Petition / Modell des Forums zur Vergütungs-Absenkung?

    • Offizieller Beitrag

    Wie wärs, wenn wir als Forum öffentlich ein tragbares Vergütungs-Senkungs-Modell fordern? Ich denke, da würden wir schon gehört, in Presse und wohl auch in der Politik, der Röttgen ist ja auch nicht dumm.


    Es müsste halt ein sehr einfaches und vor allem verständlich beschriebenes System sein.
    Und die Solateure müssten mal überschlagen, was sie für Preise sie bei welcher Anlagengröße realisieren könnten (auch wenn die Modulpreise wieder leicht anziehen!!).


    Ich denke, man sollte für die Kalkulation von 950 kWh/kWp ausgehen, damit PV nicht zur rein süddeutschen Angelegenheit verkommt? Damit wären halt wieder nur perfekte Süddächer möglich.

  • Ich weiß nicht ob es dazu eine Kalkulation braucht. Je GW Zubau wird gekürzt, ist die Vergütung zu klein, wird kaum etwas gebaut und man "wartet" auf sinkende Anlagenpreise, bis wieder ein Anreiz zum bauen dabei ist.


    Zwei Punkte hätte ich anzufügen:


    - Vergütung für alle Anlagengrößen das gleiche, da Kleinanlagen sowieso vom Eigenverbrauch profitieren, brauchen sie in Zukunft keine höhere Vergütung als Megawattanlagen


    - Aufteilung der GW auf Regionen in Deutschland. Somit können Zielzubauzahlen für jede Region vorgegeben werden. Wenn an ungewünschten (weil schon über dem Plan) Stellen (z.B. Bayern) zugebaut wird, sinkt die Vergütung schneller, sodass im Norden automatisch, wegen höherer Vergütungen zugebaut wird.
    Die Regionen wären festzulegen z.B. durch die Bundesnetzagentur bzw die Netzbetreiber, sodass man in Gebieten wo "zuviel" PV-Strom im Netz ist im Vergleich zu anderen Regionen gegensteuern kann.

  • Vergütung Stundenweise nach EEX Preis. Am Ende des Jahres schickt man einen USB-Stick mit dem Einspeiseprofil an den VNB. Verluste werden wie üblich über die Umlage ausgeglichen. Nach 1 Mio verkauften elektronischen Zählern mit Lastgang aufzeichnung sind die so spott billig das auch jeder Endkunde das ding bekommen kann.


    Dann geht der Speichermarkt durch die Decke ..

    • Offizieller Beitrag

    @darwin: keinen Quatsch in diesem Thread!


    @EnergyT:
    okay, die festen GW-Stufen hören sich gut an.
    Aber von den regionalen Unterschieden halte ich nichts, da über sowas erst monatelang Grabenkämpfe ausgetragen werden müssten, also im jetzigen Fall nicht brauchbar.


    Es müsste wirklich ein völlig einfaches, sofort umsetzbares System sein! Das einfachste vom einfachsten!

  • Die Vergütungsabsenkungen haben bis jetzt schon mal wirklich funktioniert ? Je Höher die Absenkungen sind um so mehr Panik entsteht und mit der Panik geht jede Kalkulation zum Teufel. Senkt man zuweit ab, würgt man den *Markt* ab. Die 3 GW vom Dezember sind doch genau das Ergebnis. Ein Monat später wäre es 10% billiger geworden.


    Also kann man nicht vernünftig absenken .. In irgend einem Segment gibt es immer zuviel oder zuwenig Luft.


    Jetzt hat man mit der Juli Absenkung ja versucht es Kontinuierlicher zu machen. Wenn das System funktionieren soll müsste man jeden Monat/ jedes Quartal Anteilmässig absenken. Aber ich bezweifle selbst das das was bringt.


    Also gehört das System an sich auf den Prüfstand.


    Wobei es ja nicht mal ein Ausbauziel gibt, auf das man sich einigen kann.

  • Also wenn ich mir die unterschiedlichen Meinungen hier im Forum anschaue, bezweifle ich, ob man da auf einen Nenner kommen kann.
    Ich zum Beispiel finde das jetzige System geradezu genial. Wir haben eine rasante Talfahrt bei den Preisen, bei weiterhin hohem Zubau, sprich schneller Energiewende. Viel besser wird man es nicht hinbekommen.

    7,2 KWp (2009) + 13,34 KWp (2010) + 2,22 KWp (2011) + 13,44 KWp (2011)

  • Zitat von Weidemann

    Ich denke, man sollte für die Kalkulation von 950 kWh/kWp ausgehen, damit PV nicht zur rein süddeutschen Angelegenheit verkommt? Damit wären halt wieder nur perfekte Süddächer möglich.


    Aber gerade Ost-/Westdächer wären halt gut um den Lastgang zu entzerren.


    Zitat von darwin

    Jetzt hat man mit der Juli Absenkung ja versucht es Kontinuierlicher zu machen. Wenn das System funktionieren soll müsste man jeden Monat/ jedes Quartal Anteilmässig absenken. Aber ich bezweifle selbst das das was bringt.


