Überlegungen zum E-Auto

  • Hallo zusammen,
    ich plane gerade meine PV Anlage und denke schon ein bißchen weiter auch in Sachen E-Auto.
    Die Anlage soll wahrscheinlich 9,9kwp groß werden


    Die Kostenfrage ist für mich sehr wichtig.


    Jetzt habe ich versucht die E-Auto Kosten mal grob zu überschlagen und würde Euch bitten mir zu sagen, ob ich komplett auf dem Holzweg bin


    Bin von meinen aktuellen Fahrleistungen ausgegangen: 18000 km /Jahr Golf Verbrauch 8,5 ltr/100 km a 1,50€ ergibt Spritkosten pro Jahr 2295€


    Dagegengesetzt die Verbrauchskosten für ein E Auto, zB Sonos Sion:
    Verbrauch 15 kwh/100 km ergibt Jahresverbrauch 2700kwh. Das sind bei normalem Netzbezug Kosten von 4,50€ auf 100 km, ergibt Jahreskosten von 810€.
    Angenommen man kann die Hälfte der 2700kwh aus der PV gewinnen, dann senkt das die Kosten nochmal um 400 Euro, also ergibt das Jahresstromkosten fürs E-Auto von 410€ im Gegensatz zu 2295€ beim Golf für Sprit.
    Dazu kommt noch der Erlass für die Steuer beim E Auto, sowie wahrscheinlich geringere Wartungskosten, weil ja zb Ölwechsel wegfällt und das E-auto weniger Verschleißteile enthält (Auspuff zB).


    Voraussetzung für viel Strombezug aus der PV fürs Auto ist dass das Auto tagsüber viel zuhause steht, das ist bei uns der Fall.
    Wenn es dann auch wirklich funktionieren sollte, dass man aus der Batterie des e-Autos zurück ins Haus speisen kann, dann wäre das geradezu genial, man könnte den Autarkiegrad des Hauses nochmal erhöhen um den Nachtverbrauch. Sonos will das im Sion umsetzen.
    Mit dem E -Auto, das ca 200km Reichweite hat könnte ich wahrscheinlich 95% aller Fahrten abdecken.
    Ein Problem beibt natürlich , was ist mit den restlichen 5%, wo man weiter fahren möchte, wie löst man das, wenn das E-Auto das einzige Fahrzeug ist.


    Dennoch ergibt sich für mich, falls meine Überlegungen logisch und richtig sind, dass sich ein E-Auto obwohl in der Anschaffung noch teuer, lohnt, da die Verbrauchskosten vor allem in der Kombination mit einer PV enorm niedrig sind.
    Oder ist das Quatsch?

    79 x Solar-Fabrik mono 310 W, SMA Sunny Tripower STP 25000TL, 24,5 kwp, nähe Augsburg, Pult Aludach, 5° Neigung, NW 325°, Februar 2019

  • Die Stromkosten wirst Du nicht halbieren wie berechnet, dir entgeht dann ja die Einspeisevergütung und den Eigenverbrauch musst du auch noch versteuern.
    Jede seriöse Berechnung scheitert an den Kosten für den Wertverlust, über den kriegst Du jede Seite schön gerechnet. Der Sion könnte interessant werden, nur gibt es ihn noch nicht.


    Die einzige handfeste Kalkulation kannst Du eigentlich nur mit Leasing machen. Und einen Golf o.ä. mit 15.000 km/a auf 3 Jahre kriegst du mit Gewerbe bei einschlägigen Leasingportalen für 100-150 Euro im Monat ohne Anzahlung. Nun hol dir ein Leasingangebot für ein eAuto und rechne selbst, aber krieg keinen Schreck.


    Am Ende ist es wie mit dem Speicher für PV, lohnt finaziell nicht aber ist evtl. gut fürs Gewissen. Ich würde (wenn jetzt eine Abschaffung ansteht) lieber was für 3 Jahre leasen und dann mal schauen was sich tut. Mit dem gesparten Geld vllt lieber die PV größer machen wenn es geht. Oder einfach das derzeitige Auto weiterfahren.

  • Wenn es sich rechnet retten wir die Welt und wenn nicht dann halt nicht.


    Vielleicht ist das der falsche Ansatz.


    Du bekommst mehr Entscheidungsspielraum wenn du das Diktat aufgibt und an deine Freiheit glaubst.


    PROBIEREN ES MAL DAMIT...
    DAS HALTE ICH FÜR GUT UND RICHTIG ... UND WENN ES FÜR MICH FINANZIELL DARSTELLBAR IST DANN MACH ICH ES EINFACH ....... OHNE SCHLECHTES GEWISSEN VOR MEINEM GELDBEUTEL.

  • Zitat von gima

    Dennoch ergibt sich für mich, falls meine Überlegungen logisch und richtig sind, dass sich ein E-Auto obwohl in der Anschaffung noch teuer, lohnt, da die Verbrauchskosten vor allem in der Kombination mit einer PV enorm niedrig sind.
    Oder ist das Quatsch?


    richtig, bei einem Elektroauto sind die Verbauchskosten extrem billig.
    mit Netzstrom kostet der Km 3,75cent, ( 15Kwh x0,25€ /100 )
    mit eigenen Solarstrom kostet der Km 1,2cent ( 15kwh x 0,08€ /100 )


    im Vergleich dazu beim Verbrenner Auto kostet der km 10 cent ( 7,2L x 1,40€ / 100 )

    Komplizierte Vorgänge immer dem faulsten Mitarbeiter geben. Er wird die einfachste Lösung finden!

