Kaskadenmessung sinnvoll zur Optimierung des Eigenverbrauch?

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe, das Thema ist im richtigen Bereich, ansonsten möge man mir bitte verzeihen und es in die richtige Sektion verschieben.


    Zu meiner Frage:


    Ziel ist es, meinen Eigenverbrauch zu verbessern. Aktuell schaffe ich es gerademal, ca. 7% meiner 13,08 kWp-Anlage selbst zu verbrauchen. Das ist natürlich zu wenig! Inbetriebnahme war 2013, d.h. die Vergütung liegt bei ca. 14 ct./kWh. 70%-Regelung.


    Seit einiger Zeit spiele ich mit dem Gedanken, die Heizung (Tecalor THZ 403) mit einzubinden. Momentan läuft diese über einen extra Zähler mit HT-NT-Tarif.
    Eine Überlegung war, den Wärmepumpenzähler rauszuschmeißen und alles über den Hausstrom laufen zu lassen. Meine Berechnungen haben ergeben, dass das (noch) nicht rentabel ist, da der WP-Strom um ca. 6 ct./kWh günstiger ist.


    Vor einiger Zeit hat mich mein VNB angeschrieben, ich könne meinen Eigenverbrauch optimieren indem ich folgende Umstellung vornehme: https://www.lew.de/privatkunde…loesungen/eigenstrom-plus
    Dazu müsse ich auf die Ökostromprodukte umstellen und eben eine Kaskadenmessung bzw. -schaltung installieren lassen.


    Vorteil: man kann mit dem überschüssig produzierten PV-Strom die Wärmepumpe versorgen UND trotzdem den (noch) günstigen Wärmepumpentarif (z.B. nachts) nutzen.


    Gibt es hier irgendeinen Nachteil??? Bisher habe ich noch von keinem anderen VNB von einer solchen Lösung via Kaskadenmessung gehört bzw. gelesen.


    Würdet ihr mir dazu raten? Oder wäre eine andere Lösung evtl. noch besser? z.B "IMMERsun" oder ähnliches?


    Vielen Dank schon mal für Eure Meinungen bzw. Ratschläge!

  • der Nachteil ist, daß der Netzbetreiber für diese Umstellung als Gegenleistung fordert daß du zwei Bezugsverträge (Haushaltsstrom und Wärmepumpenstrom) mit ihm abschließt.


    Erfahrungsgemäß ist der Strombezug vom Netzbetreiber (oder aus rechtlichen Gründen von dessen Tochterfirma) meist nicht gerade günstig. Musst du halt prüfen wie das im Vergleich zum Wettbewerb ist.


    Eine alternative Möglichkeit den PV Strom für die Wärmepumpe nutzen zu können ohne daß du zum Abschluß von zwei Verträgen mit dem Netzbetreiber gezwungen bist, wäre der Umbau deiner Messung auf das


    "Meßkonzept 2u"


    - mit dem gleichen Ergebnis, außer daß du deine bisherigen Stromlieferanten behalten kannst und nicht vom Netzbetreiber zum Vertragsabschluß genötigt wirst.

  • Eine thz ist doch eine Luft WP oder?
    Falls ja, im Winter ist die Luft WP tagsüber wesentlich effizienter bei höheren Aussentemperaturen. Der geringere Strompreis im NT muss sich mit der schlechteren Effizienz erstmal rechnen... Schon Mal gemacht?
    Was kostet der WP Tarif Zähler pro Jahr Grundgebühr?
    Was kostet der Ökostrom im Vergleich zu dem normalen Haushaltstarif?
    Meiner Meinung nach rechnet sich ein WP Strom nur noch für Erdwärme Lösungen bei denen die Quelle 24h dieselbe Temperatur liefert...


    Ich würde - musst du aber selbst rechnen- auf einen gemeinsamen Zähler wechseln - fertig. Und dann regelmäßig die Stromanbieter preislich vergleichen fertig.


    Gesendet von meinem Redmi Note 2 mit Tapatalk

    - PV-Module: Winaico 300Wp Full Black + Winaico 275Wp => Gesamt 9,85kWp

    - PV-Module: Winaico 375Wp Full Black => Gesamt 4,875kWp

    - Wechselrichter: Fronius Symo 8.2 + Symo 5

    - Heizung: Panasonic Heisha Luft-WP + HeishaMon

    - Stromzähler: commetering Zähler (Discovergy)

    - smarten Stromanbieter: keinen mehr ;(

  • Ich würde ebenfalls den zweiten Stromzähler raus schmeißen. Bei meinem Stromanbieter kostet ein "Wärmepumpenzähler 118,52 € im Jahr. Die Ersparnis von 6 Cent entspricht dann 2.000 KW/H. Wieviel Strom benötigt die Wärmepumpe im Jahr?


