LG ESS - mit Überschuss Warmwasser heizen

  • Heizstab wurde ja schon gefragt ... ich würde es nochmal prüfen, ob der wirklich aus ist.
    Notfalls Stecker raus ziehen.


    Das Haus steht in Bremen, wo es Ende Februar bis in den März rund 10 Tage so richtig kalt war?


    Wer hat die WP eingestellt oder rennt die noch mit Werkseinstellungen rum?


    Wie groß ist die beheizte Fläche in dem Haus?
    Freistehendes Haus oder mit Nachbar dran?


    Wie sieht die thermische Hülle aus?
    3-fach-Verglasung?
    Eine KWL gibt es ja auch noch, die Verluste durch Lüften sollten also sehr gering sein.

  • Ja, in Bremen. Im Februar gab es einige Tage mit -10°C.
    Ein Mitarbeiter von Waterkotte hat die Anlage in Betrieb genommen und eingestellt.
    Beheizte Fläche 160m², freistehendes Haus.


    Kfw40+ Haus, 3fach Verglasung ja.

  • Was mir noch einfällt:


    - Überstromventil verbaut? Ausbauen oder auf den höchsten Druck einstellen
    - Dann aber auch die Einzelraumregler (evtl. bis auf das Schlafzimmer) alle abbauen
    - Unterschiedliche Raumtemperaturen nur durch peniblen hydraulischen Abgleich herstellen
    - Dann Korrektur der Heizkurve: jedes °C, das Du Vorlauftemperatur runter kannst, spart.
    - Wie wird die WW-Bereitung gemacht? Hier unnötig hohe Temperaturen wg. Legionellenangst vermeiden.
    - Gibt es eine Zirkulationsleitung? Die zugehörige Pumpe schaltuhrgesteuert nur zweimal täglich für 10 Minuten laufen lassen (morgens, bevor der erste duscht und nachmittags, bevor der erste nach Hause kommt). Spart Pumpenstrom und kühlt den Trinkwasserspeicher nicht aus.
    - Probeweise die KWL mal für einen Tag ausschalten und nur stoßlüften. Unterschied im typischen Strom-Tagesverbrauch angucken.
    - Heizstab abklemmen
    - bei einem toll gedämmten KfWxx-Haus, das nicht schnell auskühlt, kann man zusehen ob die WP nur tagsüber läuft, wenn PV-Strom verfügbar ist
    - die Spreizung des Solekreises angucken und zugehörige Pumpe evtl. justieren.

  • Mal kurz die Angabe zu 5% Warmwasser zu 95% Heizung prüfen (ist eigentlich totaler Wahnsinn, denn im gut gedämmten Neubau ist eher ein Verhältnis 40% zu 60% oder so zu erwarten - wobei der Warmwasserverbrauch natürlich stark von den Bewohnern abhängt) ...


    Im Schnitt braucht der Bundesbürger gut 50 Liter Warmwasser am Tag, welches Pi mal Daumen von 10 Grad auf 50 Grad hochgeheizt wird. 1 Liter Wasser um 1 Grad zu erwärmen, das braucht gut 1 Wh Energie. 50 Liter um 40 Grad dementsprechend 2 kWh. Nun hat der Warmwasserspeicher natürlich Verluste, ebenso die Zirkulation und Rohre/Armaturen müssen beim Zapfen auch erstmal warm werden, also gehen wir mal von 2,5 kWh aus.


    Wieviele Personen seid ihr im Haus? Nehmen wir mal vier an, dann müsstet ihr am Tag 10 kWh (thermisch) für Warmwasser verbrauchen.
    Die Wärmepumpe scheint für das ganze Jahr 2018 aber nur um die 200 kWh (thermisch) für Warmwasser bereitgestellt zu haben.


    Kann natürlich sein, dass du allein in der Bude lebst, dann wäre der angegebene Verbrauch realistisch.


    Verbrauch zum Heizen:
    - Wie warm ist die Bude? 21 Grad? 25 Grad?
    - Wie hoch ist der Luftwechsel, den die KWL leistet? Ist da vielleicht die Wärmerückgewinnung aus irgendeinem Grund defekt?
    - Oder vielleicht ein paar Fenster dauergekippt?
    - Gibt es im Heizkreis (nicht dem Warmwasserkreis) einen Pufferspeicher? Oder gar so nen Kombipufferspeicher für Warmwasser und Heizungswasser - das wäre eventuell auch ne Erklärung für den geringen Verbrauch für Warmwasser?


    Schonmal Häkchen dran:
    - Heizkurve sieht ok aus (auch wenn ambitionierte Bauherren bei Auslegungstemperatur eher 32° oder gar 30° anstreben würden).
    - Über die von der Wärmepumpe angegebene Arbeitszahl kann man auch nicht meckern.

  • Den 3 Pol Automaten für den Heizstab habe ich raus genommen. Ich denke aber, dass dieser nicht aktiv war, da es auch so im Display angezeigt wird.


    Wir sind selten zu Hause, benötigen kaum Wasser. Daher wird es schon stimmen. (Sind zu zweit)


    Die Räume haben 21 Grad, wobei nicht alle geheizt werden.
    Fenster sind keine gekippt. Ein Bild von der Lüftungsanlage habe ich angehängt.
    Kein Pufferspeicher o.ä.
    Jeder Raum hat sein eigenes Thermostat.