  • Zitat von regeneraLeaf

    Wenn es sich rechnet retten wir die Welt und wenn nicht dann halt nicht.


    Egal was wir machen - wir (in D) retten die Welt auf gar keinen Fall. Wir können höchtens ein 'Mosaiksteinchen' dazu beitragen.
    Trotz Allem sollten wir mehr dafür tun!.

    Gruß
    MBiker_Surfer


  • Bezüglich Verbrauch und Unterhaltskosten liegst du richtig. Steckerautos sind billiger. Oft gibt es auch Gratisstrom.
    Für die restlichen 5% brauchst du einen Verbrenner.
    Die Kombination mit PV finde ich quatsch, weil meistens die Erzeugungs- und Ladeprofile nicht zusammenpassen.
    Leistungsmässig nicht und vor allem saisonbedingt nicht. Das Elektro ist kein Winterauto, PV im Winter vernachlässigbar.
    Die Bi-direktionale Ladeeinrichtung wird sich schätzungsweise noch über Jahrzehnte hinziehen.
    Einerseits ist die verfügbare Kapazität noch zu klein, anderseits gibt es noch kein einheitliches Anschlussystem,
    kein taugliches Abrechnungssystem zum Laden und für die Aufspeisung wird die Infrastruktur sündhaft teuer.
    Kurz: Ein Elektroauto hat nichts mit PV zu tun. :oops:
    einstein0

    38 J Erfahrung mit PV im Netzverbund. Erster zweiachsiger Tracker in Australien.
    5 kW- Hybrid-Insel im E-Camper, BEV: Hyundai Kona. 30kW-PV-Anlage Ost/West.
    PV-Notstromversorgung 10 kWh im MFH mit Infini 3 kW.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von gima


    Mit dem E -Auto, das ca 200km Reichweite hat könnte ich wahrscheinlich 95% aller Fahrten abdecken.
    Ein Problem beibt natürlich , was ist mit den restlichen 5%, wo man weiter fahren möchte, wie löst man das, wenn das E-Auto das einzige Fahrzeug ist.


    Dennoch ergibt sich für mich, falls meine Überlegungen logisch und richtig sind, dass sich ein E-Auto obwohl in der Anschaffung noch teuer, lohnt, da die Verbrauchskosten vor allem in der Kombination mit einer PV enorm niedrig sind.
    Oder ist das Quatsch?


    Zum ersten Punkt: Ich bin beim Sion nicht auf dem laufenden was die Schnellladetechnik angeht. Daher eher eine generelle Antwort -> Schnellladen unterwegs oder für die ultralange Urlaubsfahrt einen Mietwagen nehmen.


    Ich habe vor knapp 2 Jahren eine ähnliche Rechnung gemacht und mir daraufhin einen Ioniq bestellt.


    Bei meinen knapp 40km täglich, reicht es mir wenn ich das Auto am Wochenende lade...also 2 Tage Zeit um die 28kWh über PV nachzuladen.

  • Zitat von machtnix


    mit eigenen Solarstrom kostet der Km 1,2cent ( 15kwh x 0,08€ /100 )


    Bei einer EEG vergüteten Anlage gehen aber 12 cent pro kwh verloren + die Abgaben auf den Eigenverbrauch. Was wir so gebetsmühlenartig bei den Speichern immer erwähnen gilt auch hier. Und im Winter wird es eng mit dem PV Strom fürs EV, gerade da wo es am meisten braucht. Also mit 20 cent/kwh über das Jahr sollte man schon mindestens rechnen, alles andere ist Schönfärberei.

  • Zitat von ndorphin

    Also mit 20 cent/kwh über das Jahr sollte man schon mindestens rechnen, alles andere ist Schönfärberei.


    Das hängt stark von der Region ab. Eine Bekannte von mir hat eine EWE Ladekarte für 180 € p.a. - da kann Sie in Niedersachsen an EWE Ladesäulen überall kostenlos laden. Und Trotz PV auf dem Dach lädt sie fast nur bei EWE - da eben hier flächenmäßig gut vertreten. Und das Auto wird von 2 Personen plus Kinder intensiv genutzt - Verbrenner steht fast nur noch rum.
    Wenn ich überlege, wie schnell 180 € an der normalen Tanke weg sind....... :idea:

    Gruß
    MBiker_Surfer

  • Das eAuto hat gegenüber dem Verbrenner noch weitere Vorzüge. z.B. kein Öl-/Zündkerzenwechsel mehr. Keine Kaltstarts. Weniger Bremsenverschleiß. 10 Jahre keine Kfz-Steuer.
    Frage: Was ist mit Langstrecke? Selbst wenn ich mehrmals im Jahr je 30min (Ioniq) an einem Schnelllader nachladen muss, verbringe ich damit weniger Lebenszeit, als wenn ich 100% meiner Energie ständig an einer Tankstelle in Form einer giftigen Brühe unter Einatmung von Benzoldämpfen in den Tank füllen muss. (20-30x im Jahr je 30min incl. An- und Abfahrt mit Bezahlvorgang etc.)

    Tesla P85+ seit 8/13 >562.000km gefahren. Seit 4/23 neues 90er Pack. Seit 12/19 fährt Frau Tesla M3 AWD, jetzt M3/MY SR. PV 14,04 kWp an E3DC Hauskraftwerk mit 21kWh und Wallbox. Weitere 35kWp PV an Solaredge. Seit 1.11.20 werden die eAutos und E3DC Hauskraftwerk und Wärmepumpe gesteuert per E3DC-Control zum Börsenpreis von aWATTar/tibber geladen. Am 5. Januar weitere 9,9kWp Gesamt PV-Leistung nun 59,149kWp.