    Ja, monatliche Kürzungen halte ich auch für besser, damit diese elenden Jahresendrallies aufhören. Aber es sollte mindestens 3, eher 6 Monate im Voraus bekannt sein. Also im Januar sollte die Vergütung für neue Anlagen festgelegt werden, die im Juli ans Netz gehen. Als Kriterium der Kürzung könnten ja die Durchschnittspreise der Anlagen mit einfließen, die einen oder zwei Monate vorher ans Netz gingen. Dazu müsste halt nicht nur die gebauten kWp sondern auch der Preis/kWp gemeldet werden.
    Damit könnte man eine Überförderung (wenn gerade mal besonders hoher Presiverfall war) oder Unterförderung (wenn vielleicht noch ein paar Solarfirmen pleite gehen und Knappheit herrscht) ausregeln.


    Das wichtigste wäre aber, jetzt wirklich mal Kurs und Ziel festzulegen, wo wir eigentlich hin wollen. Wieviel PV, Wind und sonstiges wir wann haben müssen und abhängig davon die jeweilige Förderung zu ändern.
    Und wenn es dann noch sichere Modelle gäbe, wie der EFH-Besitzer der sein Dach schon voll PV hat, der, der sich das Geld für's EFH lieber spart und der, der gar nicht so viel Geld hat, aber doch ein klein wenig zum Anlegen für's Alter, auch z.B. in große Windkraftanlagen investieren könnte (mit einer garantierten Rendite von Inflationsrate + 3%), dann könnte man auch die richtige Verteilung zwischen PV, Wind und anderem steuern. Noch besser ein Fonds-System, in das man investieren kann und das dann genau den richtigen EE-Mix zubaut. (Wobei da auch Speicherkraftwerke und zur Zeit zum Ausregeln wohl auch noch Gaskraftwerke gehören sollten).


    Gruß,
    Andi

    13,68kWp, DN45°, Süd, Standort 84072, seit 10.11.2009
    76 * Solea SM-180 M, 180W (20 an SMA SB3300TLHC, 20 an SMA SB3300TLHC, 36 an SMA SMC6000TL)
    Spitzentagesleistung bisher: 7,27kWh/kWp am 9.5.2011

  • Zitat von Weidemann

    @darwin: keinen Quatsch in diesem Thread!


    @EnergyT:
    okay, die festen GW-Stufen hören sich gut an.
    Aber von den regionalen Unterschieden halte ich nichts, da über sowas erst monatelang Grabenkämpfe ausgetragen werden müssten, also im jetzigen Fall nicht brauchbar.


    Es müsste wirklich ein völlig einfaches, sofort umsetzbares System sein! Das einfachste vom einfachsten!


    Hallo,
    eine Ertragserwartungsvergütung gibt es doch auch bei WindKraft, warum sollte es sowas nicht auch bei PV geben, bisher ist hauptsächlich in den extrem ertragsstarken Gegenden vor allem im Süden und Osten zugebaut worden, dort sind jedoch die Netze schon so stark belastet das es dort bei Extremwitterung zu Netzproblemen kommen wird.
    Also warum sollte man dort die Rendite höher lassen wie in gegenden wo es bisher weniger Ertrag und damit weniger Rendite gibt??
    In Bayern z.b. gibt es kaum Standorte wo man bei +-45° mit ~35-50°DN unter 850kWh/kWp prognose hat ...hier in der Gegend ist man froh wenn man dabei um die 750-800kWh erreicht *laut pvgis "alt-10%"


    Demnach könnte man im Süden z.b. die Vergütung durchaus um 10-15% zusätzlich absenken ohne das sie weniger Ertrag haben wie jemand am Niederrhein oder in einer anderen Ertragsschwachen Region!!


    Zusätzlich finde ich den Vorschlag von @ose gut.
    Er schlägt vor das man vor Installation nicht nur eine Anfrag beim Netzbetreiber, sondern auch bei der BNetzA stellen muss.
    Sobald eine gewisse Menge Leistung genehmigt wurde bekommen die nächsten die niedrigere Vergütung.



    Damit sich keiner irgendwelche Kontingente sichert muss die Anfrage auf ein Objekt beziehen,würde der Betreiber gelten, so könnte sich der Anbieter/Projektierer die Rechte an der Vergütung sichern und diese dann stark überteuert verkaufen. Zusätzlich muss der Bau innerhalb einer bestimmten Zeit erfolgen damit man sich nicht jetzt die Vergütung für in xxMonaten bei evtl. niedrigeren Preisen sichern kann.
    Wird nicht zugebaut, dann verfällt der Vergütungsanspruch halt ersatzlos.


    gruß
    Jörg

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von GAST


    In Bayern z.b. gibt es kaum Standorte wo man bei +-45° mit ~35-50°DN unter 850kWh/kWp prognose hat ...hier in der Gegend ist man froh wenn man dabei um die 750-800kWh erreicht *laut pvgis "alt-10%"


    Demnach könnte man im Süden z.b. die Vergütung durchaus um 10-15% zusätzlich absenken ohne das sie weniger Ertrag haben wie jemand am Niederrhein oder in einer anderen Ertragsschwachen Region!!


