Brauche Hilfe für meine Mini-PV-Anlage

  • Hallo liebe Forumsmitglieder.


    Habe mich hier registriert da ich euren Rat benötige.


    Werde mir Anfang April einen Zirkuswagen ausbauen um ihn dauerhaft zu bewohnen. Die letzten 6 Jahre habe ich in einem kleinen Wohnwagen gewohnt und somit ein wenig Erfahrung mit Solar gemacht (alte Anlage: 220W 48V, IVT-MPPT-Regler, Winner Solar SMF 120Ah) jedoch muss ich jetzt wegen Nachwuchs expandieren.


    Ich habe mir gedacht auf Gelbatterien zu setzen, da alles mit Lithium für mein Budget zu teuer ist und die Gelbatterie als sicherer eingestuft wird wie reine Nassbatterien (Gasung). Habe mich aus Kostengründen für die EXIDE Gel 12v ES2400, 210Ah entschieden.
    Verbraucher werde ich außer Netbook noch 2 Wasserpumpen (für Bad und Küche), 3-4 LED-Glühbirnen, Autoradio ohne Verstärker haben. Verschiedene AA und AAA-NiMH Akkus müsste ich ab und zu über 5V laden (Stirnlampe, Detektoren, Babyphone, Nachtlicht) Bei vollem Akku werde ich noch 5V-Powerbanks zum Laden anschließen, für Handy und Netbook, für schlechte Tage. Habe noch einen 250W Wechselrichter, den ich bei Bedarf für die Ladung von Stichsäge, Akkuschrauber und Schleifgerät benutzen werde. Geplant ist auch ein kleiner A+++ Kühlschrank. Mal sehen ob das hinhaut, falls nicht, wird ein tiefes Loch gegraben. Die Watt-Zahl der Anlage werde ich am Laderegler und am Konsum anpassen, wenn mir der Strom im Winter nicht reicht müssen halt 2 gleiche Systeme her, Fläche ist vorhanden.


    Und jetzt konkret zu den Fragen:


    1. Der Preis für diese Batterie (EXIDE Gel 12v ES2400, 210Ah) schwankt von Portal zu Portal, zwischen 399-650€. Könnt ihr mir sagen wieso das der Fall ist? Kann ich bei derselben Batterie für 399€ mit einer Fake-Batterie rechnen, oder wieso dieser Preisunterschied?


    2. Standort ist Unterfranken. Kann ich zur Sicherheit die Batterien außen lagern? Unter dem Bauwagen in einem Kasten mit Luftlöchern, oder lieber komplett frei? in den letzten Wintern haben wir selten unter -15 Grad gehabt.


    Da ja Gelbatterien andere Ladeschlussspannungen haben, brauche ich also einen speziellen Laderegler. Ich schwanke zwischen einen Victron MPPT 100/50 und einen Votronic MPP 430 Duo. Diese sind zumindest die einzigen, sag ich mal, hochwertigeren, die ich für BleiGel gefunden habe (beim Victron kann man die Parameter über Netbook eingeben)


    3. gibt es vielleicht einen anderen (vergleichbaren) Laderegler für Gelbatterien mit Lastausgang? Sonst müssten die Verbraucher direkt über die Batterie laufen und ich müsste ständig nachmessen.


    4. Falls nein, kann ich zwischen Last und Gelbatterie den in der Gebrauchsanweisung empfohlenen Votronic Battery Protector einsetzen? Funktioniert das dann wie ein über den Laderegler geregelter Lastausgang zwecks Vermeidung von Tiefenentladung?


    5. Voltronic Duo bietet die Möglichkeit noch eine Batterie anzuschließen zwecks Erhaltungsladung. In der Gebrauchsanweisung steht aber nicht drin ob diese (Zweit)Batterie auch eine Gel sein kann die ich somit für dunkle Tage "erhalte". Kann ich als (Zweit)Batterie auch eine Gel anschließen oder ist dieser Ausgang nur für Nassbatterien gedacht?


