Anlagenkonzept Kfw40+ Haus + Elektroauto

  • Hallo allerseits,


    ich hatte mich schon einmal vor 1 Jahr hier informiert.
    Unser Hausbau, insbesondere die Erdarbeiten, haben sich massiv in die Länge gezogen.
    Nun steht bereits der Rohbau von der Garage und des EG`s und nun muss ich mir langsam über mein Anlagenkonzept Gedanken machen. Am Dienstag habe ich einen Termin beim Solarteur, aber ich würde mich gerne hier etwas vorbereiten.


    Gebaut wird ein KfW 40+ Haus.
    Mein Plan ist es, erst einmal die 2 schlechteren Seiten mit 9,9 kWp zu belegen, wegen der KfW Kastration und nach 1 Jahr die anderen beiden Seiten zu belegen und zukünftig eventuell noch mehr, da ich ein ziemlich großes Grundstück habe.
    Ein E-Golf ist bereits bestellt und kommt in ~2 Monaten.
    Sehr gerne hätte ich eine Notstromfunktion aber das ist kein absolutes "must have".


    Gibt es seit dem letzten Jahren Batteriesysteme, die sich mit einem guten Wirkungsgrad herauskristallisiert haben?


    Was für Komponenten würdet ihr mir empfehlen?


    Wie weit könnte man die 2. Anlage jetzt schon vorbereiten?


    In der Preisgestaltung sollte sich die 2. Anlage doch auch schon bemerkbar machen, oder?


    Was sollten 2 x 9,9 kWp kosten?




    Ich wäre euch wieder einmal für eure Hilfe sehr dankbar.


    Mit besten Grüßen
    Judyyy

  • grade beim Walmdach würde ich kfw40+ sein lassen. die 70% abregelung kann man sich noch gefallen lassen, aber bei 60% geht viel zu viel Ertrag verloren da ja eigentlich den ganzen Tag die Sonne auf mindestens 2-3 Dachseiten scheint. vom Geld, das du trotz höherem Tilgungszuschuss sparst wenn nur kfw55 gebaut wird muss man selbst bei anschaffung einer batterie über 50 Jahre heizen damit sich der Unterschied in der Dämmung finanziell rechnet.


    ich kenne jetzt deine genaue Dachfläche nicht, aber wir haben auf 3 Seiten nur knapp über 8kwp geschafft. für 2 seiten auf 9,9 brauchst du so wie du gezeichnet hast 330wp module und die sind noch so teuer, dass sich das niemals wirtschaftlich rechnet.


    Elektroauto würde ich an einen separaten Zähler hängen wenn man nicht tatsächlich so ca 30kwp aufs dach bekommt (und das bekommt man bei einem walmdach zu bezahlbaren modulpreisen nicht), das ist eh nicht dann daheim wenn die sonne scheint und aus der batterie laden lohnt erstens wegen des kapazitätsunterschieds, zweitens wegen der wandlungsverluste und drittens wegen des entladestroms von nur 3-5kw gegenüber 11-22kw einer wallbox (mehr braucht man meiner meinung nach daheim nicht - lädt ja über nacht und hat zeit. aber aus der batterie ist viel zu langsam) absolut nicht.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von P2063


    ich kenne jetzt deine genaue Dachfläche nicht, aber wir haben auf 3 Seiten nur knapp über 8kwp geschafft. für 2 seiten auf 9,9 brauchst du so wie du gezeichnet hast 330wp module und die sind noch so teuer, dass sich das niemals wirtschaftlich rechnet.


    Elektroauto würde ich an einen separaten Zähler hängen wenn man nicht tatsächlich so ca 30kwp aufs dach bekommt (und das bekommt man bei einem walmdach zu bezahlbaren modulpreisen nicht), das ist eh nicht dann daheim wenn die sonne scheint und aus der batterie laden lohnt erstens wegen des kapazitätsunterschieds, zweitens wegen der wandlungsverluste und drittens wegen des entladestroms von nur 3-5kw gegenüber 11-22kw einer wallbox (mehr braucht man meiner meinung nach daheim nicht - lädt ja über nacht und hat zeit. aber aus der batterie ist viel zu langsam) absolut nicht.


