Hallo liebe Forengemeinde,
ich benötige nochmals euren Rat und eure Ideen, da ich aktuell über eine Erweiterung meiner bestehenden Anlage nachdenke. Vorab: Es wird jetzt etwas länger...
Meine erste Anlage (siehe Signatur), die Mitte Januar diesen Jahres in Betrieb gegangen ist macht das, was sie soll.
Mit den Resultaten bin ich zufrieden. Bisher wurden schon über 5,8MWh produziert und der Autarkiegrad liegt aktuell bei stolzen 49,5%, wobei der sich gen Winter wohl noch etwas reduzieren wird .
Dennoch sehe ich Verbesserungspotenzial, bzw. habe noch Dachflächen für eine Erweiterung in Petto.
Insbesondere in den Morgenstunden möchte ich die Ertrags- und Eigenverbrauchssituation verbessern,
da bei meiner 40° (SW) ausgerichteten Anlage erst ab etwa 9:30Uhr die Sonne um den Ortgang rum kommt und sich nennenswerte Leistungen einstellen.
Dazu sind nun insgesamt noch folgende Dachflächen verfügbar:
1.) 2 Dachgauben mit je einer Fläche Richtung -50°(OSO) und +130°(WNW)
Die DN beträgt 38° (wie das Hauptdach)
Davon ist eine WNW Gaube durch einen Kamin verschattet.
PVGIS sagt:
OSO - 921kWh/kWp
WNW - 750kWh/kWp
Es passen je Gaube max. 5 Module drauf:
Horizontale
Oben am Gaubenfirst sind es 24 Ziegel a 20cm Breite, macht 4,8m
Unten an der Rinne sind es noch 15 Ziegel, also 3m
Vertikale
9 Ziegel zu je 35cm, macht 3,15m
Belegung wäre demnach 3 Module übereinander in Quer und Außen, sowie 2 Module in quer innen daneben.
Wenn der Abstand zur Dachrinne zu knapp wäre, würden immer noch 4 Module je Gaubenfläche passen.
Da die Gaubenfirste ca. 0,5m unterhalb des Dachfirstes liegen, ist auch hier etwas Schatten vorhanden.
Laut PVSOL 0,8 - 3,9%. (Im Bild weiter hinten sind nur 4 Module dargestellt)
2.) Garagendach Richtung 40° (SW, wie das Hauptdach)
PVGIS sagt 970kWh/kWp
Auch hier DN 38°, es liegt aber tiefer als das Hausdach und ist Richtung Nordosten versetzt.
Es wird dementsprechend verschattet, so dass nach PVSOL das beste Modul 2% Verschattung aufweist, das Schlechteste knapp 27%!.
Abends kommt Schatten vom Nachbarhaus hinzu, so dass aktuell ab ca. 16:30Uhr der Schattenwurf rein kommt. Um 20Uhr ist keine Sonne mehr drauf.
Dennoch sind aktuell bis zu 6 Stunden volle Sonne drauf (hab ich mit PVSOL Testversion überprüft und aktuell auch beobachtet).
Der Schattenverlauf ist hier zudem jahreszeitlich bedingt unterschiedlich.
Bei tief stehender Sonne verläuft der Schatten senkrecht zum First, favorisiert also eine vertikale Belegung.
Jetzt im Sommer kommt der Schatten Abends von unten links rechteckig rein und wandert schneller horizontal nach rechts, als vertikal nach oben zum First. Das würde einer Querbelegung den Vorzug geben.
Hier würde sich optimistisch geschätzt vielleicht eine Ertrag von knapp 800kWh/kWp realisieren lassen.
Es passen 12 Module (Standard 60-Zeller) drauf, entweder 3x in Quer übereinander und 4 in Reihe,
oder 2 vertikal übereinander und 6 in Reihe.
3.) Nordost Dach
PVGIS sagt 590kWh/kWp, weswegen ich dieses eher zur Belegung ausschließen würde.
Nun zu meinen (vielen) Fragen, die darauf abzielen, die best mögliche Option herauszukitzeln :
a) Wäre evtl. eine Kombination der bestehenden Anlagenstränge mit den nach OSO ausgerichteten Gauben möglich?
Ich denke da an TIGO, weiß aber nicht wirklich, ob das hier nicht eher Nachteile mit sich bringt. Muss dann ggf. das Schattenmanagement des WR nicht abgeschaltet werden? Dann würde die Gaubenverschattung der bestehenden Anlage nicht mehr entsprechend vom WR gemanagt werden .
Ergeben würden sich aber lange Strings mit 16 Modulen aus der bestehenden Anlage je String, plus je 5 Gaubenmodule mit Optimierern, also 2x 21 Module, wenn die OSO Gaubenflächen als Belegung hinzu kämen.
Ein anderer WR wäre dann wohl ein Muss.
b) Könnten die 2 x 16-er Stränge der bestehenden Anlage mit der Garagendachfläche kombiniert werden?
Das wäre die gleiche Ausrichtung und DN, aber die Verschattungen sind dann stark unterschiedlich.
Auch hier müsste ein neuer WR her. Außerdem wäre an der morgentlichen Ertragssituation nichts verändert worden.
Ganz zu schweigen von der Kabellänge für die Verschaltung, die dann locker bei 4x 25m liegen könnte.
c) Wäre es evtl. besser die OSO Gauben mit der Garage zu kombinieren und nach 12 Betriebsmonaten der bestehenden Anlage eine Neue mit dazu passendem WR zu errichten? Dann z.B. mit 11 oder 12 Modulen auf der Garage und 2x5 Modulen auf den Gauben mit 300Wp und bis zu 320Wp. Wären nochmal 6,6 oder 7,04kWp zusätzlich.
Auch hier gäbe es ziemlichen Kabelsalat...
d) Wenn schon eine neue Anlage, dann ggf. wieder die 10kWp anstreben und die Nordost-Gauben mit dazu, trotz Kaminverschattung und magerem Ertrag. Macht maximal 32 Module mit 9,6 oder 9,92kWp, aber dann mit SE wegen der 3 Ausrichtungen
Mir ist klar, dass man solche Kombinationen besser in einem Rutsch geplant und gebaut hätte, aber wie war das beim Lothar....wäre, wäre Fahrradkette...
Natürlich müsste sich die Lösung auch wirtschatlich darstellen lassen, was schwer genug wird, da mehrere Dachflächen, längere Kabelwege usw. die Installation nicht leichter machen dürften. Insbesondere die AC Kabel würden recht lang werden, da der WR wohl in die Garage müsste.
Ich danke erstmal für das Durchhaltevermögen beim Lesen und würde mich über eure Ideen, Kommentare und Vorschläge freuen!
Gruß
sirrocool