    6. habt ihr Erfahrung mit den EXIDE Gelbatterien gemacht? würdet ihr andere empfehlen?


    Für sonstige Vorschläge und Korrekturhinweise zu meinem System bin ich auf jeden Fall offen.



    Ich bedanke mich im Voraus für eure Antworten

  • Anstelle eines MPPT Ladereglers mit battery protect, den es übrigens für ca. 70 Euro mit 65A auch von Victron gibt,
    kannst Du einen MPPT Laderegler mit programmierbarem Lastabgang einsetzen. Beim Toyo MPPT kannst Du
    z.B. nicht nur alle Ladespannungen selbst eingeben, sondern auch die Ab-und Wiederanschaltspannung des Lastausganges
    auf 1/10 Volt am Led Display eingeben. Das schützt Deine teure Gel Batterie ohne zusätzliches Gerät.


    Einen kleinen A+++ Kühlschrank gibt es meines Wissens nach noch nicht. Aber für einen 230V Kompressorkühlschrank
    braucht man einen Sinus Wechselrichter ab 1000W. Von Steca gibt es eine sehr schöne Kühl-/Tiefkühlkombination
    die auf 12V mit Kompressor läuft und das sogar direkt an einem Modul ohne Batterie mit modulierendem Kompressor.


    Ist gar nicht wirklich teuer. Einfach mal googlen.


    Ansonsten ist 200A Exide Gel schon OK für Deine Anwendung. Kann sehr lange halten wenn sie gut gepflegt wird.

  • Hallo,


    danke für die Antwort,
    Ja, der TOYO Laderegler ist genau das was ich suche! Du hast mir die Entscheidung leicht gemacht.


    Die Steca Kühlbox ist mir allerdings zu groß (& ein bisschen zu teuer), da werde ich mich jedoch über andere kleinere Kompressorkühlboxen schlau machen, die ich u.U. auch in meinem T4 auf Ausflügen mitnehmen kann. Vom Verbrauch her ist die Steca aber einsame Spitze.


    Kannst du dir die Preisunterschiede für die EXIDE Blei-Gel erklären? Ich will wirklich keine Fake-Batterie kaufen. Dafür arbeite ich zu hart für mein Geld.

  • Hallo und Willkommen hier im Forum,



    ich würde für 1 Batterie keine 400€ oder gar über 600€ ausgeben. Für meine 4 Trojan TE35 habe ich 800€ bezahlt (50€ Versandkosten). Du hast doch sicherlich die Möglichkeit einen Kasten außerhalb des Zirkuswagens aufzustellen / anzubauen?
    Oder gar ein kleines Häuschen als Geräteschuppen (so kommt der nachwuchs auch nicht an die Elektrik) wo dann noch die ganze Technik untergebracht werden kann. Wenn man das nebenan baut, hat man ja eh kurze Kabelwege und kann da auch mit 12 Volt noch deine gewünschten Geräte versorgen.


    Zudem wenn der Energiebedarf wachsen sollte, kann man dort in dem kleine Geräteschuppen einen Wechselrichter installieren mit anständiger Erdung/Potentialausgleich und FI.


    Als Laderegler lautet meine Empfehlung ein Tracer in der 40 Amperevariante mit ext. Display. Wenn man den Regler nämlich in den Geräteschuppen verbaut kann man das Display innen im Zirkuswagen anbringen und hat so die Daten im Überblick, kann den Lastausgang ab- und zuschalten etc. Anschließen lässt sich das Display an den Laderegler mit handelsüblichem 8 adrigen Patchkabel mit RJ45 Stecker falls das mitgelieferte Kabel nicht reichen sollte.



    MfG

  • Hallo, vielen Dank für Deine Antwort.


    Habe vor ein ppar Tagen von meinem Smartphone aus Dir geschrieben, anscheinend wurde das nicht verschickt, nicht so schlimm, nochmal..


