Röttgen hält optimistische Studie zum Atomausstieg zurück

  • Das Umweltbundesamt kommt in einer Studie auf einen problemlosen Ausstieg bis 2017. Die Studie ist anscheinend bei Röttgen unter Verschluss:


    http://www.financial-informer.…stieg_2017_zuruck_1257613


    Meine Frage ist, was hindert uns an einem schnellen Ausstieg wenn wir einfach die AKWs durch GuD-Kraftwerke ersetzen? Das ganze stellt sich mir ziemlich billig und schnell dar: 10 GW an GuD-Kraftwerke kosten in etwa 7,5 Milliarden (€750/kW), d.h. weniger als was wir jedes Jahr an PV-Vergütung zahlen. Zudem sind die Dinger in 2 Jahren gebaut. Die Gestehungskosten bei gegenwärtigen Europäischen Gaspreisen betragen in etwa 6 €cent/kWh, d.h. nur 1 cent über Börse. Andere Länder wie Italien versorgen sich schon zu 50% mit Gas und sind dadurch auch nicht eingegangen.


    Die einzige Erklärung, die ich für die Weltuntergangsstimmung von Grossmann und Co. sehe, ist dass den Herrschaften die Felle davon schwimmen.


    Oder bin ich zu simplistisch unterwegs?


    Der Spekulatius :mrgreen:

  • Zitat

    Meine Frage ist, was hindert uns an einem schnellen Ausstieg wenn wir einfach die AKWs durch GuD-Kraftwerke ersetzen?


    Eine starke Lobby und schwache Politiker, für welche eine Wiederwahl momentan eh in weiter ferne ist.


    Sinnvoll wäre natürlich ein angepasster Ausbau von GuD, KWK, und ein wenig Windkraft im Süden.


    Zitat

    Die einzige Erklärung, die ich für die Weltuntergangsstimmung von Grossmann und Co. sehe, ist dass den Herrschaften die Felle davon schwimmen


    Und dies mit jedem fremden Kraftwerk im Netz zunehmend. Ab einer gewissen Grenze verlieren die vier auch die Macht über die Netze und Politik.


    Herr Röttgen ist diese Studie wohl sehr ungelegen gekommen. Er benötigt sie nicht um seine Position in der Partei zu festigen (Herr Mappus ist ja weg).
    Er darf jetzt aber auch nicht die FDP in Bayern vergraulen, da die bei den nächsten Wahlen in Bayern wieder gebraucht wird und die CSU ihren Atomausstieg auch ohne die Stimmen der FDP schaffen (SPD etc. kann hier ja nicht dagegen stimmen).


    Der Wandel darf auch nicht zu schnell kommen, damit die großen Vier auch sich genug vom Kuchen (Offshore Windparks, größere Projekte) reservieren können.


    Bei einem schnellen Ausbau wären diverse Stadtwerke und Investoren um einiges schneller.

  • Zitat von Spekulatius

    Die einzige Erklärung, die ich für die Weltuntergangsstimmung von Grossmann und Co. sehe, ist dass den Herrschaften die Felle davon schwimmen.


    Oder bin ich zu simplistisch unterwegs?


    Der Spekulatius :mrgreen:



    Nein bist Du nicht.
    Das mit den davon schwimmenden Fellen sag ich doch schon immer, wenn sie mit ihren Hausjournalisten, und Lakaien vom RWI, mit überzogenen „Milliarden“ - an die Du auch mal ungeprüft geglaubt hast - gegen PV zu Felde gezogen sind.


    Gruß Hadl

  • Zitat von hadl

    Nein bist Du nicht.
    Das mit den davon schwimmenden Fellen sag ich doch schon immer, wenn sie mit ihren Hausjournalisten, und Lakaien vom RWI, mit überzogenen „Milliarden“ - an die Du auch mal ungeprüft geglaubt hast - gegen PV zu Felde gezogen sind.


