Lohnen sich die Leistungsoptimierer von Solaredge

  • Ich möchte ein Flachdach mit Photovoltaik belegen lassen und muss dabei Verschattung durch eine Schornstein, einen Baum und eine SAT-Schüssel berücksichtigen.


    Es liegt mir ein Angebot mit Solaredge Leistungsoptimieren vor, da ich nicht überzeugt war habe ich verschiedene Simulationen mit PV-Sol durchlaufen lassen. Im Vergleich zwischen Solaredge und einem Fronius Symo ergab sich ein Unterschied in den Verlusten durch Verschattung um 3 % (Verluste durch Verschattung grundsätzlich um 10%) was sich in einem Mehrertrag pro Jahr von ungefähr 250 kwh niederschlägt.


    In der Photon 2011 wird berichtet, das Solaredge schon ohne jeden Schatten knapp 2% Mehrertrag bringt und bei Verschattung je nach Konfiguration bis zu 35 % Ertragsgewinn.


    Wie ist dieser Widerspruch zu erklären? Stimmt die Simulation durch PV-Sol nicht? Wurde 2011 gegen einen Wechselrichter ohne Schattenmanagement getestet? Ich Frage mich, ob sich die Mehrkosten für die Leistungsoptimierer wirklich lohnen?


    Gruß

  • Kommt immer auf den Grad der Verschattung an Carsten. Natürlich geht SolarEdge von dem max. Gewinn aus.

    PV-Anlage 5,1 kWp, BHKW 6/2,2 kW, PV-Anlage 5,8 kW, Speicher E3DC 4,6kWh, Kia Soul EV 27kWh netto, Wallbox

  • Ob ein Solaredge System tatsächlich einen (signifikanten) Mehrertrag bei einem schattenfreien String gegenüber einem aktuellen String-Wechselrichter einfährt darf getrost bezweifelt werden.
    Bei Verschattung bezieht sich der Mehrgewinn auf den durch Verschattung an einem String-WR verursachten (Momentan-)Verlust (nicht auf's Jahr gerechnet). PV-Sol rechnet hier ja immer mit Jahreswerten.
    Du kannst Dir ja selbst überlegen, ob ein Mehrertrag von 250 kWh (also etwas mehr als 30 Euro pro Jahr) die Mehrkosten nach 10 Jahren wieder eingespielt hat (die dürften also nur bei gut 300 Euro liegen).
    Evtl. sollte man eher die verschatteten Bereiche aussparen oder z.B. die Sat-Schüssel versetzen...


    Ciao


    Retrerni

  • Wo soll bitte schön bei einer optimal ausgelegten Anlage ohne Schatten ein Mehrertrag von 2 % herkommen, halte diese Aussage für sehr fragwürdig.
    Ein gezielter Einsatz der Optimierer nur an den relevanten Modulen und diese möglichst stringmäßig zusammengefasst, dürfe bei so einem komplexen Schattenverlauf das Ertragsoptimum für diesen Fall erreichen. Die Schattensimulation für alle 3(4) Jahreszeiten genauestens auswerten und lieber auf das eine oder andere Modul verzichten. Evtl. auch SAT Schüssel versetzen.

  • ..,SE sagt, das bis zu 2% mehr ertrag für eine unverschattete Anlage rau zu holen sind, da jedes einzelne Modul optimiert wird,



    mfg

  • Zitat von modila

    ..,SE sagt, das bis zu 2% mehr ertrag für eine unverschattete Anlage rau zu holen sind, da jedes einzelne Modul optimiert wird,
    mfg


    Daran glaube ich eben auch nicht, weil bereits bei der Modulfertigung sehr enge Leistungstoleranzen eingehalten werden.
    Im übrigen zweifle ich ja auch die notwendigen und teuren Zusatzgeräte zur Überwachung / Logging an.
    einstein0

    38 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    5 kW- Hybrid-Insel im E-Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW.

