John Deere: Neuer e-Traktor Prototyp

  • Zitat von GEST

    Vor 20-30 Jahren hat die Maisernte (als Silofutter, weit weniger Bestand als in Zeiten der Vermaisung zur "Bio"gasproduktion) gefühlt 3-4 Wochen (Tag und Nacht) gedauert und alle Landwirte haben sich zusammen getan um das zu bewerkstelligen.
    Heute machen die Lohnunternehmer das in gefühlt 2-3 Tagen.


    Das kenne ich auch noch.


    Diese Mähkombinationen sind aber bei so kleinen betrieben meist Lohnunternehmer, die die Maschinen dann einige Wochen im Jahr ausnutzen, für den einzelnen Landwirt viel zu teuer. Dafür bekommt man eine Mittelklasse Auto.


    Die Landwirtschaft hat sich eben versucht zu industrialisieren immer größer immer schneller.


    Früher 60-80 PS eine Reihe Mais. => heute ein Selbstfahrhäxler mit 8Reihen und 500 PS. Es wird eine Person frei zum abfahren.
    Früher 6 - 8 tonnen GG Anhänger zum abfahren mit ca.18 m³ Volumen. => heute 30-50 m³ pro Anhänger.


    Früher Abfahrtraktor 25-32 km/h => heute 40-60 km/h



    Django

  • Das mit dem Verbrauch von 100 l/ha je Jahr kommt hin, brauchen wir auch bei 100 % Pflug und 2/3 Gtreide 1/3 Mais CCM incl Erntediesel vom LU, aber die Ackerbauern in Nord - und Ostdeutschland sind sicher mit weniger Verbrauch dabei, wenn sie auf leichtem Boden und/oder Pfluglos arbeiten.
    Aber zum Thema EL-Schlepper:
    das wäre gut machbar bei dem "kleinen" auf dem Hof. Der macht am Tag im Schnitt nur 30 min Arbeit zum Heizung befüllen, Futter laden und Kehrmaschine u.ä., springt im Winte als el. Version immer an. Bei der Feldarbeit vor Düngerstreuer, Feldspritze, Walze usw wird auch nicht max. Leistung abgefragt, da sind selten mehr als 50 Ltr Diesel am Tag weg, und für Ladearbeiten ist ein elektrischer Antrieb optimal.


    Gruß
    janmax

  • Zitat von django65


    Die Landwirtschaft hat sich eben versucht zu industrialisieren immer größer immer schneller.


    Naja wiso sollte es in der Landwirtschaft anders laufen als in allen anderen Wirtschaftszweigen? Gibt auch nicht mehr in jedem Dorf nen Dorfschmied der Kutschen oder Autos herstellt sondern ne handvoll Werke in Deutschland wo alles in Fließbandarbeit maximal effizient gestaltet wurde.


    Und große Einheiten mit großen Maschinen bewirtschaften ist nunmal wesentlich effizienter als kleine ohne Maschinen.



    Zitat von PV-Berlin


    Falsche Anreize werden zu falschen Lösungen führen, was ist daran nicht zu verstehen?
    Was wenn die Vorgabe kg je cm2 Bodendruck keinen Großtraktor mehr zulassen?


    Andersum wird ein Schuh drauß. Moderne Traktoren verfügen über Reifendruckregelanlagen, da wird auf dem Acker die Luft auf ein minimum abgelassen um die Aufstandsfläche möglichst groß zu gestalten, möglichst wenig Bodendruck zu erzeugen und die Verzahnung mit dem Boden zu erhöhen -> weniger Schlupf = weniger Verlustleistung = weniger Treibstoffbedarf.


    Bei richtig großen Traktoren/Erntemaschinen geht der Trend weg vom Reifen hin zum Bandlaufwerk (Gummikette). Damit ist die Aufstandsfläche um ein Vielfaches höher, der Bodendruck sinkt trotz höherem Maschinengewicht. Die machen weniger Spuren im Acker als so mancher kleine Traktor der nur Trennscheiben als Räder hat.


