Spiegel TV: Solarthermie besser als PV

  • Ein interessanter Beitrag von Spiegel TV, man vergleicht zwei sehr sparsame EFH einmal nur mit PV und einem mit PV und Solarthermie. Dabei handelt es sich zum einen um das Energie-Plus-Haus der Bundesregierung, hier wird nur PV und eine Wärmepumpe eingesetzt.


    Es werden zum Teil abenteuerliche Schlussvolgerungen gezogen, z.B. wird dargelegt dass die Wärmepumpe im Energie-Plus-Haus mehr Strom verbraucht als die Solarthermie zusammen mit einem Stückholzofen im zweiten Haus. Na, dass ist ja mal wirklich überraschend! :mrgreen:


    Meiner Meinung werden die Leute mit solchen Beiträgen verblödet. ST hat gegen PV + WP einfach keine Chance in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit. Da kann der liebe Prof. im Beitrag noch so viel von physikalisch Unsinnig erzählen.


    Link zum Beitrag: http://www.spiegel.tv/filme/energieeffizienzhaus-plus/

  • Habe das Glück? in drei Objekten, drei verschiedene Varianten der
    Warmwasserbereitung zu haben: Solarthermische Anlage,
    Warmwasserwärmepumpe mit PV, Durchlauferhitzer mit PV. (Was mir noch
    fehlt ist der kleine Boiler mit 80l)
    Daher kann ich auf einen entsprechenden Erfahrungsschatz zurück
    greifen.
    Als erstes würde ich jedem davon abraten eine thermische Anlage zu
    bauen, wenn er nicht über ein eigenes Schwimmbad (mit Sommernutzung)
    o.ä. verfügt. Ansonsten ist so eine Anlage niemals
    gesamtwirtschaftlich rentabel.

    Meine thermische Anlage läuft am längsten, das bedeutet auch am
    längsten Ärger :(
    Denn bei einer thermischen Anlage gibt es immer mal wieder
    irgendwelche laufenden Kosten (Kühlflüssigkeit alle 2 Jahre
    überprüfen (35.-), meistens musste was nachgefüllt werden oder
    ausgetauscht (+70.-), Pumpe defekt (250.-), Druckverlust wegen
    defekter Dichtung (120.-), Stromverbrauch durch die Umwälzpumpe (45.-
    Jahr)), dazu kommt der große Nachteil, das man natürlich für
    schlechte Tage noch ein Backup (meist die Gasheizung, da die
    thermische Anlage nur auf das Heizsystem oben drauf kommt) benötigt.
    Also muss man hier anteilige Kosten natürlich auch noch dazu rechnen
    (Gasanschluss, Gasgrundgebühr, Schornsteinfeger...)
    Alles im allen übertreffen die jährlichen Unterhaltskosten der
    thermischen Anlage die Hälfte der Betriebskosten der anderen beiden
    Systeme.

    Der Durchlauferhitzer ist im Kosten-Nutzen-Verhältnis das beste
    System, da nur dann Wasser erzeugt wird wenn´s auch gebraucht wird
    (Verluste tendieren gegen Null) Investition ist überschaubar, Platz
    benötigt man auch kaum. Einziger Nachteil sind die großen Ströme
    (21kW-Ansschluss), daher muss man schon ein großes Dach haben, um die
    Anlage direkt mit PV zu betreiben.

    Die auf eigene Stromerzeugung beste Lösung bei mir ist die
    Warmwasserwärmepumpe. Installation geht fix. Keine laufenden
    Nebenkosten. Der Aufstellungsort wird gleichzeitig entfeuchtet
    (praktisch für Keller) und gekühlt (freut sich der Biertrinker). Und
    durch die geringe Leistungsaufnahme von 500W schafft es auch eine
    relativ kleine Anlage sie zu betreiben. Und durch den Wasserspeicher
    hat man einige günstigen Energiespeicher.
    Strombetriebskosten liegen z.Zt. (mit Cop3) mit eigener jetzt
    gebauter PV-Anlage bei 5 Cent/kWh (PV-Erzeugung 15Cent:3)

    Ich denke der Boiler siedelt sich zwischen der Wärmepumpe und dem
    Durchlauferhitzer an. Aber auch hier gibt es welche mit geringen
    Leistungsaufnahmen (ab 1kw) und bei langer (Sonnen-)Laufzeit bekommt
    man hier auch eine große Eigendeckung hin. Stromtarif wäre bei PV
    dann 15 Cent/kWh, dafür sind die Installtionskosten gering.

    Allgemein wird der Trend zur Warmwassererzeugung mittels Strom gehen
    (inkl. Speicher), da schnell umzusetzen und günstig.

    Im übrigen kostet die Warmwasserbereitung für einen 4 Personen
    Haushalt ca. 1.- € am Tag. Das sollte man bei allen Anlagenkosten mit
    berücksichtigen.

    PV-Abhängiger


    Haste einmal PV-Strom geschnuppert, willste immer mehr...

  • Zitat von green-it

    ST hat gegen PV + WP einfach keine Chance in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit. Da kann der liebe Prof. im Beitrag noch so viel von physikalisch Unsinnig erzählen.


    Das seh ich Komplett anders !


