Darf man Kohle abschreiben?

  • PV-Berlin, tu mir den Gefallen und setze mal den einen oder anderen Link.
    Bevor ich hier zugestoßen bin habe ich mich im on-topic Bereich für meine Belange schlau gelesen, der off-topic Bereich ist einfach zu umfangreich.
    Meine Meinung heißt ja auch nicht Kohle durch GuD ersetzen, sondern wenn ich fossile Kraftwerke abschalte und dabei die Wahl zwischen Kohle und GuD habe, dann schalte ich das Kohlekraftwerk ab.
    Ich bin ja auch für die Weltrevolution. Aber leider ist ja nicht nur das 1% dagegen dem diese weh tun würde, sondern mehr als die Hälfte der Bevölkerung.
    Die Dummheit siegt im Moment mal wieder.
    Deswegen lieber eine verschärfte Evolution, da fällt das Umgewöhnen leichter und am Ende meinen die die vorher dagegen waren sogar dass sie daran mitgewirkt hätten.

  • Zitat von Kallenpeter

    Da wird man vor allem nach dem Alter/Effizienz gehen und vielleicht noch versuchen den Hambacher Forst zu retten.


    Nix vielleicht. Das Thema mit dem Wald ist durch. Das wird ein FFH-Gebiet und die Kohle wird nicht gebraucht. Da braucht es keine Kohlekommision mehr und daß allein schon die Zeit gegen RWE arbeitet ist dann auch egal. Guck dir doch mal die Exporte an. Wir sind Weltmeister.

  • Finde nur ich das heuchlerisch, wenn der dümmliche NRW-Innenminister die Grünen auffordert etwas gegen die Waldbesetzer zu tun "dass wieder Ruhe und Frieden" in den Hambi einkehrt?

    9,6 kWp Talesun TP660P-240, SMA STP 8000TL-20; Ausr.: 70° (West); DN: 33°; seit 10/2012
    10,56 kWp Yingli YL240P-29b, SMA STP 10000TL-10; Ausr.: -110° (Ost); DN 33°; seit 01/2013


    „Wenn Weitblick ortsgebunden ist, kann es mit den Visionen auch nicht so weit her sein.“

  • Umfrage in NRW zur Rodung des Hambacher Forsts:


    [Blockierte Grafik: https://www1.wdr.de/nachrichten/nrw-trend-oktober-110~_v-ARDFotogalerie.jpg]


    (Ich würde ja gerne mal die 4% Grünwähler kennenlernen die für die Rodung eines Waldes sind um mehr Kohle verbrennen zu können.)



    Und zum Braunkohleausstieg:


    [Blockierte Grafik: https://www1.wdr.de/nachrichten/nrw-trend-oktober-108~_v-ARDFotogalerie.jpg]

  • Zitat von PV-Berlin

    Zu GuD als angeblicher "Brückentechnologie" und "kohlenstoffarme" Alternative habe ich schon so viel geschrieben und es wurde niemals auch von nur einem User, auch nur eines der Argumente widerlegt! Quellen: KPMG, GS uva.


    Deshalb kann nur jeder weitere Vorstoß pro mehr Gasverbrauch, als was gesehen werden?


    naive Unwissenheit, weil es einem zu anstrengend ist, sich mit dem Thema eingehend zu beschäftigen.
    Nachplappern der Experten aus Focus &. Co.
    purer Lobbyismus pro Gas.


    Irgendwie scheinst du eine Allergie gegen GuD zu haben, anders kann ich mir deinen Text nicht erklären!
    Es hat wohl auf den letzten Seiten keiner geschrieben das unbedingt neue GuD gebaut werden müssen, sondern das diese als gut regelbare Technik eine Möglichkeit sind die Energieversorgung soweit zu regeln wenn es nicht ausreichend andere Energie gibt.
    Da die Politik aber bisher nicht die Problematik sehen möchte das wir viel zu wenig EE im Netz haben und die Deckel bzw. beschränkungen dafür sorgen das wir auch nicht den benötigten Ausbau erreichen werden, brauchen wir halt noch alternativen irgendwo soviel Strom zu erzeugen das es immer ausreichend davon gibt.


