Die Gefahr lauert auf dem Dach

  • Zitat von Südschwabe

    Hallo... Es gibt auch bei "konventionellen Bränden", also Bränden, wo keine PV Anlage involviert ist, das Szenario, wo man entweder nicht (mehr) in der Lage ist, die elektrische Anlage ab zu schalten oder wo der Zustand der elektrischen Anlage nicht feststellbar ist...



    also wie bei fast jeder PV-Anlage bei der sich die Module selbst NICHT abschalten lassen.


    Also werden dann die Brandbekämpfungsmaßnahmen dezimiert (zurückgefahren) bis definitiv alle brandbetroffenen Anlagen spannungsfrei sind.


    Das Szenario das früher im Dorf die Feuerwehr zu blöd war oder nicht fähig war eine Haus/-oder Industriestromversorgungsanlage abzuschalten, wird es EXTREM selten gegeben haben.


    Das Szenario das die heutige normale Berufsfeuerwehr in aller Regel bei Haus/-oder Industriehallenbränden installierte PV- Module selbst nicht abschalten kann, wird derzeit es tagsüber :mrgreen: fast IMMER geben.


    Problem erkannt, Südschwabe?

  • Hallo Solarlux.


    Sacht mal, ist lesen aus der Mode gekommen?


    Zitat von solarlux


    also wie bei fast jeder PV-Anlage bei der sich die Module selbst NICHT abschalten lassen.


    Du musst nicht schreien. ich habe das mal korrigiert.
    Also verhält sich der Brand bei einer PV Anlage also genau so, wie bei einer herkömmlichen elektrischen Anlage, wo man den Schaltzustand nicht mehr fest stellen kann. Entsprechende Löschanweisungen sind an zu wenden. Punktum.


    Zitat von solarlux

    Also werden dann die Brandbekämpfungsmaßnahmen dezimiert (zurückgefahren) bis definitiv alle brandbetroffenen Anlagen spannungsfrei sind.


    Nein. Es wird nur anders gelöscht. Vorrangig wird der Löschstrahl aus einer größeren Entfernung aufgebracht. Die werden definitiv nicht zurückgefahren. Wer das tut handelt aufgrund einer falschen Sachkenntnis. Woher ich das weiß? Vom Feuerwehrkommandant aus unserem Städtchen, mit dem ich schon ein paar Biers zwecks diesem Thema gewechselt habe...


    Zitat von solarlux

    Das Szenario das früher im Dorf die Feuerwehr zu blöd war oder nicht fähig war eine Haus/-oder Industriestromversorgungsanlage abzuschalten, wird es EXTREM selten gegeben haben.
    Das Szenario das die heutige normale Berufsfeuerwehr in aller Regel bei Haus/-oder Industriehallenbränden installierte PV- Module selbst nicht abschalten kann, wird derzeit es tagsüber :mrgreen: fast IMMER geben.
    Problem erkannt, Südschwabe?


    Du siehst ein Problem, wo keines ist.
    Es ist tatsächlich unbestritten, dass man PV Module tagsüber nicht sinnvoll "abschlaten" kann. Das bestreitet ja auch keiner. Das Einzige, was ich sagen will ist, dass es für unter Spannung stehende Industrieanlagen Löschanweisungen gibt. Und zwar schon lange. Und diese beinhalten entsprechende Vorsichtsmaßnahmen, wie beispielsweise erhöhte Sicherheitsabstände zu den mutmaßlich spannungsführenden Teilen. Es beinhaltet nicht, dass man (andere widrige Umstände mal ausgeschlossen) die Löschmaßnahmen reduziert und zum "kontrollierten Abbrennen" übergeht.


    Das ist schlichtweg Unfug und zeugt von Unkenntniss bzw. Unwillen der entsprechenden Proponenten in der Journaillie, sich zu informieren und ggfs. die unterstehenden Wehren dem aktuellen Kenntnisstand nach aus zu bilden!


    Gruß, SüdSchwabe.