    Naja so teuer sind die Module nicht. Aus einem aktuellen Angebot 320W Module für 560€/kWp.
    Deiner EAuto Argumentation kann ich nicht ganz folgen.
    1.Je nach Fahrprofil reicht es unter der Woche die letzten Sonnenstrahlen einzufangen, und dann am Wochenende den Akku voll zu machen
    2.Die Umwandlungsverluste hast du so oder so...ob du den Akku mit dem EAuto oder mit der Kaffeemaschine entädst.
    3. Der EGolf lädt eh "nur" mit 7,4kW, selbst mit 3,7kW wird er über nacht voll

  • einen E-Golf würde ich jetzt auch nicht als Elektroauto bezeichnen, aber vielleicht will man ja irgendwann was richtiges ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hier die Vorgeschichte: https://www.photovoltaikforum.…auf-4-seiten-t117242.html


    Bei symmetrischer Belegung und 26° Dachneigung kommt man bei 60%-Dimensionierung nur bei höchstem Sonnenstand (Hochsommer) auf einen Faktor von ca. 1,27 (Einstrahlung/WR-Leistung), aber da ist es meist so warm dass eh nicht viel geht.


    Die Abregel-Verluste werden geringer ausfallen, als bei einer 70%-Anlage mit Südausrichtung (also vielleicht 1-2%) -> diese Anlage wäre einer der seltnen Fälle, wo man die 60%-Regel problemlos umsetzen kann.


    Trotzdem lohnt sich ein Speicher nicht wirklich. Bevor du den Speicher nimmst, würd ich erstmal alles voll Module packen:


    die je 21 O/W-Module sollten solche sein, die in einem String die 1000V nicht überschreiten -> parallel an den einen Tracker.
    S/N sind je 15: parallel an den anderen Tracker, ggf. nochmal 15 (oder 30 ;) )Stück von der Garage (möglichst wenig Schatten) parallel.


    Zitat von Judyyy

    Wie weit könnte man die 2. Anlage jetzt schon vorbereiten?
    In der Preisgestaltung sollte sich die 2. Anlage doch auch schon bemerkbar machen, oder?


    Auf jeden Fall den WR groß genug für den maximalen Endausbau wählen. Daneben kostet die neue Anlage das gleiche, wenn der Solarteur wieder anrücken muss, neues Gerüst etc... wenn, dann würd ich eher alles auf einen Rutsch montieren lassen, den zweiten Teil noch nicht anschließen, aber da muss man mit dem Finanzamt klären ob das geht...
    Aber im Ernst: Bei der Leistung die du drauf kriegst, wären mir die 3 Cent EEG-Umlage egal. Lieber gleich alles richtig vollmachen, das spart Kosten und Verwaltungsaufwand.
    mal gerechnet, 5000 kWh Eigenverbrauch mal 3 Cent sind 150€ jährlich, die du mehr EEG-Umlage zahlst. Zwei oder drei Anlagen zu bauen, die dann wieder ein Gerüst brauchen, kommt da wohl auch nicht günstiger.

  • Hallo,


    erst einmal vielen Dank für eure Beteiligung. :danke:


    Zitat

    grade beim Walmdach würde ich kfw40+ sein lassen. die 70% abregelung kann man sich noch gefallen lassen, aber bei 60% geht viel zu viel Ertrag verloren da ja eigentlich den ganzen Tag die Sonne auf mindestens 2-3 Dachseiten scheint.


    Ich sehe es wieder genau andersherum.
    Man hat eine große Anlage und alle Seiten werden nie voll zusammen bestrahlt, was die Abregelung vermindern dürfte, oder?


    Zitat

    vom Geld, das du trotz höherem Tilgungszuschuss sparst wenn nur kfw55 gebaut wird muss man selbst bei anschaffung einer batterie über 50 Jahre heizen damit sich der Unterschied in der Dämmung finanziell rechnet.