    Wenn jetzt aber die "Grundlast" bisher bestehend aus Atom und Braunkohle fehlt, dann muss man sehen wo bestimmte Anteile des Stroms herkommen....Das werden in den nächsten Jahren bestimmt viele VLH sein, egal für welche Erzeuger....
    Wobei 4000VLH ja nicht bedeuten das es an 4000Stunden Volllast läuft und dann an 4760 stunden Null Produktion hat....
    Das ist ja ungefähr das was die EE-Gegener immer über Photovoltaik und Windenergie erzählen, die PV liefert ja nur 1000Stunden im Jahr, wo bekommen wir dann die anderen 7760 Stunden den Strom her?
    Dabei hat eine PV-Anlage aber wohl richtung 4000 Betriebsstunden pro Jahr, klar, da werden tlw nur ein paar W je kWp produziert, aber das wäre ja egal da man ja mit ausreichend kWp in Verbindung mit ausreichend Windenergie und anderen Alternativen wie Wasserkraft das ganze hebelt.


    Übrigens, bereits in 2016 hat es in der Photon einen Bericht dazu gegeben.
    https://www.photon.info/docume…s/PD/PHOTON_D_2016-03.pdf
    Ab Seite 36 gibts dazu den Artikel.


    grüße


  • Um die Versorgung sicherzustellen werden aber etwa 100GW voll regelbare Kraftwerke benötigt. 80% EE bedeuten dann, dass diese 100GW im Jahr etwa 100 Mrd kWh erzeugen - und das sind 1000 Volllaststunden.

  • Litholas
    Ja, bei 80% EE müssen die restlichen Kraftwerke die restlichen 20 % bringen, allerdings komme ich da auf andere VLH....es wären dann etwa 1750VLH im Jahr.
    Ich weiß das es immer noch viel weniger wie die genannten ~4000 VLH sind die man für GuD immer nennt, aber wenn es mal soweit ist das man den größten Teil der Stromversorgung aus EE bereitstellt, dann wird in der restlichen Zeit die kWh Strom bestimmt nicht nur 5-8ct kosten.
    Ich gehe dann eher davon aus das wir da ein Vielfaches dessen als preis sehen werden und damit werden die wirklich regelbaren und extrem schnell am Netz verfügbaren Erzeuger auch mit wesentlich weniger wie die genannten 4000 VLH ihr Auskommen haben.
    Nicht vergessen, ich fordere ja nicht das wir bis 2022 noch 10*DoppelGuD a2*600MW bauen sondern das man die bestehenden Anlagen entsprechend weiter betreiben kann und es sich rechnen dürfte.
    Es könnte natürlich sein das die Versorgungslücke ohne ein paar GW neue Kraftwerkskapazität wirklich gefährdet sein könnte wenn man sich entschließen sollte bis 2022 komplett aus der Braunkohleverstromung auszusteigen.
    Wie so oft kommt jetzt das aber...
    Erstens wird es nicht soweit kommen, ich gehe eher davon aus das Braunkohle schrittweise bis 2030 abgefahren wird und die modernsten BoA noch ein paar Jahre in der kaltreserve bleiben.
    Zweitens braucht die Industrie tlw Ersatz für Ihre seit vielen Jahren überfälligen alten Kraftwerke zur Versorgung mit Prozessenergie. Die werden sich bestimmt nicht darauf einlassen das sie mit Heizstäben ihren Dampf machen können wenn denn mal genug Strom im Netz ist. Die brauchen auch möglichkeiten ihre Abluft und zusätzlich feste und flüssige Abfälle verwerten zu können. Dazu betreiben sie aber nicht nur Wäscher auf Wasser und Lösemittelbasis sondern auch die Möglichkeit die Stoffe per „Kühlfalle“ aus der Abluft zu bekommen oder andere Stoffe halt thermisch zu verwerten.
    Oftmals ist es bisher auch nicht anders möglich als dieses in Kohlenstaubgefeuerten Anlagen zu machen da man Feuerraumtemperaturen von weit über 1200*C benötigt damit die Stoffe unschädlich werdenden.
    Das geht mit vielen Stoffen halt bisher nicht in gasbefeuerten Anlagen.
    Da man die Wärme aber nicht im Fluss oder Kühlturm entsorgen möchte nutzt man diese praktischerweise für die Produktion in den Betrieben.
    Da werden mMn noch sehr lange Kraftwerke betrieben werden müssen damit man die Abfälle gehandelt bekommt.
    Wieso also diese Anlagen nicht mit Leistungsfähigen Turbinen ausstatten um noch Strom zu erzeugen (wird derzeit nicht überall gemacht)
    Ebenso kann man gasbefeuerte Anlagen nutzen um alles was möglich ist dort zu verwerten, da kommen wir halt zum Bedarf an Erzeugerkapazität in der Industrie. Nur müsste man diese halt so fahren wie es für das Netz am besten ist.
    Wichtig dabei ist ja auch das ein nicht unerheblicher Teil des Brennstoff nicht auf dem Weltmarkt gegen Devisen gekauft werden muss sondern der in der nächsten Umgebung entsteht und verwertet werden muss!
    Das haben anscheinend viele nicht auf dem Schirm?


