Probleme mit SolarEdge Anlage (Jinko Solar JKM305M-60)

  • Du hast recht, das Modul 20 läuft schon seit dem 4.7. nicht mehr rund. So ein Mist, ist mir gar nicht aufgefallen, da der Ertrag noch ok war.


    Modul 33 ist ab nachmittags verschattet. Die Bilder findest du in diesem Thread.

    14,26 kWp, 32 Jinko Solar JKM305M-60 305W mit SE P404, 12 Boviet 375W mit SE P401, WR SE15K, WR Huawei SUN2000-5KTL-M1, Luna2000 15 kWh

    • Offizieller Beitrag

    Und da ich den schönen Logging-Zugang habe :D hab ich mir jetzt mal das Schattenmanagement der Optimierer genauer angeschaut:
    Betrachtet werden die fünf Module unten rechts, also die untere Reihe (ausgerichtet nach Süden, ab Nachmittag durch das Haus verschattet, wobei beim derzeitigen hohen Sonnenstand eine senkrechte Schattengrenze über die Module wanderern dürfte -> Max1234, bitte um Bestätigung oder Korrektur, ob der Schatten tatsächlich eine senkrechte Grenze wirft):



    Hier der zugehörige Verlauf von Modulspannung und Modulleistung dieser Module (die schwarzen Striche kennzeichnen, ab wann das jeweilige Modul ungefähr vom Schatten betroffen ist):


    Zu erwarten wäre, dass die Modul-Leistung UND die Modul-Spannung zwischen zwei schwarzen Strichen in zwei Stufen sinkt, erst auf 2/3 und dann auf 1/3 (das entspräche einem funktionierendem Schattenmanagement).
    Tatsächlich fällt folgendes auf:


    -in der Mehrzahl der Fälle bleibt der Optimierer am lokalen Maximum hängen, das Modul liefert also kaum noch Leistung sobald der erste Substring vom Schatten berührt wird! -> entweder besitzen die Optimierer kein Schattenmanagement, oder sie durchlaufen die Modul-Kennlinie viel zu selten!
    Die Modulspannung steigt in diesen Fällen, weil die besonnten Zellen nichtmehr im MPP betrieben werden, sondern fast im Leerlauf.


    -nur beim zweiten und fünften Modul (Nr. 31 und Nr. 28) versucht der Optimierer mit der Spannung runterzugehen (wohl eher zufällig?), aber scheitert jeweils an der fixen Mindestspannung von 20V (wieso???)
    -> obwohl noch 2/3 des Moduls unverschattet sind, wird Nr. 31 nichtmehr im MPP betrieben, weil die MPP-Spannung ca. 19V wäre.


    Beides hat nichts mit den defekten Modulen zu tun, aber ist trotzdem unverstädlich:
    Das fehlende Schattenmanagement UND die merkwürdige 20V-Mindestspannung kosten jeweils unnötig Ertrag!

    Genau gesagt gehen hier je Modul ca. 10min * 200W verloren, also für die fünf Module immerhin 0,17 kWh, und das an jedem Sonnentag.


    Umgekehrt lässt sich hier auch schön sehen, was SE bei den völlig verschatteten Modulen an Mehrertrag bringt: Im Schnitt sind es bei den jetzigen langen Tagen ca. 4h mal 10 Watt pro Modul, also 0,2 kWh für die fünf Module.
    Aufs Jahr gerechnet sind das grob überschlagen für 250 Sonnentage im Jahr, aber im Schnitt nur 2h beschattete Zeit: 250* 10W*2h/0,3 kWp= 17 kWh/kWp jährlicher Mehrertrag.


    --> Wenn SE ein funktionierndes Schattenmanagement hätte, dann käme durch die Optimierer tatsächlich ein messbarer Mehrertrag bei täglich mehrstündiger Verschattung zusammen.
    Aber im vorliegenden Fall kostet das fehlende Schattenmanagement mehr, als die Optimierer in der verschatteten Zeit an Mehrertrag bringen.


    Im Anhang das Excel zum obigen Diagramm, falls jemand mit den Werten spielen will.

