Wer oder was bestimmt die Größe der PV Module?
Vorweg kann schon mal festgehalten werden, dass es keine verpflichtende Einheitsgrößen für PV Module gibt. Nach und nach haben sich aber immer mehr Standards heraus entwickelt. Vergleichbare Größen machen natürlich hinsichtlich Aufstellung und Montage Sinn. Es gibt aber auch noch andere Gründe weshalb PV Module ihre Größe haben und weshalb es auch immer noch Änderungen gibt.
- Die Größe der Solarzellen
Bevor wir uns die Größe eines ganzen Moduls ansehen, werfen wir erstmal einen Blick auf die einzelnen Zellen. Denn auch die haben sich in der Größe verändert und bestimmen somit auch die Größe des ganzen Moduls. Anfangs hatten diese Zellen meist eine Größe von 156 x 156 mm. Das war das sogenannte M0-Wafermaß oder auch 6“-Zelle. Es folgten weitere Größen (M2,M3,M4,M5) bis sich vor ein paar Jahren auch die Maße von 166 x 166 mm (M6) für eine Großzahl der Module durchgesetzt hat. Doch die Entwicklung bei den Zellen geht weiter. Heutzutage sind es oft schon Wafer mit 182 x 182 mm (M10) oder 210 x 210 mm (M12).
Diese werden vor allem bei Hochleistungsmodulen für gewerbliche und Freiflächen-Anlagen eingesetzt.
- Die Anordnung der Solarzellen
Heute werden fast ausschließlich 60 oder 72 Zellen pro Modul verwendet. Die Anordnung der Zellen ist grundsätzlich immer dieselbe. Bei 60 Zellen sind es 6x10 und bei 72 sind es 6x12 Zellen.
Durch die Abstände zwischen den Zellen und zu den Rändern ergibt sich dann auch die entsprechende Modulgröße.
Eine etwas andere Anordnung würde es bei der Halbzellentechnologie geben. Hier werden die Zellen geteilt und somit ergeben sich 120 oder 144 Halbzellen. In der Mitte befindet sich dann ein etwas größerer Abstand. Die Moduldimensionierung bleibt aber ähnlich wie bei den Vollzellenmodulen.
Links das Vollzellenmodul und rechts das Halbzellenmodul.
Die tatsächliche Größe der PV Module
Wir haben also gesehen welche Faktoren die Größe eines PV Moduls bestimmen können. Schauen wir uns anhand eines Beispiels mal die tatsächliche Größe eines PV Moduls an.
Bei M0-Zellen mit einer Abmessung von 156 x 156 mm ergibt das dann in etwa folgende Modulabmessungen.
Bei 60 Zellen: 1640 x 1000 mm
Bei 72 Zellen: 2000 x 1000 mm
Aber auch bei der Verwendung von anderen Wafergrößen orientieren sich die Module an die selbe Größe. Ein Modul mit 60 Zellen hat eine Größe von rund 1700 x 1000 mm. Jene mit 72 Zellen orientieren sich an etwa 2000 x 1000mm. Kleine Unterschiede können zwischen den Herstellern und Modultypen vorkommen. Die 2m2-Grenze wird bei diesen Modulen aber meist eingehalten. Denn nicht nur in Deutschland gibt es die Vorschrift, dass diese Module bei Aufdach-Anlagen nicht ohne weiteres verbaut werden dürfen. Es geht hier im speziellen um die Glasdeckfläche, für die es ansonsten einen Verwendbarkeitsnachweise durch die bauaufsichtliche Zulassung benötigt falls diese eine Fläche von 2m2 überschreitet.
Die Module mit den Zellgrößen M10 und M12 überschreiten die 2m2 locker. Diese gehen bereits rauf bis etwa 2,5m2. Es sind meist Hochleistungsmodule, die gerne in größeren Projekten verwendet werden. Für Freiflächen-Anlagen sind die großen Module auch bautechnisch kein Problem. Ob diese auch im privaten Bereich für Aufdach-Anlagen verwendet werden können, muss aber individuell abgeklärt werden.
Die Modulleistung pro Fläche
Module mit größerer Fläche haben natürlich auch eine höhere Leistung. Ein leistungsstarkes 400W-Modul mit einer Fläche von 1,7m2 bedeutet eine Modulfläche von 4,25m2 pro kWp. Allerdings muss man bei der Montage von mehreren Modulen auch immer mit einem kleinen Abstand zwischen den Modulen rechnen.
Je nach Modultyp kann man durchschnittlich von folgender Dachfläche für 1kWp ausgehen.
Monokristallin: 5-8m2
Polykristallin: 6-9m2
Dünnschichtmodul: 8-12m2
Vor allem bei Dünnschichtmodulen treffen die oben erwähnten Abmessungen aber nicht immer zu. Durch ihre Eigenschaften können die Abmessungen sehr individuell erstellt werden. Diese Module gibt es je nach Anwendungsfall in den verschiedensten Größen.
Bei den Größen der PV Module hat sich in der Vergangenheit einiges getan. Und genau so wird es wohl auch weiter gehen. Mit zunehmender Modulgröße verringern sich meist auch die Kosten pro kWp. Bei größeren leistungsstarken Module müssen gleichzeitig weniger Module verwendet werden um die gewünscht Leistung zu erreichen. Vor allem wenn die Produktionsanlagen dann auch vermehrt für größere Module ausgelegt sind, können diese auch kostengünstiger hergestellt werden. Die Tendenz geht auf jeden Fall immer mehr in Richtung größere Module. Sind wir mal gespannt was die Zukunft so bringt.