckte Grundlast macht höchstens 20% meines Stromverbrauchs aus. Alleine durch die Akkupufferung und dem Einsatz eines kleinen WRs am Akku kann ich das fast verdoppeln. Und wenn der Akku schon vorhanden ist, dann kostet ein weiterer, lastabhängig per Relais zugeschalteter kleiner Wechselrichter nur Peanuts, deckt aber schon ca weitere 20% meines Verbrauchs.