Profitable PV-Speicherförderung ab 2018

  • Hallo,


    mit großer Verwunderung habe ich festgestellt, dass es ab 2018 eine bundesweite profitable PV-Speicherförderung geben wird, welche nicht nur für Neuanlagen sondern auch bei Erweiterung einer bestehenden PV-Anlage ausbezahlt werden soll:
    Neuerungen der kleinen Ökostromnovelle. (Seite 15-17)


    Die exakte Vorgangsweise für die Einreichung dieser OeMAG-Förderung wird wohl wie in den letzten Jahren erst um Weihnachten auf der Homepage https://www.oem-ag.at/de/foerderung/ bekannt gegeben. Damit man bis zum Einreichtermin in der ersten Januarwoche nicht alle Unterlagen rechtzeitig beschaffen kann. :wink:


    Besonders für die seit Bestehen der KLIEN-Förderung errichteten 5kWp PV-Anlagen auf den Dächern von Einfamilienhäusern, wäre ein PV-Speicher sinnvoll. Da diese Anlagen ohne PV-Speicher üblicherweise 2/3 der von der PV produzierten Energie ins Netz einspeisen müssen, und dafür derzeit nur 4-5Cent/kWh bekommen.
    z.B. Alte einphasige 5kWp PV wird mit einer Tesla Powerwall 2 um ca. 8500€ inkl. Montage (siehe https://www.tesla.com/de_AT/powerwall ) erweitert. OeMAG-Speicherförderung 2018 = 13,5kWh*500€=6750€ .
    Bei einer Kostenersparnis von 250€/a haben sich die Kosten von 8500€-6750€=1750€ in 7 Jahren amortisiert, und für eine Notstromversorgung bei Stromausfall ist auch gesorgt. :wink:


  • Hallo JoDa190773,


    ich glaube du freust dich zu früh. :wink:
    Die Speicherförderung ist nach § 27a Abs. 5 des Ökostromgesetzes mit 45 % der umweltrelevanten Mehrkosten begrenzt.
    Dies bedeutet in deinem Rechenbeispiel max. Euro 3.825,-- Förderung (8.500,-- x 45 %). Entspricht am Ende einer Förderung von Euro 283,-- je kWh Verfügbarer Speicher bei einer Powerwall 2 (13,5 kWh).


    Diese Information über die Begrenzung der Förderung findest du auch nicht in deiner zitierten Broschüre. :(


    Was mich noch interessieren würde, wie kommst du bei deiner Berechnung auf eine jährliche Ersparnis von Euro 250,-- mit einer Powerwall 2 ? Du hast eine 5,28 kWp PV-Anlage. Stromverbrauch jährlich ?
    Wie funktioniert eine Notstromversorgung bei der Powerwall 2, diese ist doch AC-gekoppelt ?


    Danke für die Info.


    Karl

  • die rechnung geht leider ned auf, wurde aber hier schon einmal besprochen.


    das mit den unterlagen ist auch passe, da man keinen oekostromanerkennungsbescheid mehr braucht.
    fuer klien gabs sowieso nie zeitdruck.
    notstromversorgung geht nur bei der pw1 als dc-gekoppelter speicher.

  • Zitat von JoDa190773


    mit großer Verwunderung habe ich festgestellt, dass es ab 2018 eine bundesweite profitable PV-Speicherförderung geben wird, welche nicht nur für Neuanlagen sondern auch bei Erweiterung einer bestehenden PV-Anlage ausbezahlt werden soll:
    Neuerungen der kleinen Ökostromnovelle. (Seite 15-17)


    Bevor jemals die schwarz-türkies-blauen Konzernschranzen auch nur daran denken den Ösi-Bürgern ein soziales und volkswirschaftlich sinnvolles "Geschenk" zu machen (7 Jahre Amortisierung auf dezentral regenerative Energieerzeugung), wird mit 2/3 Mehrheit (ein pinkes Duracellmännchen lässt grüssen) die damalige anti-AKW Volksabstimmung umgedreht und Zwentendorf geht unter frenetischem hipp-hipp-hurra der medialen claqueure in Betrieb.


    Die Scheuklappendenke ala "gehts der Wirtschaft gut (welche "Wirtschaft", bitte?), gehts uns allen gut" feiert - wie leicht erkennbar - frischfrommfröhlichfreie Urstände.

    Da kannst dir sicher sein!
    :juggle:

    LiFePO ist anders.