    Da ich viel selber gemacht und geholfen habe, ist der Aufpreis für KfW 40 wirklich überschaubar 8)


    Zitat

    ich kenne jetzt deine genaue Dachfläche nicht, aber wir haben auf 3 Seiten nur knapp über 8kwp geschafft


    Oben im Bild habe ich eine mögliche Belegung eingezeichnet.
    Ich bekomme 21 bzw. 15 Module pro Seite darauf.


    Zitat

    Elektroauto würde ich an einen separaten Zähler hängen


    Was für einen Zähler meinst du und wofür?


    Also aus dem Haus-Akku möchte ich definitiv das Auto nicht beladen.
    Somit würde man ja für eine Autoladung 2 Akkus beanspruchen.
    Ich hoffe ja in Zukunft auf Elektro-Kleinwagen mit austauschbaren Akkus, die tagsüber laden könnten.
    Konzepte gibt es ja bereits davon.


    Zitat

    Naja so teuer sind die Module nicht. Aus einem aktuellen Angebot 320W Module für 560€/kWp.


    :shock: Was für Module wären das?
    Verstehe ich das richtig... 31 Module = 9,92 kWp = 5555 €


    Zitat

    Trotzdem lohnt sich ein Speicher nicht wirklich. Bevor du den Speicher nimmst, würd ich erstmal alles voll Module packen


    Ziel ist es, im Winter den Haushaltsstrom (inklusive Heizstrom, ohne E-Auto) irgendwann abdecken zu können :D
    Ich denke nicht, dass die Preise für Akkus in den nächsten 5 Jahren soweit fallen, dass die Förderung sich nicht lohnt.


    Zitat

    Bei der Leistung die du drauf kriegst, wären mir die 3 Cent EEG-Umlage egal. Lieber gleich alles richtig vollmachen, das spart Kosten und Verwaltungsaufwand.


    Wäre mir ehrlichgesagt auch am liebsten aber...


    Zitat

    Der Stromspeicher muss gemäß Herstellerangabe mindestens eine nutzbare Speicherkapazität aufweisen, die der Leistung der stromerzeugenden Anlage (z. B. Peakleistung Ppk der Photovoltaikanlage) multipliziert mit einer Stunde entspricht.
    Als Bemessungsgrundlage gilt dabei die Leistung, die zur Sicherstellung des geforderten Mindestertrags der stromerzeugenden Anlage für das Effizienzhaus 40 Plus erforderlich ist.


    Ich habe es zwar bereits gelesen, aber sagen tut mir das ehrlich gesagt nichts :oops: :mrgreen:
    Der Solarteur meinte, wenn ich eine 21 kWp Anlage habe, brauch ich demzufolge auch einen 21kWh Speicher.
    Ist das so?


    Hier im Forum wurde mir das von Smoker59 leider bestätigt, dass das so sein soll.



    Gruß
    Judyyy

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Judyyy

    Ziel ist es, im Winter den Haushaltsstrom (inklusive Heizstrom, ohne E-Auto) irgendwann abdecken zu können


    Dazu bräuchtest du eher eine 100kWp-Anlage. Du hast ja im alten Thread schon die PVGIS-Prognose: schreib dir da mal zusammen, wie viel kWh Ertrag du im Dezember hättest... der wird nichtmal für den Haushaltsstrom reichen, geschweige denn für die Heizung.


    Zitat

    Ich denke nicht, dass die Preise für Akkus in den nächsten 5 Jahren soweit fallen, dass die Förderung sich nicht lohnt.


    Wie definiert man "lohnen" bei einem Akku?
    Rechne dir erstmal aus, was dich der Akku mit bzw. ohne Förderung kosten würde, bei einer großen vs. kleinen Anlage (z.B. Reiter "Speicher-Rechner" oben), also was dessen negative Rendite wäre.
    Daher "lohnt" es sich durchaus, den Speicher nicht jetzt zu kaufen 8)


    Okay, die Feinheiten zur Speicherförderung kenn ich nicht, aber meine Erwartung ist, dass es in 5-10 Jahren günstigere Speichersysteme gibt als heute.
    Ich bin mir sicher, dass du finanziell am besten fährst, wenn du zunächst ohne Speicher baust und möglichst viele kWp installierst, denn das hebt den Eigenverbrauch tagsüber auch schon deutlich an, und nur der Direkt-Eigenverbrauch ist günstig. Jede kWh die durch den Speicher fließt, ist effektiv teurer als Netzbezug.

