welche Batterien für Inselanlage?

  • Moin Leute,


    hier mal meine Inselanlage:


    5 x 120W (36 Zellen) ca. 10 Jahre alt an CMP45 Billigladeregler
    2 x 230W (60 Zellen) neu, pro Modul ein Votronic MPP 320 Duo
    1 x 300W Volkswindrad mit Regler und 60A Notstoppschalter
    1 x Ecosol 1.500W 12V Sinuswechselrichter
    5 x 220Ah Monoblock von FAAM...italienische Firma...normale Bleibatterien...gehen jetzt ins 5. Jahr


    eine Batterie ist vor ein paar Tagen abgeraucht im wahrsten Sinne des Wortes...hatte die neuen Module n Tag zuvor angeschlossen und es stank schon verdächtig...die Batterie war kochend heiß und ich hab sie sofort abgeklemmt...später hab ich mal aufgemacht und das Wasser war braun...die kann man nicht mehr retten, oder?


    Ich vermute auch, dass die schon länger einen weg hatte weil ich seit geraumer Zeit unterschiedliche Werte gemessen habe...bei den Batterien immer ca. 0,3 - 0,4 Volt weniger als am Wechselrichter oder Laderegler angezeigt...als ob quasi die "schlechte" Batterie was ausgebremst hat...als ich die Batterie abgeklemmt habe war sofort alles wieder gleich, egal wo ich gemessen habe...


    Standort ist Südspanien.


    Tagesverbrauch ist ca. 1 KW


    Eine Wasserpumpe ist direkt an die Batterien angeschlossen (12V ca. 100W).


    Ansonsten wird ein kleiner Fernseher betrieben, 1 Notebook wo ich noch eine alternative Lösung für das Netzteil suche (siehe hier: http://www.photovoltaikforum.c…chter-spinnt--t58150.html, mehrere Energiesparlampen (insgesamt ca. 20 a 11W) und ab und zu Bohrmaschine, Flex bis ca. 600W + natürlich der Anlaufstrom...Waschmaschine und Kreissäge mache ich nur noch mit Generator.


    Die Batterien sind erst seit 4 Jahren richtig angeschlossen...siehe Modell 3 hier: http://www.smartgauge.co.uk/batt_con.html


    Ich möchte wohl bei 12V erstmal bleiben weil ich sonst auch das Windrad und die Wasserpumpe austauschen müsste...außerdem könnte ich noch eine 12V Leitung legen um mein Notebook zu betreiben...


    Welche Batterien und welche Amperezahl könnt ihr empfehlen?


    Vielen Dank für Eure Hilfe
    saludos
    Carsten

    Inselanlage: 1700W PV, Staplerbatterie 1000Ah C5, 1500W Sinuswechselrichter Ecosol, 2000W Sinuswechselrichter Victron, Standort Südspanien

  • Hallo Carsten,


    in Dein abgerauchter Akku ist wohl ein Kurzschluss zwischen den Bleiplatten im unteren Gehäuseteil duch Bleischlamm usw. entstanden.
    Hohe Ströme haben die Säure zum extremen Kochen gebracht, Stromnachschub gab es ja bestimmt genug von den übrigen Akku plus vom PV Strom. bzw. vom Windgenerator.
    Die Verschaltung der 5 Akkus nach Model 3 (aus dem Link) ist schon in Ordnung doch hier fehlen zwischen jedem einzelnen Akku (Monoblock) eine geeignete Absicherung bevor es zum gemeinsamen Knotenpunkt geht!
    Beobachte mal die restlichen Akkus nacheinander auf starke Selbstentladung indem Du jeden einmal für einen Tag von der Akkubank abtrennst, ein Pool genügt. Wenn die restlichen Akkus auch das Alter des defekten auf dem Buckel haben liegt es sehr nahe, dass die zurzeit noch "heilen" Akkus bald ähnlich reagieren wie der defekte. Schätze dass nach einer Spülung und Neubefüllung mit Schwefelsäure sich der "Exitus" der restlichen Akkus noch einige Zeit hinauszögern lässt.
    Um ab und zu die Lade- und Entladeströme der einzelnen Akkus in einer Bank zu messen ist eine DC Stromzange sehr gut geeignet die so um 60- 70 € kostet. Stellen sich beim Messen dann gravierende Unterschiede ein, kann man im Vorfeld schon mal besser und schneller reagieren.
    Meine 12 V 150Ah bis 220 Ah Bleiakkus besitzen in jeder 50 mm² + Leitung einen Lasthauptschalter und je eine 100A Megasicherung incl. dazugehörigem Sicherungshalter bevor es zum + und – Knotenpunkt in Form von zwei Kupferschienen geht. Von dort aus lassen sich schon mal für eine gewisse Zeit 100- 150 A oder mehr über den dort angeschlossenen Wechselrichter ziehen.
    Ist die 100 W Wasserpumpe und der Wechselrichter am gemeinsamen Knotenpunkt oder an einem der Akkus angeschlossen? Stromessungen haben bei mir große Stromunterschiede bei hoher Last an jedem Akku ergeben als ich den Wechselrichter noch am ersten 220 Ah Akku angeschlossen hatte!


