Hallo zusammen.
Mit diesem Beitrag möchte ich allen helfen die einen
SolarLog 100
SolarLog 100e
SolarLog 400
SolarLog 400e
besitzen und Probleme damit haben.
Hintergrund:
Wie einige bestimmt wissen entstand der SolarLog aus diesem Projekt der Zeitschrift CT:
http://www.heise.de/ct/projekt…f-LAN-Adapter-284121.html
Wer seinen SolarLog schon mal aufgeschraubt hat, wird hier Ähnlichkeiten mit der Platine aus der CT erkennen.
Doch nun weiter zum eigentlichen Problem:
In den oben genannten SolarLogs ist ein Bauteil eingebaut, dass wie es sich herausgestellt hat, nicht Langzeitbeständig ist. Genau geht es um die „Netzwerkanschlußbuchse“. Von außen sieht die „LAN-Buchse“ auch so aus, im inneren verbirgt sich jedoch der XPort-03.
Dieser XPort-03 enthält einfach gesagt einen kompletten PC mit einer 186er CPU, 256 KB RAM, eine Flash-Speicher mit 512 KB (ähnlich einer „SSD-Festplatte“), eine LAN-Schnittstelle und eine Seriellen-Schnittstelle.
Genau dieser Flash-Speicher macht die Probleme. Als im Jahre 2004 der XPort entwickelt wurde, hatte natürlich niemand ahnen können, auf was für eine geniale Ideen Jörg Karwarth (Entwickler und ehemaliger „Chef“ von SDS) mit dem SolarLog kommen wird.
Ein Flash-Speicher hat eine Lebensdauer von 100 000 bis zu 1 000 000 Schreibzyklen.
Auf den erste Blick hört sich das als sehr viel an, rechnet man aber mal nach, kommt am auf folgendes Ergebnis:
Ein Solarlog speichert alle 10 min seine Daten auf den Flash-Speicher, also 6 mal pro Stunde, 144 mal am Tag und 52 560 mal im Jahr.
Also ist der Speicher nach 2 bis 20 Jahren kaputt !!!
Die ersten SolarLogs sind mittlerweile 8 Jahre alt.
Ähnliches gilt für die in den 400er SolarLogs zusätzlich eingebauten 3 bis 4 EEproms als Speichererweiterung.
Soviel zum Hintergrund.
Eine Abhilfe gibt es nicht, die Speicherzellen sind verbraucht, es muss der XPort-03 und die EEproms getauscht werden.
Ein weiters Problem ist des der XPort-03 neu nicht mehr verfügbar ist. Das Nachfolgemodell XPort-05 sollte angeblich kompatibel sein, die Firmware läuft nicht auf diesem. Ich habe Sie auf jeden Fall nicht zum laufen bekommen.
Deshalb tauscht SDS auch die alten Solarlog gegen eine „geringe“ Gebühr von ca. 230€ plus MwSt. plus Versand auch gegen den neuen 300er aus.
Ein Elektronik-Bastler ist jedoch in der Lage seinen geliebten SolarLog selbst zu retten.
Was braucht man dazu:
Bei einem Modell mit RS232 Schnittstelle (z.B. Fronius):
Ein 9-Pol Verlängerungskabel für die serielle Schnittstelle (falls im PC oder Laptop noch vorhanden) oder
Eine USB – RS232 Adapterkabel z.B. das hier (von mir getestet)
http://www.ebay.de/itm/301071477796
Bei einem Modell mit RS485 Schnittstelle (grüne 4 polige Steckverbindung) :
Eine USB – RS485 Adapter zum Anschluss an den 4 poligen Stecker. Ich habe selber dieses „sündhaft“ teure Modell zu Hause:
http://www.ebay.de/itm/141140103640
Die beiden oben genannten Adapter kommen tatsächlich nach ca. 3 bis 4 Wochen aus China in Deutschland an, jedoch ohne Treiber. Diesen kann man jedoch hier herunterladen:
http://www.jens-bretschneider.…ll-zu-usb-adapter/#more-7
Des Weiteren braucht man noch den XPort-03 welchen es eigentlich nicht mehr gibt.
