Bei Aufdach-Anlagen unterscheiden wir grundsätzlich zwischen der Montage auf Schrägdächern und Flachdächern. Auf Wohngebäuden sind es immer noch vorwiegend Schrägdächer. Den größten Teil der Flachdächer machen Firmengebäude aus weil das für größere Gebäude einfach die kostengünstigere Variante ist. Das ist auch der Grund wieso hier oft Foliendächer zu finden sind. Ob nun aber privat oder gewerblich, es gibt in beiden Fällen ein paar Punkte, die beachtet werden müssen wenn eine PV Anlage montiert wird.
Material und Belastbarkeit
Eine Dachfolie ist grundsätzlich nicht so resistent gegen äußere Einflüssen wie zum Beispiel ein Ziegeldach. Hat ein Flachdach undichte Stellen, hat es auch schnell größere Auswirkungen als beim Schrägdach. Moderne Folien aus EDPM(Ethylen-Propylen-Dien-Monomer), also Synthesekautschuk sind bereits extrem beständig und wenig anfällig.
Vor allem bei bestehenden Gebäuden wird aber oft eine einfache PVC Folie verwendet. Auch wenn diese grundsätzlich gegen Witterung und äußere Einflüsse gut schützt, ist der Kunststoff anfälliger als andere Materialien. Wichtig bei der Montage einer PV Anlage ist nun entsprechend so zu arbeiten und die Unterkonstruktion so auszulugen, dass die Dachfolie nicht beschädigt werden kann. Auch im Vorhinein sollte aber bereits die Folie auf Fehler geprüft und gegebenenfalls ausgebessert werden.
Die Montage
Damit Wasser abfließen kann, ist bei einem Flachdach eine Gefälle von mindestens 2% erforderlich. Das entspricht einen Dachneigungswinkel von 1,15°. In der Praxis sind es aber auch oft 5% oder noch mehr. Je stärker das Gefälle, desto höher ist die Gefahr, dass die Unterkonstruktion und die Module abrutschen könnten. Oft soll das Gestell aber nicht fest mit dem Dach verschraubt werden, da man Öffnungen möglichst vermeiden möchte beim Flachdach. Daher werden meist schweren Platten oder Steine verwendet, welche die Unterkonstruktion fixieren sollen. Dafür kann von Experten auch eine Reibwertermittlung durchgeführt werden. Dabei wird die Standsicherheit der PV Anlage geprüft. Diese ist abhängig vom Gewicht der gesamten Anlage und von den verwendeten Materialien von Dach and Anlage. Diese Prüfung wird sowohl bei trockenen als auch nassen Verhältnisse gemacht. Aber auch auftretender Wind und die aerodynamische Konstruktion der Anlage spielen dabei eine Rolle. Da die Module nicht wie beim Schrägdach direkt aufliegen, haben die Module am Flachdach eine größere Angriffsfläche für den Wind. All das spielt also eine wichtige Rolle wenn es darum geht die Anlage vor ein Abrutschen zu sichern. Die Variante, dass die Unterkonstruktion direkt mit dem Hausdach verschraubt wird, wird wie erwähnt beim Foliendach aber meist vermieden. Jede Dachdurchdringung hat auch ein Risiko zur Folge, dass undichte Stellen entstehen könnten. Grundsätzlich reicht aber ohnehin die Fixierung mit schweren Platten aus.
Gerne werden am Foliendach aber auch Plastikwannen verwendet als Unterkonstruktion für die Module. Diese werden dann ebenfalls einfach mit Steinen oder Kies gegen abheben gesichert.
Diese gibt es in unterschiedlichen Größen und Ausführungen. Sie werden meist aus Hart-Polyethylen hergestellt und erfüllen die Voraussetzungen der Brandschutzverordnung. Wie die folgenden Bilder zeigen ist auch die Montage recht einfach im Vergleich zu anderen Methoden.
Bilder: Renusol
Fazit: Folien- und Bitumendächer sind kein Grund um auf eine PV Anlage verzichten zu müssen.
Es gibt auch andere Möglichkeiten als die Anlage mit dem Dach zu verschrauben. Die einfache Sicherung mit schweren Platten der Unterkonstruktion oder der Montagewannen reicht meist ohne Probleme aus. Das Dach sollte im Vorhinein natürlich geprüft werden und bauliche Maßnahmen wie das zusätzliche Gewicht sollten mit dem Experten abgeklärt werden. Ansonsten spricht aber nichts mehr dagegen.