    Schau mal hier:
    http://www.rahmann-solarstrom.de/


    Auszug aus der dazugehörigen Beschreibung:
    Spannungsversorgung für Laptop
    Laptops sind teuer, und haben meistens eine nicht gerade übliche 17, 18 oder 19 Volt Spannungsversorgung. Nur wenige Laptops können gefahrlos an 24 Volt Batterien angeschlossen werden, manche auch an 12 Volt Batterien (erst in der Anleitung nachschauen!).


    Ansonsten gibts noch die Möglichkeit zwischen Laptop und 24 Volt-Spannungsversorgung einen Spannungswandler zwischenzuschalten. Diese gibt es auf Anfrage und werden je nach Leistungsbedarf montiert. Das Herzstück ist ein Linearegler, der eine sehr stabile einstellbare Ausgangsspannung liefert. Bei den relativ hohen Laptop-Versorgungsspannungen im Vergleich zur Batteriespannung von 24 Volt ist der Energieverbrauch genau so hoch wie der von Schaltreglern. Es entfallen allerdings die lästigen Störfelder. Die Preise bewegen sich je nach Leistungsaufnahme zwischen 15 und 45 €.


    Ein Gerät mit ca. 3 A Leistung und einer einstellbaren Spannung zwischen 17 und 19 Volt ist als LT-3 zu bekommen.


    Harald

    Gruß
    Harald

  • Moin Harald,


    erstmal vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.


    Also ich tendiere schon dazu eine neue Batteriebank zu kaufen und keine großartigen Experimente mit Säurebefüllung bzw. Austausch zu machen...wie du schon richtig sagst ist glaube ich die Lebensdauer der Teile eh im letzten Viertel...


    die 100W Wasserpumpe ist an dem CMP 45 Laderegler mit einer 15A Sicherung angeschlossen.


    Zum Notebook...da dachte ich als Notlösung daran das mit einem Netzteil zu betreiben, die man an Zigarettenanzünder anschließen kann...da hab ich hier eins was auch bis 19V geht...aber wie gesagt - nur die Notlösung...


    Mir sagte man, dass diese neuen Notebooknetzteile den Strom zerhacken und deswegen diese Brummereien am WR auslösen...es gibt auch Meinungen (übrigens von dem Rahmann!) die sagen das wäre eigentlich nicht dramatisch, da es um geringe Ströme geht (33W Verbrauch, 17W Blindleistung, cos.phi 0.83)...aber das Geräusch finde ich trotzdem blöd!


    Ich stelle mir irgendwie vor dass es ein "normales" Trafonetzteil geben müsste wo ich eben diese 19V und 4,74 A einstellen kann...aber anscheinend ist das eben nicht so einfach...


    das mit den Sicherungen zwischen den Batterien muss ich wohl neu machen...das hört sich vernünftig an...


    Bei dem Rahmann hab ich auch übrigens meine Laderegler gekauft...scheint eine gute Adresse zu sein!