    Gruß

  • Zitat von GAST

    Litholas
    Ja, bei 80% EE müssen die restlichen Kraftwerke die restlichen 20 % bringen, allerdings komme ich da auf andere VLH....es wären dann etwa 1750VLH im Jahr.
    Ich weiß das es immer noch viel weniger wie die genannten ~4000 VLH sind die man für GuD immer nennt, aber wenn es mal soweit ist das man den größten Teil der Stromversorgung aus EE bereitstellt, dann wird in der restlichen Zeit die kWh Strom bestimmt nicht nur 5-8ct kosten.

    Tja undwo soll dann noch der Vorteil von GuD liegen? Die würden, wenn es den unbedingt Gas sein müsste, von strunz doofen Gasturbinen ausgestochen werden. Dumm nur das Gas so wenig Spitzenlastfähigkeit hat wenn es kalt ist, da ja die Menschen nicht frieren wollen.

    Zitat von GAST

    Ich gehe dann eher davon aus das wir da ein Vielfaches dessen als preis sehen werden und damit werden die wirklich regelbaren und extrem schnell am Netz verfügbaren Erzeuger auch mit wesentlich weniger wie die genannten 4000 VLH ihr Auskommen haben.

    Warum muss den das Backup extrem schnell am Netz sein? Bereits bei 40% (nur Strom) liegen die Preise für Backup weit unterhalb dessen was vor EE gezahlt wurde, bei 80% EE (über alles) wird sich das kaum wieder erhöhen da es so viele abschaltbare (verschiebbare) Lasten gibt das es extrem billig wird.

    Zitat von GAST

    Nicht vergessen, ich fordere ja nicht das wir bis 2022 noch 10*DoppelGuD a2*600MW bauen sondern das man die bestehenden Anlagen entsprechend weiter betreiben kann und es sich rechnen dürfte.

    Die Bleistiffte sagen nein ...


    Zitat von GAST

    Zweitens braucht die Industrie tlw Ersatz für Ihre seit vielen Jahren überfälligen alten Kraftwerke zur Versorgung mit Prozessenergie. Die werden sich bestimmt nicht darauf einlassen das sie mit Heizstäben ihren Dampf machen können wenn denn mal genug Strom im Netz ist. Die brauchen auch möglichkeiten ihre Abluft und zusätzlich feste und flüssige Abfälle verwerten zu können. Dazu betreiben sie aber nicht nur Wäscher auf Wasser und Lösemittelbasis sondern auch die Möglichkeit die Stoffe per „Kühlfalle“ aus der Abluft zu bekommen oder andere Stoffe halt thermisch zu verwerten.
    Oftmals ist es bisher auch nicht anders möglich als dieses in Kohlenstaubgefeuerten Anlagen zu machen da man Feuerraumtemperaturen von weit über 1200*C benötigt damit die Stoffe unschädlich werdenden.
    Das geht mit vielen Stoffen halt bisher nicht in gasbefeuerten Anlagen.
    Da man die Wärme aber nicht im Fluss oder Kühlturm entsorgen möchte nutzt man diese praktischerweise für die Produktion in den Betrieben.
    Da werden mMn noch sehr lange Kraftwerke betrieben werden müssen damit man die Abfälle gehandelt bekommt.
    Wieso also diese Anlagen nicht mit Leistungsfähigen Turbinen ausstatten um noch Strom zu erzeugen (wird derzeit nicht überall gemacht)