    Ich finde 400€ zwar auch viel, jedoch habe ich schon einige Nassbatterien geschrottet (teilweise ausEigenverschulden, aber eben auch nur teilweise), und, da ich vor habe länger stromautark zu sein (...das Ziel ist schon irgendwann ein Bauernhof, jedoch auch da wird mir die Sonne den Strom liefern), sind meines Wissens Gelbatterien einfach zyklenfester. Meine vorletzte Varta 130ah Naßbatterie hat eineinhalb Jahre gehalten, trotz Pflege, Nachfüllen, usw, für 150€...meine jetzige Winner smf (auch Naß im Prinzip, allerdings wartungsfrei) bruzzelt leicht wenn im Sommer durch die Anlage viel reinkommt, habe mit Winner telefoniert, das soll normal sein, ein gutes Gefühl habe ich aber dabei nicht. Vor ein paar Jahren ist mir eine 80ah am Boden festgefroren, beim Ziehen ist die Verkleidung abgebrochen und die Säure hat überall rausgespritzt, zum Glück auf die Winterjacke, die ich schnell ausgezogen habe. Gelbatterien sind natürlich nicht die optimale Lösung, aber die die ich mir im Moment leisten kann (Lithium-Produkte in 200ah Kapazitäten übersteigen meinen Monatsgehalt), und ich hoffe, dass sie auch aushalten was sie versprechen und ich nicht alle 2 Jahre wieder in ein neues Speichersystem investieren muss.

    Einmal editiert, zuletzt von SunRa ()

  • Mahlzeit,


    wenn du schon Nassbatterien geschrottet hast, dann wird das mit der Gel Batterie nicht anders laufen, aber aufgrund des hohen Preises schmerzlicher ;). Eine Gel ist kein garant auf längeres Leben, auch diese geht bei Falschbehandlung kaputt.


    Und naja zu Winner äußere ich mich mal nicht, deren SMF Reihe ist auch hier im Forum bekannt. Es gibt auch bei nassbatterien extreme Unterschiede, vor allem die mit Calcium sollte man meiden.


    PS.: Eine Batterie sollte man immer vom Boden isolieren :D.



    MfG

  • Hallo,


    das mit der festgefrorenen Batterie fließt bei mir in die Kategorie "Eigenverschulden", das ist mir bewusst ;)


    Ich weiß nicht ob ich mir von einer Gel zu viel verspreche, ich will nur dass die PV-Anlage und die Ladeelektronik mit dem Speichersystem gut und langlebig ist. Habe nicht vor etwas direkt an der Batterie anzuschließen, deswegen habe ich auch nach Laderegler mit Lastausgang gesucht (übrigens danke für die Empfehlung). Wahrscheinlich hast Du aber Recht und ich werde es bereuen.


    Ich wusste nicht dass es zur Winner SMF hier Beiträge gibt, werde die Suchfunktion in dieser Hinsicht mal benutzen. Das doofe ist dass ich damals, als Student, ohne bafög mit einem Minijob den Gürtel echt eng schnallen musste um mir die zu leisten (nur wenn ich dran denke fängt mein Magen an zu knurren)

  • Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur empfehlen eine Batterie zu suchen für die es ein richtiges, vollständiges Datenblatt gibt aus dem genau hervor geht wie du die Batterie zu behandeln hast. Ladespannungen und vor allem die nenn sd!
    Wenn du dir zu dem "brutzeln" in der winner Batterie schon unsicher warst musst du ja an deinen Einstellungen gezweifelt haben, sonst hättest du da ja nicht angerufen. Also ist es sehr hilfreich wenn alles auf dem Datenblatt steht. Dass die gelbatterie nun zyklenfester sein soll als die nassbatterie ist ein reiner Irrglaube, es muss nur die richtige nassbatterie sein, dann klappt das auch. zudem solltest du dir darüber im Klaren sein dass die gelbatterie keine bzw kaum Fehler verzeiht.
    Der richtige Schutzvor tiefentladung sollte dir auf jeden Fall nicht fehlen, sonst überlebt das keine Batterie.