Gebraucht ist er jedoch, zu einem humanen Preis, hier noch erhältlich:
http://www.ebay.de/itm/140672265790
Man sollte sich, egal ob man einen 100er oder 400er SolarLog hat, noch 4 Stück dieser 24C512 EEproms hier besorgen:
http://www.ebay.de/itm/160443948625
Hat man dann für ca. 35€ alles zusammen kann es losgehen:
Als erstes lötet man den „neuen“ gebrauchten XPort vorsichtig aus der Platine mittels Entlötpumpe und Entlötlitze aus. Den XPort dann weiter mit dem Lötkolben und Entlötlitze sauber machen. Den Rest von der Platine kann man entsorgen.
Nun kommt der etwas kniffligere Teil, den defekten XPort aus der SolarLog Platine zu entfernen ohne den Rest der Platine zu beschädigen.
Ich gehe immer folgendermaßen vor.
Zuerst den Goldcap Elko mit einem 100 Ohm Widerstand entladen damit nicht noch irgendwo Spannung anliegt.
Dann die zwei eingelöteten Laschen des Blechgehäuses mit einem kleinen Seitenschneider abschneiden. Danach kann man mit der Entlötpumpe die 8 Pins und die 2 noch eingelöteten Blechlaschen bequem auslöten. Danach dann mit Entlötlitze die Platine sauber machen damit der „neue“ XPort gut reinpasst.
Die 400er Besitzer entlöten und säubern auch noch die 3 bis 4 EEproms, bei den 100er sind die nicht bestückt gewesen.
Nun den „neuen“ XPort und die 4 neuen EEproms wieder vorsichtig einlöten, alles mit Spiritus reinigen und dann die Platine wieder einbauen.
Wie gesagt, auch die 100er Besitzer sollten die 4 EEproms einlöten, euer 100er SolarLog wird dadurch zum 400er SolarLog !!!
Soweit ist der SolarLog nun Hardwareseitig wieder fast wie neu.
Nun zum Einspielen der Software:
Auf den „neuen“ XPort befindet sich jetzt ja noch die falsche Firmware, dieses ist jedoch kein Problem.
Folgende Dateien runterladen:
1. Die Lantronics Firmware für den XPort hier:
http://www.lantronix.com/ftp/X…_Loader/xpt03upg_v21a.rom
2. Das Notfallfirmware von SDS:
http://www.solar-log.com/filea…rLog-Notfall_Firmware.rom
3. Die 400er Firmware für euren Solarlog (auch die 100er Besitzer):
http://www.solar-log.com/de/service-support/firmware.html
4. Den Software zum Installieren der Firmware auf dem XPort:
http://www.solar-log.com/filea…_DeviceInstaller_3606.zip
5. Falls nötig den Microsoft Käse:
http://www.microsoft.com/downl…4d1e7cf3a3&displaylang=de
Dann alles Installieren und nach dieser Anleitung von SDS vorgehen bis zum Schritt 3
http://www.solar-log.de/de/ser…otfallkit/uebersicht.html
Hier nun die als erstes die Lantronics Firmware einspielen.
Nun ca. 2 Minuten so laufen lassen und den SolarLog wieder ausstecken.
Nun wieder 2 Minuten warten und dann alle Schritte genau nach der Anleitung von SDS durchmachen.
Falls ihr Probleme habt das ihr die IP Adresse des SolarLog nicht kennt, hilft euch der DeviceInstaller mit Search weiter.
Die Uhr muss einmalig von Hand gestellt werden, weil hier noch irgendwelcher Müll eingetragen ist. Danach noch ein Werkreset und das war es schon.
Nun habt ihr einen Solarlog 400 (ja auch die ehemaligen 100er Besitzer haben nun ein 400er Solarlog)
Nun habt ihr euren Solarlog für die nächsten Jahre zu einem Preis von ca. 35€ und 2 bis 3 Stunden arbeit gerettet.
Noch ein Hinweis: Im Solarlog ist danach keine Seriennummer mehr eingetragen, was aber nur ein optisches Problem ist. Die originale Seriennummer ist aber weiterhin gültig.
Falles es Probleme gibt oder ihr euch den XPort tausch nicht selber zutraut, helfe ich natürlich gerne weiter.
Wer noch was besser weis oder gar Rechtschreibfehler findet einfach hier Posten.
Profis mögen mir bitte die ab und zu Laienhaften Erklärungen entschuldigen.
Gruß Verona