    56x Trina Solar TSM DC-01 180Wp =10,1kWp an 2x Kaco Powador 4000xi
    Dach: 200°SSW, 38°DN
    --~ Furchtlos und trew ~--

  • Das Löschproblem bei PV-Anlagen existiert und im Zweifelsfall geht Menschenleben vor. Die Lösung findet man nicht bei der Feuerwehr, sondern in erster Linie bei den PV-Herstellern, aber auch bei den Solarteuren (Dach nicht vollständig zubauen) und Betreibern:

    Zitat

    Als Lösung sehen Experten vor allem Freischaltstellen direkt an den Modulen (s. Grafik). Damit wäre der Solargenerator isoliert. Solche Bauteile wurden entwickelt, konnten sich aber – auch wegen der Kosten – am Markt nicht durchsetzen. Bundesweit bemängeln die Feuerwehren zudem, dass es keine konkreten Brandschutzvorschriften für Photovoltaikanlagen gibt. So werden Dächer oft komplett mit den Solarmodulen eingedeckt. „Bei der Feuerbekämpfung wirkt so eine Riesenanlage wie ein Deckel, der den äußeren Zugang zur Brandstelle verhindert“, moniert ein erfahrener Helfer. Zusätzlich verhindern die zahlreichen Modul-Modelle mit ihren unterschiedlichen Aufbau- und Befestigungsmöglichkeiten einheitliche Hinweise für die Vorgehensweise bei der Löscharbeit.
    [...]
    http://www.focus.de/immobilien…e-loesung_aid_446507.html

  • Zitat von Südschwabe


    Also verhält sich der Brand bei einer PV Anlage also genau so, wie bei einer herkömmlichen elektrischen Anlage, wo man den Schaltzustand nicht mehr fest stellen kann. Entsprechende Löschanweisungen sind an zu wenden. Punktum.


    Richtig, "entsprechende" Löschanweisungen sind dann schwieriger, teurer und dennoch evt. gefährlicher einzustufen, als wenn definitiv spannungs-FREIHE Anlagen gelöscht werden. Schwieriger zu löschen wird Gebäude ganz sicher, wenn von Außen der Abstand zum Brandherd (aus Sicherheitsgründen) vergrößert werden muss.


    Und wenn ein Gebäude vorwiegend nur von außen, und das aus spannungstechnischer Sicht bei vergrößertem Abstand der Brandherd bekämpft werden muss, dann ist's für die Solarlanlage sowie für das Gebäude ansich i.d.R. schon zu spät, es geht dann vorwiegend um die Schadensbegrenzung und um die Verhinderung der Brand-Ausbreitung auf umliegende Gegebenheiten.


    Demnach ist PV auf dem Dach für die Feuerwehr ehr ein Problemfall anstatt ein Glücksfall :-?


    batome,


    Ich glaube Südschwabe wird auch Deinem Link nicht glauben wollen, oder?

  • Diskussion auf hohen fachlichem Niveau
    oder: wieder ein Fall für den Pinguin
    (wenn man keine Ahnung hat...)
    mich würde schon interessieren wer von allen diesen Klugsch...reibern tatsächlich irgendeine Ahnung von der Sache hat


    „Bei der Feuerbekämpfung wirkt so eine Riesenanlage wie ein Deckel, der den äußeren Zugang zur Brandstelle verhindert“, moniert ein erfahrener Helfer...
    vor kurzem war woanders zu lesen daß ein 15 cm breiter freier Streifen zwischen den Modulen gelassen werden soll damit die fliegenden Feuerwehrleute dort behende aufs brennende Dach kraxeln können


    ...Zusätzlich verhindern die zahlreichen Modul-Modelle mit ihren unterschiedlichen Aufbau- und Befestigungsmöglichkeiten einheitliche Hinweise für die Vorgehensweise bei der Löscharbeit...
    ja, das ist genauso fatal wie bei den Kraftfahrzeugen
    da verhindert ja bekannterweise auch die enorme Modellvielfalt mit ihren unterschiedlichen Variationen einheitliche Hinweise für die Vorgehensweise bei der Unfallrettung, was zwangsläufig und regelmäßig dazu führt, daß Unfallopfer nicht mehr geborgen werden können???


    so dumm waren die in der DDR garnicht, mit dem Trabbi
    ein Modell, jeder hat sich ausgekannt


    Gehts noch dümmer?
    Aber Hauptsache die Seiten werden voll, und ein Idiot kann vom andern abschreiben


    Gruß,
    jodl

  • Hallo...


    Hatte diesbezüglich mich schon mal hier gemeldet, aber ohne Resonanz.