    Das was in der chemische Industrie an Reststoffen die es zu Entsorgen gilt anfällt basiert ja zum weit überwiegenden Teil auf Vorläufer aus dem Erdöl. Nun kann man sich ja mal den Erdölbedarf der chemischen Industrie ansehen um dann festzustellen, das da weniger als 1/4 des Gesamten Erdölbedarfes in Deutschland hingeht. Unter der Annahme das wenigstens 80% davon auch in Produkte landet blieben also ca. 5% Reststoffe. Eine immer noch große Energiemenge (ca. 60 TWh-Wärme was ca. 10 TWh Strom entspricht (Wirkungsgrade deutlich schlechter wegen sichere zerstörung der Gifte) zweifelos, aber ein Fliegenschiss verglichen mit dem Bedarf.
    Gruß Mattias

    Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
    5 kWp Solarworld / SMA

    • Offizieller Beitrag

    Naja, 10TWh hier und 10 TWh da, die man Bedarfsgerecht in die Waagschale werfen kann sind schon wertvoll. WObei da die verbrennung von wirklich giftigem weniger zu Buche schlägt, als die Verbrennung von unnützlichem aber weniger giftigem, die man dann mit hoher Leistung während weniger Stunden umsetzen kann.
    Ich gehe auch davon aus dass man ab und zu mal ohe Leistungen brauchen wird.
    Was den Gasverbrauch angeht - ws sollte klar sein dass man heute keine neuen Gasbrennwertbüchsen oder Ölkessel installieren sollte, die sind heute schon aus der Zeit gefallen, das ist Stand der 80'er des letzten Jahrhunderts aber heute nicht mehr Zeitgemäss.
    Weswegen das Senken von Vorlauftemperaturen wann immer etwas in den Häusern gemacht wird eine sehr wichtige Aufgabe ist. Auch um die Kohle zu eliminieren, denn sinkender Gasverbrauch in der gebäudeheizung setzt Gas frei um die Kohle zu eliminieren, und um mehr EE im Netz zu integrieren durch die dynamischen Lasten der WP und frei verfügbare alte Gasspeicher für alte Gaskraftwerke für die Zeit in denen die Netze noch nicht adäquat ausgebaut sind (Absicherung gegen schlafende Politik)

    Ich würde mein Geld auf die Sonne und die Solartechnik setzen. Was für eine Energiequelle! Ich hoffe, wir müssen nicht erst die Erschöpfung von Erdöl und Kohle abwarten, bevor wir das angehen.
    Thomas Alva Edison
    Trockenplatzdach 2,6kW zum Spielen :)

  • Zitat von hfrik

    Naja, 10TWh hier und 10 TWh da, die man Bedarfsgerecht in die Waagschale werfen kann sind schon wertvoll. WObei da die verbrennung von wirklich giftigem weniger zu Buche schlägt, als die Verbrennung von unnützlichem aber weniger giftigem, die man dann mit hoher Leistung während weniger Stunden umsetzen kann.

    Nun prinzipiell hast Du schon recht das das was verbrannt wird in der Masse nicht die Supergifte sind aber ... in der Chemie wird halt viel mit Halogenen und Sauerstoffhaltigen Verbindungen gearbeitet. Die haben leider so blöde Eigenschaften unter entsprechenden Bedingungen auch aus eher harmloseren Abfall hochpotente Gifte zu machen. Zusätzlich fallen Abfälle auch eher kontinuierlich an (nicht der einzelne Abfall aber sehr wohl die Menge) und Lagerkapazitäten sind begrenzt. Die Forderung an die Abluftqualität die dazu erforderliche Betriebsweise und die notwendigen Investitionen der Verbrennungsanlagen fördern nicht gerade ein stromgeführtes Auf- und Abregeln.
    Gruß Matthias

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