    Inselanlage: 1700W PV, Staplerbatterie 1000Ah C5, 1500W Sinuswechselrichter Ecosol, 2000W Sinuswechselrichter Victron, Standort Südspanien

  • Moin Carsten,


    (nach dem "Moin" zu urteilen, ein Nordlicht?)


    für eine 19 V DC stabilisierte Linerreglung wird so um die 24 V DC am Eingang benötigt!
    Diese 24 V könnten hiermit gewonnen werden:


    http://www.pollin.de/shop/dt/N…ndler_STATRON_2239_1.html
    habe diesen DC_ DC Wandler auch in meiner Kellerverteilung montiert um wenn mal notwendig 24 VDC bei 10 A Stromentnahme zu bekommen. Dieser Wandler ist allerdings auch ein Schaltwandler!
    Der von Dir beschriebene DC_DC Autowandler sollte doch eigentlich für den Laptop genügen, ist dieser denn auch "Musikalisch"?
    Spannungswandlungen über einen Trafo sind mit mehr Verlust verbunden und verlangen auf der Eingangsseite eine Wechselspannung um diese am Ausgang auf ca. 24 V über einen Gleichrichter und Elko zu bekommen. Ein nach geschalteter Längsregler der über ein Poti einstellbar ist wird an dessen Ausgang eine stabilisierte Spannung entnommen. Die Verluste einer solchen Schaltung ist immer etwas höher.


    Eventuell könnte man den Blindstrom mit einen Kondensator (kein Elko) besser kompensieren um dem Brummen entgegenzuwirken. Ein Anlaufkondensator aus kleinem Wechselstrommotor könnte da schon passen.


    Es gibt viele gute Bezugsquellen, man muss sie nur erst mal finden!


    Harald

    Gruß
    Harald

  • Tritt das Geräusch nur auf wenn der Laptop alleine läuft?
    Dann wäre die Last zu klein...


    Bei einem 24 zu 19 Volt Schaltwandler kann auf der 24 Voltseite im Gegensatz zum Wechselstrom ordenlich gepuffert werden.
    http://www.pollin.de/shop/dt/M…mit_Schraubanschluss.html


    Ebenso bei 12 zu 19 Volt
    http://www.pollin.de/shop/dt/M…ehoer/Powercap_02_1F.html
    (Vorsicht beim verbinden, kann dich die Sicherung zur Batterie kosten)

  • Noch eine blöde Idee
    Da du ja keine 12 Volt beim Laptop hast, könntest du die 230 Volt vom WR mit Computernetzteil auf 12 Volt bringen
    und dann mit Laptop Schaltwandler wieder auf 19 Volt hoch
    http://www.pollin.de/shop/dt/N…chaltnetzteil_SL_500.html



    "Ich stelle mir irgendwie vor dass es ein "normales" Trafonetzteil geben müsste wo ich eben diese 19V und 4,74 A einstellen kann...aber anscheinend ist das eben nicht so einfach..."


    Na klar gibts sowas


    http://www.ebay.at/itm/Laborne…%A4te&hash=item5d315181eb
    http://www.ebay.at/itm/Regelba…%A4te&hash=item5d3086146a


  • Moin,
    wenn man sich die Werte deiner Anlage anschaut, ist auf den ersten Blick nichts verkehrt.
    Ausreichend Power von den Modulen (was bringt denn der WG?). Verbrauch 1 kWh pro Tag, passt auch.
    Wie ist denn der Anstellwinkel der Module? Nach Süden aufgestellt und verschattungsfrei?
    Würde mir nur mal den LR anschauen und vielleicht gegen einen guten austauschen.
    Nur die Batterien bereiten wohl ein wenig Probleme. Was meinst du selbst, ist es ein Qualitätsproblem oder wurde die Batterie zu wenig beansprucht? Wenn du jetzt eine neue Batterie planst, wird sich dein Verbrauch steigern oder bleibt es bei der 1nen kWh pro Tag?