  • Du bist ja ein Fuchs!


    Zur Zeit versucht das Modul 20 anzuspringen, der Motor stottert aber nur:


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/pv20aqosyn.jpg]

    14,26 kWp, 32 Jinko Solar JKM305M-60 305W mit SE P404, 12 Boviet 375W mit SE P401, WR SE15K, WR Huawei SUN2000-5KTL-M1, Luna2000 15 kWh

  • Hallo Weidemann,


    ich mag den Thread nicht verwässern, da es ja um etwas anderes geht, glaube aber, dass Du bei Deiner Berechnung ein Denkfehler hast.
    Du berechnest die Leistung welche verschattete Module durch die Optimierer gegenüber normalen WR-Anlagen erreichen.
    Du vergisst in Deiner Berechnung, dass an einem Normalen WR (auch mit einem Schattenmanagement) die übrigen Module (und somit der ganze String) geringere Leistungen erbringen. Die müsstest Du in der Berechnung mit in den Bezug bringen.
    LG Heiko


    Ansonsten finde ich toll, wie Du Die Sache angehst und den TS hilfst.
    :danke:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von 0815User

    Du vergisst in Deiner Berechnung, dass an einem Normalen WR (auch mit einem Schattenmanagement) die übrigen Module (und somit der ganze String) geringere Leistungen erbringen.


    Da kann ich dir nicht folgen: Die Module, die in der Sonne liegen, bringen (bei gleicher Ausrichtung) immer volle Leistung, egal ob sie mit Optimierern oder einem String-WR betrieben werden.
    Nur bei verschatteten Modulen hat der Optimierer einen geringfügigen Vorteil, weil er noch z.B. 20W nehmen kann, während ein verschattetes Modul am String-WR komplett überbrückt wird.

    • Offizieller Beitrag

    (Die Details von PV tut Not, bei dem die Modulspannungen ebenfalls meist auf min. 20V festgelegt zu sein scheinen, sind hier zu finden: https://www.photovoltaikforum.…ck-p1641989.html#p1641989 )


    Ich hab grad nochmal die Modulspannungen bei Max1234 durchgeschaut. Es gab nur einen Fall mit einer Modulspannung unter 20V:


    Die damalige Nr. 33 war bereits auf 2/3-Spannung, und offenbar waren 20V auch hier die harte Untergrenze.
    Mittags ist plötzlich die Leistung zusammen mit der Spannung abgefallen (ich vermute, dass ab da 2/3 des Moduls kurzgeschlossen war): Vorher 110 W, 20,00 V. Nachher 12 W, ca. 11 V (Spannung schwankt dann, niedrigster Wert 10,75V).


    Der wichtige Punkt ist hier aber: Das Modul hat einfach keine 20V mehr liefern können. Der Optimierer konnte das Modul also rein physikalisch nichtmehr auf 20V halten ;) Diese niedrige Spannung beweist also weder, dass die Optimierer freiwillig unter 20V gehen, noch dass sie unter 20V von der Hardware her funktionieren würden.


    (Kann es sein, dass hier irgendwelche viel zu großen Optimierer verbaut sind, die tatsächlich 20V als Mindest-Eingangsspannung haben? Aber ich find bei Solaredge keine passenden, denn selbst die größten Doppel-Optimierer P850 gehen laut Datenblatt bis 12,5V Modulspannung runter.)


    (31: Als Vergleichswert. 34: ist die ganze Zeit auf 2/3-Spannung, mit harter Grenze bei 20V.)

  • Heute Abend ruft mich der Chef der Firma an, dann frage ich ihn nochmal. Meine Frage per Mail bzgl. der Optimierer hat er mir nicht beantwortet.


    Die Module 33 und 34 wurden ja getauscht inkl. Optimierer, ich glaube am 8.6. Warum da Daten vorher vorhanden sind, kann ich nicht sagen.