  • GOETSCHHOFER, flosky
    Vielen Dank für die Richtigstellungen! :danke:


    Zusammenfassung:


    1.) Die Speicherförderung ist nach § 27a Abs. 5 des Ökostromgesetzes (ab 1.1.2018 gültig) mit 45 % der umweltrelevanten Mehrkosten begrenzt.
    -> Für ein typisches Einfamilienhaus (Jahresverbrauch: 5000kWh/a, 5kWp PV mit 5000kWh Jahresproduktion wurde mit KLIEN Förderung errichtet, Eigenverbrauchsanteil: 1/3) ergibt sich bei einer ca. 8500€ teuren Tesla Powerwall 2 eine Amortisationszeit von ca. 18 Jahren.
    (8500€ x 55% : 250€/a = 17,6 Jahre )
    P:S. Ich persönlich habe die OeMAG Förderung 2013 mit einem garantierten Einspeisetarif von 18Cent/kWh für 13 Jahre.
    Ich persönlich habe daher kein Interesse an einem PV-Speicher.


    2.) Die Ersparnis von 250€/a errechnen sich wie folgt:
    Bei einem Einspeisetarif von 4 Cent/kWh (Bei KLIEN-Förderung gibt es keine Tarifförderung!) und einen Bezugstarif von 18 Cent/kWh (Bei der geringen Einspeisung von 5000kWh x 2/3 = 3300kWh ist der Preis/kWh so hoch!) erspart man sich 18-4=14 Cent/kWh.
    Volker Quaschnig von der HTW Berlin hat die "Optimale Dimensionierung von PV-Speichern" untersucht. Dabei zeigt sich z.B. das für diesen Fall Speicher mit >10kWh pro Jahr kaum mehr Speicherkapazität liefern. Er hat dazu auch ein einfaches Berechnungstool entwickelt. Demnach gibt ein 10kWh Speicher 1750kWh/a ab. Man erspart sich also mit der Powerwall 2 ca. 1800kWh/a x 0,14€/kWh = 250€/a.


    3.) Da man ab 2018 keinen Ökostrombescheid mehr benötigt wird das Förderansuchen vereinfacht. Vermute, dass man vor dem Ansuchen aber immer noch eine Bauanzeige bei der Gemeinde und einen Zählpunkt vom EVU benötigen wird. Man sollte sich daher schon jetzt darum kümmern, damit man beim Förderansuchen im Jänner einer der Ersten ist.
    Das Fördervolumen für Solarspeicher beträgt 2018 max. 6 Mio.€. Damit kann eine Speicherkapazität von max. 6 Mio.€ : 500€/kWh =12.000kWh = 12 MWh gefördert werden. Da alleine im vorigen Jahr mit der KLIEN-Förderung PV-Anlagen mit 60MWh gefördert wurden, ist klar das dieses Fördervolumen sehr schnell ausgeschöpft sein wird.


    4.) Netzgeführte Wechselrichter können nicht für Notstromaggregate verwendet werden. Der Wechselrichter in der Tesla Powerwall 2 (Die Powerwall 1 hatte keinen Wechselrichter eingebaut) ist m.E. nicht netzgeführt. Im Datenblatt der Powerwall 2 steht jedenfalls bei den unterstützten Anwendungen: "Back-up power"

  • sehr gute zusammenfassung, jedoch wuerd ich einschraenken:

    Zitat von JoDa190773

    3.) Da man ab 2018 keinen Ökostrombescheid mehr benötigt wird das Förderansuchen vereinfacht. Vermute, dass man vor dem Ansuchen aber immer noch eine Bauanzeige bei der Gemeinde und einen Zählpunkt vom EVU benötigen wird. Man sollte sich daher schon jetzt darum kümmern, damit man beim Förderansuchen im Jänner einer der Ersten ist.
    Das Fördervolumen für Solarspeicher beträgt 2018 max. 6 Mio.€. Damit kann eine Speicherkapazität von max. 6 Mio.€ : 500€/kWh =12.000kWh = 12 MWh gefördert werden. Da alleine im vorigen Jahr mit der KLIEN-Förderung PV-Anlagen mit 60MWh gefördert wurden, ist klar das dieses Fördervolumen sehr schnell ausgeschöpft sein wird.


    bauanzeige ist auch nur in seltenen, exotischen faellen (freiland - sowieso nicht oemag-faehig, sehr hohe aufstaenderung > 1,5m, nachgefuehrte systeme >2m, bau im naturschutzgebiet, etc.) notwendig, ansonsten reicht eine "bekanntgabe".
    nicht alle kliener werden einen speicher wollen...


    Zitat von JoDa190773


    4.) Netzgeführte Wechselrichter können nicht für Notstromaggregate verwendet werden. Der Wechselrichter in der Tesla Powerwall 2 (Die Powerwall 1 hatte keinen Wechselrichter eingebaut) ist m.E. nicht netzgeführt. Im Datenblatt der Powerwall 2 steht jedenfalls bei den unterstützten Anwendungen: "Back-up power"


    richtig, zum gegenwaertigen stand (noch) nicht backup-faehig und in europa aufgrund der zulassungsbestimmungen vermutlich nie...


    ps: bei 18ct/kWh sollte man auch mal den stromanbieter wechseln! ;)

  • flosky


    Danke für das Lob!