    Durch die höheren Arbeitsbreiten fährt man auch insgesamt weniger Spuren in den Acker. Wenn man das System perfektionieren will stimmt man alle Arbeitsbreiten aufeinander ab, zb Bodenbearbeitung, Sämaschine, Mähdrescher alle 12m, Spritze & Düngerstreuer 36m. Dank GPS Lenkung fahren die Zentimetergenau auf dem Acker, alle in der gleichen Spur. Das nennt Sich Controlled Traffic, dadurch wird ein Großteil des Ackers gar nicht mehr befahren.



    Das man auf dem Acker mehr Energie braucht zum Anbau als was man erntet wurde ja schon gezeigt dass es nicht so ist. Selbst bei simplen Rapsöl, die einfachste Form der Energiegewinnung (einfach Raps auspressen) bekommt man pro ha ca 1000-1500l "Treibstoff" vom Acker. Dazu noch 2000-3000kg hochwertiges Eiweißfuttermittel für die Tiere.
    (Natürlich wäre ein PV oder Windrad aufm Acker noch effizienter zur Energiegewinnung ;) )



  • Die "Tabelle" hab ich nur auf die schnelle zusammengestellt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Nur ein Hinweis darauf wo die Werte in der Realität etwa liegen.
    Denn ein großes Problem existiert in der Debatte um die Landwirtschaft genauso wie beim Fußball: Jeder weiß es besser als die die es betreiben :(


    Den Dieselverbrauch fürs Mulchen der Stoppel zwecks Zünsler habe ich unterschlagen weil in meiner Aufstellung gepflügt wird. Dieses senkt den Zünslerdruck sogar besser als Mulchen.


    Und falls jemand selbst mal mit den Dieselverbräuchen bei bestimmten Arbeitsgängen herumspielen will:


    https://daten.ktbl.de/dieselbedarf/main.html


    hier die offizielle Seite des Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. (KTBL).


    Die Erträge im Osten weiß ich jetzt nicht auswendig. Aber der Dieselverbrauch Ernte (enthält Transport und Einlagerung) richtet sich vor allem nach der Erntemenge in Tonnen. Weniger nach den ha. Energiebedarf Pflügen richtet sich vor allem nach der Bodenart (leichte oder schwere Böden) und der Bearbeitungstiefe.


    Ja, mittels Direktsaat und konservierender Bodenbearbeitung wird der Faktor Pflug mit den 15l je ha ersetzt durch Mulchen wegen Zünsler lt KTBL 8,4l/ha und dann noch Grubbern tief mit 10,4 l/ha. In Summe also nicht weniger Dieselverbrauch.
    Ob ich nun mit Pflug weniger Humusaufbau generieren kann als mit Konservierender Bodenbearbeitung liegt an viel mehr Faktoren als nur der Wahl des Gerätes. Denn vieles was die Theorethiker als Prima einstuften und teils immer noch einstufen funktioniert in der Praxis nicht so ohne weiteres!

    12,6 kwp - 72 x Sunline SH-M 175
    2 SMA SB1700 + 2 SMA SB3800
    17,15 kwp - 98 x VTA M175
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    18 kwp - 144x Inventux mikromorph Dünnschicht
    3 x SMA SMC 5000A-11

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  • Zitat von alorie

    Denn ein großes Problem existiert in der Debatte um die Landwirtschaft genauso wie beim Fußball: Jeder weiß es besser als die die es betreiben


    Teilweise ja, ich betreibe zwar selber keine Landwirtschaft mehr, aber ich habe immer noch engen Kontakt zur Landwirtschaft, und daß die unvoreingenommene Sicht eines Außenstehenden nicht erwünscht ist weil man ja eventuell etwas ändern müsste ist mir auch bekannt. :cry::roll::)


    Das Tiefgrubbern entfällt bei der Direktsaat. Bei Mulchsaat wird tiefgegrubbert.


    Das "Problem" bei Direktsaat und alles über das GPS für immer gleiche Fahrspuren zu haben ist die, daß im Südwesten die Felder zu klein sind. Im Osten und auch im Norden ist das aufgrund der größeren Einheiten viel besser zu realisieren.


    Und in der Landwirtschaft ist eine Systemumstellung nicht unbedingt schon im ersten oder zweiten Jahr sichtbar.


    Aber es geht ja um e-Fahrzeuge und da kann der Anfang ja auch ein e-Radlader sein, der nur morgens/abends genutzt wird und über Mittag an der PV geladen wird.


    Django

  • Moinsen,


    ich finde die Thematik auch superspannend,


    Radlader: Der Kramer 55e ist der "grösste" den ich finden konnte, (verfügbar) der reicht aber nichtmal um eine Biogas zu befüllen. In Planung ist ein Manitou MT1135....
    Hier muss sich noch ne Menge tun! Ich sehe da absoluten Bedarf, gerade für Hofarbeiten und Ladetätigkeiten.


    Maishächsler: Bei uns hier bis 14-reihig, bzw. entsprechend reihenunabhängig mit mehr als 1.000PS die Regel. Auch bei uns dominieren die grossen Lohnis, Blunk ist überregional der grösste und bekannteste. Immer die neuesten und grössten verfügbaren Einheiten. Die haben eben die enstprechenden Betriebsstunden und -konditionen bei den Händlern.


    Die Digitalisierung hat länsgt eingesetzt, nur eben nicht von den "kleinen" Bauern.


    Gruß, Andreas

    Andreas Witt
    Industrieservice und Montage
    Am Dorfplatz 7, 24214 Neudorf
    Tel.: +49 151 44 555 285
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    USt-ID: DE 292086601, Handwerkskammer zu Flensburg



    Dienstleistungen rund um Photovoltaik: Wartung, Repowering, Datenlogging, Direktvermarktung & Redispatch 2.0, Anlagenplanung und -Neubau, Huawei Wechselrichter, Zubehör und PV- Komponenten

  • Zitat von django65

    ... daß die unvoreingenommene Sicht eines Außenstehenden nicht erwünscht ist weil man ja eventuell etwas ändern müsste ist mir auch bekannt. :cry::roll::)


    Das Tiefgrubbern entfällt bei der Direktsaat. Bei Mulchsaat wird tiefgegrubbert.
    Django


    In unserer Gegend kenn ich keinen der nicht tief Grubbert, selbst bei den Pfluglosen.
    Auf leichteren Standorten mag das gut funktionieren. Im Mitttelgebirge kommt bis dato dem Faktor Bodenerwärmung auch eine Bedeutung zu. Selbst Horsch verwendet wieder Pflug. AUch wenn er es bis dato nicht an die große Glocke hängt.
    Kommt auch wieder drauf an was Tiefgrubbern ist. Für mich ist es Pflugtiefe.


    Ändern tun wir schon auch immer was. Manches ist nicht so schnell und leicht zu ändern. Wenn man nur sieht wie lang es in der Industrie manchmal dauert... Und dann soll in der Landwirtschaft mit längeren ROIs alle fünf Jahre was neues oder doch wieder das alte sein. Oftmals erfordert es neue Technik und die will bezahlt sein.



    Bei uns ginge es gerade so mit den festen Spuren. Schlaggröße so meißtens 3 ha oder größer. Aber die Technik ist mir zu teuer wenn ich ehrlich bin. Und selbst bei 3m Arbeitsbreite und festen Spuren könnte es durchaus Vorteile bringen.


    E-Hoflader hätte ich schon gerne. Aber bisher ist er für mich nicht bezahlbar. JD6200 als meine Allzweckfahrzeug mit Frontlader hat zwar schon 11k Stunden aber denke das er noch ne ganze weile hält (halten muß).


    Ebenso ein elektrischer Futtermischwagen.
    https://www.siloking.com/de/si…uttermischwagen-truckline
    Sehr interessant. Da auch überbetrieblich nutzbar.
    Aber bisher nur als Fremdbefüller :( Und das ist überbetrieblich wieder blöd wenn einer mitm Diesel-Radlader hinterherfahren muß.

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  • Zitat von alorie

    E-Hoflader hätte ich schon gerne. Aber bisher ist er für mich nicht bezahlbar. JD6200 als meine Allzweckfahrzeug mit Frontlader hat zwar schon 11k Stunden aber denke das er noch ne ganze weile hält (halten muß).



    Das wäre dann ein einsatzgebiet für den e-Fendt aber da wird der Preis die Hürde sein, es ei denn dass die kommunen für Stückzahlen sorgen.


    Die e-Mobilität wird in der Landwirtschaft noch etwas dauern, während bei den kleineren Baumaschienen inzwischen z.B. Wacker Neyson schon einiges mit Accu anbietet, vor allem da heutzutage viele Baustellen in Gebäuden sind wo z.B. ein e-Radlader/Bagger eben kaum Lärm und keine Abgase produziert. Die Acculadungen reichen schon für eine Schicht und man kann ja auch in der Mittagspause nachladen.


    Django

  • Wenn es um Energiepflanzen geht , scheint zumindest in D. ein ordentlicher Erntefaktor drin zu sein, auch wenn die Kosten je kWh (Strom) niemals wettbewerbsfähig sein werden ( < 10 Cent je kWh Strom)


    Bei Rapsöl sehe ich schon gerechtfertigt , das man da auf ca. 10 Cent kommen darf, wenn ich das Produkt nicht dämlich in den Tank kippe!


    ISIKI baut nur Diesel! Die schlucken sehr ordentlich, weil sie immer auf Volllast im Betrieb laufen. Aber für 1 ha, möchte man ja auch nicht 20 h benötigen, denn der Mann auf dem Traktor kostet Geld! ca. 20 Liter Diesel kosten doch nix.
    Die Gummi Ketten Traktor hat einer meiner Geschäftspartner auch (eigene) ,aber als einer der wenigen 'Kleinbauern' in D. der dazu dies als pures Hobby betreibt, auch kein Wunder!


    Die US Landwirtschaft ist ja von der Viehzucht dominiert und damit der Futtermittelproduktion. Ich meine, es bezog sich auf die Summe aller Endprodukte!


    Wie hoch ist die Ausbeute eigentlich bei Zuckerrüben? Aus denen könnte man ja auch, wie aus Mais und Raps Gescheites wie Alkohol machen und nicht doofes Gas oder Treibstoff für Mobile!


    *BackUp Brennstoff für nahe 100% EE! Inkl. Wärme und Mobilität


    Die Daten die ihr nennt, sagen doch eindeutig aus, das sich e-Tracktoren rechnen werden. 11.000 Bh und man bangt das das Ding nicht kaputt geht? Ich habe Lüftungsanlagen/Klimaanlagen uvm. in der Wartung, mit 3 bis 600 KW (Aufnahmeleistung) , die 8.750 Bh im Jahr machen und so alt sind wir ich! *fg


    * Man braucht doch nur an jedem Feld (Aufmarschplatz) einen Stromanschluss mit 100 bis 500 A! da stellt man den Hänger hin, (Ladestation mit Wechselakkus) und gut ist!


    *Ich sehe in der vollkommen Fahrerlosen Welt von Morgen, aber eher Traktoren mit < 5 t GG und Ketten!, denn die kann man problemlos 'abwerfen' und wieder aufladen! Die können dann auch selbst an den Stecker fahren und den Akkus wieder aufladen.
    Zudem man solche Fahrzeuge auch Problemlos auf Bändern fertigen kann, die heute noch Transporter, LKW u.ä. fertigen.

  • Zitat von PV-Berlin


    Die Daten die ihr nennt, sagen doch eindeutig aus, das sich e-Tracktoren rechnen werden. 11.000 Bh und man bangt das das Ding nicht kaputt geht? Ich habe Lüftungsanlagen/Klimaanlagen uvm. in der Wartung, mit 3 bis 600 KW (Aufnahmeleistung) , die 8.750 Bh im Jahr machen und so alt sind wir ich! *fg


    11.000 h Baujahr 1998. Der Motor müßte etwa 20.000 ohne große Probleme halten. Getriebe auch. Wapu und Lima sind schon gewechselt. kleinere Teile ansonsten auch. Die Umweltbedingungen sind für einen Traktor auch geringfügig andere als für ne Lüftung/Klima :) Und werden diese Klima/Lüftungen mit Hubkolbenverbrennern betrieben?


    Natürlich rechnen sich eTraktoren. Genauso wie ePKWs und eLKWs. Die Anschaffungskosten (sofern Verfügbar), die Gewicht/Energiegehalt der Akkus und die niedrigen Kosten der fossilen sind das Problem!

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    2 SMA SB4000TL-20 2 SMA SB2500 1 SMA SB2100
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