    14,26 kWp, 32 Jinko Solar JKM305M-60 305W mit SE P404, 12 Boviet 375W mit SE P401, WR SE15K, WR Huawei SUN2000-5KTL-M1, Luna2000 15 kWh

  • Ein Problem sind die nur 5 Module in SO und NW. Die dortigen Optimizer können alleine nur 5x60V = 300V liefern, sind also darau angewiesen, dass SW die notwendigen 450V liefern, d.h. jeder Optimizer etwa 20V d.h. mind. 1/3 Leistung der SO liefern müssen, erst dann liefern die SO die volle Leistung. Abend läuft das Spiel mit den NO Modulen ähnlich ab.



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    Tesla P85+ seit 8/13 >562.000km gefahren. Seit 4/23 neues 90er Pack. Seit 12/19 fährt Frau Tesla M3 AWD, jetzt M3/MY SR. PV 14,04 kWp an E3DC Hauskraftwerk mit 21kWh und Wallbox. Weitere 35kWp PV an Solaredge. Seit 1.11.20 werden die eAutos und E3DC Hauskraftwerk und Wärmepumpe gesteuert per E3DC-Control zum Börsenpreis von aWATTar/tibber geladen. Am 5. Januar weitere 9,9kWp Gesamt PV-Leistung nun 59,149kWp.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von PV tut Not

    Ich habe mir nochmal ein Modul von mir angesehen, das auch durch Erker verschattet ist, auch im Winter/Frühjahr, wo das durch die flachere Sonne noch öfters vorkommt.
    Die Modulspannung geht nie unter 20V. So einen "geplätteten" Verlauf (egal bei welcher Spannung zwischen 20V und 60V) habe ich nirgendwo gefunden.


    Sehr interessant, also haben deine P500-Optimierer teils das gleiche Verhalten! (Bei deinen Modulen ist das weniger problematisch, weil da sogar noch ein Modul-Drittel alleine halbwegs laufen würde.)
    Hast du dazu einen Screenshot mit Modulspannung, Modullleistung des Moduls und seines später verschatteten Nachbarn? Damit man sehen kann, ob auch bei dir das Modul bei Schatten sofort abstürzt, oder Spannung und Leistung in Stufen sinken (das geht natürlich nur, wenn die langen Modul-Drittel nacheinander verschattet werden).


    Zitat

    Aber: Ich habe mir mal ein Modul angesehen, das vor der Erweiterung durch die bis dahin schlechte Stringauslegung schlechte Leistung gebracht hat.
    Im Januar 2017: Das geht teilweise bis auf unter 12V runter, es sieht stellenweise genauso aus wie beim Max1234 mit dessen Modulen bei 20V.
    Die Optimiererspannung steht wie eine 1 auf 60V, Leistung unter ferner liefen ... <10W


    Da hab ich jetzt mal nachgeschaut bei dem obigen "alten" Modul 33:
    während es noch fix auf 20V steht (und 20-100W liefert), ist die Optimiererspannung eine Weile sogar bei 85V -> das Modul lag damals wohl auf der Ostseite einer Gaube, und konnte seine Energie nur über die Spannung loswerden.
    (Bei den Optimierern muss es sich also um die größeren handeln wie P404, 405, 505, weil nur diese 85V können?)
    Aber als dann mittags ein weiterer Modul-Teil durchbrennt, sinkt die Optimiererspannnung sofort auf 1V.


    Und wie man noch weiter oben sieht, klebt die Modulspannung bei Nr. 22 immer auf 20V, egal ob die Optimiererspannung 30V oder 80V ist -> somit kann man ausschließen, dass es sich bei dem 20V-Problem um eine Rückwirkung aus dem String handelt.

  • Zitat von eba

    Ein Problem sind die nur 5 Module in SO und NW. Die dortigen Optimizer können alleine nur 5x60V = 300V liefern, sind also darau angewiesen, dass SW die notwendigen 450V liefern


    Ich habe ja sehr wahrscheinlich die größeren Optimierer mit max. Spannung von 83 Volt verbaut. Die 750V liegen auch immer an.

    14,26 kWp, 32 Jinko Solar JKM305M-60 305W mit SE P404, 12 Boviet 375W mit SE P401, WR SE15K, WR Huawei SUN2000-5KTL-M1, Luna2000 15 kWh