Anlage auf Gaupendach - geht das?

  • Hallo,


    ich bin neu hier, habe zwar schon einiges gelesen, aber noch nichts, was meinen Fall abdecken würde... deshalb hier meine Frage:


    Wir haben eine Dachgaupe mit Satteldach, Orientierung O-W, Dachneigung 9°. Die Dachfläche ist 3,7 Meter breit, und jede der Dachflächen ist 3 Meter lang. Das Dach ist mit Bitumenbahnen eingedeckt, der Dachaufbau ist (v.i.n.a): Rigips, 10cm Massivholz, 12cm PUR alukaschiert, 4cm Hinterlüftung, 2cm OSB-Platten, Bitumenbahn.


    Ich würde gerne 12 Module (also ca. 3 kWp) dachparallel montieren (lassen), rein vom Platz her geht sich das - wenn auch sehr knapp - aus, wenn man die Module horizontal montiert - je Dachfläche 2 nebeneinander x 3 übereinander - dann bleibt ein schmaler "Gehrand" von 20 Zentimetern auf beiden Seiten.


    Problem aus meiner Sicht ist die Dachbefestigung. Eine Durchdringung der Dachhaut ist lt. Dachdecker nicht möglich, weil durch z.B. Stockschrauben ein Wassereinbruch jederzeit passieren kann, selbst mit "ordentlicher" Eindichtung, weil die Schrauben erst 16 Zentimeter unter der Dachhaut "greifen" - erst da ist ja dann das Massivholz. Durch Wind und Schneebelastung würden die Schrauben daher im Bereich der OSB-Platten und des Bitumens "wandern" und jede Dichtung zerstören. Wie weit das stimmt kann ich nicht beurteilen, aber jedenfalls wäre dann jede Garantie für das Dach weg - was ich vermeiden möchte.


    Meine Idee war nun Aluprofile an der Seitenwand zu befestigen und über die 3,7 Meter Breite mit Gummimatten als Aufstandspuffer zu führen. Eine andere Idee war, ein Aluprofil längs des Dachverlaufes mit Bitumenmatten einzuschweissen und daran die querlaufenden Aluprofile zu verschrauben.


    Die Frage ist auch, ob die Module bis zum Rand gehen dürfen - die meisten Montagesysteme sprechen von 50 Zentimeter Abstand - dann würde ich aber gerade 4 Module auf's Dach bringen...


    So in etwa habe ich mir das laienhaft vorgestellt:
    [Blockierte Grafik: https://photos-2.dropbox.com/t/2/AAAWVlQVsrV22jOIHUFKdZH2i4Aeu-SnzvwW4Ek-RrRAFA/12/6532205/png/32x32/1/_/1/2/PV%20Dachgaupe.png/EJ6s7wQY42MgAigC/35mFmwo4mPfJZ3fytR37Gq7CHHWF4hzlhu70n4BPE7w?size=1280x960&size_mode=3]


    Hat jemand etwas ähnliches schon mal gesehen/gebaut? Bin für jeden Input dankbar!


    GLG, Herbert

  • Hi Herbert,


    Zitat von furymaster

    Problem aus meiner Sicht ist die Dachbefestigung. Eine Durchdringung der Dachhaut ist lt. Dachdecker nicht möglich, weil durch z.B. Stockschrauben ein Wassereinbruch jederzeit passieren kann, selbst mit "ordentlicher" Eindichtung, weil die Schrauben erst 16 Zentimeter unter der Dachhaut "greifen" - erst da ist ja dann das Massivholz. Durch Wind und Schneebelastung würden die Schrauben daher im Bereich der OSB-Platten und des Bitumens "wandern" und jede Dichtung zerstören. Wie weit das stimmt kann ich nicht beurteilen, aber jedenfalls wäre dann jede Garantie für das Dach weg - was ich vermeiden möchte.


    diese Aussage des Dachdeckers würde ich mal in Frage stellen wollen.


    Zunächst wäre zu klären, von welcher möglichen Bewegung der Anker wir hier reden.
    Ich denke, eine Bewegung wird zwar vorhanden sein, aber es geht imho bei einem Dach mit den genannten Abmessungen um mögliche Bewegungen von max. 5 mm. So eine Bewegung kann man locker mit einer gewebearmierten Flüssigkunststoffeindichtung (Kemperol, Triflex und vergleichbare) auffangen. Da wird nix undicht.


    Die einzige Bewegung, die in die Schrauben kommen könnte sehe ich aufgrund von der Materialausdehnung der ALU-Unterkonstruktion. Und die kann man auf die Länge der größten Schiene ziemlich genau ausrechnen.
    Imho ist das pillepalle.
    Wind- und Schneelasten sehe ich da nicht als primäre Quelle für mögliche Bewegung.
    Oder wohnst Du in einer Tornado-Alley?