    1,5 kWp (15x 100w 36 Zeller zu 5 Strings á 3 Module) an Axpert MKS 3K-24 Plus an Traktionsbatterien 2x 24V 225Ah (450Ah)


    http://www.emoncms.org/BennyH83
    Wer viel Misst misst Mist.

  • Da ich von der Arbeit her gut an Bleiklötzchen rankam hatte ich sehr viele hier.
    Wie schon hier geschrieben halten alle nur begrenzte Zeit, mit Gel habe ich aber noch sehr viel schlechtere Erfahrungen.
    Guckt man sich die Zyklenfestigkeit einer Versorgungsbatterie an sieht man auch schon das die länger wie ne Starter hält aber einen auch nicht Jahre Freude bietet.
    Haltbar wird es erst bei PZS oder OPZS und Lithium.
    PZS macht man meist die ersten Erfahrungen mit gebrauchten, allerdings werden die niemals gut gepflegt, sehe ich auch bei uns im Betrieb.
    Gönnt man sich aber mal ne neue und kümmert sich um das Teil hält Sie dann ewig.
    Ich wollte meine Hoppeke (meine kleinere Insel) mal zum Verkauf anbieten. Aber wer glaubt mir schon wenn ich sage das die noch top in Ordnung ist ?? Baujahr 1993 Inbetriebnahme bei mir 1997 :D
    Es ist halt wie bei jedem Hobby, es kostet Geld.
    Diejenigen die nicht das beste kaufen kaufen öfters. Die die das beste haben bekommen Ihr Geld kaum wieder raus :juggle:

  • Hallo,


    Erstmals, danke für eure Antworten.
    Zu meiner Verteidigung, für die Winner smf gibt es sehr wohl ein Datenblatt, oder zumindest sowas ähnliches. Ein "Hinweise Winner Batterien" pdf existiert aus ihrer webseite. Ladeschlussspannung ist 14,8v mein IVT Laderegler hat eine Ladeschlussspannung von 14,1. Unter Besonnung habe ich 14,4 bei der Batterie gemessen, weit unter den 14,8 jedoch oberhalb 14,1 (gemessen an der Batterie). Das Vorhandensein von Richtlinien zur Batterie hat mich damals zum Kauf überzeugt. Die Tatsache dass die Batterie bruzzelt (zwar sehr leise aber aus der unmittelbaren Nähe wahrnehmbar) kann ich mir jedoch mit meinem begrenzten Wissen leider nicht erklären, außer dass es vielleicht etwas mit der Impulsladung zur Desulfatierung (Funktion des Ladereglers) zu tun haben könnte....


    Tatsächlich scheinen hier die Meinungen eher contra Gel zu gehen, was mich zur Überlegung geführt hat euch zu fragen was ihr von AGM-Batterien haltet (zyklenfest, verschlossen)?
    Eine Panther AGM 220 - 12v kostet ~300€, ist also ein Kompromiss zwischen Gel und normalen Blei-Säure, haben eine Art Datenblatt (2 Seiten Pdf, Ladeschlussspannung 14,8)
    Hoppecke macht laut eigener Recherche auch AGMs, die sind aber anscheinend nicht so leicht zu kriegen (habe gerade bei einem ebay Händler für Hoppecke angerufen, ob die auch 12V Blocks haben, befindet sich zurzeit im Ausland aber meldet sich in einer Woche, das meiste was man von Hoppecke findet sind 6V, das finde ich allerdings unpraktisch falls man die doch kurzfristig zwecks Steckdosenladung irgendwo transportieren muss)


    BennyHH, reicht als Schutzvorrichtung nicht die Tatsache dass ich meine Geräte über den Lastausgang des Ladereglers betreibe? Dieser würde sich dann bei Unterschreitung einer bestimmten Spannung doch ausschalten oder?


    Vielen Dank für eure Hilfe und eure Denkanstöße. Echt super das Forum hier! Schade dass ich es nicht früher entdeckt habe, wäre mir viel Ärger erspart geblieben.