    Gibt es denn hierfür keine Endlösung, womit allen Beteiligten gerecht wird? Überall auf der Welt gibt es PV-Anlagen und bei einem Brand? weiß keiner Bescheid! Das ist ja in der heutigen Zeit, bei so viel moderner Technik wohl nicht zu verstehen. :roll:


    Mit sonnigen Grüßen Wolfsolar

  • Hallo.

    Zitat von solarlux

    Richtig, "entsprechende" Löschanweisungen sind dann schwieriger, teurer


    Wieso teurer? Eine "Löschanweisung" ist eine Verfahrensanweisung: Ein Stück Papier, das beschreibt, wie bei einer gegebenen Situation ein Brand zu bekämpfen ist. Da gibt es eine ganze Menge davon für unterschiedliche Brandsituationen. Die werden (normalerweise) bei den "Feuerwehrübungen" von den Führungskräften zusammen mit den Mannschaften geübt. "Teuer" ist da gar nix (bis eben auf die Erstellung der entsprechenden Anweisung.)


    Zitat von solarlux

    und dennoch evt. gefährlicher einzustufen, als wenn definitiv spannungs-FREIHE Anlagen gelöscht werden. Schwieriger zu löschen wird Gebäude ganz sicher, wenn von Außen der Abstand zum Brandherd (aus Sicherheitsgründen) vergrößert werden muss.


    Natürlich ist prinzipiell eine spannungsführende Anlage gefährlicher ein zu stufen, als eine spannungsfreie Anlage. Das bestreitet ja auch keiner. Aber es gibt eben genau dafür die entsprechenden Anweisungen, wie auch eine solche Anlage (egal ob PV oder "konventionell", bspw. eine Trafostation) relativ sicher gelöscht werden kann. Und zwar jenseits von "kontrolliert abbrennen lassen". Dafür sind die Dinger gemacht worden.
    Und: Je nach zu erwartender Spannung sind die Abstände sooo groß nicht. Ich glaub bei 1000V sind da was von 5m bis 10m ein zu halten. Nagel mich jetzt aber nicht genau auf die Zahlen fest. Das ist für einen normalen Löschstrahl kein Problem zu überbrücken. Und mit einem geeigneten Monitor sehr gut zu lenken.


    Zitat von solarlux

    Und wenn ein Gebäude vorwiegend nur von außen, und das aus spannungstechnischer Sicht bei vergrößertem Abstand der Brandherd bekämpft werden muss, dann ist's für die Solarlanlage sowie für das Gebäude ansich i.d.R. schon zu spät, es geht dann vorwiegend um die Schadensbegrenzung und um die Verhinderung der Brand-Ausbreitung auf umliegende Gegebenheiten.


    Eh, nein. Wie gesagt: Es ist schwieriger zu löschen, keine Frage. Aber von "eh schon zu spät" kann keine Rede sein. Informiere Dich doch mal bitte, wie ein strukturierter Löschangriff von einer Feuerwehr ausschaut. Herangehensweise, Abstände, Eindringen in das Gebäude etc. pp. Ziemlich viel, das hier alles wieder zu geben. Ist ein komplexes vorgehen. Drum braucht auch die Ausbildung von Wehrmännern- und frauen auch ein paar Tage.
    Fazit: Nur weil eine PV Anlage auf dem Dach ist, muss man ein Haus nicht abbrennen lassen. Und man kann auch andere, spannungsführende Anlagen (bspw. Trafostationen vor Atommeilern) ganz gut löschen.


    Zitat von solarlux

    Demnach ist PV auf dem Dach für die Feuerwehr ehr ein Problemfall anstatt ein Glücksfall :-?


    Es ist sicherlich anspruchsvoller zu löschen, als bei einem 08/15 Brand. Das bestreitet ja hier niemand. Dass man als Feuerwehr aber nur die Wahl hat, das Gebäude kontrolliert ab brennen zu lassen, weil andernfalls die armen Wehrmänner elektrisch gerillt würden, ist einfach nur falsch und entspricht nicht dem Feuerwehralltag.


    Zitat von solarlux

    Ich glaube Südschwabe wird auch Deinem Link nicht glauben wollen, oder?


    Naja, Batome's Artikel und Links sind etwas... naja, nennen wir es "tendenziös". Kein Grund dem zu glauben.


    Gruß, SüdSchwabe.

