Dach-Notausstieg und PV (gibt es etwas zu beachten?)

  • Hallo zusammen,


    im Rahmen meiner Planung die auch einen Ausbau des Daches (Sanierung) umfasst muss ich auch einen Notausstieg (Brandfall) vorsehen, da der Raum im Dach als Aufenthaltsraum genutzt werden soll.


    Durch unsere flache Dachneigung von 26 Grad ist es eh schon unschön mit dem Notausstieg, da er maximal 1m von der Traufkante entfernt sein darf, was bei uns bedeuten würde die Dachfensterunterkante ist in ca. 0,5m Höhe was wieder eine Absturzsicherung erfordern würde. Man kann das evtl. mit Tritten / Stufen am Dach lösen und das Fenster weiter weg von der Traufkante setzen.


    Eine Frage die mich aber noch umtreibt ist das Thema PV und Person die auf dem Dach aussteigt. Wenn die Anlage noch in Betrieb ist könnte das ja eine weitere Gefahr bedeuten wenn man im Brandfall aus der Dachluke aussteigt, oder sind solche Kombinationen (Notausstiegsfenster und PV-Anlage - in meinem fall wird es Indach-PV werden) in der Praxis kein Problem?


    Evtl. hat jemand eine Quelle die das Thema behandelt sofern es überhaupt ein zu beachtendes Thema ist.


    PS: Indach deshalb, da es ein Reihenmittelhaus ist und bei Aufdach Abstandsflächen zu den Nachbarhäusern von 1,25m einzuhalten wären was die Ertragsfläche bei einem 6,1m breiten Haus erheblich reduzieren würde. Bei Indach als harte Bedachung ist keine Abstandsfläche einzuhalten.


    Beste Grüße,


    Uwe


    Derzeit in der Planungsphase PV nach Sanierung eines Reihenmittelhauses in Ost/West Ausrichtung mit ca. 2 x 35 qm Dachfläche, 26 Grad Dachneigung
    Indach PV im Rahmen Dachsanierung geplant wg. Abstandsflächen zum Nachbarhaus, Speicher optional, Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fussbodenheizung.

  • Die Module sind bei Licht immer unter Spannung, egal ob die Anlage "in Betrieb" ist oder nicht. Ohne Betrieb ist die Spannung sogar höher (Leerlaufspannung) als im Betrieb.


    Ich wüsste jetzt kein System außer SolarEdge, das im Brandfall die Module kappt (oder kurzschließt?) und somit die Spannungen klein hält, sodass diese nicht gefährlich werden. Je nachdem, was du für ein Indach-System wählst (Module oder Solar-Ziegel) weiß ich aber nicht, wie SolarEdge dazu kompatibel ist...

    Private PV-Anlage (07/2019):
    19,84 kWp | Heckert NeMo2.0 60M 310W | E3/DC S10 E PRO (13 kWh Speicher) | SMA SB3.6
    Bürgersolaranlage (04/2009):
    25,2 kWp | Sharp NT175E1 | SMA SMC8000TL | SMA WebBox | SunnyPortal

  • Ist doch völlig egal.
    Vorm Fenster sollten schon mal keine Module liegen und ansonsten ist alles geerdet.
    Für das Brandschutzkonzept ist der Architekt zuständig.
    Allerdings kenne ich drei Fälle aus meiner näheren Umgebung wo der Architekt vom Bauamt richtig rundgemacht wurde.
    Dreimal wegen der Notaustiegsfenster und einmal zusätzlich wegen des Treppenhauses. Einmal fehlte das erforderliche Ausstiegspodest, einmal lag das Fenster zu tief und zweimal war es zu klein.
    Hier in Köln wird auch darauf geachtet dass die Brandschutzmauer über die Dachoberkante gezogen wird, Abstände der Solaranlage sind imho nicht einzuhalten.
    Was soll an einem PV Generator denn brennen wenn man die korrekten Kabel verbaut hat?

  • Das Thema Brandschutz mit Abstandsflächen auf Reihenhäusern ist ja ein anderes, mir ging es hier darum ob bzgl. Notausstieg auf ein PV belegtes Dach etwas zu berücksichtigen ist, da durch die Spannung ja eine Gefahr bei der Bergung von Personen von einem Dach bestehen kann. Für die zu bergenden Personen aber auch für die Feuerwehr.


    Also ob es bzgl. Notausstieg bei PV besondere Vorschriften gibt und jemand damit schon in Berührung kam.