  • Zitat von Retrerni

    Ob ein Solaredge System tatsächlich einen (signifikanten) Mehrertrag bei einem schattenfreien String gegenüber einem aktuellen String-Wechselrichter einfährt darf getrost bezweifelt werden.
    Bei Verschattung bezieht sich der Mehrgewinn auf den durch Verschattung an einem String-WR verursachten (Momentan-)Verlust (nicht auf's Jahr gerechnet). PV-Sol rechnet hier ja immer mit Jahreswerten.
    Du kannst Dir ja selbst überlegen, ob ein Mehrertrag von 250 kWh (also etwas mehr als 30 Euro pro Jahr) die Mehrkosten nach 10 Jahren wieder eingespielt hat (die dürften also nur bei gut 300 Euro liegen).
    Evtl. sollte man eher die verschatteten Bereiche aussparen oder z.B. die Sat-Schüssel versetzen...


    Ciao


    Retrerni


    Sehr richtig. Zumal ja je nach Art der Verschattung das Modul runter gezogen wird. Sollte also ein länglicher Schatten über mehrere Module gehen bringt es auch nicht viel. SE arbeitet ja mir einer festen Spannung an den Optimierern somit muss hier je nach dem sehr viel DC DC Arbeit geleistet werden auch von unverschatteten Modulen.

    Orange Solar GmbH - die hier wiedergegeben Aussagen sind eine persönliche Meinung.


    elektrisch Mobil - TESLA Model S85 2013 bis 2017, seit Juni 2017 MX100D. - Tesla Roadster 2.5 seit Juni 2011 - BMW i3 seit Dezember 2013 - Renault ZOE seit September 2014

  • Das ist so wie früher behauptet wurde, dass Dünnschichtmodule im Schwachlichbereich mehr Ertrag haben...
    Behaupten kann man ja vieles..... und wenns ums verkaufen geht ist jedes Mittel recht.
    Sich bei einer unverschatteten Anlage elends Elektronik aufs Dach zu packen ist halt auch nur dämlich.

    Zu wissen, was man weiß, und zu wissen, was man tut, das ist Wissen.
    Wer mehr zum DC Speicher wissen will erreicht mich per PN !

  • Zitat von modila

    ..,SE sagt, das bis zu 2% mehr ertrag für eine unverschattete Anlage rau zu holen sind, da jedes einzelne Modul optimiert wird,



    mfg


    Das ist bestimmt richtig VOR dem DC DC Steller. Nun hat man aber das "Problem" dass der Optimierer je nach Spannungslage die Ausgangsspannung auf einen Festwert fahren muss und somit die Arbeit des DC DC Wandlers je nach Wetterlage und Leistung eben unterschiedlich ist.


    Dass die Geräte einen Verlust haben ist unbestritten, dass der Festspannungs WR einen guten Wirkungsgrad hat ist auch klar, Die Frage ist halt was am Ende mit dem Ertrag passiert.


    Meine Erfahrung mit Optimieren ist halt, dass bei einem unverschatteten Dach die Anlagen OHNE Optimierer klar im Vorteil sind.


    Aber man kann ja mal einfach rechnen.


    Für mich haben diese Anlagen nun einen Einsatzbereich, sehr verschachtelte Dächer. Dort sind die String WR eben an ihrer Grenze. Diese Kisten sind "Dachvergrößerer" mehr nicht.


    Zudem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man ein "geschlossenes" Produkt kauft welches es nicht als kompatibles Produkt als Ersatz gibt. Was also wenn es SE in 5 Jahren nicht mehr gibt? Dann muss die ganze Anlage umgebaut werden, ein teurer Spaß.

    Orange Solar GmbH - die hier wiedergegeben Aussagen sind eine persönliche Meinung.


    elektrisch Mobil - TESLA Model S85 2013 bis 2017, seit Juni 2017 MX100D. - Tesla Roadster 2.5 seit Juni 2011 - BMW i3 seit Dezember 2013 - Renault ZOE seit September 2014

  • Zitat von CarstenZ

    Wurde 2011 gegen einen Wechselrichter ohne Schattenmanagement getestet?


    Ich weiß es nicht mehr genau, aber wer hatte denn außer SMA in 2011 schon ein vernünftig funktionierendes Schattenmanagement? Also liegt die Vermutung doch nahe, dass hier gegen einen WR ohne Schattenmanagement getestet wurde.