    Ich könnte mir vorstellen, dass man wie bei der Windkraft die Dauer der Vergütung staffelt, je nach Erträgen, dann wird trotzdem der ein bisschen belohnt der die besseren Lagebedingungen hat (weil das Geld früher kommt), und man muss sich keine Gedanken machen wo man die Grenze zieht.
    So ist es ja auch beim Wind, nur das man da noch vorher ein Gutachten braucht, das wäre bei PV natürlich quatsch. Aber das regelt sich von selbst, wenn eben für maximal 20 Jahre die Vergütung gezahlt wird.



    Den Vorschlag von OSE finde ich auch interessant, aber bis eine solche Melde-Infrastruktur aufgebaut ist, vergehen mindestens 12 Monate... man sieht ja, wie sehr die BNetzA schon mit den simplen PV-Inbetriebnahmemeldung überfordert ist...


    Ich fände es auch sinnvoller, wenn die Vergütung kürzer gezahlt wird und höher ist (dann geht weniger Geld für Zinsen drauf), denn eine Anlage die jetzt 10 Jahre liegt wird auch danach liegen bleiben und den Strom billiger machen (oder denkt jemand, dass es sich dann lohnen könnte die Module ins AUsland zu verscherbeln? Ich denke nicht.).
    Oder man vereinbart wie für die BHKWs, dass nach Ablauf der hohen Vergütung bis zum 20. Jahr der EEX-Grundlastpreis gezahlt wird.


    Auf jeden Fall muss eine berechenbare Vergütung her, die gleichmäßig gekürzt wird, meinetwegen ab Februar jeden Monat um 1% wenn jeweils 1GW installiert ist, das würde ganz von selber dahingleiten, und wenn die BNetzA mal zwei Monate braucht um den aktuellen Stand zusammenzuzählen, ists halt einen Monat später mal 1% mehr, das würde keine Panik verursachen.


    Wenn man auch Ost-West-Anlagen fördern will (fände ich sinnvoll) kommt man nicht weit unter die jetzige Vergütung. Also bleibt eigentlich nur die Lösung, die hohe Vergütung nur für eine bestimmte kWh-Zahl zu zahlen.
    Man könnte ja einfach sagen, die aktuelle Vergütung wird für 800 kWh * 20a bezahlt, also sinds bei 1100kWh nur 16 Jahre. Das würde jetzt niemanden stören, aber uns in 15 Jahren einen Haufen Geld sparen!


    Außerdem köbnnte man viel Geld und Aufwand sparen, wenn man ins EEG schreibt, dass der Anlagenbetreiber bis 100kWp nur ein Relais (oder meinetwegen mehrere, gestaffelt für alle 20kW) bereithalten muss, und alles andere mit RSE etc. der Netzbetreiber machen muss/darf, wenn er will. Dann würden nämlich nur dort RSE angeschafft, wo es auch notwendig ist, und sie würden (den Stromkunden) deutlich weniger kosten.

  • Zitat von Weidemann


    Wenn man auch Ost-West-Anlagen fördern will (fände ich sinnvoll) kommt man nicht weit unter die jetzige Vergütung. Also bleibt eigentlich nur die Lösung, die hohe Vergütung nur für eine bestimmte kWh-Zahl zu zahlen.
    Man könnte ja einfach sagen, die aktuelle Vergütung wird für 800 kWh * 20a bezahlt, also sinds bei 1100kWh nur 16 Jahre. Das würde jetzt niemanden stören, aber uns in 15 Jahren einen Haufen Geld sparen!


    Außerdem köbnnte man viel Geld und Aufwand sparen, wenn man ins EEG schreibt, dass der Anlagenbetreiber bis 100kWp nur ein Relais (oder meinetwegen mehrere, gestaffelt für alle 20kW) bereithalten muss, und alles andere mit RSE etc. der Netzbetreiber machen muss/darf, wenn er will. Dann würden nämlich nur dort RSE angeschafft, wo es auch notwendig ist, und sie würden (den Stromkunden) deutlich weniger kosten.


    So würde das wohl aussehen, wenn es mit Augenmaß gemacht würde. Warum den Zubau deckeln, wenn es auch die insgesamt vergüteten kWh sein können? Ich finde den Ansatz genial, da planbar und Regionalfaktoren dadurch überflüssig sind.


    Der zweite Vorschlag ist das, was vermutlich (hoffentlich) in der Praxis letztlich kommt. Wir hier sind schließlich nicht die einzigen, die für die neuen Regelungen, die stur bis zur letzten Pupsanlage einsam im Netzabschnitt angewendet werden sollen, den Vogel zeigen. :mrgreen: