Inselanlage

  • Einen sonnigen Tag wünsche ich Euch!


    Ich habe mich angemeldet, weil ich gerne Euren Rat hätte. Nach Monaten der Planung bin ich jetzt kurz davor die Komponenten meiner Inselsolaranlage anzuschaffen. Bevor ich das tue, wollte ich mal Leute mit Ahnung drüberschauen lassen.


    Vielleicht gibt es ja Punkte, die ich nicht bedacht habe. Bei den Themen Sicherungen, Kabelquerschnitte und Paneldimensionierung fühle ich mich bspw. noch nicht so 100%ig wohl.


    Das sollen die Komponenten werden:


    - 1x Luxor Eco Line M60 LX-300
    - Victron Smart Solar 100/20
    - Victron Phoenix 12/500
    - Hoppecke solar.bloc 12V 150Ah AGM


    Dies wären meine Fragen (vielleicht habt ihr ja noch andere :) )


    - Wirkt die Anlage soweit harmonisch?
    U.U. werde ich noch ein zweites 300W Panel dazuschalten. Deshalb auch der etwas grössere LR.


    - Ist ein 300W Panel noch OK, auch wenn der LR offiziell für nur 280W ausgelegt ist?


    - Muss ich zwischen sämtliche Komponenten Sicherungen setzen?
    Im Moment sind je 20A zwischen PV und LR (habe keine 10A mehr rumliegen) sowie LR und Batterie; und 80A zwischen Batterie und WR geplant. Es handelt sich um Lasttrennschalter. Ich würde mich einfach wohler fühlen, wenn ich jederzeit die Verbindungen zwischen den Komponenten manuell trennen kann.


    - Wie exakt gibt der WR am Lastausgang 12V aus? Muss ich da einen 12V auf 12V Konverter zwischenschalten, wenn ich einen Verbraucher anschliessen möchte, der nicht sehr tolerant ist was Spannungsschwankungen angeht? Ich habe nicht ganz verstanden, ob der Lastausgang nicht nur die jeweilige Spannung der Batterie durchreicht (also irgendwas zwischen 10,x und 14,x Volt).


    - Gibt es einen Zeitraum, in dem ich noch eine zweite gleichartige Batterie parallel schalten könnte, falls mir die Kapazität nicht reicht?


    - Ich gehe mit meinem Zeug gerne pfleglich um. Sprich, eine Bleibatterie würde ich normalerweise mit maximal 30% DOD betreiben. Allerdings, wenn ich mir die Leistungsdaten der Hoppecke so ansehe, erscheinen mir im Vergleich zu anderen Batterien 50% möglich. Die Zyklenzahl, die ich erreichen würde, scheint immer noch über der Zyklenzahl der meisten anderen Bleibatterien zu liegen. Liege ich hier falsch?


    So, viel Text, viele Fragen. Ich habe schon Ewigkeiten in Recherche investiert. Aber es bleiben immer Fragen, die man am Besten jemandem direkt stellt.


    Schonmal vielen herzlichen Dank, an alle die sich die Zeit genommen haben, bis hierher zu lesen. :danke:


    LG

  • Hallo Zwoggy, hast du dir mal eine Liste mit deinen Verbrauchern gemacht, mit deren Leistung und Laufzeit pro Tag? Danach richtet sich dann die Akkugröße und die Module.
    12V System rate ich ab-nützliche 24 V Verbraucher gibt es aus dem Truckerbereich mehr als für den KFZ Bereich. Strom wird dadurch halbiert was sich bei dem Installationsmaterial positiv auswirkt.
    Nur Sommer oder auch Winterbetrieb? Geplanter Neigungswinkel der Module, Ausrichtung, Verschattungsprobleme?
    Diese Fragen sind erstmal wichtig bevor man hier sagen kann ob deine Komponenten geeignet sind........


    Übrigens Willkommen im Forum :D

  • Noch eine Frage:


    Ich möchte LR, WR und Trennschalter auf eine Trägerplatte aufschrauben. Vom Arbeiten her (Schrauben eindrehen, Löcher bohren) bietet sich Holz an. Aus Feuerschutz-Gründen wohl eher nicht. Irgendwelche Empfehlungen hier (PVC?)?

  • Jepe - Grundsätzlich richtig, nur bei der Größe (1 x oder 2 x 300 Wp) ist ein 12 V System durchaus noch machbar.
    Aus der Angabe Phoenix 12/500 schließe, dass die meisten Verbraucher 230 V AC sind, also hier geringe Kabelverluste.


    Klar wird bei 24 V der Strom halbiert. Nur wenn alle Komponenten recht kurz voneinander entfernt sind und man die Kabel ausreichend dimensioniert, kommt man ohne größere Verluste aus. Kann man gern mal beispielhaft durchrechnen.


    Zwoggy - Für welche Anwendung ist die Insel gedacht?
    Die 30% DOD oder 50% sollte man nicht in Stein gemeißelt betrachten.
    In einer Hütte könnte der Akku am WE max 80% entladen werden und dann während der nächsten Woche wieder aufgeladen werden. Sollte nur kein Dauerzustand sein.

  • @Jepe


    Vielen Dank für deine Antwort. Ich wusste, dass die Frage nach den Verbauchern kommt. :mrgreen:


    Ist jetzt vielleicht etwas unbefriedigend. Aber diese Inselanlage dient zuallererst der Erfahrungssammlung und kann, böse gesagt, als Spielerei angesehen werden. Der Nutzen steht (ja, trotz der Kosten!) hier eindeutig nicht im Vordergrund. Grundsätzlich ist aber angedacht, dass sie der Beleuchtung meiner Terrasse (120 qm, umlaufend, Attika-Wohnung, Flachdach) dient, inkl. Beleuchtung eines Holzschuppens. Leuchtmittel noch nicht vorhanden. Wird alles LED werden.


    Ausserdem werden sicherlich diverse Akkus (Handys, iPads, Notebooks, Kameras, AA-Zellen, 14,4V-Werkzeugakkus) geladen werden.


    Meiner Rechnung nach, sollte dies alles möglich sein. Es geht mir bei meiner Frage also nicht so sehr um den Output, sondern darum, ob die Anlage in sich harmonisch ist und ob ich technisch noch etwas beachten sollte.


    Ach ja, was die Aufstellung angeht. Ich habe Zugang zum Flachdach meiner Wohnung. Daher werde ich das Panel an die jahreszeit angepasst aufstellen. Verschattung gibt es keine.


    LG

  • kalle bond


    Was die Systemspannung angeht, sehe ich es genauso. Den WR habe ich extra auf 500W begrenzt und die Kabellängen werde ich so stark es geht begrenzen.


    Ich werde zwar viele Verbaucher haben, die keine 220V brauchen. Aber dies scheint ein kontrovers diskutiertes Thema zu sein. Es gibt durchaus die Meinung, dass der Umwandlungsverlust von 12V zu 220V durch die bessere Effektivität der 220V-Netzteile bzw. den geringeren Verbauch der Geräte selbst ausgeglichen wird. Das mag stimmen oder nicht. Ich habe mich entschlossen, erstmal nur auf 220V zu setzen. Vielleicht werde ich aber später auch den lastausgang des WR direkt nutzen.

  • Wenn die 500W Wechselrichter ausgeschöpft werden ergibt das auch bissl über 40A. Bei 24V kann man dann noch wunderbar auf die ABB Sicherungsautomaten zurückgreifen - für die einzelnen Stromkreise über Kammschiene und dann sogar den B32 an den Akku. Preiswert und Hutschienenmontage=saubere Installation.

  • @Jepe


    Oookeeey!!! Da wird es langsam haarig und es hapert mit dem Verständnis.


    Warum kann ich Sicherungsautomaten nicht in einem 12V-System verwenden?
    Was ist der Vorteil von solchen Automaten? Tun die nicht dasselbe, wie ein Trennschalter?
    Wie schliesse ich eine Kammschiene an?


    Das Thema Verkabelung und Sicherungen macht mir etwas Sorge. Weil ich sehr begrenztes Wissen und praktische Erfahrung habe. Und hier gibt es auch Quellen im Netz, die sagen, dass vor jedes Gerät eine Sicherung gehört und Quellen, die nur zwischen Batterie und LR eine setzen.

  • Zitat von Zwoggy

    Das Thema Verkabelung und Sicherungen macht mir etwas Sorge. Weil ich sehr begrenztes Wissen und praktische Erfahrung habe. Und hier gibt es auch Quellen im Netz, die sagen, dass vor jedes Gerät eine Sicherung gehört und Quellen, die nur zwischen Batterie und LR eine setzen.


    Hier gibt es genügend Experten, die dir für die Verkabelung und Sicherungen ausreichend Tipps geben können :D
    Bei den paar Komponenten sicher keine große Affäre.
    Das Modul würde ich zB mit 6 mm² verkabeln, wenn die Entfernung nicht mehr als 10 mtr beträgt.
    Laderegler, Akku und Inverter sollten möglichst in einem Raum aufgestellt werden, also Entfernungen nicht mehr als 2.5 mtr.
    Die Frage für Kabel und Sicherungen ist eher, wie sieht es bei einer Erweiterung aus?

  • Also wie schon geschrieben würde ich gängiges Installationsmaterial sauber in einen kleinen Verteilerschrank verbaut lieber sehen als irgendwelche Installationen auf einem Holzbrett. Mit dem 12V System wirds da aber schnell eng.
    Also Verteilerschränkchen, ABB LS Automaten, Kammschiene und Klemmsteine für Hutschienenmontage für die ganzen Minusleitungen deiner Stromkreise. Google mal danach. Wenn du den Verteilerschrank (aus Blech) bissl größer wählst kannst du im unteren Teil eine Blechplatte reinschrauben. Dort kommt dann Laderegler und Wechselrichter draufgeschraubt. Wenn du es sauber trennst dann noch die LS Automaten und FI für AC in den gleichen Schrank. 100 qm Terasse klingt für mich nach langen Leitungen - auch deshalb 24V. Abschliessend bleibt noch die Frage zu klären welchen wirklichen Vorteil ein 12V System gegenüber einem 24V System in der Größenordnung hat.