    MfG
    Ralf Hofmann
    ___________


    EEG-Anlagen: 30 kWp (12/2011) + 9,2 kWp (4/2013) + 8 kWp (10/2015) + 4,3 kWp (10/2017)
    Degertraker

    E-Auto: Nissan e-NV 200
    Meine Anlagen: PV-Anlage 30 kWp in 35745 Herborn

  • Hallo Ralf,


    danke für die schnelle Antwort.


    Das Problem dabei ist, dass auf dem Dach noch Garantie ist, und die würde dann verfallen - und wenn es dann tatsächlich undicht wird, sitze ich auf einem u.U. riesigen Schaden... daher muss ich die Arbeiten vom Dachdecker "absegnen" lassen - und dass macht er nur, wenn es keine Durchdringung gibt. Was anderes wäre es, wenn der Errichter der Anlage die Haftung übernehmen würde - das kann ich mir aber eher nicht vorstellen...


    Wind ist eher nicht das Problem (mein Datenlogger zeigt 70 km/h als Maximum in den letzten 2 Jahren), aber Schneelast könnte schon heftig werden... Voralpen...


    LG, Herbert

  • Zitat von Voltonisso

    Auf der anderen Seite unseres Dorfes hat einer eine Anlage auf einen Gaupendach. Weiß jetzt nicht ob der was spezielles gemacht hat.


    Hmmmm... Bitumen oder Dachziegel? Bis zum Rand vollgelegt? Fotos? :lol:

  • Hi,


    Zitat von furymaster

    Was anderes wäre es, wenn der Errichter der Anlage die Haftung übernehmen würde - das kann ich mir aber eher nicht vorstellen...


    warum denn nicht?
    Wenn ich was mit Kemperol eindichte, übernehme ich dabei ja auch die volle Gewährleistung über 5 Jahre.
    Genau das sollte ein Dachdecker auch können, das gehört eigentlich zu diesem Handwerk dazu.

    MfG
    Ralf Hofmann
    ___________


    EEG-Anlagen: 30 kWp (12/2011) + 9,2 kWp (4/2013) + 8 kWp (10/2015) + 4,3 kWp (10/2017)
    Degertraker

    E-Auto: Nissan e-NV 200
    Meine Anlagen: PV-Anlage 30 kWp in 35745 Herborn

  • Bei unserer PV Anlage hatte ich auch überlegt, noch zwei zusätzliche Module auf die Dachgaube zu setzen.


    Mir hat der Solateur folgendes empfohlen: Bautenschutzmatte, spezielles Flachdachbefestigungssystem und ein paar Gehwegplatten als Gewicht. Das ganze sollte dann noch per Alu-Winkel an unserer normalen PV Anlage (Ziegeldach mit Dachhaken) befestigt werden.


    Bei dir müsste es über der Gaube ja auch noch ein paar Ziegelreihen geben. Hier würde ich 3 bis 4 Dachhaken setzen und daran die Unterkonstruktion befestigen. Vorne an der Dachkante reichen dann ein paar Gehwegplatten an denen du die Konstruktion verschraubst.

  • Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Vielleicht stellst du mal ein Bild ein, damit man deine Gaube vorstellen kann.
    Ausser ein paar Spezialklemmen benötigte ich nichts weiter, um die Module mittels Alustand Einlegesystem zu verbauen.
    einstein0

    Bilder

    38 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    5 kW- Hybrid-Insel im E-Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW.

  • Hallo,


    erstmal vielen Dank für die Antworten!


    Ich habe schon befürchtet, dass meine Skizze nicht zu 100% aussagekräftig ist...


    Hier ein Bild aus der Planungsmappe, denn fotografieren kann ich das nicht so, wie es dieses Bild zeigt (habe leider keinen Kran...):


    [Blockierte Grafik: https://photos-3.dropbox.com/t/2/AAAZ7Paknb_XRbb5sGOWZ9HXQOeb8w7NrJIPAgdKW0g4Kg/12/6532205/png/32x32/1/_/1/2/Screenshot%202017-04-21%2011.59.40.png/EJ6s7wQY5GMgAigC/G-4qb87BwlvzxmfHjwCIugW4tl0L-YGhoiJSFAyxHqg?size=32x32&size_mode=5]


    LG, Herbert


  • Dann solltest du aber zumindest deine Skizzen einfügen.
    Im übrigen surrt heutzutage in jedem Quartier eine Drone herum von Lausbuben, welche gerne bereit sind, für dich einen
    Air-Shot zu knipsen...
    einstein0

    38 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
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