    56x Trina Solar TSM DC-01 180Wp =10,1kWp an 2x Kaco Powador 4000xi
    Dach: 200°SSW, 38°DN
    --~ Furchtlos und trew ~--

  • Zitat von Südschwabe

    ..
    Natürlich ist prinzipiell eine spannungsführende Anlage gefährlicher ein zu stufen, als eine spannungsfreie Anlage. Das bestreitet ja auch keiner. ...Eh,....Wie gesagt: Es ist schwieriger zu löschen, keine Frage. Aber von "eh schon zu spät" kann keine Rede sein.
    Gruß, SüdSchwabe.


    Du drehst und windest Dich wohl im Kreis, kommst immer wieder darauf zurück.
    Die Überschrift hier "Gefahr auf dem Dach" bezieht sich doch nur auf eine mögliche höhere Gefährdung für ein Gebäude, wenn es brennt.


    Deine Aussage: Es ist schwieriger zu löschen (meine Anmerkung wenn überhaupt noch möglich) ist korrekt. Es kommt natürlich auch auf die örtlichen allg. Gegebenheiten an, und wo der Brandherd liegt und wie fortgeschritten dieser ist.


    http://www.nord-west-media.de/index.php?id=4619
    http://www.nord-west-media.de/index.php?id=4630



    Auch Energiesparhäuser, mit oder ohne PV, können schnell abbrennen, aber die Überschrift "Gefahr auf dem Dach" ist auch nicht alleine nicht richtig, wenn die Wechselrichter z.B. im Keller den Brand verursachen;



    "Gefahr im Keller also" :
    http://www.photovoltaikforum.c…trieb-t52496.html#p424153


    P.S. habt ihr alle schon Rauchmelder im Hause, oder wurden die paar Euro Kosten von der PV-Anlage verschluckt?

  • http://www.welt.de/finanzen/im…-Solardach-abbrennen.html


    Hi,


    erzählt dem armen Kerl der ins Krankenhaus kam und bei den Löscharbeiten vom Schlag getroffen wurde, dass sei Sommerloch und journalistische Dummschwätzerei, er wird euch gewiss zustimmen:


    Zitat:


    Zuvor hatte ein Feuerwehrmann bei einem Brand eines Einfamilienhauses im nordrhein-westfälischen Rösrath durch die installierte Solaranlage einen so starken Stromschlag erlitten, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.


    Gerade die Leute von der freiwilligen Feuerwehr sind mit Ihrer Arbeit gar nicht hoch genug zu bewerten, und diese dann hier als Dumpfbacken und PV-Gegner darzustellen, das hat schon was. Die Feuerwehren müssen nur auisbaden, was der Gesetzgeber seinerzeit versäumt hat zu beschliessen, nämlich einen Schutz in alle Richtungen. Dies hätte zu höheren Kosten bei der Installation der Anlagen geführt, das war ja nicht zumutbar.




    Gruss


    Gruennetz

  • Das ist sehr tragisch und keiner wird den Feuerwehrmann hier als Dumpfbacke bezeichnen wollen. Ich wünsche ihm auf jeden Fall alles Gute und eine schnelle Genesung!


    Es ist doch aber anhand der Berichterstattung auch offensichtlich, dass nicht jede Feuerwehr gleich gut ausgebildet ist in Sachen PV. Die, die geschult sind, kennen die Gefahr und können sie einschätzen und besser mit ihr umgehen, die die nicht geschult sind, können die Gefahr vielleicht nicht richtig einschätzen, weil sie garnicht wissen, welche Spannungen da anliegen etc.
    Deshalb ist es wichtig, dass die Feuerwehren geschult werden und sich mit PV-Anlagen vertraut machen. Nur so können solche Unfälle wie der von dir genannte vermieden werden.


    Die Behauptung, Häuser mit PV könne man nur abbrennen lassen, ist jedoch nach wie vor falsch. Dass die Gefährdung mit PV höher ist als ohne, ist klar.


    Sonnige Grüße

    Private PV-Anlage (07/2019):
    19,84 kWp | Heckert NeMo2.0 60M 310W | E3/DC S10 E PRO (13 kWh Speicher) | SMA SB3.6
    Bürgersolaranlage (04/2009):
    25,2 kWp | Sharp NT175E1 | SMA SMC8000TL | SMA WebBox | SunnyPortal