  • Zitat von Judyyy

    Ich sehe es wieder genau andersherum.
    Man hat eine große Anlage und alle Seiten werden nie voll zusammen bestrahlt, was die Abregelung vermindern dürfte, oder?


    eben weil die Sonne einen großteil des Tages gleichzeitig auf (fast) alle Dachseiten scheinst kommst du in die Abregelung. bei 70% macht es nicht so viel aus, bei uns mit 22° Dachneigung wurde dieses jahr schon an ein paar tagen geregelt, mit 60% wäre das wesentlich öfter der Fall gewesen.


    Zitat von Judyyy


    Oben im Bild habe ich eine mögliche Belegung eingezeichnet.
    Ich bekomme 21 bzw. 15 Module pro Seite darauf.


    ok ich habe nur eine Seite gezählt, das chte das Dach sei symmetrisch, mein fehler. dann würde ich gleich das ganze dach voll hauen statt 2x9,9 zu bauen, bei über 20kwp fällt die EEG Umlage ja nicht so ins gewicht.


    Zitat von Judyyy

    Was für einen Zähler meinst du und wofür?


    Also aus dem Haus-Akku möchte ich definitiv das Auto nicht beladen.


    den Stromzähler natürlich. da wird fürs auto also quasi ein separater stromanschlus benötigt.


    Zitat von Judyyy


    Ziel ist es, im Winter den Haushaltsstrom (inklusive Heizstrom, ohne E-Auto) irgendwann abdecken zu können


    bei so einem winter wie wir ihn hatten wird das leider nicht passieren wenn wieder mal nur eine stunde pro monat die sonne scheint ;)


    Zitat von Judyyy


    darum hat sich der "trick" eingebürgert, schon alles auf zu bauen, aber nur 9,9kwp ans Netz zu nehmen und den rest dann nach einem Jahr an den Wechselrichter zu hängen und nachzumelden. Bzw einfach den WR schon groß genug für die nächste Ladung Module zu dimensionieren.


    einen 21kwh Speicher wirst du 2/3 des Jahres nicht ausnutzen können und das restliche drittel wo du es könntest nicht voll bekommen.

  • Zitat von Judyyy

    Hier im Forum wurde mir das von Smoker59 leider bestätigt, dass das so sein soll.


    Smoker59 und Speicher ist wie Feuer und Wasser... :mrgreen:


    Wir haben ein KfW40+ Haus gebaut und ich kann dir sagen, dass die Aussagen vom Solateur und Smoker59 definitv falsch sind. Dies hätte dir allerdings auch schon dein Energieberater sagen können, den du ja zwingend für KfW40+ benötigst. :wink:


    Entscheidend ist der oben von mir rot markierte Satz! Der besagt nämlich, dass eben nicht die tatsächlich installierte Peakleistung deiner PV-Anlage für die Größe des Speichers zu beachten ist, sondern nur die Größe, die sich rechnerisch als Mindestgröße der PV-Anlage für die Anerkennung für KfW40+ ergibt.


    Beispiel:
    Gemäß Berechnung benötigst du eine 4 kWp PV-Anlage. Dann muss der Speicher eine nutzbare Kapazität von 4 kWh haben.
    Baust du dir statt der 4 kWp-Anlage eine 10 kWp-Anlage aufs Dach, dann muss der Speicher weiterhin nur eine nutzbare Größe von 4kWh haben! Nutzbar heisst übrigens nicht zwangsläufig auch sinnvoll, denn wenn du einen Bleiakku einsetzt, muss dieser nicht zwangsläufig eine Bruttospeicherkapazität von 8 kWh haben, nur weil eine Maximalentladung von 50% für Bleiakkus sinnvoll ist...