    Derzeit in der Planungsphase PV nach Sanierung eines Reihenmittelhauses in Ost/West Ausrichtung mit ca. 2 x 35 qm Dachfläche, 26 Grad Dachneigung
    Indach PV im Rahmen Dachsanierung geplant wg. Abstandsflächen zum Nachbarhaus, Speicher optional, Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fussbodenheizung.

  • Zitat von UB99

    Das Thema Brandschutz mit Abstandsflächen auf Reihenhäusern ist ja ein anderes, mir ging es hier darum ob bzgl. Notausstieg auf ein PV belegtes Dach etwas zu berücksichtigen ist, da durch die Spannung ja eine Gefahr bei der Bergung von Personen von einem Dach bestehen kann. Für die zu bergenden Personen aber auch für die Feuerwehr.


    Also ob es bzgl. Notausstieg bei PV besondere Vorschriften gibt und jemand damit schon in Berührung kam.


    Erkundige dich mal lieber, ob das mit diesem Abstandsmaß für dein Haus überhaupt Gültigkeit hat.
    Wenn ich mir hier in der Siedlung PV Anlagen ansehe (alles Reihenhäuser) so haben alle Anlagen Abstände < 1 m zum Nachbarhaus.
    Falls du einen positiven Bescheid bekommst, kannst du einen größeren PV Generator auf's Dach bauen und die Geschichte mit dem Indach könnte ebenfalls wegfallen, das sind nur unnötige Mehrkosten bei geringerem Ertrag.

  • Suh mal nach der Pv-Brandschutz-Broschüre, ich habe die zwar am Rechner aber finde den Link nicht. Da hat die Feuerwehr München mitgearbeitet, vielleicht findet man dort was, ist ja nicht weit weg von dir (hoffentlich verwechsle ich das jetzt nicht und dein angegebener Wohnort liegt wo anders).
    1,25m sind eigentlich nur erforderlich, wenn die Module die Anforderungen an harte Bedachungen nicht erfüllen oder aufgeständert werden soll. Wie kalle schon schrieb, gibt es definitiv Module, die diese Anforderungen erfüllen, dann sollte man 50cm von der Brandwand weg bleiben (sofern die nicht mindestens 30cm übers Dach geht, wie das bei "neueren" Reihenhäusern meist nicht mehr der Fall ist - falls doch sollte man wegen dr Verschattung etwas Abstand halten ;) ). Vorgeschrieben ist aber nur nicht über der Brandwand zu bauen, das sind typisch 40-50cm und das sieht man in Bayern auch öfter.


    Wenn der Dachstuhl/das Dach brennt, wird man den Ausstieg nicht dort suchen. Daher sind ja für manche Gebäude zwei unabhängige Fluchtwege vorgeschrieben, daß man nicht den "besseren" nehmen kann ;) Sonst wurde ja schon geschrieben, daß da alles, was man berühren könnte geerdet ist, vom Strom also keine Gefahr droht. Außer den Kabeln und den Anschlußdosen aus Kunststoff brennt an so einem Modul auch nicht viel. Den Rahmen verzieht es irgendwann und dann wird auch das Glas springen, aber da ist es für Menschen schon lang zu warm.

  • seppelpeter:
    Achso, bei Euch brennen die Häuser anders?


    alterego:
    Ich habe den Leitfaden der Feuerwehr gefunden, sehr umfangreich. Wie das nun genau ist mit PV-Aufstach und Abstandsflächen evtl. abhängig vom Modultyp ist irgendwie sehr schwierig herauszufinden. Wer gibt einem da verbindlich Auskunft? Bauämter?


    Derzeit in der Planungsphase PV nach Sanierung eines Reihenmittelhauses in Ost/West Ausrichtung mit ca. 2 x 35 qm Dachfläche, 26 Grad Dachneigung
    Indach PV im Rahmen Dachsanierung geplant wg. Abstandsflächen zum Nachbarhaus, Speicher optional, Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fussbodenheizung.

  • kalle bond: Geben die Bauämter zu diesen Fragen verbindlich Auskunft?


    Derzeit in der Planungsphase PV nach Sanierung eines Reihenmittelhauses in Ost/West Ausrichtung mit ca. 2 x 35 qm Dachfläche, 26 Grad Dachneigung
    Indach PV im Rahmen Dachsanierung geplant wg. Abstandsflächen zum Nachbarhaus, Speicher optional, Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fussbodenheizung.

  • Also eine Forderung nach einem 2. Ausstieg für die Räume unter dem Dach ist mir (im Privathaus) noch nie zu Ohren gekommen und wurde auch beim Umbau (war allerdings schon 1997) von keiner Seite gefordert.
    Woher kommt diese Forderung? Ist das eine "neue" Vorschrift?