    Grüße Kalle Bond

  • Zitat von Solarm

    Tritt das Geräusch nur auf wenn der Laptop alleine läuft?
    Dann wäre die Last zu klein...


    (Vorsicht beim verbinden, kann dich die Sicherung zur Batterie kosten)


    Das Geräusch tritt auf wenn das Laptop an ist...egal ob noch zusätzliche Verbraucher dran sind oder nicht.


    Zitat von kalle bond


    Meinst Du mit WG Windgenerator? ca. 300W


    Anstellwinkel der 5 x 120er Module ist ca. 30 Grad...die beiden neuen Module wollte ich wesentlich höher stellen wegen Winterbetrieb...also ca. 70 Grad.


    Ja, das stimmt...der billig Laderegler ist jetzt nicht der geilste...allerdings kann man ihn ganz gut einstellen wann er aufhören soll zu laden in 0,1V Schritten...das finde ich eigentlich ganz gut...die neuen MPP Regler hören bei 14,5 V auf...was ja wohl auch richtig ist...allerdings weiß ich nicht genau ob das im Hochsommer auch so geil für die Batterien ist weil das ganze Zeug in einem Hänger ist der hier in Südspanien auch schon mal ziemlich warm werden kann...ne andere Möglichkeit der Unterbringung hab ich für das Zeug leider nicht.


    Der Verbrauch wird wohl nicht steigen...


    hmmm...ob das mit den Batterien jetzt ein Qualitätsproblem war kann ich schlecht beurteilen...könnte sein...hab von der Firma FAAM noch nie was gehört, aber der Fachmann bin ich jetzt auch nicht.


    Muss aber auch zugeben dass sie vor ca. 3 Jahren mal einen Sommer nicht gut gepflegt worden sind...d.h. halbes Jahr hat niemand Wasser nachgefüllt und als ich im Herbst wieder da war musste ich die erstmal retten in dem ich einiges an Wasser nachgefüllt habe...dafür hamse sich noch wacker geschlagen auch wenn sie jetzt ausgedient haben.


    Ich frage mich neuerdings was jetzt wohl mit dem Wasserverbrauch ist wenn die Teile dank der neuen Module jeden Tag mittags bei Sonne schon so schön voll sind...der wird ja wohl steigen oder?


    Also ich hab eben mal ein paar Berechnungen von 2 verschiedenen online Solarrechnern gemacht und komme so bei 20% Entladung wieder auf eine Batteriekapazität von ca. 1000Ah bei 2 Tagen Puffer wenn keine Sonne und kein Wind ist...ist auch so realistisch...


    dachte daran vielleicht 8 akkusolar 140Ah (c100) von dem Rahmann zu holen...


    was meint ihr?

    Inselanlage: 1700W PV, Staplerbatterie 1000Ah C5, 1500W Sinuswechselrichter Ecosol, 2000W Sinuswechselrichter Victron, Standort Südspanien

  • WG - ja Windgenerator - was trägt der denn so zum Energieertrag bei?
    An welchem Ort bist du in Südspanien? Anstellwinkel für Winterbetrieb ist da eher 60°.
    FAAM gibt es immer noch, wir verwenden die aber nicht. In DE gibt es Firmen wie Hoppecke, Exide Sonnenschein oder billigere wie BAE.
    Bei den vielen parallelen Batterien hätte ich doch etwas Bauchweh, wird oft von abgeraten.
    Vielleicht lieber 6 x 2 Volt OPzS in Reihe schalten. Die Zellen können mit Rekombinatoren ausgerüstet werden, das mindert den dest. Wasserverbrauch. Die Kapazität könnte dann auch reduziert werden.
    Hast du eine Möglichkeit, eine Art Sonnensegel über den Hänger zu spannen, damit die Batterien im Sommer nicht so aufgeheizt werden? Eine gute Belüftung ist sicher vorhanden?
    Welche online Solarrechner verwendest du? Ist mal interessant, das zu vergleichen.


    Grüße aus dem kühlen (+2°C) München Kalle Bond


    @ Wenn wir hier nicht mal bald wieder Sonne bekommen, krieg ich den Fön!