    Durch den höheren Haushaltsstromverbrauch kannst du dann auch in einen besseren Tarif wechseln und die Wärmepumpe (Zeitweise) mit dem selbst erzeugten PV Strom versorgen.


    Zum Eigenverbrauch: Du gehst (wahrscheinlich) von einer falschen %-Zahl aus. Du schreibst, dass du nur 7% von deiner 13,08 KW/P Anlage selbst verbrauchst. Du solltest aber deinen selbst genutzen Strom im Verhältnis zum Bezugsstrom betrachten. Wenn du die Anlage auf 26 KW/P verdoppelst und sonst nichts veränderst, sinkt dein Wert auf 3,5%.


    Wir nutzen 26% unseres erzeugten Stroms (Produktion 2,6MW, Einspeisung 1,88 MW, Eigenverbrauch 0,66 MW), haben aber einen Eigenverbrauch von 45% (Verbauch 1,48 MW, Eigenproduktion 0,66 MW, Zukauf 0,82 MW)

  • Erstmal vielen Dank für Eure Antworten!! :)


    Zitat von jodl

    "Meßkonzept 2u"


    ..hab ich mir angeschaut.. würde das ja genau treffen. Muss die Umstellung der VNB absegnen oder reicht das, wenn der Elektriker das macht?


    Zitat von Mastermind1

    Was kostet der WP Tarif Zähler pro Jahr Grundgebühr?


    72 €


    Zitat von Mastermind1

    Was kostet der Ökostrom im Vergleich zu dem normalen Haushaltstarif?


    Ist nur unwesentlich teurer bzw. der WP-Tarif sogar einen Hauch günstiger.


    Zitat von paulole

    Wieviel Strom benötigt die Wärmepumpe im Jahr?


    ca. 3.700 - 4.000 kWh/a


    Zitat von paulole

    Zum Eigenverbrauch: Du gehst (wahrscheinlich) von einer falschen %-Zahl aus.


    Ok, meine erwähnten 7% beziehen sich auf die gesamte produzierte Menge PV-Strom. Unser Eigenverbrauch beläuft sich demnach auf 48%.


    :arrow: Fazit: Ich werde also nochmal kräftig den Rechenschieber bemühen und auch Tarifvergleiche anstellen!



    Nochmals Danke! :danke:

  • paulole: Du bringst die Einheiten etwas durcheinander. kWh, MWh und kWp sollten wohl gemeint sein.


    Onkelmick: Von wann und wie groß ist deine Anlage?
    In vielen Fällen kann in Messkonzept 2u Z3 entfallen wenn Z1 als Zweirichtungszähler ausgeführt wird. Macht die Sache noch einfacher.
    Bei neueren Anlagen beachten, dass der WR 70% dymamisch liefert!

  • Danke nochmal für die Antwort.


    Zitat von pflanze

    Onkelmick: Von wann und wie groß ist deine Anlage?


    Inbetriebnahme war in 08/2013; Größe = 13,08 kWp


    Zitat von pflanze

    In vielen Fällen kann in Messkonzept 2u Z3 entfallen wenn Z1 als Zweirichtungszähler ausgeführt wird.


    Misst Z3 nicht auch den (wenn auch minimalen) Verbrauch des WR? Z1 ist bei mir bereits ein Zweirichtungszähler, er dienst als Bezugs- sowie Einspeisezähler.


    Zitat von pflanze

    Bei neueren Anlagen beachten, dass der WR 70% dymamisch liefert!


    Hab ich leider nicht ganz verstanden. Was meist Du damit?


    Danke!

  • Mit einem zweiten Zweirichtungszähler, der nach der Anlage und vor dem Verbrauch kommt kannst du alles exakt messen/berechnen.
    Sehe ich das richtig, dass auf deinen Eigenverbrauch keine EEG-Umlage anfällt? Dann könntest du Anlage + Verbrauch hinter 2. Zweirichtungszähler haben, davor die (ggf. unterbrechbare) WP und davor der 1. Zweirichtungszähler.


    Dynamisch ist z.B. hier schön erklärt: http://www.sma-sunny.com/wirkl…egelung-sogar-spas-macht/ - ist das bei dir schon so?

  • Schau dir mal MK 9 in https://www.stadtwerke-troisdo…_quer_RZ_Formular2018.pdf (zweite Seite rechts) an. Z3 kann entfallen wenn du weder EEG-Umlage zahlen musst noch Vergütung für EV erhälst.