    Bei uns in NÖ braucht man wegen jedem Sch... eine Bauanzeige. Damit die Gemeinde einen Grund hat Gebühren einzuheben. Ohne diese Bauanzeige kann man bei meinem Energieversorger der EVN keinen Zählpunkt beantragen. Und ohne Zählpunkt bekommt man keine Förderung.
    Eine Bauverhandlung braucht man in den von dir genannten Fällen. Da gibt es dann zusätzlich einen Lokalaugenschein mit der Baubehörde und ev. mit den Nachbarn.


    Aus den von dir genanntem Sicherheitsgründen darf die Powerwall 2 in Europa nicht zur Notstromversorgung eingesetzt werden. In den FAQs der Homepage der Powerwall 2 steht dazu:
    "Aufgrund von Sicherheitsvorschriften dürfen Ihre Solaranlage und die Powerwall nicht während Stromausfällen arbeiten."


    Zitat von flosky

    ps: bei 18ct/kWh sollte man auch mal den stromanbieter wechseln! ;)


    Das ist schon der günstige Tarif! (Der Standardtarif "EVN Optima" beträgt laut durchblicker.at 20,0ct/kWh bei 3300kWh/a.)
    Freilich kann man jährlich wechseln und dafür jährlich den Wechselrabatt kassieren. Hab ich auch schon Online gemacht. (Statt den von e-control versprochenen 6 Wochen dauerte der Wechsel 3 Monate, und die Kontrolle der Endabrechnung war auch nicht so easy.)
    Hab dann den günstigsten Anbieter ohne Wechselrabatt genommen. (War der Anbieter "Care Energy" der dann Insolvent geworden ist. Hab bis heute keine ordentliche Endabrechnung.)
    Hab jetzt den Tarif "EVN Optima Float" mit monatlich variablen Strompreis. (Da dieser seit einigen Monaten steigt, wäre momentan der Tarif "EASYGRENNENERGY easy Basic" der Günstigste.)
    Leute ohne Tarifförderung müssen zusätzlich den Einspeisetarif beachten. Zumeist ist ein hoher Einspeisetarif mit einem hohen Bezugstarif gekoppelt!
    -> Bei 18ct/kWh sollte man auch mal den Stromanbieter nicht wechseln!


  • Hallo JoDa190773,


    na ja, bei 3.300 kWh sind es satte Euro 163,-- geringere jährliche Stromkosten bei Grünwelt im Vergleich zum EVN-Optima-Float lt. aktuellem E-Control-Stromkostenvergleich.


    13,20 Cent Grünwelt versus 18,10 Cent/kWh bei EVN-Optima-Float. (-27 %).


    Jeder Stromwechsel in den letzten Jahren hat bei mir maximal 4 Wochen gedauert. (gesetzlich 3 Wochen)



    Karl

  • ... dann hast du Glück und ich Pech gehabt!


    Aber bitte wechsle nicht zu Grünwelt!
    Grünwelt ist so Günstig wegen der 310€ Wechselrabatt. Im 2. Jahr ist Grünwelt dann um 310€ teurer!
    Wenn du Fristgerecht kündigst, dann Kündigt dir Grünwelt den Vertrag und Verweigert die Anrechnung des Wechselrabattes mit dem Argument das der Vertrag nicht ein volles Jahr bestanden hat.
    Google mal "Grünwelt Verbraucherzentrale Klage", wenn dus nicht glaubst.

  • Zitat von JoDa190773

    ... dann hast du Glück und ich Pech gehabt!


    Aber bitte wechsle nicht zu Grünwelt!
    Grünwelt ist so Günstig wegen der 310€ Wechselrabatt. Im 2. Jahr ist Grünwelt dann um 310€ teurer!
    Wenn du Fristgerecht kündigst, dann Kündigt dir Grünwelt den Vertrag und Verweigert die Anrechnung des Wechselrabattes mit dem Argument das der Vertrag nicht ein volles Jahr bestanden hat.
    Google mal "Grünwelt Verbraucherzentrale Klage", wenn dus nicht glaubst.


    Hallo JoDa190773,


    du könntest auch Maxenergy nehmen, die sind halt um einige Euro teurer.


    Ich kann dich beruhigen, ich bei seit 14 Tagen bei Ökostrom AG.
    Diese sind bei meinen aktuellen Parametern 2.100 kWh Bezug u. 2.800 kWh Einspeisung die Günstigsten.


    Das System Stromwechsel funktioniert nur dann, wenn du jedes Jahr wechselst. Ich mach diese seit ca. 7 Jahren.
    Ehrlich, ich hatte bezüglich Schlussrechnung mit Berücksichtigung Neukundenrabatt, trotz Kündigung nach 1 Jahr noch nie Probleme.


    Thema Grünwelt:
    Kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
    Auszug aus homepage:


    http://www.gruenwelt.at/faq.html
    AUSZUG aus FAQ`s


    Wenn dem so wäre, so würde dies ein schöner Fall für den Konsumentenschutz und natürlich für die E-Control sein.


    Karl