    Gruß Hadl


    Das kann ich so nicht stehen lassen. Du vermischt hier eigenes. Meine These ist dass Atomkraft schnell und mit wenig Zusatzkosten für die Allgemeinheit mit Gas ersetzt werden kann. Das ist wahrscheinlich die Schlussfolgerung der UBA.


    Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung des Schwenks auf EE ist was ganz anderes. An die Horrormilliarden habe ich nicht nur geglaubt sondern die sind Fakt! Ich werde die einfache Kinderrechnung hier nicht noch einmal vorrechnen. Es ist logo dass EEs uns einiges Kosten werden und das ist auch gut so. Deswegen müssen wir auch dringend den ökonomisch vernünftigsten Ausbau sicherstellen. Momentan riskieren wir, dass wir durch den unkontrollierten Ausbau von PV den Ausbau von onshore Wind vernachlässigen und aus dem poppschen Idealmix von 4:1 Wind zu Sonne entgleisen.


    Der Spekulatius :mrgreen:

  • Zitat von Spekulatius

    Das kann ich so nicht stehen lassen. Du vermischt hier eigenes. Meine These ist dass Atomkraft schnell und mit wenig Zusatzkosten für die Allgemeinheit mit Gas ersetzt werden kann. Das ist wahrscheinlich die Schlussfolgerung der UBA.


    Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung des Schwenks auf EE ist was ganz anderes. An die Horrormilliarden habe ich nicht nur geglaubt sondern die sind Fakt! Ich werde die einfache Kinderrechnung hier nicht noch einmal vorrechnen. Es ist logo dass EEs uns einiges Kosten werden und das ist auch gut so. Deswegen müssen wir auch dringend den ökonomisch vernünftigsten Ausbau sicherstellen. Momentan riskieren wir, dass wir durch den unkontrollierten Ausbau von PV den Ausbau von onshore Wind vernachlässigen und aus dem poppschen Idealmix von 4:1 Wind zu Sonne entgleisen.


    Der Spekulatius :mrgreen:



    Keine unnötige Aufregung Spekulatius, ich wollte Dir eigentlich nur bestätigen, dass Du diesmal nicht „simplistisch“ unterwegs bist.


    Gruß Hadl

  • Hallo Spekulatius
    Ich weiß zwar, wie du es meinst, aber Windkraft ist auch Sonnenenergie.
    Aber wir sollten mal dein 4 zu 1 Verhältnis zur Diskussion stellen.
    Ist hier die Jahresleistung, oder die Peak Leistung gemeint?

  • Zitat von Spekulatius

    Es geht um die Energie in kWh:


    http://www.heise.de/tp/blogs/2/148200


    Das Verhältnis der Leistung Wind/PV ist auch höchst interessant, etwa 1:1, jeweils ca. 100 GW. Wenn man 100 GW Wind durch schmalbrüstige 2,5 MW Anlagen onshore teilt (die allerdings auf rund 4000 Volllaststunden ausgelegt sind) kommt man gerade mal auf 40/50.000 Anlagen, derzeit sind es etwa 27.000. Was das für die ct/kWh aus Wind dann heißt kann dann jeder mal nachrechnen, ich komme auf so 2-3 ct.
    Zu diesen Preisen wird PV auf absehbare Zeit, Biomasse wohl niemals in Deutschland produzieren können.


    Gruß Montio

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Zitat

    Momentan riskieren wir, dass wir durch den unkontrollierten Ausbau von PV den Ausbau von onshore Wind vernachlässigen


    Also, wenn Du z.B. dem OSE sein momentanes Business abwürgst, dann stellt der nachher Windturbinen auf?


    Wenn der PV-Markt abgewürgt wird, dann wird vermutlich nicht etwa mehr neuer Windstrom - sondern insbesondere mehr Gas- und Steinkohlestrom erzeugt. (Der Grund weshalb 2010 halb so viel WKA-Leistung wie 2002 verbaut wurde, liegt nicht am hohen PV-Verbau).