    Überstromventil?! Keine Ahnung
    Keine Zirkulationsleitung.


    Wie lange sollte das Wasser in dem Speicher (ca 204l) auf der eingestelltenTemperatur bleiben?

  • Zitat von Bremer83

    Die Räume haben 21 Grad, wobei nicht alle geheizt werden.
    Fenster sind keine gekippt. Ein Bild von der Lüftungsanlage habe ich angehängt.
    Kein Pufferspeicher o.ä.
    Jeder Raum hat sein eigenes Thermostat.


    Ok, dann scheint es so zu sein, dass ihr tatsächlich so wahnsinnig viel Energie über die Gebäudehülle verliert. Was ich aber eigentlich nicht glauben kann. Dazu müsste die Gebäudehülle ja viel, viel, viel schlechter sein als beim KfW- bzw. ENEV-Nachweis angenommen. Das ist ja locker nen Faktor 3 mehr Heizbedarf als man annehmen würde.


    Zumal allein schon die Elektrogeräte bei eurem insgesamt relativ hohen Stromverbrauch eine gewisse Heizleistung aufweisen. Wenn bei euch alles innerhalb der thermischen Hülle untergebracht ist, dann trägt ja sämtliche Abwärme zur Heizung bei. Die 300 bis 400 kWh, die ihr jenseits der Wärmepumpe verbratet, entsprechen einem dauerlaufenden 500 W Mini-Heizlüfter.


    Wenn das Haus den Blower-Door-Test bestanden hat, dann kann man auch unfreiwillige Lüftungsverluste ausschließen. Irgendwas stimmt da ganz und gar nicht.


    Bin kein Bauphysiker, aber sowas würde ich erwarten, wenn man bei nem kellerlosen Haus erstmal die Bodenplatte überhaupt nicht dämmt und dann da oben drauf noch die Fußbodenheizung ohne Dämmung, nur auf Tackerplatte, verlegt. Dann hättest du große Verluste über den Boden, merkst davon aber im Haus nix. (Nur eine spinnerte Idee von mir.)

  • Zitat von GWeberJ

    Ok, dann scheint es so zu sein, dass ihr tatsächlich so wahnsinnig viel Energie über die Gebäudehülle verliert. Was ich aber eigentlich nicht glauben kann. Dazu müsste die Gebäudehülle ja viel, viel, viel schlechter sein als beim KfW- bzw. ENEV-Nachweis angenommen. Das ist ja locker nen Faktor 3 mehr Heizbedarf als man annehmen würde.


    @TS
    Wie alt ist das Haus überhaupt?
    Habt ihr schon ein volles Jahr oder eine volle Heizperiode hinter euch, oder seit ihr erst November/Dezember da eingezogen?
    Auf der Uhr stehen jetzt irgendwas 4100KWh für Wärme nach X Monaten ... März läuft die WP noch mit Halbgas, danach geht sie für die Heizung aus ... oder wird am besten deaktiviert. Nur noch WW kommt dazu, was bei 2 Personen nicht viel sein sollte. Am Ende des Jahres könnten dann, wenn der Dezember nicht zu kalt wird, 6000-7000KWh auf der Uhr stehen. Das ist für ein KfW40+ Haus denke ich immer noch zu viel, aber ist dann halt so.


    Bei der KWL darf man nicht vergessen, dass die im Winter bei Frost regelmäßig die WRG Umgehung einschaltet, weil der WRG sonst zu friert und kaputt geht. Das kostet Energie. Im Winter sollte man die Luftmenge reduzieren, weil es sonst auch zu extrem trockener Luft in den Räumen kommen kann ... um 30% rel Luftfeuchte ... was einfach auch nicht mehr gesund ist.

  • Eine Untersohlendämmung ist vorhanden.
    140 oder 180mm, weiß ich gerade nicht mehr genau.


    Einzug war Ende November.


    Hatte noch nicht erwähnt, dass wir ein Wasserbett haben, mit zwei Heizungen pro Seite.
    Demnach ist der Verbrauch etwas höher, sowie einen Beamer anstatt TV.


    Aber an der Wärmepumpe wird ja angegeben, wie hoch der Verbrauch ist.

  • Zitat von Bremer83

    Eine Untersohlendämmung ist vorhanden.
    140 oder 180mm, weiß ich gerade nicht mehr genau.


    Wie ist der Außenwandaufbau? Dach gedämmt mit 250mm?


    Zitat

    Hatte noch nicht erwähnt, dass wir ein Wasserbett haben, mit zwei Heizungen pro Seite.
    Demnach ist der Verbrauch etwas höher, sowie einen Beamer anstatt TV.


    Autsch ... doppel Autsch.
    Ein Beamer ... dann braucht ihr abends eigentlich keine Heizung mehr.
    Wasserbetten sind Stromvernichter ... da müssen Zeitschaltuhren dran, so dass die am Tag etwas Temperatur verlieren und 2h vor zu Bett gehen, wieder angehoben werden.