    Warum Strom verbrauchen den ich für gutes Geld verkaufen kann ?
    ST ist doch fast Kostenlos, den die Sonne schickt mir keine Rechnung.....


    Ich hab eine PV + ST + PelletHeizung im Keller...Energiekosten von ca. April - September = 0-. EUROS !
    Mit einem ausreichendem Pufferspeicher kann man mal locker 5 Tage ohne Sonne auskommen, bevor die Pelletheizung
    anspringt....


    Ich würde es jederzeit wieder so machen, wobei ich dazusagen muss das ich keine eigenverbrauchverplichtung habe und noch
    0,2874 cent bekomme...


    Gruß


    P.s Es mag sein das wenn sich jemand jetzt oder später eine PV baut , er besser steht mit einer WP !
    Mit einer Anlage aus 2011,2010 ect... definitiv NICHT !


  • Hier einfach mal die Kosten einer ST berücksichtigen und den alternativen Ansatz PV+Wp, die im Sommer zu geringeren Kosten Wärme erzeugen - meine WP hat zur Zeit AZ von 4 für WW - und auch bedenken, dass Strom gut verkauft werden kann, WW nicht. Dachfläche war auch schon 2011 zu schade, um nicht mit PV zugenagelt zu werden!


  • Selten soviel Unlogik gelesen! Die Sonne schickt auch der PV keine Rechnung, das heißt nicht das es kostenlos ist. Auch nicht fast.


    Das hättest du ohne ST stattdessen mit (mehr) PV + WP auch (keine Energiekosten von April bis September).
    Und wie schon hier beschrieben hast du kaum Betriebskosten (die Umwälzpumpe will auch Strom) aber dafür viel höhere Verschleiß- und Wartungskosten als bei PV.


    Dass die Vergütung früher höher war ist ja nun unerheblich, wenn man über die Gegenwart/Zukunft redet.

  • Zitat von energyturnaround

    Dass die Vergütung früher höher war ist ja nun unerheblich, wenn man über die Gegenwart/Zukunft redet.


    Warum ?? Man bekommt die Vergütung ja für 20 Jahre....


    Mal davon abgesehn das eine Wp inkl aller benötigten Teile auch nicht nur 1000-. Euro kostet...so wie die ST eben auch !


    Gruß

  • Zitat von unluckymonkey


    P.s Es mag sein das wenn sich jemand jetzt oder später eine PV baut , er besser steht mit einer WP !
    Mit einer Anlage aus 2011,2010 ect... definitiv NICHT !


    Versteh ich nicht. Ich bekomme auch 28,74 c/kWh aus einer 2011er Anlage. Fuer Eigenverbrauch bekomme ich 12,4 c/kWh dazu, effektiv kostet der EV mich also 16,34 c/kWh oder 19,5 c/kWh brutto. Mit WP COP 4 mache ich daraus Waerme zu 5 c/kWh brutto.


    Bei EV von einer heutigen Anlage verzichte ich auf etwa18 c/kWh. netto. Ist also schlechter geworden, nicht besser.


    Die Investition fuer die WP (oder eine andere Heizanlage) brauche ich sowieso weil ich ja auch im Winter heizen will.
    Mit Solarthermie schaffe ich 5 c/kWh glaube ich nicht.


    Gruss
    Jochen
    Gesendet von meinem BASE Lutea 2 mit Tapatalk 2

    14,8 kWp Solar Fabrik / Fronius
    23 kWp Bosch / Danfoss
    55 kWp Frankfurt Solar / Danfoss
    30 kWp Yingli / SolarEdge
    15,8 kWp Bosch / SMA
    Geschäftsführer und alleiniger Gesellschafter der Helianthus Solar GmbH

  • Ziemlich oberflächlicher Vergleich. Ob die Einstrahlungsbedigungen überhaupt einen Vergleich zulassen ??
    Wie die den Jahresverbrauch beurteilen können, ist mir unklar, da das Haus erst seit März bewohnt ist.
    Das ganze ist wohl eher ein Werbefilm für Solarthermie und die Firma, deren Logo dauernd gezeigt wird.


    Der Prof sollte mal ne Weile auf der Erde verbringen. Hier ist es nämlich üblich, daß in AKW und KohleKW aus Wärme Strom gemacht wird, der zB. in der Industrie wieder in Wärme umgewandelt wird.


    Das Verbrauchsverhalten der Bewohner spielt natürlich auch eine Rolle.
    Wenn ich schon sehe, wie der das Marmeladenglas auswäscht :evil:

  • Ist doch eigentlich ganz einfach:
    1 kWh Wärme erzeugt mit Öl kostet 9Cent, mit Gas 6,5 Cent, mit Holz 3 Cent, mit Strom 21Cent, mit WP (COP3) 7Cent,
    mit PV Strom +PV (18,54 Cent) 6,2Cent, und beim unglückichem Affen wären es 9,6Cent (mit WP)
    Nicht berücksichtigt die ganzen Investionskosten.
    Da die Vergütung ja immer weiter runter geht spricht immer mehr für die WP.
    Meine Meinung ist ganz klar. Fall jemand eine halbwegs morderne Heizungsanlage hat, rentiert sich weder eine ST noch eine WP.
    Wer aber eh saniert, der muß die WP nehmen. Punkt.
    Gruß
    Taiwan